Dr. Peter Cammerer, M-B.. FLEXIBEL ARBEITEN, BEWUSST ABSCHALTEN. MOBILARBEIT BEI BMW. DGB SEMINAR ARBEIT UND LEBEN IN STRESSIGEN ZEITEN WARNEMÜNDE 30.06.2014.
VON DER TELEARBEIT ZUR MOBILARBEIT. 1995: 1998: 2001: 2004: 2012: Beginn des Pilotprojektes TWIST BV Telearbeit Breite Einführung des Laptops bei BMW Breite Einführung von Handys bei BMW ca. 32.000 Mobile User bei BMW 10. 2012: Pilotprojekt Neue Arbeitswelten M 51 mit Pilot-BV zur Erprobung von Mobilarbeit 10. 2013: Unterschrift BV Mobilarbeit mit Start zum 01.01.2014 - zeitversetzter Start an Werksstandorten möglich. Seite 2
VON DER TELEARBEIT ZUR MOBILARBEIT. Telearbeit damals Unflexibel. In der Regel nur ganze Tage möglich. Unvollständig. Nur bezogen auf berufliche Tätigkeiten am Laptop/PC. Unübersichtlich. 5 Varianten von Telearbeit (alternierend, ergänzend, mobile User, Außendienst ) Mobilarbeit ab 2014... Uneinheitlich. Unterschiedliche Genehmigungs-wege und Regeln, teilweise Zusatzvereinbarungen. Seite 3
ZIELE UND NUTZEN DER NEUAUSRICHTUNG. Bessere Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben durch flexible und individuelle Gestaltung von Arbeitszeit und -ort. Steigerung Mitarbeiterzufriedenheit und Attraktivität als Arbeitgeber. Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit. Beitrag zu mehr Diversity und langfristiger Gesunderhaltung. Klare Betriebsvereinbarung versus wilde Mobilarbeit Eigenverantwortliches, ressourcenschonendes und effizientes Arbeiten. Weiterer Schritt von der Anwesenheitskultur hin zur Ergebnisorientierung. Seite 4
WAS IST MOBILARBEIT? FLEXIBEL ARBEITEN, BEWUSST ABSCHALTEN. Mobilarbeit: tageweise, stundenweise, minutenweise außerhalb von BMW Mobilarbeit = Arbeitszeit und wird als Dauer vom Mitarbeiter (mit Zeiterfassung) erfasst. Mobilarbeit: alle arbeitsvertraglich vereinbarten Tätigkeiten - online als auch offline (z. B. per Computer, Telefon oder mit Papiermedien) Mobilarbeit: freiwillig und für alle Mitarbeiter, sofern dies mit der Arbeitsaufgabe vereinbar ist egal ob tariflich, außertariflich, Führungskraft, ZAK oder. Mobilarbeit: Abstimmung im Vorfeld zwischen Mitarbeiter und Vorgesetztem kein eigener Vertrag, kein besonderer Workflow, Mobilarbeit: auch Abschalten = Nichterreichbarkeit und: Die Arbeitszeitregeln gelten! Seite 5
MOBILARBEIT = ARBEITSZEIT - ZEITERFASSUNG. (Büro)arbeit (reguläre Zeiterfassung, z.b. Stempeln) Mobilarbeit 2 Stunden (Büro)arbeit Mobilarbeitstag (Dauer = Sollarbeitszeit) Ausschließlic h Mobilarbeit 2 Stunden (Büro)arbeit Mobilarbeit 2 Stunden (Dauer in Stunden und Minuten) Mobilarbeit 1 Stunde Mobilarbeit 30 Minuten Mobilarbeitstag: Eingabe ganztägige Mobilarbeit für Mittwoch, automatisch mit Sollarbeitszeit belegt (automatischer Abzug von Pausen), Erfassung im Voraus oder spätestens am Mobilarbeitstag selbst. Wochensumme Mobilarbeit: 2h + 2h + 1h + 30m = 5 Stunden 30 Minuten Eingabe anteilige Mobilarbeit mit 5 Stunden und 30 Minuten (ohne Pausen) für beliebigen Tag der Woche (z.b. Freitag), Erfassung Ausschließlich anteilige Mobilarbeit: 2 Stunden am Donnerstag Eingabe anteilige Mobilarbeit mit 2 Stunden für Donnerstag, da keine andere An- oder Abwesenheit erfasst wurde und kein ganzer Tag. Seite 6
ERREICHBARKEIT. BEWUSST ABSCHALTEN. Der Mitarbeiter stimmt mit seinem Vorgesetzten unter Berücksichtigung und Abwägung betrieblicher und privater Erfordernisse seine Erreichbarkeit ab. Diese orientiert sich an der im jeweiligen Team üblichen Lage der Arbeitszeit, kann aber auf Wunsch des Mitarbeiters davon abweichen. Der Mitarbeiter muss außerdem die Möglichkeit haben, die Aufgaben in einer angemessenen Zeit erledigen zu können (Reaktionszeit) (BV Pkt. 6.4) Die Erreichbarkeit orientiert sich an der im Team üblichen Arbeitszeit. Erreichbarkeiten darüber hinaus können auf Wunsch des Mitarbeiters vereinbart werden. Der Mitarbeiter kann nach Abstimmung freiwillig z. B. auch abends mobil arbeiten, ohne jedoch erreichbar zu sein. Nicht nur die Erreichbarkeit, sondern auch die Reaktionszeit sind im Rahmen der Mobilarbeit zu berücksichtigen. Seite 7
FLEXIBEL ARBEITEN, BEWUSST ABSCHALTEN. Außerhalb der abgestimmten Zeiten der Erreichbarkeit hat der Mitarbeiter im Sinne der Ruhe und Erholung das Recht, nicht erreichbar zu sein. (BV Pkt. 6.4) 1. Eine Voraussetzung für Gesundheit ist die Erholung von der Arbeit. 2. Diese Erholung kann es nur geben, wenn von der Arbeit abgeschaltet wird. 3. Abzuschalten in diesem Sinne heißt: nicht erreichbar sein. 4. Die Nichterreichbarkeit ist eine Voraussetzung für Gesundheit! Seite 8
MOBILARBEIT: WAS WAREN DIE HERAUSFORDERUNGEN? Eine hohe Flexibilität im Sinne der Belegschaft bzw. der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Der Erhalt der Zeiterfassung. Die Möglichkeit von Mobilarbeit für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Eskalation bei einer Nicht-Einigung zwischen Mitarbeiter und Führungskraft über Betriebsrat und Personalwesen. Seite 9
MOBILARBEIT : DIE ERFOLGSFAKTOREN Klare Vereinbarung und Mobilarbeit mit Zeiterfassung Klares Bekenntnis des Unternehms + Kommunikation Pilotversuch für ein Jahr Praktizierte Gleitzeit und Telearbeit seit vielen Jahren Dialog und Vertrauen zwischen MA und FK V Seite 10
QUALIFIZIERUNG MOBILARBEIT. INHALTE. Intention, Definition und Zielgruppe von Mobilarbeit Was ist alles Mobilarbeit und wer kann mobil arbeiten? Ziele und Nutzen der Mobilarbeit Durchführung von Mobilarbeit Wie stimmen sich Führungskraft und Mitarbeiter ab? Arbeitsplatzgestaltung - Ergonomie Wie wird Mobilarbeit erfasst? Welche Chancen und Risiken gibt es Umgang damit? Erreichbarkeit und Reaktionszeit Wie ist die individuelle Erreichbarkeit und Reaktionszeit zu gestalten? Arbeitszeiten, Gesundheit, Informationsschutz, Versicherungsschutz, Haftung, etc. Was ist (nicht nur) bei Mobilarbeit zu beachten? Seite 11
MANAGEMENT SUMMARY. MOBILARBEIT ist mehr als nur Laptop : vom Telefonat am Abend bis zum Konzeptentwurf während der Zugfahrt. gibt einen einheitlichen Rahmen für alle Mitarbeiter vor: das Ende der wilden Mobilarbeit. kann nur gemeinsam gelingen: individuelle Abstimmung zwischen Mitarbeiter und Führungskräfte anstelle von starren Vorgaben. steht für abgestimmte Zeiten der Erreichbarkeit und bewusstes Abschalten. bedeutet mehr Flexibilität für alle Beteiligten, aber keine Ausweitung des Arbeitsvolumens. Flexibel arbeiten, bewusst abschalten: Wir verantworten Mobilarbeit Seite 12
Eine Mobilarbeit. FLEXIBEL ARBEITEN, BEWUSST ABSCHALTEN: WIR VERANTWORTEN MOBILARBEIT GEMEINSAM. Einfach. Überall. Einheitlich. Dialog. Effizient. Zeit Fläche Ressourcen Vereinbarkeit. (Nicht-) Erreichbarkeit. Flexibel. On- und offline. Bewusst abschalten. hh : mm Abstimmun Seite 13