Markt- und Preisentwicklung im Ökologischen Landbau. Dr. Robert Hermanowski, FiBL

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max. 14,5 % Feuchte; min. 62/63 kg Hektoliter; max. 2,0 % Besatz max. 0,1 Mutterkorn; max. 1,250 mg/kg DON, max 0,100 mg/kg ZEA

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Transkript:

Dr. Robert Hermanowski, FiBL

Gliederung Marktentwicklung Allgemein: Angebot und Nachfrage Szenario Unterfranken Preisentwicklung Weizen im Zeitablauf Milch im Zeitablauf Aktuelle Preise Betriebswirtschaftliche Kennzahlen Bestimmungsgrößen der Wirtschaftlichkeit Kennzahlenvergleich

Schere geht auseinander Hamm, Bioland-PK Grüne Woche 2009

Mrd. Euro 7,00 6,00 Umsatzentwicklung der Bio-Lebensmittel in Deutschland (ohne Genußmittel und Außer-Haus-Verzehr) Öko-Marktanteil 3,5% +10% +15% 5,00 4,00 3,00 2,00 1,00 + 32% + 11% + 3% + 13% + 11% +18% S c h ä t z u n g 0,00 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008s Prof. U. Hamm, Fachgebiet Agrar- und Lebensmittelmarketing, Uni Kassel; M. Rippin, AgroMilagro research 2008, s=schätzung AgroMilagro research

Biomarkt Unterfranken: wichtige derzeitige und potenzielle Abnehmer

Ausgangslage: Was hindert am verstärkten regionalen Bezug? fehlende Unterstützung zu hoher Preis 9 8 Anzahl der Nennungen Einschränkungen bei Qualität 12 mangelnde Verfügbarkeit 40 0 10 20 30 40 50 50 Unternehmen mit Bio-Verarbeitung in Unterfranken haben geantwortet (von 108)

Szenarion: + 100 % in Main-Spessart und Rhön-Grabfeld Produkt Ist-Menge in t (1) Zusätzliche Menge in t Zusätzliche Nachfrage in t Weizen 900 900 1200 Roggen 660 900 1200 Dinkel 540 540 300 Braugetreide 650 650 600 Futtergetreide A/U 540 540 2000 Körnerleguminosen 400 400 500 Zuckerrüben 14 ha 14 ha 450 ha (2) Holunder 8 ha 8 ha 250 ha Rinder 740 740 500 Schweine 1100 1100 500 (1) Geschätzte Erntemenge 30 dt / ha (2) 3000 t Zucker, 16 % Zuckergehalt, 400 dt / ha Hafer fließt nicht in die Betrachtung ein, da Unterfranken wegen zu geringen Niederschlagsmengen kaum geeignete Standorte bietet. Abfrage wichtiger Abnehmer mit Präferenz für unterfränkische Ware (tegut, Meyer-Mühle, Lammsbräu, Bionade, Kaisermühle)

60 55 50 45 40 35 30 25 20 15 [EUR /dt] Erzeugerpreise für Brotweizen 1993-2008 Vergleich ökologischer / konventioneller Anbau ökologisch lose, frei Mühle / Rampe, o. MwSt. RP 10-11,5%, FZ>220, Sedi>25, Kleber 22-26% RP >11,5% i. TS Kleber >26 % 60 55 50 45 40 35 30 25 20 15 10 10 5 0 93 94 95 96 97 98 99 00 01 konventionell lose, frei Lager des Erfassers, o. MwSt. 02 03 04 05 06 07 08 5 0 09

Markt- und Preisentwicklung im Ökologischen Landbau

Erzeugerpreise ab Hof (März 09) 2008 neue Ernte 2009 Futtergetreide um 28 /dt bis 20-25 /dt Leguminosen um 43 /dt um 35 /dt Weizen 30-35 /dt 28-35 /dt Roggen ca. 35 /dt 25-30 /dt Braugerste ca. 45 /dt um 40 /dt Milch um 0,43 /l um 0,38 0,40 /l Schweinefleisch um 2,80 /kg um 2,65 /kg Rindfleisch um 3,70 /kg um 3,60 /kg

Getreidepreise wieder gesunken Erzeugerpreise für Bio-Brot- und Futterweizen in EUR/Tonne, lose Ware, frei Mühle/Verarbeiter 600 463 438 500 Brotweizen 400 400 292 256 300 Futterweizen 200 182 100 05 Jul 05 06 Jul 06 07 Jul 07 08 Jul 08 09 Quelle: ZMP Ökomarkt Jahrbuch 2009 - GF-03

Resümee Der Markt für Öko-Produkte wächst stetig Das heimische Angebot kann die Nachfrage nur unzureichend befriedigen Aus Gründen der Sicherheit und der besseren Kommunizierbarkeit wird heimische Ware gesucht Gleiches gilt für Verbandsware Alle Anzeichen sprechen dafür, dass der Markt für Öko- Produkte auch zukünftig wächst mit akzeptablen Erzeugerpreisen Partnerschaftliche Markterschließung ist dafür eine wesentliche Voraussetzung