Kompetenzorientiert Religion unterrichten. Impulse für die Unterrichtsplanung, -gestaltung und Leistungsmessung

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Transkript:

. Impulse für die Unterrichtsplanung, -gestaltung und Leistungsmessung Jahrestagung für katholische Religionslehrerinnen und -lehrer an Real- und Wirtschaftsschulen im Bistum Regensburg 14./15.11.2016 Bildungshaus Schloss Spindlhof, Regenstauf S. 1

1 Unterrichtsplanung: didaktische Kriterien (vgl. u.a. Lenhardt 2015; Schulte/Hahn 2014) Schülerinnen und Schüler als Subjekte ernst nehmen Lehrer/innenperspektive: Analyse der Lernausgangslage (Kenntnisse und Erfahrungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten, Interessen, Einstellungen, Motivationslagen) Schüler/innenperspektive: Anleitung zur Metakognition durch Reflexionen zum Lernangebot, zum individuellen Lernweg, zum Lernertrag Berücksichtigung aller prozessbezogenen Kompetenzen; Zielklarheit Lehrer/innenperspektive: Welche Kompetenzen sollen aufgebaut, gefördert, vertieft, überprüft werden? Schüler/innenperspektive: Optionen, die Kompetenzen anzuwenden S. 2

1 Unterrichtsplanung: didaktische Kriterien (vgl. u.a. Lenhardt 2015; Schulte/Hahn 2014) Auseinandersetzung und Bewältigung von Anforderungssituationen mittels der zu erwerbenden Kompetenzen Lehrer/innenperspektive: Identifikation von Fragen, Lebens- und Alltagssituationen, Herausforderungen der Schülerinnen und Schüler, zu deren Bewältigung religiöse Kompetenz erforderlich ist; individuelle Lernbegleitung einzelner Schüler/innen Schüler/innenperspektive: kognitive Aktivierung, Bearbeitung der Anforderungssituation, Identifikation weiterer Anforderungssituationen nachhaltiger Kompetenzerwerb / Lernertrag Lehrer/innenperspektive: klare Strukturierung des Unterrichts; individuelle Förderung durch Ermöglichung von Gelegenheiten zum Üben, Wiederholen und Überarbeiten Schüler/innenperspektive: Aufbau von mentalen Modellen (H. Rupp) durch Aufforderung zum Differenzieren, zur Wissensvernetzung S. 3

2 Unterrichtsplanung: Herangehensweisen (vgl. Michalke-Leicht 2011, 47f) [Analyse des Lehrplans: Grundlegende Kompetenzen; Kompetenzerwartungen, Inhalte zu den Kompetenzen] Identifikation von Anforderungssituationen Ableitung eines Lernanlasses (z.b.: Kinderbuch Wo bitte geht s zu Gott? fragte das kleine Ferkel für Patenkind kaufen oder nicht?) Bedeutung für die Lebens- und Lerngeschichte der Schülerinnen und Schüler analysieren (Prüfung der Anforderungssituation; falls nicht geeignet: neue suchen!) Lernausgangslage erheben (Erfahrungen, Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schülerinnen und Schüler in Bezug auf den Lernanlass) Erforderliche Kompetenzen bestimmen (welches Wissen und welches Können benötigen Schülerinnen und Schüler für Anforderungssituation?) Lehr- und Lernprozesse planen S. 4

2 Unterrichtsplanung: Herangehensweisen (vgl. Obst 2008, 137-146) [Analyse des Lehrplans: Grundlegende Kompetenzen; Kompetenzerwartungen, Inhalte zu den Kompetenzen] Identifikation von Anforderungssituationen Konstatierung der Lebensbedeutsamkeit des Themas für die Schülerinnen und Schüler Erhebung der Lernausgangslage der Schülerinnen und Schüler Bestimmung von Kompetenzen, die die Schülerinnen und Schüler benötigen, um die Anforderungssituation zu bearbeiten Planung von kompetenzförderlichen Lehr-/Lernsituationen Etablierung geeigneter Prüfungsformen IMMER wieder nötige Vergewisserung: Ist die religiöse Perspektive berücksichtigt? S. 5

www.wirelex.de S. 6

3 Anforderungssituationen Die Anforderungssituation ist der Motor, der den Zug der Kompetenzorientierung in Fahrt bringt. Er bestimmt die Route oder den Fahrplan und er macht es möglich, zu kontrollieren, ob der Zug an seinem vorgesehenen Ziel angekommen ist. (Bürig-Heinze u.a. 2014, 7) Funktionen (vgl. Bürig-Heinze u.a. 2014, 9) Rückbindung an Lebenssituationen der Schülerinnen und Schüler (Motivation) Diagnostizierung von Voreinstellungen und Vorwissen der Schülerinnen und Schüler Konturierung von Kompetenzen, die in der Unterrichtssequenz aufzubauen sind (Was muss angeeignet werden, um Anforderungssituation zu bewältigen?) Fokussierung auf schrittweisen Kompetenzaufbau (Prozess der Aneignung) Überprüfung der in einer Sequenz erworbenen Kompetenzen S. 7

3 Anforderungssituationen Systematisierung von Anforderungssituationen für RU in der Sekundarstufe I (vgl. Lenhardt 2015; Rupp i.e.) lebensgeschichtliche Herausforderungen Kontingenzerfahrungen allgemeine Fragen von Orientierung und Weltanschauung zentrale Aspekte des christlichen Glaubens und Lebens individuelle Deutungen des Selbst, der Welt und des guten Lebens Alltagskultur: Teilhabefähigkeit bzgl. religiöser Spuren und Traditionen im gesellschaftlich-kulturellen Umfeld ( Chancen und Grenzen originaler Begegnungen ) S. 8

3 Anforderungssituationen 6. Jahrgangsstufe (RS) Kompetenzerwartungen: Die Schüler/innen erklären anhand ausgewählter Stationen der Missionierung Europas, welche Bedeutung das Mönchtum für die Ausbreitung des Christentums hatte und welche kulturellen Leistungen es hervorbrachte. Bsp.: Was ein Kloster-Erkundungsbuch für Kinder bieten sollte... (Wahrnehmungsaufträge; Informationen zu Kloster im Allgemeinen und Besonderen; Teilhabe-Optionen bzgl. Leben im Kloster;...) S. 9

3 Anforderungssituationen 7. Jahrgangsstufe (RS/WS; Lernbereich: Islam Hingabe an Gott) Kompetenzerwartungen: Die Schüler/innen nehmen Konfliktpotenziale und Beispiele einer friedlichen Koexistenz zwischen christlich und islamisch geprägten Kulturen wahr und setzen sich dabei mit religiösen Vorurteilen auseinander. Bsp.: Ausschnitte aus dem Film/der TV-Serie Türkisch für Anfänger (Identifikation von ernsthaften Islam-Kontexten, Islam-Stereotypen oder -Vorurteilen etc.) S. 10

3 Anforderungssituationen 8. Jahrgangsstufe (RS/WS; Lernbereich: Jesus Christus das Sakrament Gottes) Kompetenzerwartungen: Die Schüler/innen tauschen sich aus, wie in ihrem Leben Personen oder Gegenstände eine besondere Bedeutung gewonnen haben, erschließen deren Verweischarakter und wenden ihre Erkenntnisse auf christliche Symbole an. Bsp.: Nach der Sanierung hängen in den Klassenzimmern keine Kreuze mehr. Es stellt sich die Frage, was für Kreuze aufgehängt werden sollen, wie diese aussehen und was das für die Schulgemeinschaft bedeuten kann. S. 11

3 Anforderungssituationen 9. Jahrgangsstufe (RS/WS: Lernbereich: Jesus Christus Der Erstgeborene unter den Toten Kompetenzerwartungen: Die Schüler/innen beschreiben Umgangsformen mit Sterben, Tod und Trauer und bringen eigene Antwortversuche zu dieser existenziellen Grenzsituation zum Ausdruck. Bsp.: Bild in Kombination mit Frage: Haustiere auch christlich bestatten? flickr.com (Abruf: 12.11.16) S. 12

4 Kompetenzorientierte Aufgabenstellungen Eine Lernaufgabe ist eine Lernumgebung zur Kompetenzentwicklung. Sie steuert den individuellen Lernprozess durch eine Folge von gestuften Aufgabenstellungen mit entsprechenden Lernmaterialien so, dass die Lerner möglichst eigentätig die Problemstellung entdecken, Vorstellungen entwickeln und Informationen auswerten. Dabei erstellen und diskutieren sie ein Lernprodukt, definieren und reflektieren den Lernzugewinn und üben sich abschließend im handelnden Umgang mit Wissen. (Leisen 2010, 6) Im Zuge der Bearbeitung, Klärung, Lösung und Diskussion der Aufgaben und der Überprüfung der erzielten Ergebnisse werden vorhandene Kompetenzen erweitert, ausdifferenziert und vertieft sowie neues Wissen und neue Fähigkeiten angeeignet. (Lenhard 2015, 4.5) S. 13

4 Kompetenzorientierte Aufgabenstellungen Beachtenswerte Aspekte einer Lernaufgabe (vgl. Kleinknecht u.a. 2013, 28-40) Art des Wissens (Faktenw., prozedurales W./Routinen, konzeptuelles W./Klassifkationen oder Kategorisierungen, metakognitives W.) angestrebte kognitive Prozesse (Reproduktion, Transfer, Problemlösen) Zahl der zur Lösung vorausgesetzten Wissenseinheiten (eine, bis zu vier,...) Offenheit der Aufgabenstellung (offen/geschlossen, Lösungswege und Lösungen) Lebensweltbezug der Aufgabe (keiner, konstruiert, authentisch, real) sprachlogische Komplexität (einfach/hoch/mittel in Bezug auf die Formulierungen und die Reihenfolge der Teilaufgaben; relevante/irrelevante Informationen vorhanden) Präsentationsformen (Text, Bild, Text und Bild, Gegenstand etc.) S. 14

4 Kompetenzorientierte Aufgabenstellungen Kriterien (vgl. Feindt/Wittmann, 29) herausfordernde Situation, in der Wissen angewendet werden muss offene Aufgabenstellung, so dass Schüler/innen eigene Lern- und Lösungswege auf unterschiedlichen Niveaustufen entwickeln können Motivation der Schüler/innen zu möglichst umfangreicher Produktion flexibel bearbeitbar: Schüler/innen können Vorwissen, Gedanken, Gefühle, Einstellungen, Metawissen etc. einbringen kognitive und handlungspraktische Aktivierung Aufforderung zur Vernetzung von Wissen, Erfahrungen und Fertigkeiten Aufforderung zur Darstellung und Reflexion der Überlegungen und Lösungen schwerpunktmäßige Ausrichtung auf eine Kompetenz S. 15

4 Kompetenzorientierte Aufgabenstellungen Bsp. zum Kontext Beten mit Gott sprechen (unter Berücksichtigung der verschiedenen prozessorientierten Kompetenzen): Tim und Maja sind auf dem Weg von der Schule nach Hause. Sie kommen auf das Gebet zu sprechen. Maja behauptet: Es ist völlig unsinnig zu beten. Tim sagt: Meinst du wirklich? Ich bete jeden Tag. Daraufhin entgegnet Maja: Wenn Gott allmächtig ist, dann weiß er doch, was den Menschen fehlt. Wozu soll man da noch beten? Zunächst weiß Tim nicht, was er antworten soll. Nach einer Weile versucht er Maja den Sinn des Betens zu erklären. Notiere, was Tim sagen könnte! (in Anlehnung an Hanisch 2008, 131) S. 16

4 Kompetenzorientierte Aufgabenstellungen Bsp. zum Kontext an Gott glauben (unter Berücksichtigung der verschiedenen prozessorientierten Kompetenzen): Das Kunstwerk Zuerst die Füße (1990) von Martin Kippenberger löste 2008 eine große Kontroverse aus. Es wurde im Bozener Museion ausgestellt. Unter anderem der damalige Papst Benedikt XVI. machte sich dafür stark, dieses Bild nicht öffentlich zu präsentieren, da es blasphemisch sei: Analysiert das Kunstwerk hinsichtlich des Blasphemievorwurfs! Recherchiert weitere Stellungnahmen zu dieser Diskussion! Gebt dem Museion eine Handlungsempfehlung! Definiert für Euch, was Kunst bzgl. Religion darf und was nicht! S. 17

5 Leistungsbewertung Formate (vgl. Michalke-Leicht 2011, 72-76) Portfolio Lernplakat Flyer (z.b. für christliche Organisation) Frequently Asked Questions FAQ (um Lernergebnisse im Horizont dazu gehörender Fragen nicht nur auf Wissen bezogen! zu bündeln) Anleitungen zum sachgemäßen Umgang mit... [ Twitter (kurze Kommentierung der Lerninhalte in ihrer Lebensrelevanz)] [ Facebook-Chronik (bzgl. historischer Dimensionen; als Rückschau auf den eigenen Lernweg)] zentral: Kriterien der Bewertung den Lernenden schon im Vorab bekannt geben S. 18

6 Kompetenzen von Lehrerinnen und Lehrern zur Gestaltung von kompetenzorientiertem RU (vgl. Sajak 2013, 9) S. 19

Literaturhinweise (in Auswahl): Bürig-Heinze, Susanne u.a. (2014), Anforderungssituationen im kompetenzorientieren Religionsunterricht. 20 Beispiele, Göttingen. Englert, Rudolf (2012), Was bedeutet Kompetenzorientierung für den RU? Neun kritische Punkte, in: Sajak, Clauß Peter (Hg.), Religionsunterricht kompetenzorientiert. Beiträge aus fachdidaktischer Forschung, Paderborn, 61-73. Feindt, Andreas/Wittmann, Petra (2010), Aufgabenwerkstatt RU Kriterien und Beispiele zur Konstruktion kompetenzorientierter Aufgaben, in: Entwurf 41, H. 4, 28-31. Leisen, Josef (2010), Lernaufgaben als Lernumgebung zur Steuerung von Lernprozessen, in: Kiper, Hanna u. a. (Hg.) Lernaufgaben und Lernmaterialien im kompetenzorientierten Unterricht, Stuttgart. Lenhardt, Hartmut (2015), Kompetenzorientierter Religionsunterricht, in: WiReLex. Das Wissenschaftlich- Religionspädagogische Lexikon im Internet. 1. Jg. (www.wirelex.de; Abruf: 12.11.2016) Käbisch, David (2014), Kompetenzorientierte Aufgaben im Religionsunterricht. Kriterien und Beispiele, in: Verkündigung und Forschung 59, 124-132. Kleinknecht, Marc u.a. (Hg.) (2013), Lern- und Leistungsaufgaben im Unterricht. Fächerübergreifende Kriterien zur Auswahl und Analyse, Bad Heilbrunn. Obst, Gabriele (2008), Kompetenzorientiertes Lehren und Lernen im Religionsunterricht, Göttingen. Michalke-Leicht, Wolfgang (2011)(Hg.), Kompetenzorientiert unterrichten. Das Praxisbuch für den Religionsunterricht, München Sajak, Clauß Peter (2013), Religion unterrichten. Voraussetzungen, Prinzipien, Kompetenzen, Seelze. Schulte, Andrea/Hahn, Matthias (2014), Quo vadis? Wie geht es weiter mit der Kompetenzorientierung, in: Zeitschrift für Pädagogik und Theologie 66, 319-328. S. 20