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26 Hauptteil Beste Betreuung bieten die städtischen Kindergärten. (Foto: KOMM)

Jutta Steiner-Kronberger Linzer Kinderbetreuung 27 Bausteine für die Zukunft Um Familie und Beruf vereinen zu können, braucht es in der Kinderbetreuung vielfältige Angebote. Von der Stadt Linz wird dieser Anspruch in jeder Hinsicht erfüllt: mit sozial gerechten Besuchstarifen, flexiblen Öffnungszeiten und einer intensiven pädagogischen Förderung der Kinder. Größter Wert wird auf den kontinuierlichen Ausbau der Einrichtungen gelegt. Linz zählt schon seit Jahren zu den familienfreundlichsten Städten Österreichs. Grund dafür ist nicht nur das qualitativ, sondern auch das quantitativ hohe Angebot in der Kinderbetreuung. So kann die Stadt Linz heute gemeinsam mit privaten Anbietern jedem Kind, das einen Kindergarten- oder Hortplatz benötigt, einen solchen auch zur Verfügung stellen. Damit liegt das Linzer Betreuungsangebot bundesweit im Spitzenfeld. Allein an städtischen Einrichtungen stehen derzeit 46 Kindergärten mit 3495 Plätzen und 32 Horte mit 2926 Plätzen zur Verfügung. Ausbau mit System Damit Kinder, PädagogInnen und BetreuerInnen ihre Aktivitäten auch entfalten können, schafft die Stadt Linz die erforderlichen baulichen Voraussetzungen. So werden die städtischen Einrichtungen regelmäßig saniert oder erweitert. Wo sich aus städteplanerischer Sicht ein zusätzlicher Bedarf abzeichnet, wird neu gebaut. Mit dieser vorausschauenden Vorgangsweise soll das flächendeckende Angebot, wie es schon jetzt in Linz Standard ist, nachhaltig gesichert werden. Neu im Angebot Erst im vergangenen Sommer und Herbst konnten vier Projekte ihrer Bestimmung übergeben werden: die Horte Edmund-Aigner-Schule und Raimundstraße sowie die Kindergärten Anastasius-Grün-Straße und Hofmeindlweg. Durch die starke Nachfrage nach Hortplätzen am Froschberg hat sich die Stadt Linz zu einem neuen Angebot in der Edmund-Aigner- Volksschule an der Händelstraße entschlossen. Durch einen Zubau wurde Platz für insgesamt drei Gruppen geschaffen. Rund zwei Millionen Euro wurden dafür investiert. Bis September 2007 wird ein Teil des Zubaus für zwei weitere Hortgruppen aufgestockt. Großzügig und modern präsentiert sich seit Beginn des Schuljahres 2006/2007 auch der Hort Raimundstraße. Das Obergeschoß des Gebäudes wurde für die Kinder des Hortes Kraußstraße, der mit seinen fünf Unser Kinderbetreuungsangebot ist heute österreichweit eines der besten, denn es ist flächendeckend, pädagogisch wertvoll und für alle leistbar. Diesen hohen Standard wollen wir auch für die Zukunft sichern. Vizebürgermeisterin Ingrid Holzhammer Sozialreferentin der Stadt Linz

28 Hauptteil Das Obergeschoß der Raimundschule wurde für fünf Hortgruppen neu gestaltet. Drei Rennfahrer machen Pause. (Fotos: KOMM) Gruppen hierher übersiedelt ist, völlig neu gestaltet. Für den Umbau hat die Stadt Linz rund 760.000 Euro aufgewendet. Mehr Platz Seit September vergangenen Jahres steht der neue Kindergarten Hofmeindlweg am Froschberg zur Verfügung. Drei Gruppen mit 69 Kindern finden hier ideale Voraussetzungen und viel Platz zum Spielen und Lernen vor. Das alte Gebäude ist einem großzügigen Garten gewichen, in dem sich die Kinder nach Herzenslust austoben können. Ingesamt 1,46 Millionen Euro hat die Realisierung dieses Projektes gekostet. Ende 2006 hat auch der Kindergarten an der Anastasius-Grün-Straße neu sanierte Räumlichkeiten bezogen. Mit einem Aufwand in Höhe von 1,7 Millionen Euro wurde das Gebäude in eine zweckmäßige und moderne Betreuungseinrichtung umgewandelt und für bis zu fünf Gruppen ausgebaut. Jetzt wird noch der Garten gestaltet. Mit der offiziellen Eröffnung ist im Frühjahr 2007 zu rechnen. Schon in der Planungsphase des jüngsten Stadtteils, der solarcity Pichling, wurden Erweiterungsmöglichkeiten im Kinderbetreuungsangebot berücksichtigt. So wächst die soziale Infrastruktur des neuen Wohngebietes im Linzer Süden proportional zum Zuzug. Der Kindergarten wird daher kontinuierlich ausgebaut. Aktuell sind zwei weitere Gruppen mit 46 Plätzen vorgesehen, die derzeit im Schul- und Hortzentrum eingerichtet werden. Sie sollen noch heuer zur Verfügung stehen. Damit steigt das Angebot in der solarcity auf insgesamt 327 Kindergartenplätze an. Kindergarten und Hort Korefschule Für den Kindergarten- und Hort Korefschule am Bindermichl sowie den Kindergarten Kraußstraße im Andreas-Hofer-Viertel sind bereits die Weichen gestellt. Der Neubau für die Kinderbetreuungseinrichtungen Korefschule soll nach den Vorstellungen der Wiener Architektin DI Alexa Zahn realisiert werden. Sie konnte im November vergangenen Jahres den Architekturwettbewerb, bei dem 13 Projekte eingereicht worden waren, für sich entscheiden. Ihr Konzept sieht einen zweigeschoßigen Baukörper mit U-förmigem Grundriss am Areal der Korefschule vor. In Angriff genommen wird der Neubau für vier Kindergarten- und fünf Hortgruppen

Linzer Kinderbetreuung 29 Der Neubau für den Kindergarten und Hort Korefschule startet im Herbst 2007. In der solarcity sind gerade Räumlichkeiten für zwei weitere Kindergartengruppen im Entstehen. (Fotos: KOMM) im Herbst 2007. Er wird die bestehende Bebauung in harmonischer Weise ergänzen und das städtische Kinderbetreuungsangebot am Bindermichl wesentlich aufwerten. Nach der geplanten Fertigstellung im Februar 2009 können die nicht mehr zeitgemäßen Kindergärten Ramsauerstraße 44 mit zwei Gruppen und Kreßweg 13 mit ebenfalls zwei Gruppen aufgelassen und adäquat untergebracht werden. Ebenso der Hort Kreßweg, der mit fünf Gruppen in das neue Gebäude an der Werndlstraße übersiedelt. Auch der bestehende, interimistisch in der Hauptschule untergebrachte Hort Korefschule erhält neue Räumlichkeiten im Obergeschoß des Volksschultraktes, der eigens dafür adaptiert und mit dem Neubau verbunden wird. Insgesamt entsteht dadurch ein moderner achtgruppiger Hort. Die Umsetzung der Baumaßnahmen erfordert rund acht Millionen Euro.

30 Linzer Kinderbetreuung Die bestens ausgestatteten Linzer Horte bieten ideale Voraussetzungen zum Spielen und Lernen. (Foto: KOMM) Parallel zu diesem städtischen Großprojekt errichtet die Caritas am Areal der Pfarre Bindermichl einen neuen dreigruppigen Kindergarten. Seine Fertigstellung ist für September 2007 geplant. Kindergarten Kraußstraße Wegen des steigenden Bedarfs an Kinderbetreuungsplätzen im Andreas-Hofer-Viertel und rund um den Bulgariplatz plant die Stadt Linz einen neuen Kindergarten an der Kraußstraße. Eingerichtet wird er im ehemaligen Hortgebäude Kraußstraße 8, das durch den bereits erwähnten Umzug der fünf Gruppen in den Hort Raimundschule frei geworden ist. Die Adaptierungsarbeiten für den viergruppigen Kindergarten starten im Herbst 2007. Mit der Einrichtung werden für dieses Bauvorhaben1,65 Millionen Euro aufgewendet. Die Bauarbeiten sollen im Sommer 2008 abgeschlossen sein. Die Pläne für die umfassende Sanierung kommen vom Gebäudemanagement der Stadt Linz. Demnach erhält jede der vier Kindergartengruppen einen mindestens 60 Quadratmeter großen Gruppenraum. Drei davon werden im Erdgeschoß eingerichtet, die vierte Gruppe findet im Obergeschoß Platz, wo auch der Ruheund Bewegungsraum entsteht. Zusätzliche Spielflächen werden die wintergartenähnlichen Anbauten bieten. Neue Herausforderungen Die Sicherung des flächendeckenden Netzes an Kinderbetreuungseinrichtungen in Linz stellt auch für die Stadtplanung eine Herausforderung dar muss doch das Angebot der Stadtentwicklung mitwachsen. So gilt es, den von der Stadtforschung Linz prognostizierten Bedarf für das jeweilige Planungsgebiet rechtzeitig zu berücksichtigen. Kindergärten werden mitbedacht,

Linzer Kinderbetreuung 31 wenn ein neuer Stadtteil wie die solarcity entsteht oder innerstädtische Bereiche in Wohngebiete umgewandelt werden, wie bei den Großprojekten am Winterhafen, auf dem Areal der Landesfrauenklinik oder am Frachtenbahnhof. Grundlage dieser Bedarfsbestimmung bildet eine Analyse der Altersstruktur, der innerstädtischen Wanderungen, der Geburten- und Sterberate sowie der Wohnbautätigkeit im jeweiligen Stadtteil. Diese Daten fließen dann in die Masterpläne ein, die wiederum die Vorgaben für die ArchitektInnen beinhalten. Vorausschauende Planung Das größte Projekt, das die Stadtentwicklung in den nächsten zehn Jahren entscheidend prägen wird, ist die Umnutzung des rund 85.000 Quadratmeter großen ehemaligen Frachtenbahnhof-Areals. Hier wird ein neues Stadtviertel mit hoher Wohnqualität entstehen. Konkret ist an den Bau von etwa 700 Wohnungen gedacht, ergänzt durch großzügige Grün- und Freizeitflächen und eine gute Infrastruktur. Da der bestehende Kinderfreunde-Kindergarten an der Zaunmüllerstraße den Bedarf sicherlich nicht abdecken kann, sind ein neuer Kindergarten und ein Hort vorgesehen. Mit einem neuen attraktiven Wohngebiet wird auch das Hafenviertel bereichert. Bis 2011/12 sollen auf dem Areal des ehemaligen Winterhafens rund 200 Wohnungen gebaut werden. Das lässt eine Nachfrage nach zusätzlichen Kinderbetreuungsplätzen erwarten. Das Angebot des bestehenden Kindergartens beim Posthof, der derzeit die Versorgung sichert, reicht dafür nicht aus. Die Stadt Linz hat deshalb eine mittelfristige Standortkonzeption erarbeitet, in der auch schon die neuen Wohnanlagen auf dem Gelände der alten Landesfrauenklinik berücksichtigt sind. GWG und LAWOG errichten im Bereich zwischen Gruberstraße, Ludlgasse und Holzstraße 415 Wohnungen. In der neuen Wohnanlage soll auch ein fünfgruppiger Kindergarten mit 115 Plätzen entstehen. Die 50 Plätze des derzeitigen Kindergartens Ludlgasse, der aufgelassen wird, sind dabei bereits eingerechnet. Mit dem Bau des neuen Kindergartens ist die GWG beauftragt. Die Arbeiten sollen im Juni dieses Jahres starten und im Frühjahr 2009 abgeschlossen sein. Neues Tarifmodell Im September 2006 hat die Stadt Linz ein neues Tarifmodell für ihre Kinderbetreuungseinrichtungen mit dem Ziel eingeführt, ein sozial gerechteres und familienfreundlicheres System zu schaffen. So sind die Beiträge seither nicht mehr nach Tarifstufen gestaffelt, sondern richten sich nach dem Bruttohaushaltseinkommen. Dadurch kön-

32 Linzer Kinderbetreuung Der städtische Kindergarten ist ein Ort zum Wohlfühlen, zum Austoben, zum Ausruhen und zur Vorbereitung auf die Schule. Das im Hort gebotene Mittagessen schmeckt sichtlich. (Fotos: KOMM) nen viele Familien finanziell entlastet werden, vor allem jene mit mehreren Kindern. Das haben die Erfahrungen der vergangenen Monate dann auch bestätigt. Horte: Abrechung nach Tagen Gleichzeitig mit der Neureglegung der Tarife im vergangenen Jahr hat die Stadt Linz bei den Horten ein neues, zusätzliches Service eingeführt: die Möglichkeit, das Betreuungsangebot tageweise zu buchen. War zuvor eine fixe monatliche Besuchsgebühr zu bezahlen, so wird jetzt auf individuelle Bedürfnisse eingegangen. Wenn das Hortangebot nur tageweise in Anspruch genommen wird mindestens jedoch zehn Tage, dann werden auch nur diese abgerechnet! Dementsprechend setzt sich die Besuchsgebühr für Horte aus dem Grundtarif und dem Tagestarif zusammen. Der Grundtarif ist unabhängig von der Anzahl der Besuchs-

Linzer Kinderbetreuung 33 tage und beträgt 4 Prozent der Bemessungsgrundlage. Diese wird folgendermaßen berechnet: Bruttohaushaltseinkommen abzüglich Familienabsetzbetrag, der für einen Haushalt mit einem Kind 1.200 Euro beträgt. Für jedes weitere Kind werden 100 Euro zusätzlich abgerechnet. Die Höchstgrenze für die Bemessungsgrundlage liegt übrigens bei 2.000 Euro. Der Tagestarif beträgt pro Besuchstag 0,1 Prozent der Bemessungsgrundlage. Das Angebot der individuellen Nutzung des Hortangebotes wird jedoch sehr wenig genutzt. Das lässt darauf schließen, dass die immer wieder erhobene Forderung nach mehr Flexibilität bei der Buchung und Abrechnung nicht der realen Nachfrage entspricht. Nicht einmal neun Prozent aller Eltern, deren Kinder in einem städtischen Hort betreut werden, haben bisher diese Möglichkeit in Anspruch genommen. Derzeit besuchen 945 Kinder oder 33 Prozent die städtischen Horte zum Nulltarif. Das bedeutet, sie bezahlen keinerlei Besuchsgebühr. Lediglich der so genannte Veranstaltungsbeitrag von derzeit rund drei Euro wird wie für die anderen Kinder auch monatlich eingehoben. Zum Fixpreis von 28,96 Euro plus 0,80 Euro pro Tag im Hort wird auch für die Verpflegung der Kinder gesorgt. Die Besuchsgebühr für Kindergärten und Krabbelstuben besteht nur aus dem Grundtarif. Ein Tagestarif ist nicht vorgesehen, weil für die Kleinsten der regelmäßige Besuch aus psychologischen Gründen notwendig ist und Kindergärten als vorschulische Bildungseinrichtung geführt werden. Ein regelmäßiger Besuch ist daher unerlässlich. Wie bei den Horten ergibt sich die Bemessungsgrundlage für den Besuchstarif aus Bruttofamilieneinkommen abzüglich Familienabsetzbetrag. Wird das Kind ganztägig betreut, beträgt der Grundtarif 6 Prozent der Bemessungsgrundlage. Werden Kindergarten oder Krippe nur vormittags frequentiert, dann werden 4 Prozent verrechnet und 2 Prozent, wenn nur der Nachmittagsbesuch gewünscht ist. Dazu kommt auch hier wieder der Veranstaltungsbeitrag von rund 2,56 Euro. Die monatliche Verpflegung kostet 42,33 Euro. Auch bei den Kindergärten profitieren viele Eltern vom neuen Tarifmodell. So ist die Anzahl der NullzahlerInnen gestiegen. Aktuell ist für 871 oder 27 Prozent der insgesamt 3.227 Sprösslinge der Besuch des Kindergartens gratis! Um auch in Zukunft die Befreiung von der Besuchsgebühr sicherzustellen und ein gerechtes Tarifsystem in Kindergärten und Horten zu garantieren, werden die Familienabsetzbeträge und die Obergrenze für die Bemessungsgrundlage jährlich valorisiert. Kinder des Kindergartens Johann-Wilhelm-Klein-Straße musizieren und basteln mit den SeniorInnen des Seniorenzentrums Dornach/ Auhof. (Foto: KOMM) Gratiskindergarten für 871 Kinder