Bizepsprobleme: Ultraschall, Magnetresonanztomographie und MR-Arthrographie

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Schulterdiagnostik Radiologe 2004 44:591 596 DOI 10.1007/s00117-004-1028-6 Online publiziert: 19.März 2004 Springer-Verlag 2004 M. Zanetti C.W. A. Pfirrmann Radiologie, Uniklinik Balgrist Zürich Bizepsprobleme: Ultraschall, Magnetresonanztomographie und MR-Arthrographie Schulterbeschwerden können durch Läsionen der langen Bizepssehne hervorgerufen werden. Mit arthroskopisch unterstützten chirurgischen Interventionen stehen effiziente Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Trotzdem werden in der radiologischen Literatur Bizepsprobleme im Vergleich zu Rotatorenmanschettenund Labrumläsionen relativ selten beschrieben. Dies ist aber weder vom klinisch-orthopädischen noch vom radiologischen Gesichtspunkt her gerechtfertigt. Der nachfolgende Übersichtsartikel beschreibt die am häufigsten anzutreffenden Bizepsprobleme der Schulter, wie sie in einem orthopädisch ausgerichteten Radiologieinstitut gesehen werden. Anatomie und Physiologie der Bizepssehne an der Schulter Der M.biceps brachii besteht aus 2 Anteilen: Dem Caput longum und Caput breve. Beide Anteile verlaufen nach distal zum Ellbogen und inserieren an der Tuberositas radii und über die Aponeurosis musculi bicipitis brachii an der Ulna.Der kleine Muskelkopf entspringt am Processus coracoideus und die Sehne des langen Bizepskopfes am Tuberculum supraglenoidale.an der Schulter sind Läsionen der langen Bizepssehne im Vergleich zur kurzen Bizepssehne klinisch bedeutsamer und treten häufiger auf. Läsionen der kurzen Bizepssehne sind selten und wurden nur vereinzelt in Fallberichten beschrieben [1, 2]. Entsprechend konzentriert sich der nachfolgende Artikel auf Läsionen der langen Bizepssehne. Entwicklungsgeschichtlich hat sich durch den aufrechten Gang beim Primaten die Skapula nach dorsal verlagert und der Humerusschaft zum Ausgleich nach innen gedreht.der Sulcus intertubercularis, worin die lange Bizepssehne verläuft,wurde nach medial und ventral verlagert. Die Funktion der Bizepssehne in der Schulter entspricht deshalb nicht mehr einer aktiven Flexion.Bei gebeugtem Arm führt die Bizepsanspannung zu einer dynamischen vorderen Stabilisierung des Humeruskopfes in der Pfanne. Der Stabilisierungseffekt verstärkt sich mit zunehmender Außenrotation. Wenn aber eine große Rotatorenmanschettenruptur vorliegt,kommt es bei Bizepssehnenanspannung zu einer aktiven Depressorfunktion des Bizepskopfes auf den Humeruskopf. Die Depressorfunktion der langen Bizepssehne ist aber nur bei korrekter intertuberkulärer Lage der Bizepssehne möglich. Bei Dislokation der langen Bizepssehne geht die Depressorfunktion verloren [3]. Die lange Bizepssehne entspringt am Tuberculum supraglenoidale zusammen mit dem Labrum glenoidale am oberen Pfannenrand. Über den Humeruskopf verläuft sie intraartikulär bis zur Einmündung in den Sulcus intertubercularis, wo sie in einer Sehnenscheide geführt wird.aufgrund der exzentrischen Lage auf dem Humeruskopf besteht eine mediale Subluxationstendenz. Diese wird durch eine kräftige Bindegewebestruktur, die arthroskopisch gut sichtbar ist, vermindert. Diese Bindegwebestruktur wird von Orthopäden als Pulley bezeichnet [4, 5]. Das Pulley lenkt die Bizepssehne von der Horizontalen in die Vertikale um und zentriert die Sehne im Sulcus intertubercularis. Das Pulley setzt sich aus der gemeinsamen Insertion des Lig. coracohumerale, Lig. supraglenoidale superius und dem Oberrand des Subskapularissehnenrandes zusammen [4, 6]. Bildgebende Diagnostik Die wichtigsten Fragestellungen an die bildgebende Diagnostik sind: Ist der Bizepssehnenursprung normal? Besteht eine SLAP-Läsion? Welcher Typ der SLAP-Läsion liegt vor? Besteht im intraartikulären horizontalen Abschnitt eine Tendinopathie oder Teilruptur der Sehne? Ist die Sehne regelrecht zentriert oder nach medial bzw. dorsal subluxiert? Bestehen assoziierte Veränderungen an der Rotatorenmanschette oder am sog. Pulley? Um diese Fragen beantworteten zu können,bieten sich sowohl Ultraschall als auch Magnetresonanztomographie (MRT) mit und ohne intraartikulärem Gadolinium an. Untersuchungstechnik Ultraschall Als Voraussetzung für eine adäquate Ultraschalldiagnostik an der Schulter sind geeignete Schallköpfe notwendig.am häufigsten werden Linearsonden mit einem Frequenzgang zwischen 7,5 und 12 MHz verwendet. Die Sehne im Sulcus intertubercularis wird längs und quer dargestellt. Der proximale Abschnitt der langen Bi- Der Radiologe 6 2004 591

Schulterdiagnostik Abb. 1 Zielort für intraartikuläre Kontrastmittelinjektion. Das Kontrollarthrographiebild zeigt den Zielort (Pfeil) für die intraartikuläre Kontrastmittelapplikation im kranialen Drittel des glenohumeralen Gelenks 2 3 mm lateral des sichtbaren Gelenkspalts (Pfeilspitzen) Abb. 2 SLAP-Läsion. Parakoronale T1-gewichtete MR-Arthrogramme zeigen eine SLAP-Läsion Typ IV mit einer korbhenkelartigen Läsion (weiße Pfeilspitzen), die sich in die Bizepssehnensubstanz (schwarze Pfeilspitzen) ausdehnt Abb. 3 Tenosynovitis der langen Bizepssehne im Sulcus intertubercularis. Die transversale (links) und longitudinale (rechts) Ultraschallaufnahme zeigen vermehrte Flüssigkeit in der Bizepssehnenscheide (Pfeilspitzen). Die lange Bizepssehne (Pfeil) ist echoinhomogen, und die Konturen der Sehnen sind irregulär zepssehne kann wegen Überlagerung durch das Akromion nicht beurteilt werden. Der Ultraschall liefert aber zusätzliche dynamische Untersuchungsmöglichkeiten. Die Luxationstendenz nach medial bei assoziierten Subskapularisläsionen lässt sich zuverlässig darstellen [7]. MRT Die lange Bizepssehne kann sowohl nativ als auch mit intraartikulärem Gadolinium untersucht werden. In unserem Institut wird die direkte MR-Arthrographie (mit intraartikulärem Gadolinium) bevorzugt. Hierbei können assoziierte Veränderungen zuverlässig erfasst werden, die sonst schwierig zu beurteilen sind, wie Rotato- renmanschettenintervallläsionen,pulley- Läsionen oder Partialrupturen der Rotatorenmanschette. Zur Evaluation der superioren Labrumläsionen mit anterior-pos- 592 Der Radiologe 6 2004

Zusammenfassung Abstract teriorer Ausdehnung (SLAP-Läsionen) gilt in der Literatur übereinstimmend, dass der Einsatz von intraartikulärem Kontrastmittel für die Diagnose notwendig ist.als technische Voraussetzungen bzgl. Hardware benötigt man Oberflächenspulen,die kleine Bildausschnitte zwischen 12 und 16 cm mit hoher Auflösung zulassen. Moderne MR-Scanner erlauben eine Bildauflösung von 512 512 bei einer Schichtdicke von 3 4 mm. Die lange Bizepssehne wird am besten mit axialen und parasagittalen Sequenzen untersucht [8]. Arthro-MRT Bei der direkten Arthro-MRT wird 2 mmol Gadolinium unter Durchleuchtungskontrolle ins glenohumerale Gelenk appliziert. Die Standardmenge beträgt 12 ml. Sie vergrößert sich bei rezidivierenden Schulterluxationen.Der uns von verwendete Zielort liegt 2 3 mm lateral des glenohumeralen Gelenkspalts im kranialen Drittel ( Abb. 1). Obwohl eine minimale Infektionsgefahr (3 Infekte/126.000 Untersuchungen) besteht,gilt die Arthrographie im Allgemeinen als sehr sichere diagnostische Methode [9,10].Eine Sammelstatistik von 13.000 MR-Arthrogrammen zeigte in nur in 6 Fällen leichte Komplikationen wie vagovasale Synkopen,lokale Schmerzen und Kopfschmerzen [9].Auch die Belastung des Patienten bzgl. subjektivem Missempfinden durch die Arthrographie sollte nicht überschätzt werden. Die meisten Patienten empfinden das Liegen in der Röhre des MR-Scanners als den unangenehmeren Untersuchungsteil im Vergleich zur Gelenkinjektion [11]. Zur Beurteilung des Bizepsankers werden axiale, parakoronale und parasagittale T1-gewichtete Sequenzen mit und ohne Fettunterdrückung verwendet [12]. Bizepspathologien SLAP-Läsionen Seit der routinemäßigen Einführung der Arthroskopie in den 80er Jahren hat die Diagnose der SLAP-Läsion an großer Bedeutung gewonnen. Eine SLAP-Läsion stellt eine Läsion des superioren Labrums mit anterior-posteriorer Ausdehnung dar. Bei der Erstbeschreibung von Sny- der et al. [13] wurden 4 Typen vorgestellt. Diese haben auch heute noch größte klinische Bedeutung. In der Zwischenzeit wurden zusätzliche Typen vorgestellt [14]. Die Zusatztypen beinhalten assoziierte Veränderungen des superioren Labrums, welche sich nach ventral oder dorsal in die umliegenden Strukturen ausdehnen. Die SLAP-Läsion Typ I stellt eine degenerative Auffaserung des Labrums dar, der Bizepsanker ist stabil. Die Typ-II-Läsion ist durch eine sulkusähnliche Ausdehnung von anterior nach posterior gekennzeichnet, der Bizepsanker ist instabil. Diese Läsion ist in der statischen Bildgebung schwierig von einem physiologischen Recessus sublabralis zu unterscheiden. Die Typ-III-Läsion ist mit einer Korbhenkelläsion des Meniskus vergleichbar und ist neben einem sulkusähnlichen Einriss durch eine zusätzliche Rissbildung im superioren Labrum charakterisiert. Die Typ-IV-Läsion ist ebenfalls eine korbhenkelartige Läsion, zeigt aber zusätzlich eine Ausdehnung der Läsion in die Bizepssehnensubstanz ( Abb. 2). Die SLAP-Läsionen Typ III und IV sind auch instabil. Die Treffsicherheiten der Arthro-MRT variieren in der Literatur [12, 15, 16], und Werte bis 90% Treffsicherheit [16] werden angegeben. Die Autoren dieses Artikels sind weniger enthusiastisch bzgl. der Treffsicherheit.Die Schwierigkeiten in der radiologischen Diagnostik sind schon damit erklärt, dass SLAP-Läsionen selbst für erfahrene Schulterorthopäden schwierig von einem physiologischen Rezessus zu unterscheiden sind [17]. Der physiologische Sulkus weist histologisch eine dünne Synovialschleimhaut auf, aber keine Fibrose, was hinweisend wäre für eine durchgemachte Läsion. MR-arthrographisch ist das Erscheinungsbild aber ähnlich [17,18]. Bei der Diagnose einer SLAP-Läsion sind wir entsprechend vorsichtiger und diagnostizieren eine Läsion,wenn sich der Sulkus groß, unregelmäßig konturiert oder mit zusätzlichen Einrissen darstellt. Pathophysiologisch kommen mehrere Mechanismen in Frage. Die beiden hauptsächlich diskutierten Mechanismen sind der Sturz auf den ausgestreckten Arm und die chronische Belastung bei Überkopfbewegungen (z. B. beim Volleyball- oder Tennisspielen). Radiologe 2004 44:591 596 DOI 10.1007/s00117-004-1028-6 Springer-Verlag 2004 M. Zanetti C.W. A. Pfirrmann Bizepsprobleme: Ultraschall, Magnetresonanztomographie und MR-Arthrographie Zusammenfassung Der nachfolgende Übersichtsartikel beschreibt die häufigsten Bizepsprobleme der Schulter, wie sie in einem orthopädisch ausgerichteten Radiologieinstitut gesehen werden.ultraschall und MRT sind geeignet zur Evaluation von Bizepsproblemen.Der Ultraschall weist Vorteile in der dynamischen Untersuchung auf, vermag aber die proximal gelegenen Läsionen nicht zuverlässig zu erfassen.die MRT liefert Zusatzinformationen zu den häufig assoziierten Begleitpathologien an der Rotatorenmanschette und an den Kapselund Ligamentstrukturen.Die MR-Arthrographie ist die Methode der Wahl zur Diagnose der SLAP- (superior-labral-anterior-posterior-)läsion. Schlüsselwörter Bizepssehne SLAP-Läsion MRT MR-Arthrographie Ultraschall Biceps tendon disorders: ultrasound, MR imaging and MR arthrography Abstract Ultrasound and MR imaging are competitive imaging modalities for the diagnosis of pathologic conditions of the biceps tendon.mr imaging has substantial advantages over ultrasound because biceps tendon lesions are most commonly located in the proximal part where lesions are hidden under the acromion for ultrasound assessment.the value of MR arthrography is substantiated by the capability to assess associated diagnoses which are otherwise difficult to assess. Associated diagnoses include full- and partial thickness tears of supraspinatus and subscapularis tendons, pulley lesions, and adhesive capsulitis (frozen shoulder).moreover, MR arthrography is the method of choice for the assessment of superior labral anterior posterior (SLAP) lesions. Keywords Biceps tendon SLAP lesions MR imaging MR arthrography Ultrasound Der Radiologe 6 2004 593

Schulterdiagnostik Abb. 4 Parasagittale Sequenz: Normale Anatomie. Das T1-gewichtete MR-Arthrogramm zeigt die normalen anatomischen Strukturen um die lange Bizepssehne (gebogener Pfeil) im Rotatorenmanschettenintervall. Pulley und Lig. glenohumerale superius (weiße Pfeilspitze), Lig. coracohumerale (schwarze Pfeilspitzen) und Subskapularissehnenoberrand (Pfeil) Abb. 6 Transmurale Rotatorenmanschettenruptur und assoziierte Ruptur der langen Bizepssehne. Im parasagittalen T1-gewichteten MR-Arthrogramm ist die transmurale Supraspinatussehnenruptur als Defekt (gebogener Pfeil) mit Gadolinium enthaltendem Kontrastmittel sichtbar. Die lange Bizepssehne ist wegen der Ruptur nicht mehr sichtbar Tendinopathie/Partialruptur der langen Bizepssehne Tendinopathie und Partialruptur der langen Bizepssehne kommen am häufigsten im proximalen horizontalen Abschnitt der langen Bizepssehne vor. Läsionen im Sulcus intertubercularis sind deutlich seltener, sie werden häufiger gefunden, wenn eine rheumatologische Grunderkrankung besteht. Abb. 5 Bizepstendinopathie. In der parasagittalen T1-gewichteten Sequenz ist die lange Bizepssehne (Pfeil) abgeflacht und im kraniokaudalen Durchmesser verbreitert. Die Signalintensität ist erhöht Abb. 7 Assoziation zwischen medial luxierter langer Bizepssehne und einer Subskapularisläsion. Das T1-gewichtete axiale MR-Arthrogramm zeigt die nach medial luxierte Bizepssehne (gebogener Pfeil) und den leeren Sulcus intertubercularis (gerader Pfeil). Die rupturierte Subskapularissehne ventral des Humeruskopfes ist nicht mehr abgrenzbar Ultraschall Im Ultraschall sind Tendinopathien der langen Bizepssehne assoziiert mit Flüssigkeitsansammlung im Sulcus intertubercularis. Der Nachweis von Flüssigkeit im Sulcus intertubercularis ist aber nicht spezifisch für eine Bizepssehnenläsion. Bei der Bizepssehnenscheide handelt sich um einen Rezessus des glenohumeralen Gelenks. Entsprechend sind Flüssigkeitsansammlungen im Bereiche der langen Bizepssehnenscheide ( Abb. 3) oft Ausdruck glenohumeraler Affektionen.Middleton et al. [19] entdeckten beim Vorhandensein vermehrter Flüssigkeitsansammlung in der Bizepssehnenscheide in über 90% der Fälle eine Rotatorenmanschettenläsion oder eine andere Gelenkaffektion. Im Ultraschall sind Sehnenläsionen durch Kaliberschwankungen und Echoinhomogenitäten gekennzeichnet ( Abb.3). Die lange Bizepssehne kann aber lediglich distal der Akromionspitze,z.B.im Sulcus intertubercularis, zuverlässig beurteilt werden.der proximal gelegene,horizontale Abschnitt der langen Bizepssehne entgeht dem Nachweis, da der Zugang durch das Akromion verwehrt bleibt. Wenn die lange Bizepssehne mittels Ultraschall im Sulcus intertubercularis nicht mehr abgrenzbar ist, sollte eine mediale Luxation der Bizepssehne ausgeschlossen werden. Im Übrigen finden sich bei vollständigen Bizepssehnenrupturen oft noch narbige Restfasern in der Sehnenscheide, die man nicht als tendinopathische Sehne fehlinterpretieren sollte.wie bei der Beurteilung der Rotatorenmanschettte muss auf das korrekte Aufsetzen der Sonde geachtet werden. Beim Schrägaufsetzen der Sonde erscheinen die Fasern der Bizepssehne wegen des Anisotropieeffekts echoarm und täuschen eine Läsion vor. MRT Die pathologischen Veränderungen der langen Bizepssehne liegen am häufigsten im proximalen und horizontalen Abschnitt. Die parasagittale Sequenz ist für die Erfassung pathologischer Veränderungen an dieser Lokalisation am wertvollsten ( Abb.4,5), weil die Partialvolumeneffekte in dieser Ebene (quer zur Längsachse der Sehne) minimiert werden. Kaliberschwankungen und Signalinhomogenitäten sind charakteristisch für Bizepstendinopathien bzw. Partialrupturen ( Abb.5). Die normale lange Bizepssehne hat einen kurzen Querdurchmesser von 2 3 mm [8]. Bei Diabetikern ist der Sehnenquerschnitt größer (Durchschnitt 4 mm; [20]). Die Treffsicherheit der MRT für pathologische Veränderungen der Bizepssehne ist selbst mit intraartikulärem Kontrastmittel nur mäßig gut [8]. In einer eigenen Studie [8] erreichten wir zwar eine adäquate Sensitivität 594 Der Radiologe 6 2004

Abb. 8 Pulley-Läsion. In der axialen T1-gewichteten MR-Arthrographieaufnahme erkennt man die Subluxation der langen Bizepssehne (Pfeilspitzen) zum Pulley hin. Das Pulley selbst ist nicht zu erkennen. Die Pulley-Läsion wird indirekt diagnostiziert aufgrund der Läsion am Subskapularisoberrand (gerader Pfeil). Die Kontrastmittelansammlung (gebogener Pfeil) ventral der Subskapularissehne ist auch charakteristisch für die Pulley-Läsion (Pulley sign) Abb. 9 Adhäsive Kapsulitis (frozen shoulder). Das parasagittale T1-gewichtete MR-Arthrogramm zeigt das typische subkorakoide triangle sign (Pfeilspitzen) dem Bizepsanker (gebogener Pfeil) anliegend. Das verdickte Lig. coracohumerale ist auch charakteristisch für die frozen shoulder. C Korakoid (89/92%), aber nur eine mäßige Spezifität (56/81%). Assoziierte Läsionen Tendinopathien und Partialrupturen der langen Bizepssehne weisen eine hohe Assoziation zu Läsionen der Rotatorenmanschette auf.wenn eine transmurale Rotatorenmanschettenruptur vorliegt, findet man bei mehr als der Hälfte dieser Schultern auch Rupturen der langen Bizepssehne ( Abb. 6; [21]). Bei großen Rupturen der Rotatorenmanschette kommt es zu einem Schulterhochstand mit sekundärer Irritation der langen Bizepssehne. Ebenso charakteristisch ist die Assoziation zwischen medial luxierter langer Bizepssehne und einer Subskapularisläsion ( Abb. 7; [22]). Die Subskapularisläsionen können sowohl komplett als auch partiell sein. Bei Subskapularisläsionen tritt häufig eine Degeneration der langen Bizepssehne durch chronische Irritation wegen Subluxation über dem Tuberculum minus auf.assoziiert mit einer Tendinopathie der langen Bizepssehne sind auch Pulley-Läsionen. Bei der Pulley-Läsion sucht man nach Läsionen des superioren glenohumeralen Ligaments, des korakohumeralen Ligaments und nach Läsionen des Subskapularisoberrandes. Pulley-Läsionen lassen sich MRtomographisch am besten indirekt durch den Nachweis einer Läsionen des Subkcapularissehnenoberrandes diagnostizieren (Sensitivität 86/ 93%, Spezifität 90/80%; Abb. 8; [6]). Hierbei ist der Oberrand der Subskapularissehne entweder ausgedünnt oder deutlich signalalteriert. Kürzlich zeigten wir, dass die adhäsive Kapsulitis (frozen shoulder) mit peritendinösen Veränderungen um die lange Bizepssehne assoziiert ist [23]. Die Auflagerungen um die lange Bizepssehne können sich bis ins subkorakoidale Fettgewebe ausdehnen und dort das sog. triangle sign bilden ( Abb. 9). Diese Veränderungen können mittels MR-Arthrographie einen zuverlässigen Hinweis für das Vorliegen einer adhäsiven Kapsulitis geben. Die adhäsive Kapsulitis weist eine hohe Prävalenz von Veränderungen im Rotatorenmanschettenintervall auf. Die MR-Veränderungen bei der frozen shoulder sind keinesfalls auf den Recessus axillaris beschränkt. Ultraschall oder MRT Bei der Frage, ob Ultraschall oder MRT für die Diagnose von Bizepsproblemen verwendet werden sollen, geben wir der MRT den Vorzug. Eine vollständige Ruptur der langen Bizepssehne lässt sich mit dem Ultraschall zwar eindeutig diagnostizieren, diese ist aber häufig schon klinisch evident. Der Nachweis von Flüssigkeit in der Bizepssehnenscheide, wie es mit dem Ultraschall leicht und schnell gelingt, ist uncharakteristisch. Zudem ist eine Diagnostik am Ursprung der Bizepssehne aus anatomischen Gründen mittels Ultraschall unmöglich. Die MRT liefert neben der detaillierten Diagnostik in den proximalen Abschnitten der langen Bizepssehne die notwendigen Informationen der begleitenden Veränderungen an der Rotatorenmanschette und am kranialen Labrum. Nativ- oder Arthro-MRT Die für die Orthopäden wichtigen Diagnosen an der Bizepssehneninsertion, wie z. B. die Charakterisierung verschiedener SLAP-Typen, aber auch die Diagnose einer sog. Pulley-Läsion erfordern den Gebrauch von intraartikulärem Gadolinium. Die MR-Arthrographie hat gerade wegen ihrer Qualitäten auf den Nebenschauplätzen (Labrum, Bizepssehne, Knorpel, Ligamente) als One-step-Untersuchung einen hohen Stellenwert bei der Abklärung des chronischen Schulterschmerzes. Der Radiologe 6 2004 595

Korrespondierender Autor Priv.-Doz. Dr. M. Zanetti Radiologie, Uniklinik Balgrist, Forchstraße 340, 8008 Zürich, Schweiz E-Mail: marco.zanetti@balgrist.ch Interessenkonflikt: Der korrespondierende Autor versichert, dass keine Verbindungen mit einer Firma, deren Produkt in dem Artikel genannt ist, oder einer Firma, die ein Konkurrenzprodukt vertreibt, bestehen. Literatur 1. DiChristina DG, Lustig KA (1992) Rupture through the short head of the biceps muscle belly. A case report. Clin Orthop 277:139 141 2. Postacchini F, Ricciardi-Pollini PT (1977) Rupture of the short head tendon of the biceps brachii. Clin Orthop 124:229 232 3. Habermeyer P,Lehmann L (2002) Rotatorenmanschette,Rotatorenintervall und lange Bizepssehne.In: Habermeyer P (Hrsg) Schulterchirurgie.Urban & Fischer,München, S 333 374 4. Walch G, Nove-Josserand L, Levigne C, Renaud E (1994) Tears of the supraspinatus tendon with hidden lesions of the rotator cuff interval. J Shoulder Elbow Surg 3:353 360 5. 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Der Stifterverband und die Heinz Nixdorf Stiftung haben nun dem Antrag des Medizinischen Fakultätentages, die Einführung des Studienganges Master of Medical Education (MME) zu fördern, entsprochen. Für die nächsten 3 Jahre ist damit eine Förderung in Höhe von EUR 800.000 gesichert. Diese beinhaltet je 2 Teilstipendien in Höhe von EUR 9000 für alle medizinischen Fakultäten Deutschlands, wodurch die Hälfte der Teilnahmegebühren abgedeckt wird. Der Aufbaustudiengang richtet sich an die Personen in den Fakultäten, die für die Planung und organisatorische Durchführung des Medizinstudiums verantwortlich sind. Das Curriculum ist in Anlehnung an internationale Vorbilder gestaltet worden und soll in einem Zeitraum von 2 Jahren absolviert werden. Es werden insgesamt 8 Module von je 5 Tagen Dauer durchgeführt, die an den unterschiedlichen Fakultäten stattfinden. Die Dozenten rekrutieren sich aus den Fakultäten, die auf dem jeweiligen Gebiet bereits tätig waren. Mit diesem Studiengang wird der Grundstein gelegt für die notwendige Zertifizierung und Koordinierung medizindidaktischer Fortbildungsangebote und die fakultätsübergreifende Zusammenarbeit im Rahmen der Studienreform. Die Anpassung der Studieninhalte an die veränderten Anforderungen in der medizinischen Versorgung, die bessere Verzahnung von theoretischem und klinischem Unterricht, eine Reform des Prüfungswesens und die regelmäßige Evaluation der Lehre werden somit gewährleistet. Das MME Curriculum ist im Internet zum Download verfügbar unter: http://www.stifterverband.de/pdf/mme_studiengang_konzept.pdf Quelle: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, Essen, www.stifterverband.de 596 Der Radiologe 6 2004