Mehrsprachigkeit und Schulentwicklung

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Transkript:

1 Mehrsprachigkeit und Schulentwicklung in Zeiten vermehrter Neuzuwanderung Dr. Katrin Huxel Münster, 23.05.2017

2 Grundschulpädagogische Vergewisserung: der Stellenwert von Mehrsprachigkeit Zum Auftrag der Grundschule gehören Wissensvermittlung und Erziehungsaufgaben (Neuhaus 1991): i. In der Grundschule wird die Persönlichkeitsentwicklung aller Kinder unterstützt. ii. Erziehung in der Grundschule wird durch gesellschaftliche Gegebenheiten beeinflusst. iii. Die Grundschule ist eine demokratische Schule für alle Kinder. iv. In der Grundschule entwickeln alle Kinder grundlegende Fähigkeiten für das Lernen in der Schule. v. Die Grundschule unterstützt besondere Entwicklungsmöglichkeiten einzelner Kinder. Neuhaus, Elisabeth (1991): Reform der Grundschule. Bad Heilbrunn: Klinkhardt

3 Neuzuwanderung und Mehrsprachigkeit in der Schule 1. Intensive Thematisierung von Mehrsprachigkeit als Bildungsvoraussetzung vieler Kinder 2. Viele Kinder mit einer Bildungsvorgeschichte in anderen Sprachen Große Bedeutung des Einbezugs andere Sprachen!

4 Gliederung 1. Das MIKS-Projekt Anlage, Fragestellung, Ergebnisse

5 1. Das MIKS-Projekt Fragestellung Wie können Schulkollegien erfolgreich dabei unterstützt werden, die in der eigenen Schule vorhandene Mehrsprachigkeit als Ressource wahrzunehmen und für sprachliche Bildung und schulisches Lernen produktiv zu nutzen?

6 1. Das MIKS-Projekt Anlage der Intervention: Professionalisierung Vermittlung von Wissen über Lernen und Lehren im Kontext von Mehrsprachigkeit Reflexion von Überzeugungen im soziopolitischen Kontext Erprobung, Reflexion und Institutionalisierung konkreter Handlungsstrategien

7 1. Das MIKS-Projekt Ablauf der Intervention in drei Grundschulen (1,5 Jahre) Fortbildung der gesamten Kollegien Ermöglichung neuer Erfahrungen Gründung Professioneller Lerngemeinschaften in jeder Schule Zwei viermonatige Module in jeder Schule: Fortbildungstag Erprobungsphase Reflexionstag Abschließender Fortbildungstag Ausblick Schulentwicklung

Das Sprachenporträt 8

1. Das MIKS-Projekt Erprobungsphasen in den Projektschulen 12

13 1. Das MIKS-Projekt Die wissenschaftliche Untersuchung Fragebogenerhebungen Grundschulkollegien Prä-Post-Design 3 Projektschulen, 3 Vergleichsschulen Erhebung qualitativer Daten Interviews (Schulleitungen, Lehrkräfte) Teilnehmende Beobachtungen (Fortbildungs- und Reflexionstage, Unterricht)

14 1. Das MIKS-Projekt Ergebnisse Professionalisierung und Entwicklung finden am ehesten dort statt, wo alle Beteiligten im Rahmen von Fortbildung und Schulentwicklung neue und gute Erfahrungen im konstruktiven Umgang mit Mehrsprachigkeit machen.

15 1. Das MIKS-Projekt Ergebnisse Auch wenn ich die Sprachen der Kinder nicht verstehe, traue ich mir zu, sie zu berücksichtigen. (Fragebogen Item 6) Zustimmungswerte (Kollegien in den drei Projektschulen): vor der Intervention: 50% (n = 50) nach der Intervention: 79% (n = 48)

16

17 inhaltanalytische Auswertung (Mayring 2010), deduktiv-induktive Kodierung Rekonstruktive Auswertung (Rosenthal 2014) latente Sinngehalte Mayring, P. (2015). Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken. Weinheim und Basel: Beltz Juventa. Rosenthal, G. (2014): Interpretative Sozialforschung. Eine Einführung. Weinheim und Basel: Beltz Juventa.

18 Wissen: Welches explizite Wissen haben Lehrkräfte über Mehrsprachigkeit und Bildung? Wie wenden Sie es an, welche Schlüsse ziehen sie daraus für ihre Handlungspraxis? Handlungspraxis: Wie binden Lehrkräfte andere Sprachen als Deutsch ein, wenn sie dazu ermutigt werden? Welche Erfahrungen machen sie?

19 Überzeugungen: Welche Überzeugungen haben die Lehrkräfte in Bezug auf Mehrsprachigkeit? Worin drücken sich diese aus? Welches implizite Wissen haben die Lehrkräfte? Gibt es Widersprüche zwischen explizit formulierten normativen Vorstellungen und implizit vorhandenen Überzeugungen?

20 Handlungspraxis:

21 Handlungspraxis: Wir haben jetzt viele Wörter gesammelt mit R. Wir suchen noch weiter. Wer weiß ein R-Wort auf Türkisch? ( ) Ihr überlegt, ich hole nur kurz Hilfe aus der 4. Klasse ( ) Ich habe mir Lea zu Hilfe geholt, die kann Hebräisch und Russisch schreiben.

22 Handlungspraxis: Lea hat das russische Wort für Fisch in kyrillischen Buchstaben angeschrieben:

23 Handlungspraxis: Interessant, dass das R ganz anders aussieht. Wir müssen uns ansehen, wie das deutsche R aussieht. Die Lehrerin geht zu den Buchstaben R und r, die sie an die Tafel geschrieben hat. Sie fährt die Buchstaben mit Kreide nach und begleitet ihr Tun durch Erklärungen: Wir gehen hier hoch, ein Bauch bis hier sieht es aus wie das Russische, aber wir machen noch einen Strich nach vorne.

24 Überzeugungen und Widersprüche:

25 Überzeugungen und Widersprüche: Also für mich ist jetzt einfach- die Sprachen, die tauchen einfach jetzt öfter auf im Unterricht. Also im Mündlichen wird auch öfter nochmal mit- wie heißt das denn auf Arabisch oder wie heißt das denn hier - äh - auf Portugiesisch also das passiert mehr, das ist lockerer und offener geworden.

26 Überzeugungen und Widersprüche: LK: Also das ist bei mir so in den Gang gesetzt worden durch die Fortbildung, durch das Sprachenprofil, was wir gemacht haben mit den Kindern und für mich dann das Bewusstsein, wie diese Kinder leben und dass meine Anforderungen was die deutsche Sprache angeht also da bin ich noch so auch in der Auseinandersetzung, weil ich persönlich es sehr schade finde, wenn wir die Schönheit und die Vielfalt unserer Sprache verlieren. Ich finde unsere Sprache sehr schön- I: -Die deutsche Sprache (jetzt) LK: Die deutsche Sprache und ich finde, wenn dann in diesen doch nicht mehr grammatisch richtigen Sätzen die Fälle nicht mehr richtig benutzt werden, die Artikel kaum noch benutzt werden, dann ist das für mich ein schmerzhafter Verlust.

27 Überzeugungen und Widersprüche: LK: Also das ist bei mir so in den Gang gesetzt worden durch die Fortbildung, durch das Sprachenprofil, was wir gemacht haben mit den Kindern und für mich dann das Bewusstsein, wie diese Kinder leben und dass meine Anforderungen was die deutsche Sprache angeht also da bin ich noch so auch in der Auseinandersetzung, weil ich persönlich es sehr schade finde, wenn wir die Schönheit und die Vielfalt unserer Sprache verlieren. Ich finde unsere Sprache sehr schön- I: -Die deutsche Sprache (jetzt) LK: Die deutsche Sprache und ich finde, wenn dann in diesen doch nicht mehr grammatisch richtigen Sätzen die Fälle nicht mehr richtig benutzt werden, die Artikel kaum noch benutzt werden, dann ist das für mich ein schmerzhafter Verlust.

28 Überzeugungen und Widersprüche: LK: Also das ist bei mir so in den Gang gesetzt worden durch die Fortbildung, durch das Sprachenprofil, was wir gemacht haben mit den Kindern und für mich dann das Bewusstsein, wie diese Kinder leben und dass meine Anforderungen was die deutsche Sprache angeht also da bin ich noch so auch in der Auseinandersetzung, weil ich persönlich es sehr schade finde, wenn wir die Schönheit und die Vielfalt unserer Sprache verlieren. Ich finde unsere Sprache sehr schön- I: -Die deutsche Sprache (jetzt) LK: Die deutsche Sprache und ich finde, wenn dann in diesen doch nicht mehr grammatisch richtigen Sätzen die Fälle nicht mehr richtig benutzt werden, die Artikel kaum noch benutzt werden, dann ist das für mich ein schmerzhafter Verlust.

29 Überzeugungen und Widersprüche: LK: Also das ist bei mir so in den Gang gesetzt worden durch die Fortbildung, durch das Sprachenprofil, was wir gemacht haben mit den Kindern und für mich dann das Bewusstsein, wie diese Kinder leben und dass meine Anforderungen was die deutsche Sprache angeht also da bin ich noch so auch in der Auseinandersetzung, weil ich persönlich es sehr schade finde, wenn wir die Schönheit und die Vielfalt unserer Sprache verlieren. Ich finde unsere Sprache sehr schön- I: -Die deutsche Sprache (jetzt) LK: Die deutsche Sprache und ich finde, wenn dann in diesen doch nicht mehr grammatisch richtigen Sätzen die Fälle nicht mehr richtig benutzt werden, die Artikel kaum noch benutzt werden, dann ist das für mich ein schmerzhafter Verlust.

30 Überzeugungen und Widersprüche: LK: Also das ist bei mir so in den Gang gesetzt worden durch die Fortbildung, durch das Sprachenprofil, was wir gemacht haben mit den Kindern und für mich dann das Bewusstsein, wie diese Kinder leben und dass meine Anforderungen was die deutsche Sprache angeht also da bin ich noch so auch in der Auseinandersetzung, weil ich persönlich es sehr schade finde, wenn wir die Schönheit und die Vielfalt unserer Sprache verlieren. Ich finde unsere Sprache sehr schön- I: -Die deutsche Sprache (jetzt) LK: Die deutsche Sprache und ich finde, wenn dann in diesen doch nicht mehr grammatisch richtigen Sätzen die Fälle nicht mehr richtig benutzt werden, die Artikel kaum noch benutzt werden, dann ist das für mich ein schmerzhafter Verlust.

31 Überzeugungen und Widersprüche: ( ) und ansonsten wäre es natürlich wünschenswert dem Ganzen noch mehr Zeit einzuräumen innerhalb des Unterrichts, aber das gibt die Stundentafel leider nicht immer her. Es geht eben auch viel in Schule um Inhaltlichkeit und nicht insbesondere auch um andere Sprachen, da bleibt die Zeit oft nicht und wünschenswert wäre das natürlich das nochmal in einem anderen Rahmen zu pflegen.

32 Überzeugungen und Widersprüche: ( ) und ansonsten wäre es natürlich wünschenswert dem Ganzen noch mehr Zeit einzuräumen innerhalb des Unterrichts, aber das gibt die Stundentafel leider nicht immer her. Es geht eben auch viel in Schule um Inhaltlichkeit und nicht insbesondere auch um andere Sprachen, da bleibt die Zeit oft nicht und wünschenswert wäre das natürlich das nochmal in einem anderen Rahmen zu pflegen.

33 Überzeugungen und Widersprüche:

34 Überzeugungen und Widersprüche: Widerspruch? Welcher Widerspruch?

35 Überzeugungen und Widersprüche: Widerspruch? Welcher Widerspruch? Das gesamte sprachliche Repertoire eines Kindes ist die Grundlage gesamtsprachlicher Bildungsprozesse dann ist der Einbezug des gesamten sprachlichen Repertoires nicht eine Zusatzaufgabe neben Inhaltlichtlichkeit und der Vermittlung (deutscher) Bildungssprache, sondern ein Teil davon.

36 Überzeugungen und Widersprüche: 1. Verständnis gesamtsprachlicher Bildungsprozesse und gesamtsprachlichen Lernens vermitteln. Aber: Problematische strukturelle Bedingungen: kompetitive Ausrichtung lokaler Bildungsräume (Segregation), Arbeits- und Aufgabenverdichtung, Ressourcenknappheit

37 Überzeugungen und Widersprüche: 1. Verständnis gesamtsprachlicher Bildungsprozesse und gesamtsprachlichen Lernens vermitteln. 2. die Bearbeitung der (scheinbaren) Widersprüche zwischen dem Einbezug aller Sprachen der Kinder und anderen Ansprüchen an Schule als gemeinsame, kollegiale Aufgabe begreifen. Eine klare, nach außen sichtbare und begründete Positionierung der Schule zu Fragen des Einbezugs anderer Sprachen als Deutsch entlastet die einzelnen Kolleg_innen und kann institutionellen und gesellschaftlichen Wandel anstoßen

38 Überzeugungen und Widersprüche: SL: Ich würde das so diese Fortbildung als Band sehen, die so einen gemeinsamen roten Faden ergab. Und wir auch beim Rekapitulieren ( ) merken (konnten), dass wir schon ganz viel haben und dass wir da auch stolz drauf sein können.

39 MIKS Mehrsprachigkeit als Handlungsfeld interkultureller Schulentwicklung. Dissemination eines Professionalisierungs- und Schulentwicklungskonzepts in Zeiten der Neuzuwanderung 2016-2019

Publikationen aus dem MIKS-Projekt Fürstenau, S. (2017): Unterrichtsentwicklung in Zeiten der Neuzuwanderung. In: McElvany, Nele/ Bos, Wilfried/ Holtappels, Heinz-Günter/ Jungermann, Anja (Hrsg.): Ankommen in den Schulen Chancen und Herausforderungen bei der Integration von Kindern und Jugendlichen mit Fluchterfahrung. Waxmann-Verlag, S. 41-56. Fürstenau, Sara (2016): Multilingualism and school development in transnational educational spaces. Insights from an intervention study at German elementary schools. In: Küppers, Almut, Pusch, Barbara & Uyan Semerci, Pinar (Hrsg.): Bildung in transnationalen Räumen. Wiesbaden: VS Springer Verlag, S. 71-89. Fürstenau, Sara (2016): Mehrsprachigkeit im Unterricht. Warum sprachliche Vielfalt eine Bereicherung ist, und wie eine Schule sich darauf einstellen kann. In: Die Grundschulzeitschrift, 294/2016, S. 29-31. Fürstenau, Sara (2016): Da kann ein Kind so viele Sprachen, und ich kann aber nur Deutsch. Lehrerinnen und Lehrer denken über die Sprachenportraits der Kinder nach. In: Die Grundschulzeitschrift, 294/2016, S. 39-41. Huxel, Katrin (2016): Mit Kindern Sprache(n) reflektieren. Beobachtungen im Unterricht mehrsprachiger Schulklassen. In: Die Grundschulzeitschrift, 294/2016, S. 48-50. Huxel, Katrin (2016): die Sprachen, die tauchen jetzt einfach öfter auf im Unterricht. Mehrsprachigkeit in der Grundschule Erfahrungen aus einem Schulentwicklungsprojekt. In: Die Deutsche Schule. Beiheft 13. S. 175-186. Lange, Imke (2016): Sprachaufmerksamkeit. Im Unterricht die Aufmerksamkeit auf Sprache(n) lenken. In: Die Grundschulzeitschrift, 294/2016, S. 42-45.