Kartierungsarbeiten zu Flora und Fauna Welche Tiere leben unter der derzeitigen Hochstraße

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Transkript:

Kartierungsarbeiten zu Flora und Fauna Welche Tiere leben unter der derzeitigen Hochstraße Nord und welche Pflanzen haben sich dort angesiedelt? Gibt es Arten, die einen besonderen Schutz genießen? Mit diesen Fragen haben sich Planer und Naturwissenschaftler des Büros Jestaedt aus Mainz im Auftrag der Stadtverwaltung Ludwigshafen ausführlich beschäftigt. Gut ein Jahr lang und über alle Vegetationszeiten hinweg wurden die Tiere und Pflanzen unter der Hochstraße Nord erfasst und deren Bestand auf Karten dokumentiert. Die Ergebnisse liegen nun vor. Worum geht es? Dieser Schritt ist fester Bestandteil beim anstehenden Genehmigungsverfahren für den Bau der Stadtstraße. Fachbehörden und Naturschutzverbände haben dafür vorab die Vorgehensweise und den Untersuchungsrahmen diskutiert und festgelegt. Mit am Tisch sitzen Vertreterinnen und Vertreter der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD), der Naturschutzverbände wie der BUND, die Pollichia, die Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie oder der Pfälzerwald-Verein. In der Planungssprache wird ein solches Verfahren Scoping genannt. Dessen Ergebnisse münden in eine so genannte Umweltverträglichkeitsprüfung mit integriertem Fachbeitrag Naturschutz.

Kartierungsarbeiten Bestandserfassung Teil des Planungsprozesses Stadtstraße Die Erfassung aller Tiere und Pflanzen sowie das Festhalten und Öffentlichmachen der Ergebnisse ist fester Bestandteil beim anstehenden Genehmigungsverfahren für den Bau der Stadtstraße. Hierbei spielt das Thema Umwelt eine wesentliche Rolle. Im Gutachten Umweltverträglichkeitsprüfung mit integriertem Fachbeitrag Naturschutz werden die die Straße selbst und den Verkehr erhoben und entsprechende Vorgehensweisen entwickelt. Deren Ziel ist es, Auswirkungen auf die Umwelt zu vermeiden oder zu verringern. Die nun vorliegenden Ergebnisse sowohl zum Arten- und Biotop-Schutz als auch zum Bodenschutz sind Teil dieses Gutachtens. Die Stadtverwaltung stellt die Ergebnisse der Erhebung vor. Folgen für die Umwelt durch die Bauarbeiten, > Baumallee im Friedenspark Welche Biotope sind überhaupt vorhanden? Die Erfassung der Biotop- und Nutzungsstrukturen erfolgte auf der Basis von Ortsbegehungen im Jahr 2014 und wurde 2015 überprüft und Ludwigshafen (Stand Juli 2015). Zu den Biotoptypen mit hoher Bedeutung zählen insbesondere die Altbaumbestände des Friedensparkes. soweit notwendig aktualisiert. Die erfassten Biotoptypen sind in einer Karte dargestellt. Zusätzlich werden auch Laubbäume, die einen Stammumfang von mehr 90cm bzw. Nadelbäume, die einen Stammumfang von mehr als 120cm aufweisen, in einer Karte gekennzeichnet. Im Rahmen der Biotoptypenkartierung konnten keine streng geschützten Pflanzenarten nachgewiesen werden. Die Auswertung verfügbarer Unterlagen erbrachte ebenfalls keinen Hinweis auf streng geschützte Pflanzenarten. Grundlage dafür ist das Baumkataster der Stadt

Kartierungsarbeiten Flora und Fauna sind erfasst > Bewertung der Biotop- und Nutzungsstrukturen

Das in Ludwigshafen für die Kartierung untersuchte Gebiet erstreckt sich entlang der Hochstraße Nord bis an den Rhein. (Bildnachweis: www.standortfinder.rlp.de) > Der westliche Teil des Untersuchungsgebiets mit Friedenspark und Bahngelände.

Kartierungsarbeiten Tierisches Leben unter und entlang der Hochstraße Im Rahmen der Bestandsauf nahme für den Arten- und Biotopschutz wurden die Biotopstrukturen aufgenommen und bewertet. Es wurde erfasst, wie die Flächen im Umfeld der Straße genutzt sind und wo Grünflächen und Gebiete liegen, die Lebensraum für seltene Arten bieten. viele Vogelarten vor. Deren Quartiere wurden erfasst und auf Karten dokumentiert. Beim Vorhandensein besonders geschützter Tierarten gilt es im Rahmen der weiteren Planung abzuprüfen, welche zukünftigen Maßnahmen ergriffen werden können, um den genannten Arten auch weiterhin Lebensraum in Ludwigshafen Um ein Gesamtbild zu erhalten, werden Biotopund Nutzungsstrukturen bei Ortsbegehungen erhoben und in Karten übertragen. So fanden die Mitarbeiter des beauftragten Büros beispielsweise Fledermäuse, Reptilien (Eidechsen) und gewährleisten zu können. Dies betrifft nicht nur die Eingriffe in die vorhandenen Lebensräume durch das Vorhaben an sich, sondern auch Eingriffe während der Bauphase und den damit verbundenen Bauarbeiten. Vorkommen von Reptilien > Die farbigen Flächen zeigen die Gebiete entlang der Bahngleise. Dort wurde untersucht, ob Mauer eidechsen vorkommen. Im Gebiet des Hauptbahnhofes mit Rangierbahnhof lebt eine große Population von Mauereidechsen. > Die grünen Dreiecke zeigen, wo bei den Kartierungen nur einzelne Tiere gefunden wurden.

Kartierungsarbeiten Tierisches Leben unter und entlang der Hochstraße: Brutvögel Bei der Kartierung der Brutvögel im Umfeld der Straße wurden Brutplätze und Brutreviere von 33 Vogelarten nachgewiesen. Besonders die Gehölzreihen und Grünflächen bieten Lebensraum für die in der Stadt heimischen Vögel. > Karte Brutvogelnachweise im östlichen Bereich > Karte Brutvogelnachweise im westlichen Bereich

Bodenuntersuchung Wie die Untersuchungsergebnisse zum Bestand der unter und entlang der Hochstraße Nord lebenden Tiere und Pflanzen gehört auch eine gründliche Bodenuntersuchung zur Umweltverträglichkeitsprüfung. Dabei interessieren sich die Experten auch für die Stadtgeschichte und werfen mehr als einen Blick in historische Akten. Die Erkenntnisse aus der Bodenuntersuchung sind wichtiger Bestandteil des Genehmigungsverfahrens für den Bau der Stadtstraße. Worum geht es? Das untersuchte Gelände liegt inmitten der Stadt. Über viele Jahrzehnte hinweg hat der Mensch wesentlich zur heutigen Bodenbeschaffenheit und -zusammensetzung beigetragen. Fachgutachter sprechen von einer starken anthropogenen Überprägung. Der überwiegende Teil des Areals ist durch Straßen und Parkplätze sowie ehemalige Gewerbestandorte und Siedlungsflächen versiegelt. Zur Auffüllung wurde sandig-kiesiger Boden mit Bauschutt, Schlacke oder Mauerwerk verwendet. Natürliche Bodenfunktionen gibt es nicht mehr (Baugeologisches Büro Bauer GmbH, 2012).

Bodenuntersuchung Tiefer Blick in städtischen Untergrund Im Jahr 2014 startete das Ingenieurbüro Roth& Partner im Auftrag der Stadtverwaltung Ludwigshafen eine historische Erkundung. Dafür sind auch alte Akten und Pläne aus dem Archiv hervorgeholt worden. Die Auswertung der Unterlagen sowie historischer Luftbilder und Karten ergab, dass sich innerhalb des Untersuchungsgebietes verschiedene Altlastverdachtsflächen wie beispielsweise ehemalige Ein richtungen der Bahn und das ehemalige Gelände der Firma Benckiser befinden. > Historische Stadtkarte von 1957 > Luftbild aus den frühen 1960er Jahren. Die Bahnanlagen, das alte Viadukt sowie die ehemaligen Industrieanlagen sind gut zu erkennen. (Quelle: Stadtarchiv) > Bohrgerät kurz vor dem Einsatz.

Bodenuntersuchung Baugrunderkundungen durchgeführt Erste Erkenntnisse über den Untergrundaufbau, die Auffüllungsmächtigkeit und Schadstoffgehalte im Untergrund der geplanten Straßentrasse können aus der bereits durchgeführten Baugrunderkundung gewonnen werden. Diese umfasst in Zusammenhang mit der geplanten Entsorgung der beim Bau anfallenden Aushubmassen auch chemische Analysen. Demnach wurden bis zu 10 Meter mächtige künstliche Auffüllungen vorgenommen, die Beton-, Ziegel-, Schlacke-, Eisen-, Asche-, Kohleund Holzreste aufweisen, die unterschiedlich stark belastet sind. Im Zuge der weiteren Planung werden die betroffenen Verdachtsflächen untersucht und unter Berücksichtigung der zukünftigen Nutzung bodenschutzrechtlich bewertet. Die Ergebnisse werden der zuständigen oberen Bodenschutzbehörde (Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd) vorgelegt und das weitere Vorgehen mit dieser abgestimmt. Die Öffentlichkeit wird ebenfalls über die Ergebnisse sowie die folgenden Schritte informiert. Darüber hinaus werden die Bodenuntersuchungen natürlich auch durchgeführt, um den Baugrund hinsichtlich seiner Tragfähigkeit beurteilen zu können. Auf dem vorhandenen Untergrund werden schließlich nicht nur die neue Stadtstraße liegen, sondern auch die Pfeiler der Brücken stehen. Damit diese Stützen ein stabiles Fundament erhalten, muss man sehr genaue Kenntnisse über die Bodenzusammensetzung bis in größere Tiefen haben. > Beispielhaft ist der Bohrkern 68 abgebildet mit den dazugehörigen Fotos der entnommenen Bodenschichten.