Wartungs- und Servicetechniker/in - Maschinenbau Die Ausbildung im Überblick Wartungs- und Servicetechniker/in im Bereich Maschinenbau ist eine berufliche Weiterbildung, die durch interne Vorschriften der jeweiligen Bildungsträger geregelt ist. Bildungseinrichtungen der Kammern sowie private Bildungsträger bieten Vorbereitungskurse auf die Prüfung zum bzw. zur Wartungs- und Servicetechniker/in im Bereich Maschinenbau an (Vollzeit ca. 7-10 Monate). Die Beschreibung beinhaltet die Weiterbildungsgänge zum Servicetechniker/zur Servicetechnikerin (IHK) für Geräte-, Maschinen- und Anlagentechnik sowie zum Servicetechniker/zur Servicetechnikerin für automatisierte Maschinen und Anlagen. Ausbildungsinhalte Während der Weiterbildung zum Wartungs- und Servicetechniker/zur Wartungs- und Servicetechnikerin im Bereich Maschinenbau erwirbt man beispielsweise folgende Kenntnisse: Modul 1: Elektrofachkraft für Metallfacharbeiter/innen Elektrotechnik Steuerungstechnik Sicherheitstechnik Betriebspraxis Modul 2: Technische Basisqualifizierung Grundlagen der Steuerungstechnik (Pneumatik, Hydraulik, SPS-Technik) Messtechnik IT-Technik Modul 3: Methoden- und Sozialkompetenz Englisch interkulturelle Sensibilisierung Arbeitsplanung und Zeitmanagement Kundenorientierung Methodik und Kommunikation methodische und systematische Fehlersuche und Fehlerbehebungsstrategien Modul 4: Maschinen- und anlagenspezifische Vertiefung im Unternehmen Die berufsspezifischen Inhalte der einzelnen Module werden in einem Unternehmen praktisch vertieft. Lernorte Weiterbildungslehrgänge zum Wartungs- und Servicetechniker/zur Wartungs- und Servicetechnikerin im Bereich Maschinenbau finden in der Regel in den Schulungsräumen von privaten Bildungsanbietern sowie Bildungseinrichtungen der Kammern statt. Seite 1 von 6
Neben dem theoretischen Unterricht absolviert man Praktika bzw. Traineephasen im Betrieb. Die Weiterbildungslehrgänge werden nicht immer in Wohnortnähe angeboten. Bei Vollzeitlehrgängen ist unter Umständen auch eine auswärtige Unterbringung erforderlich. Informationen, an welchen Standorten Lehrgänge für angehende Wartungs- und Servicetechniker/innen im Bereich Maschinenbau angeboten werden, enthält die Datenbank KURSNET. Ausbildungsbedingungen Worauf man sich einstellen sollte Theorie: Unterricht im Klassenverband Wer eine Weiterbildung zum Wartungs- und Servicetechniker/zur Wartungs- und Servicetechnikerin im Bereich Maschinenbau absolviert, geht wieder zur Schule. Nach Jahren der Berufstätigkeit bedeutet dies für die Lehrgangsteilnehmer/innen eine ungewohnte Situation, auf die sie sich einstellen müssen. Der Unterricht findet in Voll- oder Teilzeit statt. Bei Teilzeitweiterbildungen erfolgt der Unterricht abends oder am Wochenende, und man arbeitet tagsüber weiterhin im Betrieb. Den überwiegend theoretischen Unterricht besuchen die angehenden Wartungs- und Servicetechniker/innen zusammen mit anderen Weiterbildungsteilnehmern und -teilnehmerinnen, die zum Teil über unterschiedliche Allgemeinbildungsabschlüsse, Qualifikationen und Erfahrungen verfügen und aus verschiedenen Zugangsberufen kommen. Während die erste Zeit für manche/n noch davon geprägt ist, fehlendes Wissen aufzuholen, geht es später darum, die Grundlagen für einen möglichst guten Abschluss zu legen. Um auf die Abschlussprüfung gut vorbereitet zu sein, müssen die Inhalte in der Regel zu Hause vor- und nachbereitet werden. Durchhaltevermögen, Selbstdisziplin und eine gute Zeitplanung bilden die Voraussetzungen, wenn man Prüfungs- bzw. Abschlussprojektvorbereitung, Privatleben und ggf. Berufstätigkeit vereinbaren will. Findet die Weiterbildung nicht am Wohnort statt, fallen evtl. auch längere Anfahrtswege an. Bei größeren Entfernungen müssen Teilnehmer/innen von Vollzeitlehrgängen eine auswärtige Unterbringung in Kauf nehmen. Praxis: Weiterbildung im Betrieb Während eines Praktikums bzw. während tutoriell begleiteter Traineephasen erwerben die zukünftigen Wartungs- und Servicetechniker/innen praktische Fertigkeiten und Erfahrungen. Hier arbeiten sie an und mit den Maschinen, die auch im späteren Berufsleben Gegenstand ihrer Tätigkeit sind. Ausbildungsvergütung Eine Vergütung wird nicht gezahlt. Ausbildungskosten Während der schulischen Weiterbildung fallen Kosten an, z.b. Lehrgangsgebühren sowie Kosten für Fachliteratur und Arbeitsmittel. Teilweise werden auch Prüfungsgebühren erhoben. Darüber hinaus können Kosten für auswärtige Unterbringung entstehen. Förderungsmöglichkeiten Besonders begabte junge Fachkräfte können unterstützt werden durch: Seite 2 von 6
Begabtenförderung berufliche Bildung Internet: http://www.begabtenfoerderung.de Ausbildungsdauer Die Weiterbildung dauert in der Regel ca. 7-10 Monate. Nähere Angaben zur Dauer enthält die Datenbank KURSNET. Verkürzungen/Verlängerungen Verlängerungen der Weiterbildungszeit (z.b. wegen nicht bestandener Abschlussprüfungen) werden vom Lehrgangsträger intern geregelt. Ausbildungsform Lehrgänge zur Vorbereitung auf die Prüfung zum bzw. zur Wartungs- und Servicetechniker/in im Bereich Maschinenbau finden an Bildungseinrichtungen unterschiedlicher Träger (z.b. der jeweiligen Kammern oder privater Bildungsträger) statt. Sie können in der Regel in Vollzeit absolviert werden. Die Weiterbildung besteht aus theoretischem sowie praktischem Unterricht. Auch Praktika können integriert sein. Lehrgänge der Industrie- und Handelskammern sind in vier Module gegliedert, die einzeln belegt werden können. Lehrgänge an privaten Bildungseinrichtungen sind z.b. in Präsenz- und Traineephasen im Betrieb unterteilt. Einen Überblick über das Lehrgangsangebot bietet die Datenbank KURSNET. Ausbildungsaufbau Beispiel für den Lehrgangsaufbau der Weiterbildung zum Servicetechniker/zur Servicetechnikerin (IHK) für Geräte-, Maschinen- und Anlagentechnik Lernbereiche Unterrichtsstunden Modul 1: Elektrofachkraft für Metallfacharbeiter/innen Modul 2: Technische Basisqualifikation Modul 3: Methoden- und Sozialkompetenz Modul 4: Maschinen- und anlagenspezifische Vertiefung im Unternehmen Gesamtstundenzahl ca. 440 Beispiel für den Lehrgangsaufbau der Weiterbildung zum Servicetechniker/zur Servicetechnikerin für automatisierte Maschinen und Anlagen Lernbereiche Präsenzphase 1 Praxisphase 1 Präsenzphase 2 Unterrichtsdauer 12 Wochen 8 Wochen 1 Woche Seite 3 von 6
Praxisphase 2 8 Wochen Präsenzphase 3 1 Woche Praxisphase 3 9 Wochen Abschlussprojekt 1 Woche Gesamtdauer 40 Wochen Einzelheiten zum Aufbau der Weiterbildung an einzelnen Bildungseinrichtungen enthält die Datenbank KURSNET. Ausbildungsabschluss, Nachweise und Prüfungen Weiterbildungsabschluss Die Weiterbildung zum Servicetechniker/zur Servicetechnikerin (IHK) für Geräte-, Maschinen- und Anlagentechnik schließt mit einem Zertifizierungsverfahren ab. Die Weiterbildung zum Servicetechniker/zur Servicetechnikerin für automatisierte Maschinen und Anlagen wird mit einer internen Prüfung des jeweiligen Lehrgangsträgers beendet. Zulassung zur Prüfung Voraussetzung für die Zulassung zur Abschlussprüfung zum Servicetechniker/zur Servicetechnikerin (IHK) für Geräte-, Maschinen- und Anlagentechnik ist die regelmäßige und erfolgreiche Teilnahme an allen Modulen. Voraussetzung für die Zulassung zur Abschlussprüfung zum Servicetechniker/zur Servicetechnikerin für automatisierte Maschinen und Anlagen ist die regelmäßige und erfolgreiche Teilnahme an den Lehrveranstaltungen. Abschlussprüfung Die Weiterbildung zum Servicetechniker/zur Servicetechnikerin (IHK) für Geräte-, Maschinen- und Anlagentechnik endet mit einem Abschlusstest. Die Durchführung dieses Tests wird von den jeweiligen Kammern geregelt. Bei der Weiterbildung zum Servicetechniker/zur Servicetechnikerin für automatisierte Maschinen und Anlagen ersetzt die Durchführung eines Abschlussprojekts die Prüfung. Über den erfolgreichen Abschluss der Weiterbildung entscheidet der jeweilige Bildungsträger. Prüfungswiederholung Über die Zulassung zur Wiederholungsprüfung entscheiden die jeweiligen Bildungsträger. Prüfende Stelle Die Zertifikatsprüfung zum Servicetechniker/zur Servicetechnikerin (IHK) für Geräte-, Maschinen- und Anlagentechnik wird von der jeweiligen Industrie- und Handelskammer abgenommen. Über das erfolgreiche Bestehen des Abschlussprojekts in der Weiterbildung zum Servicetechniker/zur Servicetechnikerin für automatisierte Maschinen und Anlagen entscheidet der jeweilige Bildungsträger. Abschlussbezeichnung Die Abschlussbezeichnungen lauten: Servicetechniker/Servicetechnikerin (IHK) für Geräte-, Maschinen- und Anlagentechnik Seite 4 von 6
Servicetechniker/Servicetechnikerin für automatisierte Maschinen und Anlagen Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung Eine bestimmte berufliche Vorbildung wird nicht vorausgesetzt. Die Weiterbildung richtet sich jedoch vorwiegend an Facharbeiter/innen, Meister/innen, Techniker/innen und Ingenieure bzw. Ingenieurinnen aus dem Metallbereich, z.b. aus dem Geräte-, Maschinen- und Anlagenbau sowie dem Elektro-/Elektronik- oder Mechatronikbereich. Die Bildungseinrichtungen können eigene Eignungstests durchführen, die beispielsweise in Form von Assessments durchgeführt werden. Für die Weiterbildung zum Servicetechniker/zur Servicetechnikerin für automatisierte Maschinen und Anlagen ist zudem das Bestehen eines internen Englisch-Sprachtests erforderlich. Berufliche Vorbildung Eine bestimmte berufliche Vorbildung ist nicht vorgeschrieben. Weitere Ausbildungsvoraussetzungen Die Bildungseinrichtungen können eigene Eignungstests durchführen, die beispielsweise in Form von Assessments durchgeführt werden. Für die Weiterbildung zum Servicetechniker/zur Servicetechnikerin für automatisierte Maschinen und Anlagen ist zudem das Bestehen eines internen Englisch-Sprachtests erforderlich. Wichtige Schulfächer Gute Voraussetzungen für das erfolgreiche Bestehen der Weiterbildungsprüfung bilden vertiefte Kenntnisse und Erfahrungen in den Bereichen Elektrotechnik Wartungs- und Servicetechniker/innen im Bereich Maschinenbau müssen Anlagen und Maschinen korrekt anschließen und technische Fehler erkennen und beheben können. Vorkenntnisse im Bereich Elektrotechnik sind hilfreich, um Zusammenhänge leichter zu verstehen. Physik Pneumatik und Hydraulik sind Gegenstände der Weiterbildung. Wer gute Kenntnisse in diesen Bereichen bereits mitbringt, ist im Vorteil. Perspektiven nach der Ausbildung Ein Beruf - viele Möglichkeiten Beschäftigung finden Wartungs- und Servicetechniker/innen im Bereich Maschinenbau in Unternehmen des Maschinen- und Werkzeugbaus, wie z.b. bei Herstellern von Verpackungs- und Werkzeugmaschinen, Haushaltsgeräten, landwirtschaftlichen Maschinen sowie feinmechanischen oder medizintechnischen Geräten. Seite 5 von 6
Nach ihrer Weiterbildung müssen sich die Wartungs- und Servicetechniker/innen meist entscheiden, welche Einsatzgebiete für sie in Frage kommen und worauf sie sich spezialisieren möchten. Das Spektrum reicht von Wartung und Inspektion bis zu Reparatur und Kundenberatung. Am Ball bleiben durch lebenslanges Lernen Um den Anforderungen des Arbeitsalltags gerecht zu werden, müssen Wartungs- und Servicetechniker/innen im Bereich Maschinenbau ihr Fachwissen stets aktuell halten und ihre Fachkenntnisse erweitern. Informationen zu möglichen Anpassungsweiterbildungen bietet die Datenbank BERUFENET in der Rubrik "Weiterbildung" unter dem Navigationspunkt "Tätigkeit". Auf der Karriereleiter nach oben? Wer beruflich vorankommen will und eine Hochschulzugangsberechtigung besitzt, kann ein Studium in Betracht ziehen. Informationen zu konkreten Aufstiegsweiterbildungen bietet die Datenbank BERUFENET in der Rubrik "Weiterbildung" unter dem Navigationspunkt "Tätigkeit". Selbstständigkeit Auch der Schritt in die Selbstständigkeit ist möglich: Wartungs- und Servicetechniker/innen im Bereich Maschinenbau können sich z.b. mit einem Handels- und Dienstleistungsbetrieb selbstständig machen. Ausbildungsalternativen Zu diesem Weiterbildungsberuf gibt es folgende Alternativen: Meisterausbildung / Technikerausbildung Staatlich geprüfter Techniker/Staatlich geprüfte Technikerin Fachrichtung Maschinentechnik Staatlich geprüfter Techniker/Staatlich geprüfte Technikerin Fachrichtung Maschinentechnik Schwerpunkt Betriebstechnik Elektromaschinenbauermeister/Elektromaschinenbauermeisterin Vergleichbare Weiterbildungs- bzw. Tätigkeitsinhalte: Wartung, Instandhaltung und Reparatur von Maschinen und Anlagensystemen, Messungen und Prüfungen an Bauteilen und Verschleißteilen durchführen, Materialkunde, Arbeitsvorbereitung, Kundenberatung, Sicherstellen der Einsatzbereitschaft von Betriebsmitteln. Hinweis: Die hier genannten Alternativberufe können auch Vorberufe für die Weiterbildung zum Wartungs- und Servicetechniker bzw. zur Wartungs- und Servicetechnikerin im Bereich Maschinenbau sein. Seite 6 von 6