Demografie in Politik und Unternehmen. Dr. Christoph M. Schneider Dipl.-Volksw. Dirk Matthias Kauffmann

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Transkript:

Demografie in Politik und Unternehmen Dr. Christoph M. Schneider Dipl.-Volksw. Dirk Matthias Kauffmann

Die Welt altert unterschiedlich Anteil der über 65-Jährigen an der Bevölkerung 1980 2010 2040 25 14 15 16 16 5 8 3 3 6 7 7 4 4 8 Welt Afrika Asien Latein Amerika Industrieländer Quelle: United Nations. 2

Bevölkerungsentwicklung in Österreich 3

Ursache 1: Die Lebenserwartung steigt 4

Ursache 2: Der Nachwuchs fehlt 5

Zudem gibt es den Trend der Verstädterung 6

Verstädterung weltweit, Prognose 2025 Proportion urban of the world: 56.6% Quelle: United Nations. 7

Mit Konsequenzen für Mensch, Unternehmen und Regierung 8

Auswirkungen auf die Wirtschaft Nachwuchsförderung Wissenstransfer Führungskultur Unternehmen Fachkräftemangel Gesundheitsmanagement Neue Produkte/Services Work-Life-Balance Neue Zielgruppen 9

Bedeutende Auswirkungen auf das Unternehmen Quelle: PWC 10

Handlungsfeld Mitarbeiter Produktivitätsrisiko Kapazitätsrisiko Quelle: Statistik Austria 11

Man setzt kaum auf Perspektiven für Ältere Quelle: Commerzbank AG 12

HR-Instrumente zur Risikominimierung Quelle: PWC 13

WKO-Unterstützung Excel-Tool Demografie Check Broschüre/Flyer Demografie und Wirtschaft Demografische Fitness Generationenbalance Best Ager Der Silberne Markt Best Ager Lebensstile und Konsummuster 14

Auswirkungen auf die Politik Arbeitsmarkt Familienpolitik Bildungssystem Politik Generationengerechtigkeit Sozial/- Pensionssystem Pflegegeld Regional-/Stadtentwicklung 15

Neue Arbeitswelten bringen neue Möglichkeiten! Illustration: thiesdesign.com 16

Vielfältige Einkommensquellen 17

Überall Potentiale am Arbeitsmarkt 18

Qualifizierte und Erfahrene verlassen zu früh den Arbeitsmarkt 19

Die Lebensarbeitszeit verkürzt sich Arbeitsjahre Nichtarbeitsjahre 1970 43 34 2010 35 48 Quelle: IV 20

Steuereinnahmen (2009: = 63,3 Mrd. EUR) d dl D s dl < dl ^ ddl dl h ddl D el < el > ddl Quelle: BMF 21

Steuern und Abgaben im internat. Vergleich 50,0 45,0 hz de 40,0 35,0 30,0 25,0 20,0 15,0 10,0 5,0 0,0 Quelle: BMF 22

Staatsausgaben nach Aufgabenbereichen (COFOG) P & ^ s K < d dl d el ^ d dl t d dl h d dl t e dl dd dl ^ ^ dd el s dd dl ' dd el Quelle: BMF 23

Handlungsfelder Politik Arbeitsmarkt Die neuen Leistungsanforderungen der Dienstleistungs-, Wissens- und Informationsarbeit benötigen flexible Strukturen. Ohne sie erhalten wir nicht die Basis, Arbeit und Kompetenzen profitabel einzubringen auch mit 60 Jahren und darüber hinaus. Bildung Die neuen Arbeitswelten verlangen sowohl Qualifikation als auch beständige Bildung und damit ein aufeinander abgestimmtes Schul-, Hochschul- und Weiterbildungssystem. 24

Handlungsfelder Politik Familienpolitik Die Voraussetzungen für ein Berufsleben mit Kindern müssen geschaffen werden. Gesundheits-/Pensionssystem Strukturen von Gesundheit, Pflege und Pension überdenken und erneuern. Unternehmertum Für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit sind gezielte Anstrengungen in Forschung & Innovation unabdingbar. Dies gilt für die Sachgüterproduktion ebenso wie für den Dienstleistungssektor und die Kreativwirtschaft. 25

Heute für den Erfolg von morgen handeln! Der demografische Wandel ist in vollem Gange und wird nicht erst in der Zukunft relevant. Nur wer heute erste Maßnahmen startet, wird auch in Zukunft wettbewerbsfähig sein. Fazit Unternehmen Die Optimierung passiert in einem neuen Umfeld. Es sind v.a. zwei Risiken: Das Kapazitätsrisiko und das Produktivitätsrisiko". Fazit Politik Bessere Arbeits- und Standortbedingungen bringen den Unternehmen weitere Handlungsoptionen. Wirtschaftliche Gesetzmäßigkeiten sollten nicht außer Kraft gesetzt werden. 26