Pädiatrie Zusammenfassung Niere und Harnwegsinfekte. Die Niere

Ähnliche Dokumente
Definition. Entzündliche abakterielle Nierenerkrankungen mit Befall unterchiedlicher glomerulärer Strukturen

erst ganzheitliche Heilpraktikerschule Braunschweig Seite 1 von 6

Spezielle Pathologie des Harntraktes. 1. Teil

29/10/2014 Peter Reismann

Die Nieren. Anatomie Physiologie Säure-/Basen-Haushalt Elektrolyte Wasserhaushalt. Copyright: T.Heinrich-RA

Fernkurs zur Vorbereitung auf die amtsärztliche Heilpraktikerprüfung. Arbeits- und Lernskript mit naturheilkundlicher Begleittherapie

HARNWEGINFEKTIONEN, NIERENSTEINE

P10. REPE Harnsystem. Inhalt. Terminologie Leitsymptome. HWI, Zystitis. Glomerulonephritis Pyelonephritis Nephrolithiasis Nephrotisches Syndrom

Chronische Niereninsuffizienz bei Katzen NIEREN. THERAPIE Tag für Tag

Nierenerkrankungen Teil 2

H LLER. Heilpraktiker-Schule. Klausur 6. Niere. 60 MC-Fragen. Holler Heilpraktikerschule oder

Empfehlungen zur Antibiotikaverschreibung bei häufigen ambulant erworbenen Infektionen. Kriterien für die Antibiotikaverschreibung

Wichtigste Nierenerkrankungen im Kindesalter

NEPHROTISCHES SYNDROM

Aufbau! Begriffe! Hämaturie. Makrohämaturie! Hämaturie! Mikrohämaturie! Begriffe Aetiologie Evaluation Glomerulär versus nicht glomerulär

7.1 Lage und Funktion der Niere

Bewegungsapparat / Zelle / Gewebe...

Nierenversagen: Dialyse oder Transplantation?

Aufbau. Begriffe. Mikrohämaturie. Makrohämaturie. Hämaturie. Wichtig bei der Hämaturie. Makrohämaturie. Hämaturie. Mikrohämaturie

Harnwegsinfekte nach Nierentransplantation Symposium 25 Jahre Transplantationszentrum Stuttgart

HÄMOLYTISCH-URÄMISCHES SYNDROM (HUS)

Welt-Osteoporose-Tag 2015

Harnkanälchen. Proximaler Tubulus

Chronische Niereninsuffizienz

Diabetes und Niere WS 2016/2017

Der Dialysepatient. Birgit Pietsch Roland E. Winkler Praxisverbund für Dialyse und Apherese Rostock

Niere Spezialambulanz

Die IgA Nephropathie. Produktion von mukosalem piga1 im Knochenmark

Folie 1. Folie 2 Lernziele... Folie 3 Die Nieren. Harnsystem, Wasser-, und Elektrolythaushalt

Nierenerkrankungen. Anatomie und Histologie Symptome von und Befunde bei Nierenerkrankungen Nierenerkrankungen

Urogenitalsystem-Harnwegssystem

Wiederkehrende Harnwegsinfekte -vermeidbar oder Schicksal? Dr. Livio Mordasini Klinik für Urologie Universitätsspital Bern

Update Glomerulonephritis Karl Lhotta Nephrologie und Dialyse

Spezielle Pathologie des Harntraktes. 9. Teil

Anatomie und Physiologie Harntrakt

Zusammenfassung der letzten Doppelstunde

Proteinurie - Teststreifen - Harnproteine Normalwerte (normiert auf Harnkreatinin) mg/g Harnkreatinin. Immunglobulin G < 10.

Ödeme. Differentialdiagnostik und Therapie

ahus: Entstehung, Symptome und Diagnostik

Infekte der (oberen) Atemwege. Husten Halsschmerzen Ohrenschmerzen NNH - Entzündung

Nierenfunktionsstörungen & Knochenstoffwechsel

Börsteken/Landthaler Köstlich essen bei Nierenerkrankungen

Kindernetzwerk e.v. für Kinder, Jugendliche und (junge) Erwachsene mit chronischen Krankheiten und Behinderungen

Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC)

Hypercalcämie. Marius Kränzlin & Jürg Schifferli

Universitätsklinikum Jena Zentrale Notfallaufnahme

Ionenregulation, Osmoregulation und Exkretion. Homoiostase. Beständigkeit des inneren Milieus trotz Fluktuationen des externen Milieus

Repetitorium. 1. Definition Nephrotisches Syndrom? 3. DD glomeruläre und nicht-glomeruläre Hämaturie. 5. Frühform der diabetischen N.? Therapie??

Die zwei Ps Polyurie und Polydipsie

Willkommen zum. Weltnierentag Stadtspital Waid Zürich! Nephrologie

Fall x: - weiblich, 37 Jahre. Symptome: - Visusminderung, Gangunsicherheit. Neurologischer Befund: - rechtsbetonte spastische Tetraparese - Gangataxie

Die Niere. Aufgaben der Niere

Universitätsklinikum Jena Zentrale Notfallaufnahme

Hämaturie, Proteinurie und Niereninsuffizienz...

Pädiatrische Nephrologie 6. Semester

Anatomie der Nieren bohnenförmig hell bis dunkelbraun lehmfarben glatte Oberfläche: gefurchte Oberfläche:

Ursachen und Management des chronischen Nierenversagens. Vorbereitungskurs Facharztprüfung, Wien 2016

Exkretion (Ausscheidung)

schnell und portofrei erhältlich bei

Epideminologie akuter & chronischer Harnwegsinfekte Jürgen E. Scherberich

Nephrotisches Syndrom Typische Befunde

Grundlagen der Medizinischen Klinik I + II. Dr. Friedrich Mittermayer Dr. Katharina Krzyzanowska

Lernziele MER. 1. Krankheit(en), Todesursachen, medizinische Begriffe. Was ist/was wissen Sie über? Infektionskrankheiten vs. chronische Erkrankungen

Nierenfunktionsdiagnostik

Prim. Univ. Prof. Dr. Renate Klauser-Braun 3. Medizinische Abteilung SMZ-Ost, Donauspital Wien

Das fiebernde Kind. Milen Minkov Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde mit Department für Neonatologie Krankenanstalt Rudolfstiftung

C Calcium-Antagonisten 60 ff Nebenwirkungen 61 Captopril 46, 50 Prevention Project 51 Carvedilol 59 Claudicatio intermittens 48

Thrombopenie in der Schwangerschaft. Prof. Dr. Jörg Beyer Vivantes Klinikum Am Urban, Berlin

Diabetes mellitus und Niereninsuffizienz: Ein Überblick

Referat Blut Teil 3: Leukämien

Akutes Nierenversagen

Weshalb muss mein Blut so häufig untersucht werden?

Eisenmangel. 1. Definitionen. 2. Risikogruppen. 3. Hepcidin und Eisenhaushalt. 4. Diagnostik des Eisenmangels. 5. Therapie des Eisenmangels

Nierenbeteiligung bei Plasmozytom

GFR / Kreatinin Clearance < 60 ml/min/ 1,73m 2. Δ Serum Kreatinin Anstieg > 50% Niereninsuffizienz ja oder nein? Wie heisst der Referent?

Definition. Pathophysiologie des Salz- und Wasserhaushaltes. Verteilung des Körperwassers. Nephrologie

Niere Salz-/Wasserhaushalt 2009

Nierenerkrankungen erkennen

Wichtigste Nierenerkrankungen im Kindesalter

Kompetenzfeld Harnwegsinfekte PD Dr. S. Wille

Nephrologische Basisdiagnostik in der Hausarztpraxis. PD Dr. med. Andreas Kistler Leitender Arzt Nephrologie und Dialyse Kantonsspital Frauenfeld

Rheuma & Niere Fokus auf die Schmerztherapie bei Niereninsuffizienz

Harndiagnostik. Harnbefund - Teststreifen. Warum ist die Niere krank? Mikrohämaturie. S-Kreatinin, egfr. Harnbefund. Bildgebung.

Urin-Diagnostik. Überblick. 1. Präanalytik 2. Albumin im Urin 3. Urin Teststreifen 4. Urin Sediment. Entnahmetechnik

Die Nieren sind die best durchbluteten Organe des Körpers. Das Nierenmark ist weniger durchblutet als die Rinde

Spezielle Pathologie des Harntraktes. 8. Teil

Grundlagen der Ernährungslehre

» 10 Arterielle Hypotonie

Diabetes mellitus Spätschäden früh erkennen und richtig behandeln

Klebsiella oxytoca als Ursache der hämorrhagischen

Chronische Niereninsuffizienz der Katze (CNI)

Hyperkalzämie. Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik. Dr. Derik Hermsen

Multimorbidität und Niere Prof. Thomas Fehr

Harnwegsinfektionen. USA: 8 Mio. Arztbesuche pro Jahr aufgrund von Harnwegsinfektionen. 1.5 Mio. stationär therapierte HWI s

Der Genzyme Dialyse-Kompass. Gefäßschutz für Dialysepatienten

Transkript:

Die Niere 1. Lage - retroperitoneal - in der Längsachse leicht gekippt - eingehüllt in eine derbe Organkapsel, gelagert in lockerem Fett- und Bindegewebe - dem oberen Pol liegt die Nebenniere auf 2. Form - Bohnenförmig - 10 14 cm lang, 5 7 cm breit, 4 5 cm stark - hat oberen und unteren Nierenpol - medialer / lateraler Rand - Gewich 120 300 g - Nierenpforte an eingedellter Seite (medial) mit Gefäße, Nerven und Nierenbecken 3. Aufbau - im Längsschnitt zeigen sich Nierenrinde und Nierenmark - Rinde enthält die Nierenkörperchen, sowie die Anfangs- und die Endstücke der Nierenkanälchen - Mark wird von 10 12 Nieren- (Mark-)Pyramiden gebildet. Die Grundfläche der Pyramiden geht Richtung Rinde und läuft in Markstrahlen (den gebündelten Sammelrohren) zu den Nierenkelchen aus. Die Pyramidenspitzen bilden die Nierenpapillen und münden in die Nierenkelche ein. - Die Nierenkelche bilden große Teile des Nierenbeckens 4. Aufgaben - Ausscheidung harnpflichtiger Substanzen - Elyt-Haushalt (Na, K), Säure-Basen-Haushalt, Wasserhaushalt, osmotischer Druck - Kreislaufregulation, Blutbildungsstimmulation 5. Begriffe Nephron Nierenkörperchen Tubulus Sammelrohr Pyelon kleinste funktionsfähige Baueinheit der Niere mit drei Abschnitten Nierenkörperchen, Tubulus und Sammelrohr Abpressen des Primärharns = Ultrafiltrat von ca. 200l/Tag Teilt sich in Glomerulum (Netz aus 30 60 Kapillarschlingen), Bowmansche Kapsel, sowie Gefäß- und Harnpol Rückresorption und Konzentration auf 1,5 2l/Tag Verbindungsstück von Tubuli zu Nierenpapille Nierenbecken 6. Hormone, die auf die Niere einwirken Aldosteron Bildung in der Nebennierenrinde Wirkt auf das Überleitungssegment und den rindennahen Anteil des Sammelrohres Resorprion von Na + und Sekretion von K + und H + Wasserresorption, Blutdruckanstieg ADH Synonyme: Adiuretisches Hormon, Adiuretin, Vasopressin Seite 1 von 5

Renin PTH Calcitonin Bildung im HHL Wirkt auf marknahen Bereich der Sammelrohre Erhöht den Einbau intrazellulär gelagerter Wasserkanäle Ausstrom von Wasser aus dem Tubulus in die Blutgefäße des Nierenmarkes kontrahiert die Muskulatur arterieller Widerstandsgefäße Blutdruckanstieg Bildung durch spezialisierte Zellen der Gefäßwand der vas afferens. Bei Abfall der Na + -Konzentration erfolgt Exozytose aktiviert Angiotensinogen der Leber zu Angiotensin I, welches durch ACE (Angiotensin-Converting-Enzym) der Blutgefäße zu Angiotensin II gespalten wird. Dieses stimmuliert Aldosteron in der NNR und verengt Blutgefäße Blutdruckanstieg Synonyme: Parathormon Bildung in der Nebenschilddrüse steigert die Aktivität von Vit-D, erhöht die Rückresorption von Ca ++ und reduziert die Rückresorption von Phosphat in der Niere Bildung in den C-Zellen der Schilddrüse fördert die renale Ausscheidung von Ca ++ 7. Hormone, die die Niere selbst produziert Vitamin D Synthese von 1,25-Dehydroxycalciferol, welches die Aufnahme von Ca ++ aus dem Darm, die Resorption im Nierentubulus, sowie den Einbau von Ca ++ in das Skelettsystem fördert Cave: Vit-D-Mangel bei schweren Nierenleiden. Im Kindesalter Wachstumsstrungen renaler Minderwuchs EPO Synonym: Erythropoetin Bildung in interstitiellen Zellen der Tubuli; der Abfall des po 2 - Druckes in der Nierenrinde führt zur Ausschüttung von EPO fördert die Produktion neuer Erythrozyten im roten Knochenmark Cave: fehlender Anreiz bei Patienten mit schwer geschädigter Niere (z.b. Dialyse) renale Anämie 8. Harnwegsinfekte 8.1 Pyelonephritis (= Nieren-Nierenbecken-Entzündung) Inzidenz: 1% der Jungen; 4 5% der Mädchen Ursache: meist aufsteigende Infekte. V.a. im Säuglingsalter auch hämatogen gestreut Beg. Faktoren sind jegliche Harnwegsobstruktionen und Restharnbildung (durch Reflux, Divertikel, Innervationsstörungen Unterscheidung: a) komplizierte Harnwegsinfekte - durch anatomisch und / oder funktionell auffällige Harnwege - mit Restharnbildung, Divertikel, Obstruktion, neurogene Blase (Innervationssörung), Blasenektrophie - auch bei Schwangeren wegen Obstruktion durch Uterus b) unkomplizierte Harnwegsinfekte symptomatische Harnwegsinfekte Seite 2 von 5

Bakteriurie und Leukozyturie mit klinischen Symptomen asymptomatische Harnwegsinfekte Bakteriurie und Leukozyturie ohne klinische Symptome isolierte Bakteriurie Bakteriurie ohne Leukozyturie und ohne Klinik Harnwegsinfekte ohne Fehlbildungen Infekt der unteren Harnwege bei anatomisch und funktionell normalen Harnwegen Die Beurteilung in der Diagnostik erfolgt nach sicheren und unsicheren Kriterien: Uringewinnung Normal Unsicheres Kriterium Sicheres Kriterium Spontan- < 10.000 10.000 100.000 > 100.000 /Mittelstrahl Katheterurin Bis 1.000 1.000 10.000 > 10.000 Blasenpunktion Steril - > 0 Leukos im Harn < 20/mm 3 20 50 /mm 3 > 50/mm 3 Erys im Harn Bis 5 /mm 3 5 10 /mm 3 > 10 /mm 3 Leukozylinder Deuten auf eine Nierenbeteiligung Klinik: - Dysurie - Polakissurie - Sekundäre Enuresis - Fieber - Bei PN: v.a. hohes Fieber und Flankenschmerz - Häufig auch asymptomatisch, jedoch altersabhängig: - Bis sechs Monate: Apettitlosigkeit, Gedeihstörung, Durchfall und Fieber - Bis 24 Monate: Fieber, Apettitlosigkeit, Durchfall - Bis 12 Jahre: Fieber, Polakissurie, Enuresis, Bauchschmerz Erreger der unkomplizierten Harnwegsinfekte: Hauptsächlich E. coli (O- und K-Antigen) Proteus, Enterokokken, Klebsiellen, Pseudomonas Erreger bei komplizierten Harnwegsinfekte v.a. Problemkeime Komplikationen: Treten v.a. bei Reflux auf. Bei nichtbehandelter PN: Narbenbildung mit Funktionsverlust der Niere Hypertoie, Blasenwandverdickung und höckrige Oberfläche; funktionelle Störungen (Comliance sinkt, Dranginkontinenz, nächtliches Einnässen) Therapie: Je nach erwartetes Erregerspektrum mit Aminopenicilline (Trimethoprim Trimanyl, Amoxicillin Amoxypen, Cephalosporine) Seite 3 von 5

8.2 Glomeruläre Nephropathien Ursachen: - genetische Disposition - Immunologisch durch - Ablagerung von Immunkomplexen - Alternative Aktivierung des Komplementsystems - Antikörperbildung gegen Basalmembran - Toxine (Scharlachstreptokokkentoxine führen zu einer Steigerung der Gefäßpermeabilität Streptococcus pyogenes) Klinik: - Nephritisches Syndrom Symptomenkomplex aus Hämaturie, leichte bis mittlere Proteinurie, Einschränkung der Filtration und Hypertonie - Nephrotisches Syndrom Erhöhte Durchlässigkeit der Basalmembran für Proteine. Symptomenkomplex aus starker Proteinurie (überwiegend Albumin) Hypalbuminämie, Hypovolämie bei generalisierter Ödembildung (anfangs meis Lidödem); Hyperlipidämie. - Leitsymptome Periorbitale Ödeme, Beinödeme, Aszites, Pleuraerguß 8.2.1 akute Glomerulonephritis immunologische Krankheit, die meist auf Antikörperbildung gegen Bestandteile der Nierenglomerula beruht. 8.2.1.1. Poststreptokokken-GN Ursachen: β-hämolysierende Streptokokken führen zu Immunkomplexen, die im Glomerulus abgelagert werden. Dies führt zu einer entzündlichen Reaktion. Folge ist eine Schwellung mit Verschluß der Kapillaren Klinik: 6 20 Tage nach Streptokokkeninfekt zeigen sich Fieber, Unwohlsein, Bauchschmerz, periorbitale Ödeme, Kopfschmerz. Dunkelbrauner Urin deutet auf Makrohämaturie Selten nephritisches Syndrom mit Niereninsuffizienz, Hypertonie, Hirnödem und Krampfanfällen. Diagnostik: BSG erhöht, Anämie und Leukozytämie sind unspezifisch. Im Urin zeigen sich Erythrozyturie und leichte bis mittlere Proteinurie, sowie Erythrozyten- und Leukozytenzylinder. Prognose: günstig, da selbsteliminierend. Besserung zwischen dem dritten und zehnten Tag. Die Nierenfunktion sollte jedoch nach spätestens drei Monaten normal sein. Therapie: stationäre Überwachung (Niereninsuffizienz, Hypertonie) Bilanzierung des Salz-/Wasserhaushaltes Penicillin Bei Ödemen und Hypertonie kochsalzarme Kost Seite 4 von 5

8.2.1.2 rasch progressive GN Ursachen: seltene Autoimmun-GN durch Antikörperbildung gegen die Basalmembran Folgen: terminale Niereninsuffizienz durch akute Entzündungsprozesse Klinik rasch fortschreitende Symptome mit nephritischem Syndrom Therapie: fragliche Erfolge mit Plasmapherese und Immunsupression 8.2.2 Nephrotisches Syndrom-verbundene Erkrankungen Hierzu zählen: - Minimal-change-GN (77,4%) - Membranöse GN (6,7%) - Membrano-proliferative GN (6,2%) Minimal-Change Fokal sklerosierend Membranöse Membrano-prolif. Glucokortikoidempf 92,8% 20,7% 40,5% 7,4% Manifestationsalter 6. Monat Adult 6. Monat Adult k.a. Nach 6. Lebensjahr Häufigkeitsgipfel 3. 6. Lebensjahr 3. 10. Lebensjahr k.a. k.a. Auslöser Immunologischer Prozeß, vermutl. Virusinfekt 65% als Begleiterkr. (LE) Aktivierung durch Komplementsystem Klinik Fast immer Vollbild des nephrotischen Syndroms mit generalisierten, gesichtsbetonten Ödemen; Proteinurie; Hypalbuminämie, Hyperlipidämie Anfangs asymptomatische Proteinurie oder Vollbild nephrotisches Syndrom. Ausmaß d. Proteinurie schwankt stark Therapie Prednison Behandlung des vorliegenden Grundleidens Komplikationen Prognose Rezitiv-Komplikat. Hypovolämie, sekundäre Niereninsuff., Neigung zu Thrombenbildung (renaler AT-III-Verlust) 93% sprechen innerhalb der ersten beiden Wochen auf Behandlung an Steroidtoxizität: Cushing, Osteoporose, Katarakt, Galukom, Hypertonie, Minderwuchs Nur bei anhaltendem nephrotischem Syndrom schlecht Zunächst nephritischer Verlauf, später zusätzlich nephrotisches Syndrom; ausgeprägte Hypertonie Steroide kontraindiziert wg. Hypertonie. Dipyidamol und ASS (Asasantin, Persantin + ASS) Schubweise oder kontinuierliche Ni führt zum Nierenversagen innerh. 15 Jahre DD zur Poststreptokokken- GN Seite 5 von 5