Management psychischer Gesundheit am Arbeitsplatz auf Basis eines sscreenings Dr. Mertens (Leitender Werksarzt, Heraeus Holding GmbH) Seite 1
Agenda 1. Konzeption Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) Heraeus 2. Übersicht Projekt Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz 3. Standardprozess zur Analyse & Optimierung psychischer 4. Ergebnisse Projektbereiche & Projekt 5. Fazit Seite 2
Betriebliches Gesundheitsmanagement (Deutschland) Konzeption und Erfolgsfaktoren Wertschöpfungsfokus Gesundheit als Voraussetzung für Arbeits- & Leistungsfähigkeit Gesundheit ist strategisches, unternehmerisches Ziel Ganzheitlicher, integrierter Ansatz Individuelle Gesundheit im Kontext des Arbeitssystems Systematischer Prozess Kennzahlenbasiert, bedarfs- und wirksamkeitsorientiertes Vorgehen Nachhaltige Organisation Definition von Verantwortlichkeiten & Strukturen Verankerung in Betriebsvereinbarung zum Gesundheitsmanagement Seite 3
Übersicht Projekt Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz Ausgangssituation Notwendigkeit des systematischen Managements psychischer in einem modernen Betrieblichen Gesundheitsmanagement Ziel*: Entwicklung und Implementierung eines praktikablen und flexiblen Prozesses zur bereichsbezogenen Bewertung der psychischen am Arbeitsplatz systematischen Optimierung im Bedarfsfall Entwicklung & Pilotierung 1. eines effizienten Screeningfragebogens => Bedarfsanalyse (sscreening) 2. gezielt konzipierte Workshops zur Identifikation/ Definition von Optimierungsmaßnahmen Wirksamkeitsüberprüfung Retest sscreening & Evaluationsworkshop Zusätzliche Indikatoren: Arbeitsfähigkeit, Fehlzeitenentwicklung, psych. Problemfälle *Anm.: Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen war nicht Projektziel (=> Arbeitssicherheit) Seite 4
PROJEKT PSYCHISCHE GESUNDHEIT AM ARBEITSPLATZ Grundlagen & Konzeption sscreening Grundlagen Prof. Dr. Rainer Wieland Bergische Uni Wuppertal psychische Fehlbelastungen am Arbeitsplatz führen zu psychischer Fehlbeanspruchung und deren Reaktion (u.a. eingeschränkte Leistungsfähigkeit, etc.) die valide Erhebung der psychischen ermöglicht daher den zuverlässigen Rückschluss auf die psychische Belastungssituation am Arbeitsplatz. Belastung Ressourcen/ Bewertung Konzeption Erhebung der psychischen am Arbeitsplatz mittels 10 Items Im Allgemeinen fühle ich mich während der Arbeit energiegeladen, nervös Entwickelt durch die Organisationspsychologie der Universität Wuppertal in Kooperation mit dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement von Heraeus Seite 5
PROJEKT PSYCHISCHE GESUNDHEIT AM ARBEITSPLATZ Ergebnisauswertung sscreening Beurteilung des Handlungsbedarfs anhand des Mittelwertes des jeweiligen Projektbereiches Kontrollerleben niedrig hoch suboptimale Gesundheitsrisiko erhöht = mittlerer Gestaltungsbedarf dysfunktionale Gesundheitsrisiko hoch = hoher Gestaltungsbedarf optimale Gesundheitsrisiko gering suboptimale Gesundheitsrisiko erhöht = mittlerer Gestaltungsbedarf N Basisdaten 2478 Mittelwert Kontrollerleben 2.75 Mittelwert sbilanz 2.32 negativ positiv sbilanz Seite 6
Standardprozess: Analyse & Optimierung psychischer Optimale psychische für Ges. & LF** Prozessende Auslöser: Abstimmung Anfrage (u.a. FK) Gesundheitsreport Gefährdungsbeurteilung sscreening Mittleres Ges.- & LF**-risiko aufgrund Arbeitssituation Hohes Ges.- & LF**-risiko aufgrund Arbeitssituation Workshops zur Identifikation von Optimierungspotential & Maßnahmendefinition Evaluation: Retest-Verfahren MA-Workshop weitere Kriterien: Arbeitsfähigkeit* Psych. Probleme Fehlzeitenentwicklung Ca. 12 Monate * Erhoben mittels der 1. Dimension des WAI nach Prof. Ilmarinen ** LF = Leistungsfähigkeit Page 7
(sehr) gute Entwicklung mittlere Entwicklung schlechte Entwicklung Wirksamkeit: Projektbereiche mit Handlungsbedarf Projektbereiche MA- Anzahl Maßnahmen -umsetzung Psych. (Screening) Arbeitsfähigkeit (WAI 1.Dimension) Fehlzeitenquote * Psychische Probleme (AP)** vor nach Bereich A (Produktion) 35 Bereich B (Projekt-Mgmt.) 21 Bereich C (Service Funktion) 47 Bereich D (Administration) 49 Bereich E (Business Mgmt.) 9 Bereich F (Produktion) 40 Bereich G (Produktion) 12 Bereich H (Produktion) 55 Bereich I (Produktion) 30 Bereich J (Projekt-Mgmt) 24 *Fehlzeitenentwicklung im Vergleich zur internen Referenzgruppe (Jahresvergleich) Seite 8 **Fallzahlen der Sozialberatung (Jahresvergleich; AP=arbeitsplatzbedingt)
Zusammenfassung Ergebnisse Projektbereiche/ Projekt Die Ergebnisse zeigen: die Wirksamkeit der systematischen Optimierung der Arbeitssituation: 1. Verbesserung der psychischen 2. Steigerung der Arbeitsfähigkeit: +7%* 3. Optimierung der Fehlzeitenentwicklung: -13%* => ROI bis zu 1:3 möglich 4. Verminderung psychischer Probleme: -60% ap-bedingt* Unternehmerische wie individuelle Bedeutung optimaler psychischer die Praktikabilität der pilotierten Vorgehensweise => Überführung in Standardprozess im Unternehmen. Systemische Wirkung im Unternehmen: Entwicklung und Implementierung eines verbindlichen 3-tägigen Führungskräftetrainings *Durchschnitt über die Projektbereiche mit stringenter Maßnahmenumsetzung Seite 9
Fazit Psychische am Arbeitsplatz ist ein entscheidender Steuerungsfaktor für Gesundheit und Leistungsfähigkeit im Unternehmen. Erfüllung rechtlicher wie unternehmerischer Ansprüche Das sscreening ermöglicht die effiziente Messbarkeit der psychischen. Ermöglicht die bedarfsorientierte Identifizierung und Optimierung tatsächlicher Fehlbelastungen im Arbeitsumfeld Die primäre Analyse der mit sekundärer Identifikation der Fehlbelastungen ist aufgrund moderner, integrierter Arbeitssystem gerechtfertigt. *kein Bezug auf chemische, biologische oder physikalische Belastungen! Seite 10
Verlinkte Folien Seite 11
PROJEKT PSYCHISCHE GESUNDHEIT AM ARBEITSPLATZ Prozess Projektbereiche 2-4 Wochen ca. 8-12 Wochen Mitarbeiter- Information Screening Analyseworkshop Maßnahmenworkshop Evaluationsworkshop Entscheidungsworkshop Retest Information zum Prozessverlauf Durchführung des Screenings bei Umsetzung mit paper/pencil- Methode Bei Online- Befragung Versendung des Befragungslinks im Anschluss 12 Fragen zur Erhebung der psychischen Ableitung des Handlungsbedarfs: grün orange rot 4 h Repräsentanten (max. 20 Teilnehmer) Offene Erfassung der psychischen Fehlbelastungen/ Stressoren Priorisierung der Faktoren Moderation: Institut für gesundheitliche Prävention (IfGP) 4 h Teilnehmer wie vorhergehender Workshop Erarbeitung von Lösungsansätzen & Verbesserungsvorschlägen Moderation: Institut für gesundheitliche Prävention (IfGP) 3 h Teilnehmer: FK, BR, PB, BAED- BGM, IfGP Ziel: Ableitung eines konkreten Maßnahmenplans (Fristen, to do s) Verantwortlichkeit Maßnahmen- Umsetzung: Führungskraft des Bereichs 2h Nach ca. 12 Monaten Evaluation der umgesetzten Maßnahmen Teilnehmer wie Analyseworkshop Wiederholung des Screenings ca. 12 Monate nach Start der Maßnahmenumsetzung 30 min pro Teilnehmer Ca. 5 min pro Teilnehmer 8 h pro Teilnehmer 2h pro Teilnehmer 5-10 min pro Teilnehmer Projektbereichsbezogene Mitarbeiterinformationen zu Screening, Projekt, Zwischeninformationen, Umsetzung, etc. Ergibt sich kein Handlungsbedarf folgt Prozessabschluss mit Information der Mitarbeiter Felix Farrenkopf BAED-BGM Juni 2013 Ggf. Maßnahme zur Verhaltensprävention Gesundheitsqualifikation Stressmanagement Seite 12
PROJEKT PSYCHISCHE GESUNDHEIT AM ARBEITSPLATZ Projektbereich A: Ergebnis sscreening 5,5 5,0 Kontrollerleben 4,5 4,0 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 suboptimale mittleres Gesundheitsrisiko mittlerer Gestaltungbedarf dysfunktionale hohes Gesundheitsrisiko hoher Gestaltungsbedarf optimale suboptimale mittleres Gesundheitsrisiko mittlerer Gestaltungbedarf 1. Screening Mittelwert sbilanz 1,89 Mittelwert Kontrollerleben 2,93 (Blaue Raute) 2. Screening Mittelwert sbilanz 2,42 Mittelwert Kontrollerleben 3,41 0,5 (Gelber Kreis) 0,0-0,4 0,1 0,6 1,1 1,6 2,1 2,6 3,1 3,6 4,1 4,6 sbilanz 5,0 jeweilige Standardabweichung zum Mittelwert der externen Benchmark-Gruppe Seite 13
Projektbereich A: Ergebnis Arbeitsfähigkeit 50 45 40 35 8 7 6 5 1. Screening 2. Screening Heraeus In Prozent 30 25 20 1. Screening 2. Screening Heraeus 15 10 5 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Antwortkategorien 10: beste je erreichet Arbeitsfähigkeit ; 0: derzeit nicht arbeitsfähig Seite 14
Projektbereich A: Entwicklung Fehlzeitenquote In Prozent 18,00 16,00 14,00 12,00 10,00 8,00 6,00 Befragung Workshops Verhältnisopt. Retest ROI 1:3 bereits bei Betrachtung +/- 12 Monate 4,00 2,00 0,00 Nov10 Feb11 Mai11 Aug11 Nov11 Feb12 Mai12 Aug12 Nov12 Feb13 Mai13 Aug13 Nov13 Feb14 Mai14 Aug14 Nov14 Projektbereich A 4Jahre GBU BGU (Referenzgruppe) Seite 15