AUFGABE 1a Sie interessieren sich für die finanzielle Sicht ihrer Geschäftstätigkeit. Sie wollen die Geldwirksamkeit der wichtigsten Geschäftsfälle der Schlaginstrumente wissen. Aus dem Rechnungswesen erhalten Sie für diesen Geschäftsbereich ein Buchhaltungsjournal mit sechs Geschäftsfällen. Beurteilen Sie bei jeder Buchung, ob ein Geschäftsfall geldwirksam oder geldunwirksam (nicht geldwirksam) ist. Kreuzen Sie die korrekte Antwort an: Buch. Geschäftsfall Geldwirksam Nicht geldwirksam 1 Abschreibung auf der Produktionsmaschine. 2 Die Bank belastet der Musik Produktions AG Zinsen auf dem Kontokorrent 3 Bareinnahmen für eine Reparatur eines Musikinstruments 4 Zahlung der Gratifikation an die Mitarbeitenden ab dem Bankkonto. 5 Barzahlung der Versandkosten am Postschalter 6 Jahresend-Buchung der Bestandesabnahme. swiss marketing academy GmbH Seite 1 von 11
AUFGABE 1b In Zusammenhang mit der finanziellen Sicht liegen folgende Geschäftsfälle der Musik Produktions AG vor. Sie möchten wissen, ob einzelne Geschäftsfälle im Jahresabschluss für den Bereich Schlaginstrument erfolgswirksam oder erfolgsunwirksam sind. Beurteilen Sie bei jeder Buchung, ob ein Geschäftsfall erfolgswirksam oder erfolgsunwirksam ist. Kreuzen Sie die korrekte Antwort an: Buch. Geschäftsfall 1 Wir zahlen die Löhne über das Bankkonto aus. Erfolgswirksam Erfolgsunwirksam 2 Wir zahlen unsere Verbindlichkeiten (Kreditoren) über das Bankkonto. 3 Wir kaufen eine Produktionsanlage auf Kredit. 4 Aktivierte Forderungen werden auf unser Bankkonto überwiesen. 5 Wir zahlen unseren Zinsaufwand für die bestehende Bankschuld. 6 Wir buchen unsere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen als Umsatz ein. swiss marketing academy GmbH Seite 2 von 11
AUFGABE 1c Nennen Sie drei mögliche Risiken eines Produktionsbetriebs und beschreiben Sie je Risiko ein mögliches konkretes Beispiel, wo bei der Erstellung des Jahresabschlusses eine Bildung von Rückstellungen vorzunehmen ist. Nr. Bezeichnung des Risikos Beschreibung mögliches konkretes Beispiel 1 Garantie Wir verkaufen die eigenproduzierten Produkte und haben dadurch eine Gewährleistungspflicht für Garantie (Produktions- oder Funktionsfehler) 2 Delkredere Rückstellungen auf dem Debitorenstand. 3 Rückstellung für mögliche Prozesskosten Aufgrund eines Fehlers in unserem Produktbenutzerhandbuch, hat jemand einen Schaden erlitten und klagt uns wegen unerlaubter Handlung und Fahrlässigkeit an. Dies könnte zum Präzedenzfall werden. Wir machen also Rückstellungen für diesen und zukünftige Prozessfälle. Aufgabe 2a 10 Punkte Berechnen Sie anhand der verfügbaren Informationen die zeitlichen oder sachlichen Abgrenzungen von der Fibu zur Bebu und die Kosten der Bebu in TCHF je Zeile: Bezeichnung Aufwand Fibu TCHF Abgrenzung TCHF Kosten Bebu TCHF Einzelmaterial 21'150-150 21 000 Einzellöhne 18'000 0 18 000 Abschreibungen 1'400-45 1 355 Mieten 950-50 900 Zinsen 0 +80 80 Aufgabe 2b Berechnen Sie anhand der verfügbaren Informationen den Eigenfinanzierungsgrad der Fibu für das Jahr 2013. Verwenden Sie dazu die Beilage Formeln zur Berechnung von Kennzahlen. Eigenkapital 100 1300 100 Gesamtkapital 3125 = 41,6% swiss marketing academy GmbH Seite 3 von 11
Aufgabe 2c Berechnen Sie anhand der verfügbaren Informationen die Eigenkapitalrendite der Bebu für das Jahr 2013. Reingewinn 100 268 100 Ø Eigenkapital (1 390+1 658) : 2 = 17,6% Aufgabe 2d Wie werden stille Reserven gebildet? Kreuzen Sie die korrekte Antwort an: 4 Punkte Durch höhere Abschreibungen in der internen Bilanz. Durch Unterbewertung von Aktiven oder Überbewertung von Fremdkapital in der eternen Bilanz. Durch die Unterbewertung der Schulden in der eternen Bilanz. Durch zu geringe Abschreibungen in der eternen Bilanz. Richtig Aufgabe 3a Berechnen Sie auf Basis einer Vollkostenrechnung die Herstellkosten der produzierten Menge je Stück. 5 Punkte Wert Produzierte Menge Einzelmaterialkosten CHF 220 000.- Materialgemeinkosten CHF 11 000.- Total Materialkosten CHF 231 000.- Einzellöhne CHF 610 000.- Fertigungsgemeinkosten CHF 91 500.- Total Fertigungskosten CHF 701 500.- Herstellkosten CHF 932 500.- 900 Stück 932 500 : 900 =1 036.111 Die Herstellkosten je produziertes Stück betragen CHF 1 036 Achtung: gemäss Rundungsregeln auf S.2 sind CHF-Zahlen ohne Dezimalstelle auszuweisen. swiss marketing academy GmbH Seite 4 von 11
Aufgabe 3b Berechnen Sie auf Basis einer Vollkostenrechnung die Selbstkosten der verkauften Menge je Stück. Wert Verkaufte Menge Einzelmaterialkosten CHF 220 000.- Materialgemeinkosten CHF 11 000.- Total Materialkosten CHF 231 000.- Einzellöhne CHF 610 000.- Fertigungsgemeinkosten CHF 91 500.- Total Fertigungskosten CHF 701 500.- Herstellkosten CHF 932 500.- VVGK CHF 83 000.- Selbstkosten CHF1 015 500.- 880 Stück 1 015 500 : 880 = 1153.977 Die Selbstkosten je verkauftes Stück betragen CHF 1 154 Achtung: gemäss Rundungsregeln auf S.2 sind CHF-Zahlen ohne Dezimalstelle auszuweisen. Aufgabe 3c Berechnen Sie die kurzfristige, kostenorientierte Preisuntergrenze der produzierten Menge je Stück. Variable Kosten Wert Produzierte Menge Einzelmaterialkosten CHF 220 000.- Einzellöhne CHF 610 000.- Variable Gemeinkosten CHF 36 500.- Total variable Kosten CHF 866 500.- 900 Stück 866 500 : 900 = 962.777 Die kurzfristige Preisuntergrenze je produziertes Stück beträgt CHF 963 Achtung: gemäss Rundungsregeln auf S.2 sind CHF-Zahlen ohne Dezimalstelle auszuweisen. swiss marketing academy GmbH Seite 5 von 11
Aufgabe 3d Nennen Sie drei Beispiele wo Sie die Preisuntergrenze anwenden können? Am Ende des Produktlebenszyklus verkaufe ich die restliche Lagerware der produzierten Produkte. Oder: Das Produkt dient zur Ergänzung meiner Produktpolitik zum Beispiel der Sortimentsbreite oder -tiefe. Das Produkt dient als Komplementärprodukt zu meinem Hauptprodukt, welches den besten Deckungsbeitrag aufweist. Ich will unbedingt den Absatz steigern um Marktanteile zu gewinnen. Ich will unbedingt den Absatz steigern um die Lieferantenkosten reduzieren zu können. (Economie of scale) Ich will Produktionserfahrung sammeln um in Zukunft den Erfahrungskurven-Effekt ausnützen zu können (Economie of scope) swiss marketing academy GmbH Seite 6 von 11
Aufgabe 3e 9 Punkte Wo erkennen Sie bei der Vollkostenrechnung Mängel gegenüber der Deckungsbeitragsrechnung (Teilkostenrechnung). Kreuzen Sie die drei korrekten Antworten an: Annahme: Die Antworten beziehen sich auf die in dieser Aufgabenstellung gezeigten Vollkostenrechnungen = Antworten 1 Die umgekehrte Fragestellung würde mehr Sinn machen: Was ist der Nachteil der DB gegenüber der Vo-Ko Rechnung? = Antworten 2 Aussagen zu Mängel der Vollkostenrechnung im Vergleich zur Teilkostenrechnung: Verzicht auf die Trennung von fien und variablen Kosten. Die Zurechnung von Kosten auf die Kostenträger erfolgt nicht nach dem Verursachungsprinzip. Richtig ( 1 ) ( 2 ) Anmerkung Vom Prinzip her findet die Trennung mittels Einzel- & Gemeinkosten statt. In der gezeigten Voll-kostenrechnung werden gar keine Kostenträger aufgeführt, deshalb richtig. Die Selbstkosten können nicht kalkuliert werden. ( 2 ) Nicht pro Produkt kalkuliert werden. Eignet sich nicht für kurzfristige unternehmerische Entscheide (z.b. Preisuntergrenze, Make or Buy Entscheid etc.). Den Kostenträgern werden nur die variablen Kosten zugerechnet. Die Gemeinkosten können nicht umgelegt werden. ( 1 ) ( 2 ) Den Kostenträgern werden nur die fien Kosten zugerechnet. ( 1 ) MP AG führt mehrere Produkte, deshalb macht es keinen Sinn, mit solch einer VoKo-Rechnung eine Untergrenze über alle Produkte zu rechnen, dies müsste schon pro Produkt gerechnet werden. In der gezeigten Kostenrechnung sind keine Kostenträger aufgeführt, deshalb ist eine Umlage auch nicht möglich. swiss marketing academy GmbH Seite 7 von 11
Aufgabe 4a 9 Punkte Erstellen Sie eine Vollkostenrechnung. Vervollständigen Sie dazu anhand der verfügbaren Informationen unter der Ausgangslage den untenstehenden Betriebsabrechnungsbogen (BAB) auf Vollkostenbasis. Bezeichnung Kosten TCHF Kostenstellen Material Fertigung Verwalt.+ Vertrieb Blasinstrument Kostenträger Streichinstrument Schlaginstrument Direkt: Einzelmaterial 21 000 8 400 5 500 7 100 Einzellöhne 18 000 7 200 5 000 5 800 Indirekt: Hilfslöhne 1 000 500 300 200 Abschreibungen 1 355 450 500 405 Betriebsaufwand 950 350 300 300 Total 42 305 1 300 1 100 905 15 600 10 500 12 900 Verrechnung Materialkostenstelle (in % des Einzelmaterials) 520 340 440 Verrechnung Fertigungskostenstelle (in % der Einzellöhne) 440 306 354 Herstellkosten 41 400 16 560 11 146 13 694 Verrechnung Verwaltung + Vertrieb (in % der Herstellkosten) 362 244 299 Selbstkosten 16 922 11 390 13 993 Verkaufserlöse 25 200 16 500 17 900 Betriebsergebnis 8 278 5 110 3 907 Betriebsergebnis in % des Verkaufserlöses 32.8% 31.0% 21.8% Berechnung: Zuschlagssatz Materialkostenstelle: Kostenstelle Material 100 : Einzelmaterial = 1 300 100 : 21 000 = 6.19% Zuschlagssatz Fertigungskostenstelle: Kostenstelle Fertigung 100 : Einzellöhne = 1 100 100 : 18 000 = 6.11% Zuschlagssatz Herstellkosten: Kostenstelle VV 100 : Herstellkosten = 905 100 : 41 400 = 2.19% Betriebsergebnis in % des Verkaufserlöses: Betriebsergebnis 100 : Verkaufserlös swiss marketing academy GmbH Seite 8 von 11
Aufgabe 4b Welchen Wert setzen Sie bei der Bewertung der Vorräte ein? Kreuzen Sie die korrekte Antwort an: Bezeichnung Herstellkosten Selbstkosten Netto-Verkaufspreis Herstellkosten oder geringerer Marktwert Richtig Aufgabe 4c Welche Richtlinie ist bei der Bewertung von Vorräten zu beachten? Geben Sie eine Antwort. Vorräte werden nach dem Niederstwertprinzip bewertet. Das bedeutet, dass Vorräte immer zum niedrigsten Wert zwischen Anschaffungskosten, Herstellkosten oder Marktpreisen bewertet werden müssen. Nach OR 960 werden folgende Bewertungsgrundsätze vorgegeben: Grundsätze 1. Aktiven und Verbindlichkeiten werden in der Regel einzeln bewertet, sofern sie wesentlich sind und aufgrund ihrer Gleichartigkeit für die Bewertung nicht üblicherweise als Gruppe zusammengefasst werden. 2. Die Bewertung muss vorsichtig erfolgen, darf aber die zuverlässige Beurteilung der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens nicht verhindern. 3. Bestehen konkrete Anzeichen für eine Überbewertung von Aktiven oder für zu geringe Rückstellungen, so sind die Werte zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. swiss marketing academy GmbH Seite 9 von 11
Aufgabe 5a Berechnen Sie das geplante Betriebsergebnis für das Jahr 2014, nutzen Sie das folgende Kalkulationsmodell. Bezeichnung Stück Preis in CHF CHF Einzelmaterial 14 000 490.- 6 860 000.- Materialgemeinkosten-Zuschlag 1 372 000.- Einzellöhne 14 000 390.- 5 460 000.- Fertigungsgemeinkosten 1 638 000.- Herstellkosten 15 330 000.- Verwaltung- und 320 000.- Vertriebsgemeinkosten Selbstkosten 15 650 000.- Verkaufserlös 14 000 1 200.- 16 800 000.- Betriebsergebnis 1 150 000.- Aufgabe 5b Berechnen Sie mit den verfügbaren Planzahlen die mengenmässige Nutzschwelle. Variable Kosten Wert in CHF Kosten in CHF pro Stück Nettoerlös 1 200.- MGK 1 372 000.- Variable Kosten 880.- FGK 1 638 000.- Deckungsbeitrag 320.- VVGK 320 000.- Total Fikosten 3 330 000.- Mengenmässige Nutzschwelle = Fikosten 3 330 000 10 406.25 = 10 407 Stück DB pro St. 320 Da nicht anders erwähnt, erachte ich die Gemeinkosten als Fikosten. swiss marketing academy GmbH Seite 10 von 11
Aufgabe 5c Was bedeutet es für die Musik Produktions AG, wenn wir die mengenmässige Nutzschwelle erreichen können? Geben Sie eine Antwort. Die Musik Produktions AG kann die Selbstkosten decken. Das heisst die variablen und die fien Kosten sind gedeckt. Es wird weder Gewinn noch Verlust erzielt. Mit zusätzlichen Verkäufen kann die Produktions AG Gewinne erzielen. Aufgabe 5d Was bedeutet es für die Musik Produktions AG, sofern wir die mengenmässige Nutzschwelle übertreffen können? Geben Sie eine Antwort. Sobald die Nutzschwelle erreicht ist, muss der Deckungsbeitrag keine Fikosten mehr decken. Für jeden weiteren Verkauf wird demnach der Deckungsbeitrag zum Gewinn. swiss marketing academy GmbH Seite 11 von 11