RW 22 Bilanzänderungen Gewinn und Verlust Cash Flow

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Transkript:

RECHNUNGSWESEN RW 22 Bilanzänderungen Gewinn und Verlust Cash Flow 2012.02 Prof. Dr. Friedrich Wilke Rechnungswesen 22 GuV 1

Bilanz Vermögen und Geschäftsvorfälle Bilanz Vermögenswerte zu einem Zeitpunkt Bestandsrechnung Stromrechnung Zeit Bilanzänderungen insbesondere: GuV Vermögensänderungen in einem Zeitraum Geschäftsvorfälle Gewinn- und Verlustrechnung Prof. Dr. Friedrich Wilke Rechnungswesen 22 GuV 2

Bilanz Vermögen und Geschäftsvorfälle Bilanz Vermögenswerte zu einem Zeitpunkt Bilanzänderungen Anfangsbestand Endbestand Vermögensänderungen in einem Zeitraum Geschäftsvorfälle + Zunahme Abnahme = + Nettoänderung = Prof. Dr. Friedrich Wilke Rechnungswesen 22 GuV 3

Bilanz Grundstruktur der Bewegungsbilanz dav Anlagevermögen diav Immaterielles Vermögen dsav Sachanlagen dfav Finanzanlagen dek Eigenkapital derl Einlagen und Rücklagen JÜ Jahresüberschuss duv Umlaufvermögen dlw Vorräte Waren dle Vorräte Erzeugnisse dfo Forderungen dlq Liquide Mittel dfk drst dvb Fremdkapital Rückstellungen Verbindlichkeiten d** steht für Differenz (Wert Endbilanz Wert Anfangsbilanz). Bilanzzusammenhang gilt selbstverständlich auch für die Änderungen: Linke Seite = Rechte Seite Prof. Dr. Friedrich Wilke Rechnungswesen 22 GuV 4

Bilanz Anfangs- und Endbilanz Anfang 01 Ende 01 Änderungen in 01 AV Anlagevermögen 800 832 32 SAV Sachanlagen 710 780 70 FAV Finanzanlagen 90 52-38 UV Umlaufvermögen 120 128 8 LW Vorräte Waren 25 19-6 LE Vorräte Erzeugnisse 55 70 15 FO Forderungen 30 17 Jahresüberschuss -13 LQ Liquide Mittel 10 22 12 Summe Aktiva 920 960 des Vorjahres 40 (Endbilanz) EK Eigenkapital 235 280 ist nun in ERL 45 ERL Ein- und Rück lagen 235 223-12 enthalten. JÜ Jahresüberschuss 0 57 57 Das neue Jahr FK Fremdkapital 685 680 beginnt mit -5 RSt Rück stellungen 240 200 einem JÜ -40= 0. VB Verbindlichk eiten 445 480 35 Summe Passiva 920 960 40 Prof. Dr. Friedrich Wilke Rechnungswesen 22 GuV 5

Bilanz Anfangs- und Endbilanz - Bewegungsbilanz Anfang 01 Ende 01 Änderungen in 01 AV Anlagevermögen 800 832 32 SAV Sachanlagen 710 780 70 FAV Finanzanlagen 90 52-38 UV Umlaufvermögen 120 128 8 LW Vorräte Waren 25 19-6 LE Vorräte Erzeugnisse 55 70 15 FO Forderungen 30 17-13 LQ Liquide Mittel 10 22 12 Summe Aktiva 920 960 40 EK Eigenkapital 235 280 45 ERL Ein- und Rück lagen 235 223-12 JÜ Jahresüberschuss 0 57 57 FK Fremdkapital 685 680-5 RSt Rück stellungen 240 200-40 VB Verbindlichk eiten 445 480 35 Summe Passiva 920 960 40 Prof. Dr. Friedrich Wilke Rechnungswesen 22 GuV 6

Grundbegriffe Liquidität und Rentabilität Liquidität Änderung Liquide Mittel Einzahlungen Auszahlungen Cash Flow Anlagevermögen Umlaufvermögen Liquide Mittel Bilanz Eigenkapital Fremdkapital Rentabilität Änderung Eigenkapital (ohne Ein- und Rücklagen) Ertrag Aufwand Jahresüberschuss (Gewinn) Kapitalflussrechnung Gewinn- und Verlustrechnung Prof. Dr. Friedrich Wilke Rechnungswesen 22 GuV 7

Bilanz Bilanzänderungen Änderungen dav Anlagevermögen 32 dsav Änderung Sachanlagen 70 dfav Änderung Finanzanlagen -38 duv Umlaufvermögen 8 dlw Änderung Vorräte Waren -6 dle Änderung Vorräte Erzeugnisse 15 dfo Änderung Forderungen -13 dlq Änderung Liquide Mittel 12 Änderung Summe Aktiva 40 dek Eigenkapital 45 derl Änderung Ein- und Rück lagen -12 JÜ Jahresüberschuss 57 dfk Fremdkapital -5 drst Änderung Rück stellungen -40 dvb Änderung Verbindlichk eiten 35 Änderung Summe Passiva 40 Die Bilanz ist eine Gleichung dav 32 + dlw -6 + dle +15 + dfo -13 + dlq +12 = JÜ 57 + derl -12 + dfk -5 Prof. Dr. Friedrich Wilke Rechnungswesen 22 GuV 8

Bilanz Bilanzänderungen Herkunft und Verwendung der liquiden Mittel Kapitalflussrechnung Cash Flow Eine weitere Gleichungen JÜ 57 + derl -12 + dfk -5 - dav -32 - dlw 6 - dle -15 - dfo 13 = + dlq 12 Gleichung dav 32 + dlw -6 + dle +15 + dfo -13 + dlq +12 = JÜ 57 + derl -12 + dfk -5 Prof. Dr. Friedrich Wilke Rechnungswesen 22 GuV 9

Buchführung Grundbegriffe Änderung (Stromgrößen) Zunahme Abnahme Differenz Liquide Mittel Einzahlung Auszahlung Cash Flow 1 (Liquiditätsänderung) Bilanz (Bestandsgrößen) Geldvermögen Einnahme Ausgabe Einnahmenüberschuss Ausgabenüberschuss Eigenkapital 2 Ertrag Aufwand Jahresüberschuss (Gesamtergebnis) 1 unterschiedliche Varianten 2 ohne Änderung der Einlagen und Rücklagen Prof. Dr. Friedrich Wilke Rechnungswesen 22 GuV 10

Geschäftsvorfälle Betrieblicher Kernprozess Geschäftsvorfälle Bilanzposition AV LW LE FO LQ FK EK Werteverzehr: zu Herstellkosten Anfangsbestand 50 20 5 15 10 40 60 Kauf Material (Rechnung) und Lagerung 3 +3 +3 Bezahlung Materialrechnung 3 3 3 Leistung (Ertrag): zu Herstellkosten Input: Materialverbrauch 3 3 3 Input: Arbeitseinsatz (Löhne/Gehälter) 4 4 4 Input: Anlagen verzehr (Abschreibung) 1 1 1 Bislang (ohne Verkauf) Input: Sonstiger Werteverzehr 2 Ertrag (10) = Aufwand 2 (10) 2 Output: Leistung (Lagerung Erzeugnisse) +10 kein +10 Gewinn +10 Verkauf Erzeugnisse +12 +12 +12 Umsatzerlös zu Marktpreisen Summe der Bilanzänderungen 1 Erst +3 durch +3 Verkauf: +5 Gewinn/Verlust Auslieferung der Erzeugnisse 7 7 7 Kunde bezahlt Rechnung 15 12 +12 Endbestand 49 20 8 15 13 40 65 Prof. Dr. Friedrich Wilke Rechnungswesen 22 GuV 11

Geschäftsvorfälle Betrieblicher Kernprozess Ergänzungen Bilanzposition AV LW LE FO LQ FK EK Geschäftsvorfälle Anfangsbestand 50 20 5 15 10 40 60 Kauf Material (Rechnung) und Lagerung 3 +3 +3 Bezahlung Materialrechnung 3 3 3 Input: Materialverbrauch 3 3 3 Ergänzungen Input: Arbeitseinsatz (Löhne/Gehälter) 4 4 4 Input: Anlagen verzehr (Abschreibung) 1 1 1 Input: Sonstiger Werteverzehr 2 2 2 Output: Leistung (Lagerung Erzeugnisse) +10 +10 +10 Verkauf 7/10 Erzeugn. für 12 (Rechnung) +12 +12 +12 Auslieferung der Erzeugnisse 7 7 7 Kunde bezahlt Rechnung 12 12 +12 Summe der Bilanzänderungen 1 +3 +3 +5 Endbestand 49 20 8 15 13 40 65 Prof. Dr. Friedrich Wilke Rechnungswesen 22 GuV 12

Geschäftsvorfälle Betrieblicher Kernprozess Ergänzungen Bilanzposition AV LW LE FO LQ FK EK Geschäftsvorfälle Anfangsbestand 50 20 5 15 10 40 60 Kauf Material (Rechnung) und Lagerung 3 +3 +3 Bezahlung Materialrechnung 3 3 3 Input: Materialverbrauch 3 3 3 Zusammenfassung der Bestandsänderungen Input: Arbeitseinsatz (Löhne/Gehälter) 4 4 4 Input: Anlagen verzehr (Abschreibung) 1 1 1 Input: Sonstiger Werteverzehr 2 2 2 Output: Leistung (Lagerung Erzeugnisse) +10 +10 +10 Verkauf 7/10 Erzeugn. für 12 (Rechnung) +12 Umsatzerlös +12 +12 + 12 Bestandsänd. Erzeugnisse + 3 Auslieferung der Erzeugnisse 7 7 7 Kunde bezahlt Rechnung 12 12 +12 Summe der Bilanzänderungen 1 +3 +3 +5 Endbestand 49 20 8 15 13 40 65 Prof. Dr. Friedrich Wilke Rechnungswesen 22 GuV 13

Geschäftsvorfälle Betrieblicher Kernprozess in der Bilanz Bilanzposition AV LW LE FO LQ FK EK Geschäftsvorfälle Anfangsbestand 50 20 5 15 10 40 60 Kauf Material (Rechnung) und Lagerung 3 +3 +3 Bezahlung Materialrechnung 3 3 3 Input: Materialverbrauch 3 3 3 Input: Arbeitseinsatz (Löhne/Gehälter) 4 4 4 Input: Anlagen verzehr (Abschreibung) 1 1 1 Input: Sonstiger Werteverzehr 2 2 2 Umsatzerlös (Verkauf auf Ziel) 12 +12 +12 Kunde bezahlt Rechnung 12 12 +12 Bestandsänderung eigene Erzeugnisse 3 +3 +3 Summe der Bilanzänderungen 3 Endbestand 8 Prof. Dr. Friedrich Wilke Rechnungswesen 22 GuV 14

Geschäftsvorfälle Betrieblicher Kernprozess in der Bilanz Bilanzposition AV LW LE FO LQ FK EK Geschäftsvorfälle Anfangsbestand 50 20 5 15 10 40 60 Kauf Material (Rechnung) und Lagerung 3 +3 +3 Bezahlung Materialrechnung 3 3 3 Input: Materialverbrauch 3 3 3 Input: Arbeitseinsatz (Löhne/Gehälter) 4 4 4 Input: Anlagen verzehr (Abschreibung) 1 1 1 Input: Sonstiger Werteverzehr 2 2 2 Verkauf 7/10 Erzeugn. für 12 (Rechnung) 12 +12 +12 Kunde bezahlt Rechnung 15 12 +12 Bestandsänderung eigene Erzeugnisse 3 +3 +3 Summe der Bilanzänderungen 1 +3 +3 +5 Endbestand 49 20 8 15 13 40 65 Prof. Dr. Friedrich Wilke Rechnungswesen 22 GuV 15

Geschäftsvorfälle Betrieblicher Kernprozess in der Bilanz Bilanzposition AV LW LE FO LQ FK EK Geschäftsvorfälle Anfangsbestand 50 20 5 15 10 40 60 Kauf Material (Rechnung) und Lagerung 3 +3 +3 Ertrag (+) Aufwand ( ) Bezahlung Materialrechnung 3 3 3 Input: Materialverbrauch 3 3 3 Input: Arbeitseinsatz (Löhne/Gehälter) 4 4 4 = Änderung Eigenkapital Input: Anlagen verzehr (Abschreibung) 1 1 1 Input: Sonstiger Werteverzehr 2 2 2 Umsatzerlös (Verkauf auf Ziel) 12 +12 +12 Jahresüberschuss (Gewinn) Kunde bezahlt Rechnung 12 12 +12 Bestandsänderung eigene Erzeugnisse 3 +3 +3 Summe der Bilanzänderungen 1 +3 +3 +5 Endbestand 49 20 8 15 13 40 65 Prof. Dr. Friedrich Wilke Rechnungswesen 22 GuV 16

Geschäftsvorfälle Betrieblicher Kernprozess in der Bilanz Bilanzposition AV LW LE FO LQ FK EK Geschäftsvorfälle Anfangsbestand 50 20 5 15 10 40 60 Kauf Material (Rechnung) und Lagerung 3 +3 +3 Einzahlungen (+) Auszahlungen ( ) Bezahlung Materialrechnung 3 3 3 Input: Materialverbrauch 3 3 3 Input: Arbeitseinsatz (Löhne/Gehälter) 4 4 4 Input: Anlagen verzehr (Abschreibung) 1 1 1 Liquiditätsänderung (Cash Flow) Input: Sonstiger Werteverzehr 2 2 2 Umsatzerlös (Verkauf auf Ziel) 12 +12 +12 Kunde bezahlt Rechnung 12 12 +12 Bestandsänderung eigene Erzeugnisse 3 +3 +3 Summe der Bilanzänderungen 1 +3 +3 +5 Endbestand 49 20 8 15 13 40 65 Prof. Dr. Friedrich Wilke Rechnungswesen 22 GuV 17

GuV Âufgabe: GuV Gewinn- und Verlustrechnung Umsatzerlöse + Bestandsänderung Erzeugnisse + aktivierte Eigenleistungen = Ertrag... Materialaufwand + Personalaufwand.. + Abschreibung. + sonstiger Aufwand = Aufwand.. Jahresüberschuss (Ertrag Aufwand).. Prof. Dr. Friedrich Wilke Rechnungswesen 22 GuV 18

GuV Âufgabe: GuV Lösung Gewinn- und Verlustrechnung Umsatzerlöse 12 + Bestandsänderung Erzeugnisse 3 + aktivierte Eigenleistungen 0 = Ertrag... 15 Materialaufwand 3 + Personalaufwand.. 4 + Abschreibung. 1 + sonstiger Aufwand 2 = Aufwand.. 10 Jahresüberschuss (Ertrag Aufwand).. 5 Prof. Dr. Friedrich Wilke Rechnungswesen 22 GuV 19

Bilanzkennziffern Kennziffern Eigenkapitalquote = Eigenkapital Gesamtkapital EKQ = EK EK+FK = EK GK Umsatzrentabilität = Gewinn (Jahresüberschuss) Umsatz r U = G U Eigenkapitalrentabilität = Gewinn Ø Eigenkapital Fremdkapitalrentabilität = Zinsaufwand Ø Fremdkapital r EK = G ØEK r FK = Z ØFK Gesamtkapitalrentabilität = Gewinn+ Zinsaufwand Ø Gesamtkapital r GK = G+ Z ØGK Bruttogewinn ROI (return on investment) = Gewinn Ø Gesamtkapital ROI = G ØGK Prof. Dr. Friedrich Wilke Rechnungswesen 22 GuV 20

Bilanzkennziffern Return-On-Investment Gewinn ROI = Ø Gesamtkapital ROI = Eigenkapitalrentabilität Eigenkapitalquote ROI =Umsatzrentabilität Kapitalumschlag ROI = G GK ROI = G EK EK GK ROI = G U U GK Hinweise: Gewinn Außerdem: Üblich auch: ist hier Jahresüberschuss, nicht Bilanzgewinn üblich: Gewinn vor Ertragsteuern ohne außerordentliche (ungewöhnliche) Ergebnisse; also: Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit EBT (Earnings Before Taxes) Für die Bestandsgrößen Kapital (EK, FK, GK) hier Durchschnittswerte nehmen. (In der Praxis verbreitet sind auch Anfangswerte.) Prof. Dr. Friedrich Wilke Rechnungswesen 22 GuV 21

Aufgabe 1 Berechnen Sie für den betrieblichen Kernprozess in der Bilanz (siehe Folien oben) folgende Kennziffern: Zusatzinformation: Zinsaufwand = 1 Eigenkapitalquote. EKQ Jahresanfang, -ende. EKQ Durchschnitt Umsatzrentabilität r U Eigenkapitalrentabilität r EK Fremdkapitalrentabilität.. r FK Gesamtkapitalrentabilität r GK Kapitalumschlag.. U : GK Return on Investment. ROI Prof. Dr. Friedrich Wilke Rechnungswesen 22 GuV 22

Aufgabe 1 Lösung Berechnen Sie für den betrieblichen Kernprozess in der Bilanz (siehe Folien oben) folgende Kennziffern: Zusatzinformation: Zinsaufwand = 1 Eigenkapitalquote. EKQ Anfang: 60,0 % Ende: 61,9 %. EKQ Durchschnitt... 61,0 % Umsatzrentabilität r U 5 : 12 = 41,7 % Eigenkapitalrentabilität r EK 5 : 62,5 = 8,0 % Fremdkapitalrentabilität.. r FK 1 : 40 = 2,5 % Gesamtkapitalrentabilität r GK. 6 : 102,5 = 5,9 % Kapitalumschlag.. U : GK 12 : 102,5 = 11,7 % Return on Investment. ROI... 5 : 102,5 = 4,9 % Return on Investment. ROI 8,0% 61,0% = 4,9 % Return on Investment. ROI.. 41,7% 11,7% = 4,9 % Prof. Dr. Friedrich Wilke Rechnungswesen 22 GuV 23

Cash Flow Die wohl bekannteste und wichtigste (zeitraumbezogene) Kennzahl für die Liquiditätslage einer Unternehmung ist: Cash Flow CF = Einzahlungen Auszahlungen CF = Nettoänderung Liquide Mittel Zahlungsströme Einzahlungen / Auszahlungen Änderung der Finanzmittel / Liquidität Bislang gibt es keine einheitliche Definition des CF. Diverse Varianten sind in Gebrauch. Sie unterscheiden sich im Kern darin, welche Zahlungsströme alle oder nur einige einbezogen werden. Kapitalflussrechnung: Zerlegung des CF in: Cash Flow aus Geschäftstätigkeit (Operativer CF) Cash Flow aus Investitionstätigkeit Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit Prof. Dr. Friedrich Wilke Rechnungswesen 22 GuV 24

Cash Flow Die wohl bekannteste und wichtigste (zeitraumbezogene) Kennzahl für die Liquiditätslage einer Unternehmung ist: Cash Flow CF ist hier: Operativer Cash Flow (traditioneller CF) CF = Finanzmittelüberschuss aus Erfolg CF = erwirtschafteter Einzahlungsüberschuss Dieser operative CF beinhaltet Zahlungsströme, aber nicht alle Zahlungen, sondern nur Einzahlungen aus Ertrag Auszahlungen für Aufwand = Cash Flow (operativer CF) Dieser CF kennzeichnet das Auszahlungspotenzial für Kapitalgeber für Investition Prof. Dr. Friedrich Wilke Rechnungswesen 22 GuV 25

Cash Flow Operativer Cash Flow Berechnungsmethoden 1. Konto: Liquide Mittel 2. Konto: Eigenkapital (GuV) Einzahlungen nur aus Ertrag Auszahlungen nur für Aufwand = Cash Flow Ertrag nur mit Einzahlungen Aufwand nur mit Auszahlungen = Cash Flow Die direkte und indirekte Berechnung liefern bei vollständiger Information identische Ergebnisse. Sie erfordern aber die Zerlegung aller relevanten Geschäftsvorfälle. Dies ist allenfalls intern möglich, in der Praxis aber kaum durchführbar. In der Praxis wird der CF indirekt aus dem Gewinn ermittelt. In dieser Rückrechnung werden dann aber nicht alle, sondern nur die wichtigsten (bekannten) zahlungsunwirksamen Erträge und Aufwendungen berücksichtigt. Prof. Dr. Friedrich Wilke Rechnungswesen 22 GuV 26

Cash Flow Berechnungsmethoden indirekte Ermittlung (Prinzip): Jahresüberschuss (Gewinn) alle Erträge ohne Einzahlung + alle Aufwendungen ohne Auszahlung = Cash Flow FAQ: Abschreibungen und Zuführungen zu den Rückstellungen sind doch Aufwand. Warum werden beide dann zum Gewinn addiert? vereinfachte indirekte Ermittlung: Jahresüberschuss (Gewinn) + Abschreibungen + Änderung langfristiger Rückstellungen = Cash Flow und noch einfacher: Gewinn + Abschreibungen = Cash Flow Prof. Dr. Friedrich Wilke Rechnungswesen 22 GuV 27

Geschäftsvorfälle in der Bilanz Aufgabe 2 Lösung Geschäftsvorfall Wert Kreditaufnahme 6 Anlagenkauf Bezahlung 8 Kauf Material Rechnung 12 Lohnzahlung 7 Sachspende Rohstoff (Diesel) 1 Verkauf auf Ziel 35 Bezahlung Material 12 Kunde bezahlt Rechnung 33 Tilgung Kredit 3 Zinszahlung für Kredit 1 Abschreibung 2 Materialverbrauch (Inventur) 11 Bestandsänderung Erzeugnisse 4 Aktiva Passiva AV LW LE FO LQ FK EK Prof. Dr. Friedrich Wilke Rechnungswesen 22 GuV 28

Geschäftsvorfälle in der Bilanz Aufgabe 2 Lösung E CFCF GuV Geschäftsvorfall Wert AV LW LE FO LQ FK EK Kreditaufnahme 6 + 6 + 6 Anlagenkauf Bezahlung 8 + 8 8 Kauf Material Rechnung 12 + 12 + 12 Lohnzahlung 7 7 7 Sachspende Rohstoff (Diesel) 1 1 1 Verkauf auf Ziel 35 + 35 + 35 Bezahlung Material 12 12 12 Kunde bezahlt Rechnung 33 33 + 33 Tilgung Kredit 3 3 3 Zinszahlung für Kredit 1 1 1 Abschreibung 2 2 2 Materialverbrauch (Inventur) 11 11 11 Bestandsänderung Erzeugnisse 4 4 4 Summe + 6 0 4 + 2 + 8 + 3 + 9 Prof. Dr. Friedrich Wilke Rechnungswesen 22 GuV 29

GuV Betrieblicher Kernprozess Gewinn- und Verlustrechnung Umsatzerlöse + Bestandsänderung Erzeugnisse + aktivierte Eigenleistungen = Ertrag..... Materialaufwand + Personalaufwand.. + Abschreibung. + sonstiger Aufwand = Aufwand.... Jahresüberschuss (Ertrag Aufwand)... = Cash Flow. Prof. Dr. Friedrich Wilke Rechnungswesen 22 GuV 30

GuV Betrieblicher Kernprozess Gewinn- und Verlustrechnung Umsatzerlöse 35 + Bestandsänderung Erzeugnisse 4 + aktivierte Eigenleistungen 0 = Ertrag..... 31 Materialaufwand 11 + Personalaufwand.. 7 + Abschreibung. 2 + sonstiger Aufwand 2 = Aufwand.... 22 Jahresüberschuss (Ertrag Aufwand)... 9 Jahresüberschuss... 9 + Abschreibung... 2 + Änderung langfr. Rückstellung.. 0 = Cash Flow (indirekt berechneter operativer CF). 11 Prof. Dr. Friedrich Wilke Rechnungswesen 22 GuV 31

Geschäftsvorfälle in der Bilanz besondere Aktiva EK Geschäftsvorfälle Wert AV LW LE FO LQ ERL JÜ FK Verschrottung Anlage Buchwert 8 8 8 Schrotterlös aus Anlagenabgang 5 +5 +5 Verkauf Grundstück Buchwert 2 2 2 Erlös aus Grundstücksverkauf 9 +9 +9 Kursverfall Aktienbesitz 4 4 4 Bildung Rückstellung für Prozess 5 5 +5 Prozess verloren; Strafzahlung 4 4 4 Ertrag aus Auflösung Rückstellung 1 +1 1 Gesellschaftereinlage 3 +3 +3 Ertrag (+) Aufwand ( ) kein Aufwand Prof. Dr. Friedrich Wilke Rechnungswesen 22 GuV 32

Cash Flow Aufgabe 1 Anmerkung zum Cash Flow Cash Flow (Ermittlung bei vollständiger Information) Ertrag und Aufwand insgesamt mit Ein- und Auszahlung Umsatzerlöse 35... 33 + Bestandsänderung Erzeugnisse 4 - + aktivierte Eigenleistungen 0 - = Ertrag 31. 33 Materialaufwand 11 11 (von 12) + Personalaufwand.. 7. 7 + Abschreibung.. 2 - + sonstiger Aufwand 2. 1 (Zinsen) = Aufwand.. 22. 19 Jahresüberschuss (Ertrag Aufwand) 9. 14 Cash Flow Cash Flow bei vereinfachter Rückrechnung ergibt:. 11 Abweichungen zum richtigen CF hier: Bestandsänderung Erzeugnisse und Spende (sind Ertrag/Aufwand ohne Zahlung). Prof. Dr. Friedrich Wilke Rechnungswesen 22 GuV 33