Räumungsübungen praktisch durchführen, einfach und wirkungsvoll. Security Essen,

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Transkript:

Räumungsübungen praktisch durchführen, einfach und wirkungsvoll Security 2010 Essen, 08.10.2010 1

Ihr Referent Zur Person: Sicherheitsberater Safety/Security: Rund um die Sicherheit in Sparkassen/Banken Stets: Praxis und Unterstützung >30 Jahre Erfahrung - u.a. Räumungsübungen 2

Agenda Grundlagen/Praxis Räumungsübungen 1. Gesetzliche Vorgaben 2. Interne Ziele 3. Übungen: Stillstand und Verluste? 4. Planung/Ablauf *) 5. Einsatzbesprechung *) 6. Schlussbesprechung 7. Nachbereitung *) 8. Fazit 9. Diskussion *)Div. Checklisten vorhanden 3

Gesetzliche Vorgaben (1) Früher 55 Arbeitsstättenverordnung Erstellung Flucht- und Rettungspläne sowie Übung in angemessenen Zeitabständen Seit 09/2007 ASR A 2.3 Fluchtwege, Notausgänge, Flucht- und Rettungsplan Gem. Abschnitt 9 (1) hat der Arbeitgeber für die Bereiche einen Flucht- und Rettungsplan aufzustellen, in denen dies die Lage, die Ausdehnung und die Art der Benutzung erfordern 4

Gesetzliche Vorgaben (2) Beispiele: 1. unübersichtliche Flucht- und Rettungswegführung 2. hoher Anteil ortsunkundiger Personen 3. Bereiche mit erhöhter Gefährdung(auch Nachbarn) Gem. Flucht- und Rettungsplan Räumungsübungen durchführen - ASR 2.3, 9(7) - mit dem Zweck/Ziel: 1. Jederzeitige Alarmierung auslösbar? 2. Erreichbarkeit aller Personen im Gebäude? 3. Bedeutung Alarmierung für Personen erkennbar? 4. Fluchtwege schnell und sicher nutzbar? 5

Gesetzliche Vorgaben (3) Zur Festlegung der Häufigkeit und Umfang sowie deren Durchführung ggf. zuständige Behörden hinzuziehen Ggf. Arbeitsstätten mit besonderer Gefährdung (Gefährdungsbeurteilung) prüfen, ob Aufstellung betrieblicher Alarm- und Gefahrenabwehrpläne oder Evakuierungspläne erforderlich Gefährdungsbeurteilung vornehmen Faustformel für Intervalle: Verwaltungsgebäude alle 3 Jahre +/- in Abhängigkeit von Vorübung Vermeidung von Organisationsverschulden 6

Interne Ziele Test intern organisierter Abläufe in Not- und Gefahrensituationen Check der Sicherheitstechniken und -systeme Zusammenwirken in-/externer Einsatzkräfte Achtung: im Ernstfall haben Polizei/Feuerwehr Verhalten Mitarbeiter Entscheidungskompetenz Bestätigung/neue Erkenntnisse über getroffene Regelungen (z.b. Lage Sammelplatz) Und: Erkennen von Handlungsbedarf bzw. Verbesserungsmöglichkeiten 7

Übungen: Stillstand oder Verluste? (1) Thesen/Vorurteile gegen Übungen: - Kosten für Organisation - lange Abwesenheit für Mitarbeiter vom Arbeitsplatz - Beeinträchtigung Arbeitsablauf - viele (Handels-)Bereiche müssen permanent besetzt sein (zeitkritische Geschäftsabläufe erfordern schnellstes Reagieren zur Vermeidung von Verlusten) - Schäden - Erfordernis nicht plausibel 8

Übungen: Stillstand oder Verluste? (2) Argumente für Übungen: - Aufwand gering: für Organisatoren (insbes. Durch Einsatz von Checklisten) und Mitarbeiter - häufige personelle Änderungen - keine Übung erweist sich als überflüssig - Gewollter Gewöhnungseffekt - Gelegenheit gedachten Ernstfall zu simulieren These: Besser bei einer Übung Pannen als in einem Ernstfall 9

Planung/Ablauf (1) Szenario festlegen Brandausbruch, Bombendrohung o.a. Evtl. Erkenntnisse letzter Übung einbeziehen Vorhandene organisatorische Rahmenbedingungen prüfen (Flucht- und Rettungspläne, Informationsstand Mitarbeiter, evtl. Baumaßnahmen, Besonderheiten = Mieter, Sammelplatz) Sicherheits-/Notfallmanagementsystem berücksichtigen (Krisenstab) 10

Planung/Ablauf (2) Verantwortl. Koordinator f. Gesamtübung benennen Aufgaben (wesentliche) und Festlegung von: Zeitpunkt, Grund/Ablauf, Auslösung, interner Ablauf, Voll-/Teilräumung, Empfehlungen aus letzter Übung (z.b. Sperrung von Treppenhäusern, künstliche Verrauchung, Ausschaltung Normalbeleuchtung, Erprobung alternativer Alarmierungseinrichtungen), Ausnahmen (Notbesetzung für ausgewählte Bereiche), Meldestelle/-listen, Schwerbehinderte, Einbeziehung Bereiche mit Publikumsverkehr Evtl. Einbeziehung Dritter 11

Planung/Ablauf (3) Entscheidung über einzelne Ausnahmen, z.b. - Telefonvermittlung - Empfangsplätze - IT-Technik (bedingt) - zeitkritische Tätigkeiten Feinkonzept erstellen/abstimmen Berücksichtigung evtl. Sonderanlässe (z.b. Veranstaltungen mit Gästen, Schulungen) 12

Planung/Ablauf (4) Flankierende Maßnahmen: - Information vorab an ausgewählte Personen prüfen, z.b. Vorstand, Unternehmenskommunikation, Telefonzentrale - Evtl. Nachbarn, Mieter Beschaffung Raum für Vor- und Schlußbesprechung evtl. Medien, Unterlagen 13

Planung/Ablauf (5) Zu veranlassende Maßnahmen - Beobachter: Rekrutierung, Einladung, Anzahl, Standorte, evtl. Reservepersonen - Einladung externer Hilfskräfte (Polizei, Feuerwehr) und ggf. interner Stellen, z.b. (Haus)techniker - Ortsbesichtigung (Festlegung, evtl. Bereiche auszunehmen) - Check vorhandener Techniken (z.b. Megaphon, Vollzugsmeldelisten) - Prüfung Sammelplatz: uneingeschränkte Nutzung? 14

Planung/Ablauf (6) Detailkonkretisierung, z.b. - Start/Ausbruch des angenommenen Ereignisses - Erwartete Abläufe (Notfall-System/Krisenstab, in-/externe Melde- und Informationswege), Alternativen, Nutzung Alarmierungseinrichtungen (automatisch oder manuell) - Beschaffung von Gebäudeskizzen, Informationen über Brandmeldeanlagen usw. Vorbereitung von Hilfsmitteln (Namensschilder, Klemmbretter, Schreibzeug usw.) 15

Planung/Ablauf (7) Vorbereitung sog. Beobachtermappen (Aufgabenstellung = Checkliste) Detaillierte Festlegung einzelner Beobachter- Standorte, Sammelplatz, Leitstelle o.ä. mit Ergänzung durch Gebäude-Skizzen Check des Gebäudes einschl. Rettungswege, Notausgänge, Beleuchtung usw. Funktionalität der Warn- und Alarmierungseinrichtungen, Hilfsmittel, Meldelisten Entscheidung über Einsatz zusätzlicher Fragebogen an Teilnehmer der Übung (Mitarbeiter) 16

Einsatzbesprechung Durchführung/Moderation (Checkliste) - Begrüßung, Vorstellung, Anlaß - Erläuterung des vorgesehenen Ablaufes - Aufgabenzuordnung (Aushändigung sog. Beobachtermappen) - Erläuterung der Aufgaben, Klärung von Fragen - Information über Besonderheiten - Uhrenvergleich = Beziehen der Positionen 17

Schlussbesprechung Koordinator moderiert: Kurzvortrag aller Beobachter-Ergebnisse anhand Beobachtermappen Darlegung Eindrücke externe Beobachter (Polizei, Feuerwehr) und vom Sammelplatz Diskussion von Mängeln, Ideen, Verbesserungsmöglichkeiten (Nutzen, Umsetzung, Kosten) usw. Bewertung insgesamt Zusammenfassung/Schlussfolgerungen 18

Nachbereitung (1) Abschließende Maßnahmen Entscheidung über Information ausgewählter interner Stellen über Ergebnis (Vorstand, Unternehmenskommunikation ) Kurz-/Schnellinformation an Führungskräfte*) beteiligter Bereiche mit Information an Mitarbeiter Auswertung einzelner Beobachtermappen der Beobachter (und ggf. Fragebogen) Umsetzung von Maßnahmen nach Prioritäten Übungsergebnis in interner Mitarbeiterpublikation *) oder auch alle Mitarbeiter 19

Nachbereitung (2) Dokumentation (Checkliste) Beseitigung Mängel/Umsetzung Verbesserungsmöglichkeiten Kontrolle der Umsetzung 20

Fazit Räumungsübungen sind grundsätzlich vorgeschrieben Vorteile /Nutzen überwiegen Aufwand Durchführung einschl. Vor- und Nachbereitung praxisnah möglich Daher Mut, Übung (erstmals) zu realisieren - fachkundige Betreuung ist gegeben! 21

Diskussion Danke für Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Interesse Freue mich auf Ihre Fragen - Unterstützung/Beratung gegeben 22