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Transkript:

Vorbereitung Elektrische Messverfahren Stefan Schierle Versuchsdatum: 20. 12. 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Widerstandsmessung 2 1.1 Messung des Innenwiderstands Ri I des µa-multizets............ 2 1.2 Berechnung des Innenwiderstandes Ri U des V-Multizets.......... 2 1.3 Bestimmung eines unbekannten Widerstandes................ 3 1.4 Wheatstonesche Brückenschaltung...................... 5 1.5 Messung von R x durch den Ω-Messbereich des µa-multizets........ 6 1.6 Urspannung einer Trockenbatterie (mit Kompensationsschaltung)..... 6 1.7 Messung des Innenwiderstandes der Trockenbatterie............ 7 2 Kondensator und Spule im Wechselstromkreis 8 2.1 Messung des Gleichstromwiderstandes der Spule mit dem µa-multizet.. 8 2.2 Messung der Induktivität L und des Verlustwiderstandes R der Spule.. 8 2.3 Parallelschwingkreis.............................. 10 2.4 Wechselstromwiderstände........................... 11 2.5 Innenwiderstand des Sinusgenerators..................... 12 1

1 Widerstandsmessung 1.1 Messung des Innenwiderstands R I i des µa-multizets Für die Messung des Innenwiderstands bauen wir die Schaltung wie in der Aufgabenstellung beschrieben auf. Schaltskizze Aufgrund der konstanten Stromstärke der Reihenschaltung der Widerstand des Multizets ermitteln, indem man die an ihm angelegte Spannung misst. Um die geforderten 1mA bei 6V Eingangsspannung zu erhalten muss der Regelwiderstand entsprechend eingestellt werden. Nachdem dies geschehen ist, wird das Spannungsmessinstrument dazugeschaltet, mit dem die am Strommessgerät anliegende Spannung ermittelt werden kann. Durch das Ohmsche Gesetz lässt dich nun der Innenwiderstand Ri I des Messinstrumentes Berechnen (I A ist der angezeigte Strom): R I i = U i I A 1.2 Berechnung des Innenwiderstandes R U i des V-Multizets Durch das Parallelschalten des Spannungsmessinstrumentes bleibt zwar die an den Knoten zufließende und abfließende Ladung pro Zeit konstant (Kirchhoffsche Knotenregel), jedoch teilt sich der der Strom im Parallelabschnitt bei konstanter Spannung auf. Es ist also zu erwarten, dass die angezeigte Stromstärke aus 1.1 beim zuschalten des Spannungsmessinstrumentes ab nimmt. Da der Strom von ursprünglich einem Milli-Ampère in der Parallelschaltung konstant sein müsste, muss die Differenz der am Strommessgerät angezeigten Stromstärken dem Strom durch das Spannungsmessgerät entsprechen: R U i = U i I R U i = U i I I Diese Annahme ist aber nur bei einer minimalen Änderung des Gesamtstromes durch das Anschließen des Messgerätes möglich. Da dies hier nicht garantiert werden kann, 2

wird die Formel auf den allgemeinsten Fall angepasst, indem man unter Zuhilfenahme des oben ermittelten Widerstandes den Gesamtstrom neu berechnet: R ges = R 1 + R 2 + R parallel ( 1 R ges = R 1 + R 2 + I ges = U Rges R I i + 1 R U i ) 1 Durch diese iterative Lösung erhält man einen neuen, genaueren Wert für den gesuchten Innenwiderstand. Bei den gesamten Messungen bleibt die angelegte Spannung an der Gesamtschaltung konstant bei 6V. 1.3 Bestimmung eines unbekannten Widerstandes Es sollen ein 10kΩ-Widerstand (R 1 ), der unbekannte Widerstand R x und ein Strommessgerät in Reihe geschaltet werden. Nun soll die Spannung strom- und spannungsrichtig gemessen werden. Angelegt wird eine Spannung von 6V spannungsrichtig Bei der spannungsrichtigen Messung wird direkt am unbekannten Widerstand R x die Spannung gemessen. Spannungsrichtige Messung Bei dieser Messmethode ist zu beachten, dass sich der Strom durch die Gesamtschaltung ändert, da der Widerstand R x in einer Parallelschaltung verbaut ist, deren Gesamtwiderstand R ers = + 1 ) 1 ( 1 R x Ri U durch den Innenwiderstand des Messgerätes beeinflusst wird. Zunächst soll der Innenwiderstand der Messgeräte vernachlässigt werden. Der gesuchte Widerstand lässt sich dann wie folgt berechnen: R x = U x I 3

Sollen die Innenwiderstände der Messapparaturen berücksichtigt werden, so muss der Strom, der tatsächlich am Widerstand anliegt (I R ) durch den Gesamtstrom (I A ), der am Strommessgerät angezeigt wird, und den zu berechnenden Strom am Spannungsmessgerät (I V ) ermittelt werden: I A = I R + I V I R = I A I V = I A U x R U i I V = U x R U i Damit ergibt sich für den unbekannten Widerstand: R x = stromrichtig R x = U x U x I R I A Ux R U i Bei der stromrichtigen Messung wird das Spannungsmessgerät so geschaltet, dass es die Spannung von Strommessgerät und Widerstand misst. Stromrichtig daher, da das Strommessinstrument nun den tatsächlichen Strom durch den Widerstand misst. Die angezeigte Spannung aber ist die Summe aus den am Innenwiderstand des Ampèremeters und am Widerstand abfallenden Spannungen. Stromrichtige Messung Hier soll nun analog zur spannungsrichtigen Messung der unbekannte Widerstand mit und ohne Innenwiderstände der Messgeräte ermittelt werden. R x = U I x Unter Berücksichtigung der Innenwiderstände muss man die Formel wie folgt erweitern, da auch Spannung am Strommessgerät abfällt: 4

U V = U A + U R U R = U V U A U A = R I i I x R x = U R I x R x = U V R I i I x I x Es soll eine zweite Messung nach dem Vertauschen der Multizets durchgeführt werden. Somit ist auch zweifelsfrei ersichtlich, dass für ein spannungsrichtige Messung ein möglichst großer Innenwiderstand Ri U und bei der stromrichtigen Messung ein möglichst kleiner Innenwiderstand Ri I vorteilhaft sind, da für diese Bedingung die jeweiligen verfälschenden Therme minimal werden. 1.4 Wheatstonesche Brückenschaltung Hier soll nochmals ein unbekannter Widerstand bestimmt werden, und zwar mit Hilfe der Wheatstoneschen Brückenschaltung. In die Schaltung soll ein Strombegrenzungswiderstand (R lim = 220Ω) eingebaut werden. R 1 ist ein bekannter Widerstand der Größe 1kΩ, das lineare Potentiometer hat ebenfalls den Maximalwiderstand von einem kω. Das Potentiometer ist so geschaltet, dass die Brücke am Teiler des Widerstandes angeschlossen ist. Somit kann das Potentiometer als zwei Widerstände (R 2 und R 3 ) betrachtet werden, deren Verhältnis regelbar ist. Aufbau der Wheatstoneschen Brückenschaltung 5

Der unbekannte Widerstand kann nun bestimmt werden, indem man das Potentiometer so einstellt, dass am Spannungsmessgerät keine Spannung mehr angezeigt wird (Daher bei der Versuchsdurchführung vom großen zum kleinen Messbereich gehen). Damit das Spannungsmessgerät 0 anzeigt, darf zwischen den Messpunkten keine Potentialdifferenz vorhanden sein, somit müssen die verwendeten Widerstände in folgendem Verhältnis zueinander stehen, aus dem R x ermittelt werden kann: R 2 R 3 = R 1 R x R x = R 3 R 2 R 1 Der eindeutige Vorteil einer solchen Brückenschaltung ist, dass der Innenwiderstand der Messgeräte nicht berücksichtigt werden muss. Jedoch müssen für das Ermitteln des Widerstandes alle drei anderen bekannt sein. Bei unserer Messung genügt es das Verhältnis R 3 R 2 am Potentiometer und den Widerstand R 1 = 1kΩ zu kennen. 1.5 Messung von R x durch den Ω-Messbereich des µa-multizets Die Messung eines Widerstandes durch den Ω-Messbereich des µa-multizets wird möglich, indem das Messgerät selbst nach dem Ohmschen Gesetz R = U den Wert des Widerstandes berechnet. Dabei wird die Anzeigeskala durch die Wahl der festen und gemessenen I Größe bestimmt. Lineare Skala: Dies wird erreicht, indem bei einem konstanten Strom die Spannung am Widerstand gemessen wird. Antiproportionale Skala: Diese wird erzeugt, indem konstantem Spannung die Stromstärke am Widerstand gemessen wird. 1.6 Urspannung einer Trockenbatterie (mit Kompensationsschaltung) Bei der Kompensationsschaltung verwenden wir eine Gleichspannungsquelle und ein Potentiometer, damit die Spannung reguliert werden kann. Nun muss der Widerstand R 1 so eingestellt werden, dass die Spannung U 1 = 0V ist. so lässt sich die Urspannung (U 0 ) am Messgerät 2 ablesen ( U 2 = U 0 ). 6

Kompensationsschaltung zur Bestimmung von U 0 Dieser ganze Aufwand ist nötig, da durch den Innenwiderstand der Trockenbatterie die ausgegebene Spannung mit steigender Stromausgabe sinkt. Um trotzdem die Urspannung messen zu können, muss man durch die Kompensationsschaltung dafür sorgen, dass von der Batterie kein Strom fließt. 1.7 Messung des Innenwiderstandes der Trockenbatterie Zur Bestimmung des Innenwiderstandes der Trockenbatterie schaltet man einen mäßigen Lastwiderstand parallel zur Batterie. Die Werte der zu verwendenden Widerstände sin in der Aufgabenstellung vorgegeben: 220Ω, 110Ω, 47Ω, 22Ω. Aufbau der Schaltung An U 1 wird ein Spannungsunterschied U zu erkennen sein, über diesen Wert lässt sich der Innenwiderstand (R i ) der Batterie bestimmen. 7

U = R i I U 0 U = R Last I U R i = R L U 0 U 2 Kondensator und Spule im Wechselstromkreis 2.1 Messung des Gleichstromwiderstandes der Spule mit dem µa-multizet Der Ohmsche Widerstand einer Spule (bei Wechselstromkreisen Wirkwiderstand genannt) soll durch den in Aufgabe 1.5 beschriebenen Messbereich des µa-multizets bestimmt werden. 2.2 Messung der Induktivität L und des Verlustwiderstandes R der Spule Bei diesem Versuch sollen eine Spule (L), ein 110Ω-Widerstand (R) in Reihe an einen Wechselstromgenerator (G) ( 0,2 V) angeschlossen und an den Bauteilen die jeweils abfallende Spannung gemessen werden. Schaltplan Durch die messbaren Werte U G, U R und U L kann nun durch ein Zeigerdiagramm ωl und R bestimmt werden. Besonderheiten im Wechselstromkreis Bei Wechselstrom verhalten sich ideale Spulen und Kondensatoren wie Blindwiderstände. Das heißt, an ihnen fällt Spannung abhängig von der Wechselstromfrequenz ab. Spannungs- und Stromverlauf bei der Spule und beim Kondensator: Bei der Spule fällt zuerst eine hohe Spannung ab, die benötigt wird, damit dich ein Magnetfeld 8

in deren Innerem aufbauen kann. Dies kann natürlich nicht instantan geschehen. Wenn sich das Magnetfeld aufgebaut hat, kann der Strom fließen. Daraus folgt, dass die Spannung um π gegenüber dem Strom phasenverschoben ist. 2 Beim Kondensator fließt zu Beginn des Ladevorgangs ein großer Strom bei einer minimalen Spannung, was sich nach kurzer Zeit umkehrt. Daher ist die Spannung beim Kondensator um π 2 phasenverschoben. Dies und diese Strom- Spannungsverhältnisse und die daraus resultierenden Widerstandsbeziehungen lassen sich in einem Zeigerdiagramm der komplexen Ebene darstellen. Von nun an wird nur noch das explizite Problem der Aufgabenstellung dargestellt: Zeigerdiagramm in der Komplexen Ebene Hierbei lässt sich über den Cosinussatz und einen wert des Cosinus der Verlustwiderstand der Spule berechnen: Cosinussatz: c 2 = a 2 + b 2 2ab cos γ, wobei γ von a und b eingeschlossen ist. U 2 L = U 2 G + U 2 R 2 U G U R cos ϕ cos ϕ = U R + U L,R U G U 2 L = U 2 G + U 2 R 2 U G U R UR + U L,R U G U L,R = U 2 L U 2 G U 2 R + 2 U 2 R 2 U R U L,R = U 2 G U 2 L U 2 R 2 U R 9

R L = U L,R I = U 2 G U 2 L U 2 R 2 U R I I = U R R R = U 2 G U 2 L U 2 R 2 UR R R U R = U G 2 U L 2 U R 2 2 UR 2 R R Außerdem gilt an der Spule: U L I = XL 2 + R2 L XL 2 + R2 L = U L I X 2 L = U 2 L I 2 R2 L X 2 L = ω 2 L 2 L = 1 ω U 2 L I 2 R2 L 2.3 Parallelschwingkreis Hier werden Kondensator und Spule wie in der aus der Vorbereitungshilfe entnommenen Skizze parallel hinter einen Vorwiderstand geschaltet. Da Generator und Oszilloskop einen geerdeten Anschluss haben, muss jede Erdungsverbindung am selben Punkt angreifen. 10

Nun soll im Bereich von 100 bis 400 Hz (5 bis 20 Hz-Schritte) jeweils in Abhängigkeit von der Frequenz gemessen werden: Resonanzkreisspannung (U RK ) und die Frequenz (f) mit dem Multimeter. Phasenverschiebung t mit Hilfe des Oszilloskopes, das die Sinusschwingung am Vorwiderstand (da hier keine Phasenverschiebung ist) und die des Schwingkreises erfasst. Es soll die Phase ( ϕ) aus f und t bestimmt werden, die mit der Spannung (U RK ) gegen die Frequenz in einem Diagramm aufgetragen werden soll. Nun bleibt außerdem zu bestimmen: die Resonanzkreisfrequenz ω 0 = 1 LC woraus sich L = 1 ω 2 C ableiten lässt. die Halbwertsbreite ω = 3 R L 3 die Kapazität C = ωr r der Resonanzwiderstand R r = ωl 3 2.4 Wechselstromwiderstände Der Generator bleibt bei auf der in 2.3 ermittelten Resonanzfrequenz ω 0. Mit den Messgeräten und dem Ohmschen Gesetz lässt sich die Reaktanz, der Blindwiderstand von 11

Spule, bzw. Kondensator ermitteln. X L = U L I L X C = U C I C X L = ωl X C = 1 ωc L = X L ω C = 1 ωx C L = U L C = I C ωi L ωu C Wobei für X L = ZL 2 R2 L,R gilt. Das Messverfahren aus Aufgabe 2.2 ist hier nicht sinnvoll, da 30 Hz eine zu kleine Frequenz ist, da man schon aus der Aufgabe 2.3 schließen kann, dass ω 0 > 30Hz ist. Zudem muss die Frequenz exakt bekannt sein, damit man ein genaues Ergebnis erhält. 2.5 Innenwiderstand des Sinusgenerators Schaltplan Es soll der Widerstand R am Potentiometer so eingestellt werden, dass an ihm die halbe Leerlaufspannung U 0 anliegt. Daraus folgt wegen der Reihenschaltung der Widerstände, 2 dass an R i die gleiche Spannung abfällt, also R i = R ist Nun lässt sich über die Leistung und deren Ableitung die maximale Ausgangsleistung ermitteln: P = U G I I = U V R + R i P = U V 2 R (R + R i ) 2 dp dr = d UV 2 R dr (R + R i ) 2 = U 2 (R R i ) (R + R i ) 3 U G = U V R i I Für ein Maximum muss dieses Differenzial Null sein, was nur bei R = R i der Fall ist. Daher gilt P max = U 2 4R. 12