1,64 1,96 2,56. Statistik. Cusanus-Gymnasium Wittlich Faustregeln

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Faustregeln Die folgenden Faustregeln für Binomialverteilungen gelten umso genauer, je größer n ist, insbesondere falls die Laplace- Bedingung n p q 3 erfüllt ist. Radius der Umgebung Wahrscheinlichkeit der Umgebung Wahrscheinlichkeit der Umgebung Radius der Umgebung 68% 90% 1,64 2 95,5% 95% 1,96 3 99,7% 99% 2,56

Beispiel für die Faustregeln 1,96 1,96 2,56 1,64 1,64 2,56 n 100 p 0,4 np 40 npq 40 0,6 4,9 1,64 8,03 1,96 9,6 2,56 12,54 U 90% [32;48] U 95% [31;49] U 99% [28;52]

Casinowürfel und normaler Spielwürfel Casinowürfel : -nahezu exakte Würfelform, -transparent, -Augen aus einem Material gleicher Dichte eingelassen -vom Casino signiert Spielwürfel : -Würfelform mit abgerundeten Kanten und Ecken, -i.a. nicht transparent, -i.a. Augen ausgefräst

Ist der Spielwürfel als hinreichend ideal anzusehen? Wir prüfen das Auftreten der 6 und stellen eine Hypothese auf : H 0 : Der Würfel ist ideal, d.h. p 6 = 1 6 Wir würfeln 120 mal: Nullhypothese 6 6 25 95 Wir müssen eine Bedingung formulieren, wann wir die Hypothese annehmen (besser: wann wir sie nicht verwerfen) bzw. wann wir sie verwerfen.

Entscheidungsregel np 20 npq 5 20 4,08 6 1,64 6, 7 1,96 8,002 2,56 10, 45 U [14;26] U [12;28] U [10;30] 9% 0 9% 5 99% 95%-Entscheidungsregel : Ich verwerfe die Hypothese, wenn entweder k<12 oder k>28 ist.

Entscheidungsregel U 95% [12;28] 95% U 95% Ergebnisse außerhalb der -Umgebungen heißen ungewöhnlich, die Abweichung wird als signifikant bezeichnet. 95%-Entscheidungsregel : Ich verwerfe die Hypothese, wenn entweder k<12 oder k>28 ist Ich verwerfe also die Hypothese für k=25 nicht!

Entscheidungsregel U 95% [12;28] 95%-Entscheidungsregel : Ich verwerfe die Hypothese, wenn entweder k<12 oder k>28 ist Das Ergebnis k=25 ist verträglich mit der Hypothese, also verwerfe ich diese nicht. Ich behalte sie bei. Vorsicht! Eine Annahme, dass die Hypothese gültig ist, ist damit nicht möglich, weil dieses Ergebnis k=25 auch mit anderen Hypothesen verträglich ist. z.b. H: Der Würfel ist nicht ideal. p 6 =0,18

Entscheidungsregel np 18 npq 18 0,85 3,92 1,96 7,67 U 95% [11;25] 95% 95%-Entscheidungsregel : Ich verwerfe die Hypothese entweder k<11 oder k>26 ist H wenn Das Ergebnis k=25 ist auch verträglich mit der Hypothese H, also verwerfe ich auch diese nicht.

Die Annahme von H 0 bzw. die Ablehnung von H 0 Die Annahme von H 0 ist keine Bestätigung von H 0! Die Ablehnung von H 0 ist keine zwingende, logische Widerlegung von H 0! Im Test werden wir zu einer Entscheidung gezwungen und handeln nach einer von uns festgelegten Strategie. Solange wir Beobachtungen mit unserem Wissen erklären können, sehen wir keinen Grund an ihnen zu zweifeln. Diese Strategie ist das Trägheitsprinzip des menschlichen Handelns.

Unser Weltbild Ich denke, also bin ich! Da bin ich mir sicher Descartes 1637 : Je pense donc je suis! Unser Weltbild besteht aus lauter akzeptierten, aber nicht notwendig wahren Nullhypothesen. H 01 : Die Dinge, die ich mit meinen Sinnen erfasse gibt es! H 02 : Eine gute Ausbildung ist Grundlage für meinen Erfolg im Beruf. H 03 : Es gibt ein Leben nach dem Tod. Diese behalten wir so lange bei, bis wir sie nicht mehr mit unseren Erfahrungen vereinbaren können. H 04 : Die Rente ist sicher. u.s.w.

Das Beibehalten der Hypothese Das Ergebnis eines Zufallsversuchs spricht nicht gegen die Annahme. Was heißt das schon? Die Annahme der Hypothese ist nahezu bedeutungslos! Beispiel: In meinem Weltbild ist die Welt voller Trolle. Nullhypothese: Trolle sind unsichtbar? Entscheidungsregel: Ich behalte die Hypothese bei, wenn sich in einer Stichprobe kein Mensch findet, der glaubhaft nachweisen kann, einen Troll gesehen zu haben.

Das Beibehalten der Hypothese Ergebnis der Stichprobe: k=0 Also behalte ich mein Weltbild bei! Die Annahme der Hypothese ist nahezu bedeutungslos!

Das Verwerfen der Hypothese Entweder ist H 0 wirklich falsch, oder es ist ein seltenes Ereignis eingetreten, dessen Wahrscheinlichkeit wir abschätzen können. Die Verwerfen eine Hypothese ist eine ernst zu nehmende, also eine starke Aussage!

Casinowürfel 1 np 120 20 6 npq 5 20 4,08 3 6 95%-Entscheidungsregel :Ich verwerfe die Hypothese, wenn entweder k<12 oder k>28 ist. k=30 Ich verwerfe die Hypothese H 0.

Verwerfen einer Hypothese P(X 28) 1 P(X 28) 1 0,978 0,022 0,978 P(X 12) P(X 11) 0,014 0,014 P(X 12oder X 28) 0,036 Ich verwerfe die Hypothese H 0 in 5% (genauer 3,6%) der Fälle zu unrecht, denn auch solche Ergebnisse treten bei einem idealen Würfel auf. Fehler 1. Art.

Fehler 1. und 2. Art Beim Testen der Hypothese H 0 : p=p 0 sind folgende Entscheidungen und Fehler möglich: Test Entscheidung p=p 0 Bewertung k U 95% k U 95% H 0 wird abgelehnt H 0 wird beibehalten wahr Fehlentscheidung Fehler 1. Art falsch richtige wahr Entscheidung richtige Entscheidung falsch Fehlentscheidung Fehler 2. Art

Fehler 1.Art Dieses Ziel ist unerreichbar, denn Fehler sind unvermeidlich, da wir die Wahrheit nicht kennen. Vermeide den Fehler 1. Art k U 95% Wir haben aber die Möglichkeit, die Wahrscheinlichkeit für den Fehler 1. Art zu kontrollieren

Gerichtsverfahren: Testen einer Hypothese Angeklagt ist H 0 Spricht H o die Wahrheit oder lügt H 0? Grundlage des Prozesses ist die Unschuldsvermutung von H 0 Die Annahme von H 0 ist ein Freispruch mangels Beweises. Die Indizien haben nicht ausgereicht H 0 zu widerlegen. Fehler 1. Art ist die Verurteilung eines Unschuldigen Fehler 2. Art ist der Freispruch eines Schuldigen.

Beispielaufgabe 1 (Einseitiger Test einer Hypothese) In ein Spielcasino wurden neben korrekten Würfeln auch gefälschte Würfel, die angeblich eine 6 mit p=0,25 produzieren untergeschoben. Das Casino beschließt alle Würfel durch jeweils 100 Testwürfe zu prüfen. H 0 : Es handelt sich um einen Laplace-Würfel p 6 =1/6 Nullhypothese HSei 1 : also Es handelt X die Anzahl sich um der einen gewürfelten gefälschten Sechsen Würfel mit p6 >1/6 (p 6 =0,25 ) Gegenhypothese Dann ist E(X) 17 und =3,7

Beispielaufgabe 1 (Einseitiger Test) Mit einer zunächst willkürlich gewählten Zahl k=25 wird eine Entscheidungsregel formuliert: Bei mehr als 25 Sechsen wird der Würfel als gefälscht eingestuft. Fehler 1. Art : (unschuldig aber verurteilt) Ein Laplace-Würfel wird fälschlicherweise als gefälscht eingestuft. Fehler 2. Art : (schuldig aber freigesprochen) Ein gefälschter Würfel wird fälschlicherweise als Laplace-Würfel angesehen. P(X k) 1 P(X 25) 1 0,988 0,012 Mit einer Wahrscheinlichkeit von 1,2% Begehen wir einen Fehler 1. Art Dieser Fehler ist vertretbar klein. Die Größe der Fehler hängt von dem gewählten k ab!

Beispielaufgabe 1 (Einseitiger Test) Fehler 2. Art : (schuldig aber freigesprochen) Ein gefälschter Würfel wird fälschlicherweise als Laplace-Würfel angesehen. P(X k) P(X 25) 0,553 Mit einer Wahrscheinlichkeit von 55,3% Begehen wir einen Fehler 2. Art d.h. wir sehen einen gefälschten Würfel als Laplace-Würfel an. p6=0,25?? Schwierig, da ich normalerweise das p des gefälschten Würfels nicht kenne!

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 P(X=k) 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 P(X=k) Cusanus-Gymnasium Wittlich Beispielaufgabe 1 (Einseitiger Test) 0,120 0,100 0,080 0,060 0,040 n=100 p=0,167 P(X k) 1 P(X 25) 1 0,988 0,012 P(X k) P(X 25) 0,553 0,020 0,000 p6=0,25 k n=100 p=0,25 Je größer ich k wähle, desto kleiner wird 0,100 0,090 0,080 0,070 0,060 0,050 0,040 0,030 0,020 0,010 0,000 k

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 P(X=k) 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 P(X=k) Cusanus-Gymnasium Wittlich Beispielaufgabe 1 (Einseitiger Test) 0,120 0,100 0,080 0,060 0,040 n=100 p=0,167 P(X k) 1 P(X 25) 1 0,988 0,012 P(X k) P(X 25) 0,553 0,020 0,000 p6=0,25 0,100 0,090 0,080 0,070 0,060 0,050 0,040 0,030 0,020 0,010 0,000 n=100 p=0,25 k kann durch k nicht beeinflusst werden, da ich i.a. p nicht kenne. k

Beispielaufgabe 1 (Einseitiger Test) Mit einer zunächst willkürlich gewählten Zahl k=25 wird eine neue Entscheidungsregel formuliert: Bei weiniger als 25 Sechsen wird H 0 nicht abgelehnt, bei mehr als 25 Sechsen wird H 0 abgelehnt. Nur wenn man mehr als 25 Sechsen gewürfelt hat, kann man eine brauchbare Schlussfolgerung ziehen! Nur das Ablehnen ist eine starke Waffe! Logo! Ich muss die Entscheidungsregel abändern!

Beispielaufgabe 1 (Einseitiger Test) In der Praxis gibt man häufig eine obere Schranke für vor, etwa 5% und bestimmt dann die kleinste Zahl k, für die der Fehler 1. Art gerade ist. P(X k) 1 P(X k) P(X k) 1 95% Tabelle : k 23 Ergeben sich also bei dem Versuch mehr als 23 Sechsen, so kann man mit einer Sicherheit von mindestens 95% sagen, dass der Würfel gefälscht ist. D i t ignifik nt!

Beispielaufgabe 2 (Zweiseitiger Test einer Hypothese) In ein Spielcasino wurden neben korrekten Würfeln auch gefälschte Würfel, die angeblich eine 6 mit p<1/6 bzw. mit p>1/6 produzieren untergeschoben. Das Casino beschließt alle Würfel durch jeweils 100 Testwürfe zu prüfen. H 0 : Es handelt sich um einen Laplace-Würfel p 6 =1/6 Nullhypothese H 1 : Es handelt sich um einen gefälschten Würfel mit p 6 >1/6 oder p 6 <1/6 Gegenhypothese Da der Würfel hier auch zu selten eine 6 produzieren kann, muss der Ablehnungsbereich der Nullhypothese auf beiden Seiten von E(X) liegen.

Beispielaufgabe 2 (Zweiseitiger Test einer Hypothese) H 0 : Es handelt sich um einen Laplace-Würfel p 6 =1/6 Nullhypothese H 1 : Es handelt sich um einen gefälschten Würfel mit p 6 >1/6 oder p 6 <1/6 Gegenhypothese Der Ablehnungsbereich hat also die Form: 0,1,...k k...100 0,1,...k k,k...100 l r r 1 5% P(X kl X k r ) 5% P(X k ) 1 P( X k ) l l r 1 r Und jetzt wieder eine obere Schranke für den Fehler 1. Art =5%

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 P(X=k) Cusanus-Gymnasium Wittlich Beispielaufgabe 2 (Zweiseitiger Test einer Hypothese) H 0 : Es handelt sich um einen Laplace-Würfel H 1 : Es handelt sich um einen gefälschten Würfel mit p 6 >1/6 oder p 6 <1/6 Gegenhypothese n=100 p=0,167 p 6 =1/6 Nullhypothese 0,120 0,100 0,080 0,060 0,040 0,020 0,000 2,5% k 2,5% 2,5% P(X k l ) 2,5% 1 P(X k ) r 1 Ich habe keine Information über die Abweichung der Würfel, also k l und k r quasi symmetrisch! Ablehnungsbereich für H o 0,1,...9 24...100

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 P(X=k) Cusanus-Gymnasium Wittlich Beispielaufgabe 2 (Zweiseitiger Test einer Hypothese) H 0 : Es handelt sich um einen Laplace-Würfel H 1 : Es handelt sich um einen gefälschten Würfel mit p 6 >1/6 oder p 6 <1/6 Gegenhypothese 0,120 0,100 0,080 0,060 0,040 0,020 0,000 n=100 p=0,167 k p 6 =1/6 Nullhypothese 100 0,167 17 16,7 0,833 3,7 3 1,96 7,3 95% U 10;24 Mit der 95%-Umgebung kann ich auch argumentieren! EXCEL 95,7% Ablehnungsbereich für H o 0,1,...9 25...100

Wie konstruiert man nun einen Test? Je größer man k wählt, desto kleiner ist der Fehler 1. Art d.h. man hält selten einen echten Würfel für gefälscht. Positiv ausgedrückt: Fast jeder als gefälscht gehaltene Würfel ist tatsächlich gefälscht. Erkauft wird diese Sicherheit aber durch eine hohe Anzahl an Würfeln, die nicht als gefälscht erkannt werden, obwohl sie gefälscht sind! Ich spreche lieber einen Schuldigen frei, als einen Unschuldigen zu verurteilen! In dubio pro reo! Das ist ein echtes Dilemma! Ich muss mir darüber klar sein, was ich eigentlich will.

Wie konstruiert man nun einen Test? Je kleiner man k wählt, desto größer ist der Fehler 1. Art und der Fehler 2. Art wird kleiner. Die Fehlerschranke für kann also nicht berechnet werden, sondern ist bestimmt durch die Absicht, die mit dem Test verbunden ist. Klar, in einem solchen Fall zeigt der Test häufig ein signifikantes Ergebnis: Viele Würfel werden als falsch eingestuft.

P(X=k) Cusanus-Gymnasium Wittlich Übungsaufgabe 1 Im Zusammenhang mit der Frage, ob weitere Folgen einer neuen Familienserie ausgestrahlt werden sollen, wird behauptet, dass mindestens 60% aller Fernsehzuschauer die Serie regelmäßig sehen. Um diese Hypothese zu überprüfen, werden 50 Fernsehzuschauer befragt. Wie ist der Ablehnungsbereich zu wählen, damit die Irrtumswahrscheinlichkeit 1. Art höchstens 5% beträgt? H 0 : Mindestens 60% sehen die Serie regelmäßig. 0 H 1 : Weniger als 40% sehen die Serie regelmäßig. 1 n=50 stufiges B.E. p=0,6 Erfolg: sieht regelmäßig 0,05 P(X k) 0,05 Wenn 23 oder weniger der Befragten die Serie nicht regelmäßig sehen, wird die Nullhypothese verworfen! 0,140 0,120 0,100 0,080 0,060 0,040 0,020 0,000 0 3 6 9 12 15 18 n=50 p=0,6 21 24 k=? p 0,6 p 0,4 27 k 30 33 36 39 42 45 48

P(X=k) P(X=k) Cusanus-Gymnasium Wittlich Übungsaufgabe 2 Im Zusammenhang mit der Frage, ob weitere Folgen einer neuen Familienserie ausgestrahlt werden sollen, wird behauptet, dass höchstens 40% aller Fernsehzuschauer die Serie nicht regelmäßig sehen. Um diese Hypothese zu überprüfen, werden 50 Fernsehzuschauer befragt. Wie ist der Ablehnungsbereich zu wählen, damit die Irrtumswahrscheinlichkeit 1. Art höchstens 5% beträgt? H 0 : Höchstens 40% sehen die Serie nicht regelmäßig. 0 H 1 : Mehr als 40% sehen die Serie nicht regelmäßig. 1 n=50 stufiges B.E. p=0,6 Erfolg: sieht regelmäßig p 0,4 p 0,4 oder n=50 stufiges B.E. p=0,4 Erfolg: sieht nicht regelmäßig n=50 p=0,4 n=50 p=0,6 0,140 0,140 0,120 0,120 0,100 0,100 0,080 0,080 0,060 0,060 0,040 0,020 0,000 0 3 6 9 12 15 18 21 24 27 30 33 36 39 42 45 48 0,040 0,020 0,000 0 3 6 9 12 15 18 21 24 27 30 33 36 39 48 k=? k k 42 45 k=?

P(X=k) P(X=k) Cusanus-Gymnasium Wittlich Übungsaufgabe 2 H 0 : Höchstens 40% sehen die Serie nicht regelmäßig. 0 H 1 : Mehr als 40% sehen die Serie nicht regelmäßig. 1 n=50 stufiges B.E. p=0,4 Erfolg: sieht nicht regelmäßig oder n=50 stufiges B.E. p=0,6 Erfolg: sieht regelmäßig p 0,4 p 0,4 0,140 0,120 0,100 0,080 0,060 0,040 0,020 0,000 0 3 6 9 12 15 18 k=? n=50 p=0,4 Wenn 13 oder weniger der Befragten die Serie nicht regelmäßig sehen, wird die Nullhypothese verworfen! 21 24 27 k 30 33 36 39 42 45 48 0,140 0,120 0,100 0,080 0,060 0,040 0,020 0,000 0 3 6 9 12 15 18 n=50 p=0,6 21 Wenn 36 oder mehr der Befragten die Serie regelmäßig sehen, wird die Nullhypothese verworfen! 24 27 k 30 33 36 39 42 45 k=? 48

P(X=k) Cusanus-Gymnasium Wittlich Übungsaufgabe 3 Im Zusammenhang mit der Frage, ob weitere Folgen einer neuen Familienserie ausgestrahlt werden sollen, wird behauptet, dass genau 60% aller Fernsehzuschauer regelmäßig die Serie sehen. Um diese Hypothese zu überprüfen, werden 50 Fernsehzuschauer befragt. Wie ist der Ablehnungsbereich zu wählen, damit die Irrtumswahrscheinlichkeit 1. Art höchstens 5% beträgt? H 0 : Genau 60% sehen die Serie regelmäßig. p0 0,6 H 1 : 0%..59% oder 61%..100% sehen die Serie nicht regelmäßig. p1 0,6 n=50 stufiges B.E. p=0,6 Erfolg: sieht regelmäßig 0,05 P(X k l) 0,025 P(X k ) 0,025 r Wenn 22 oder weniger oder aber 37 und mehr der Befragten die Serie nicht regelmäßig sehen, Nullhypothese verworfen! 0,140 0,120 0,100 0,080 0,060 0,040 0,020 0,000 0 3 6 /2 9 12 15 18 n=50 p=0,6 21 24 k l =? 27 k 30 33 36 39 42 /2 45 48 k r =?

P(X=k) Cusanus-Gymnasium Wittlich Übungsaufgabe 3 Im Zusammenhang mit der Frage, ob weitere Folgen einer neuen Familienserie ausgestrahlt werden sollen, wird behauptet, dass genau 60% aller Fernsehzuschauer regelmäßig die Serie sehen. Um diese Hypothese zu überprüfen, werden 50 Fernsehzuschauer befragt. Wie ist der Ablehnungsbereich zu wählen, damit die Irrtumswahrscheinlichkeit 1. Art höchstens 5% beträgt? H 0 : Genau 60% sehen die Serie regelmäßig. p0 0,6 H 1 : 0%..59% oder 61%..100% sehen die Serie nicht regelmäßig. p1 0,6 n=50 stufiges B.E. p=0,6 Erfolg: sieht regelmäßig 50 0,6 30 30 0,4 3,5 3 1,96 6,8 Wenn 23 oder weniger oder aber 37 und mehr der Befragten die Serie nicht regelmäßig sehen, wird die Nullhypothese verworfen! 0,140 0,120 0,100 0,080 0,060 0,040 0,020 0,000 0 3 6 9 12 15 18 n=50 p=0,6 21 24 27 k 30 33 36 39 U 24;36 95% EXCEL 94,1% 42 45 48