Der Prozess der Verrentung von ausländischen und einheimischen Bürgern in Deutschland - Eine vergleichende Analyse unter Verwendung der Forschungsdaten der gesetzlichen Rentenversicherung - Stephanie Zylla Universität Rostock Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät Institut für Soziologie und Demographie 06.06.2014 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK WIRTSCHAFTS- UND SOZIALWISSENSCHAFTLICHE FAKULTÄT
Gliederung 1. Einleitung und Relevanz 2. Theoretischer Hintergrund 3. Forschungshypothesen 4. Daten und Methode 5. Operationalisierung 6. Empirische Ergebnisse 7. Überprüfung der Forschungshypothesen 8. Ausblick und Fazit 06.06.2014 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK WIRTSCHAFTS- UND SOZIALWISSENSCHAFTLICHE FAKULTÄT 2
1. Einleitung und Relevanz Übergang in den Ruhestand: zentrale Statuspassage im Lebensverlauf Verrentungsprozesse von Migranten in Deutschland sind bislang aber weitestgehend unerforscht Unterschiede in Arbeitsmarktsituation und Morbidität lassen differierende Verrentungsprozesse vermuten 06.06.2014 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK WIRTSCHAFTS- UND SOZIALWISSENSCHAFTLICHE FAKULTÄT 3
1. Einleitung und Relevanz Zentrale Forschungsfrage: Wie unterscheiden sich die Verrentungsprozesse von ausländischen und einheimischen Bürgern in Deutschland? 06.06.2014 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK WIRTSCHAFTS- UND SOZIALWISSENSCHAFTLICHE FAKULTÄT 4
2. Theoretischer Hintergrund Der Übergang in den Ruhestand Pull-Ansätze Push-Ansätze Lebenslauftheoretische Ansätze Der Zusammenhang zwischen Migration und Gesundheit Der Healthy-Migrant-Effekt Konzept des gesundheitlichen Übergangs Zugangsbarrieren in der Gesundheitsversorgung Migration als belastendes Lebensereignis 06.06.2014 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK WIRTSCHAFTS- UND SOZIALWISSENSCHAFTLICHE FAKULTÄT 5
3. Forschungshypothesen H1: Übergänge in Altersrente: Gehäuftes Auftreten an den wesentlichen rentenrechtlichen Altersgrenzen H2: Risiko einer Erwerbsminderungsrente steigt mit zunehmendem Alter H3: Erwerbsminderungsrente: Ausländer sind stärker vom Risiko betroffen als Deutsche H4: Altersrente: Ausländer weisen ein niedrigeres Risiko auf als Deutsche 06.06.2014 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK WIRTSCHAFTS- UND SOZIALWISSENSCHAFTLICHE FAKULTÄT 6
4. Daten und Methode Datengrundlage: SUF Abgeschlossene Rehabilitation im Versicherungsverlauf 2002-2009 Ursprünglicher Stichprobenumfang: n = 3.535.115 Erfassung des Migrationsstatus: Staatsangehörigkeit (Deutschland; Südeuropa; Ex-Jugoslawien; Türkei; restliche EU-Staaten und übriges Ausland; staatenlos bzw. nicht bekannt) Methode: Ereignisdatenanalyse (unter Berücksichtigung konkurrierender Ereignisse): Piecewise-Constant-Modell Betrachtete Ereignisse: Erwerbsminderungsrente; Altersrente 06.06.2014 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK WIRTSCHAFTS- UND SOZIALWISSENSCHAFTLICHE FAKULTÄT 7
5. Operationalisierung Berichtszeitraum: 2002-2009 Prozesszeit: (52-65] Erwerbsminderungsrente (59-67] Altersrente Zeitvariable: Alter zum Zeitpunkt des Rentenbeginns bzw. zum Zeitpunkt der Zensierung (monatsgenau) Kovariaten: Alter (Baseline), Staatsangehörigkeit, Geschlecht, Geburtskohorte, Bildung, Wohnort 06.06.2014 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK WIRTSCHAFTS- UND SOZIALWISSENSCHAFTLICHE FAKULTÄT 8
Alter 5. Operationalisierung Lexis-Diagramm zur Veranschaulichung der Datenselektion: Prozesszeit: (52-65] Erwerbsminderungsrente n = 2.073.147 (59-67] Altersrente n = 1.526.266 75 74 73 72 71 70 69 68 67 66 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 1934 1935 1936 1937 1938 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945 1946 1947 1948 1949 1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 06.06.2014 Periode 9
6. Empirische Ergebnisse: Erwerbsminderungsrente + Variable Ausprägung Grundmodell Endmodell + kontrolliert für Geschlecht, Alter (52-53] 1 1 Kohorte, Bildung, Wohnort (53-54] 1,21 *** 1,35 *** (54-55] 1,24 *** 1,46 *** (55-56] 1,26 *** 1,57 *** (56-57] 1,23 *** 1,68 *** (57-58] 1,09 *** 1,81 *** (58-59] 0,84 *** 1,66 *** (59-60] 0,56 *** 1,26 *** (60-61] 0,34 *** 0,92 *** (61-62] 0,25 *** 0,74 *** (62-63] 0,18 *** 0,59 *** (63-64] 0,12 *** 0,45 *** (64-65] 0,05 *** 0,19 *** Staat Deutschland 1 + - Südeuropa 1,06 ** Ex-Jugoslawien 1,45 *** Türkei 1,51 *** übriges Ausland 0,97 + - Einfluss der Geburtskohorte Irrtumswahrscheinlichkeit: 06.06.2014 2009 UNIVERSITÄT *** p 0,001; ROSTOCK ** p 0,01; WIRTSCHAFTS- * p 0,05; UND Quelle: SOZIALWISSENSCHAFTLICHE FDZ-RV SUFRSDLV09B FAKULTÄT (eigene Berechnungen) 10
6. Empirische Ergebnisse: Altersrente Variable Ausprägung Grundmodell Endmodell + Alter (59-60] 1 1 (60-61] 37,50 *** 46,83 *** (61-62] 11,22 *** 16,61 *** (62-63] 10,75 *** 18,36 *** (63-64] 23,17 *** 46,94 *** (64-65] 9,65 *** 21,23 *** (65-66] 249,33 *** 1124,19 *** (66-67] 4,14 *** 50,27 *** Staat Deutschland 1 Südeuropa 0,69 *** Ex-Jugoslawien 0,74 *** Türkei 0,40 *** übriges Ausland 0,54 *** + kontrolliert für Geschlecht, Kohorte, Bildung, Wohnort konfundiert mit Kohorte, Bildung, Wohnort konfundiert mit Bildung Irrtumswahrscheinlichkeit: 06.06.2014 2009 UNIVERSITÄT *** p 0,001; ROSTOCK ** p 0,01; WIRTSCHAFTS- * p 0,05; UND Quelle: SOZIALWISSENSCHAFTLICHE FDZ-RV SUFRSDLV09B FAKULTÄT (eigene Berechnungen) 11
7. Überprüfung der Forschungshypothesen H1: Übergänge in Altersrente: Gehäuftes Auftreten an den wesentlichen rentenrechtlichen Altersgrenzen ) H2: Risiko einer Erwerbsminderungsrente steigt mit zunehmendem Alter H3: Erwerbsminderungsrente: Ausländer sind stärker vom Risiko betroffen als Deutsche H4: Altersrente: Ausländer weisen ein niedrigeres Risiko auf als Deutsche 06.06.2014 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK WIRTSCHAFTS- UND SOZIALWISSENSCHAFTLICHE FAKULTÄT 12
8. Ausblick und Fazit Unterschiede in den Erwerbsbiographien von Männern und Frauen Durchführung der Regressionsanalysen getrennt nach dem Geschlecht Berücksichtigung weiterer Indikatoren: Haushaltskontext betriebliche und materiellen Situation der Versicherten berufliche Situation vor dem Renteneintritt 06.06.2014 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK WIRTSCHAFTS- UND SOZIALWISSENSCHAFTLICHE FAKULTÄT 13
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 06.06.2014 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK WIRTSCHAFTS- UND SOZIALWISSENSCHAFTLICHE FAKULTÄT 14