Rund 800. Erfahrungen mit DRG. Dr. Markus Müller. Mitarbeitende stehen täglich bei uns im Einsatz.

Ähnliche Dokumente
Zusammenstellung der Spitaltarifstrukturen in allen Kantonen (Stand 2007)

Einführung der SwissDRG seitens der Krankenkassen

Tarifverhandlungen unter DRG: Wie weiter? Die Position von tarifsuisse ag

DRG, Transparenz und Qualität. Peter Hermann Lessing, Kantonsspital Aarau AG

Die unerwünschten Nebenwirkungen der neuen Spitalfinanzierung

DRG Ein klares "Ja" zu Transparenz, Effizienz, Datenschutz und Partnerschaft. Helsana Versicherungen AG Dr. Olaf Schäfer, Leiter Leistungsmanagement

Pflege und DRG. Ethische Herausforderungen für die Pflege bei Einführung der DRG

SwissDRG - Herausforderungen für Fachpersonen. Chancen und Risiken der Einführung von SwissDRG aus der Sicht des Kantons Bern

Die Einführung von Fallpauschalen. Eine Analyse aus Sicht der Bevölkerung. A. Busato Institute for Evaluative Research in Medicine

ZHAW Gesundheit Forum Pflege 2014 Ökonomische Anreize im Gesundheitswesen: Die Guten und die Bösen

DAK-Gesundheit im Dialog Patientenorientierung im Gesundheitswesen

Herausforderung an die Spitäler. Inhaltsverzeichnis

Perspektiven. Steuerung der Spitalversorgung. 9. Arbeitstagung Nationale Gesundheitspolitik 8. November 2007

SwissDRG Forum Stefan Kaufmann, santésuisse

Kanton Zürich Gesundheitsdirektion Spitalplanungs- und -finanzierungsgesetz (SPFG)

Herausforderungen für die Spitalversorgung

Belegarzthonorar 2010

DRG an einem Universitätsspital Medizincontrolling als Erfolgsfaktor im Wandel

Spitallandschaft Schweiz

Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner

Wirkungsanalyse Neue Spitalfinanzierung 2007: Das dritte Jahr

Auflage: Gewicht: Titelseiten-Anriss u. Seitenaufmachung

Overuse unnötige Behandlungen als Qualitätsproblem. Dr. med. Christoph Bosshard, Vizepräsident der FMH Departementsverantwortlicher DDQ/SAQM

Fallpauschalen in Schweizer Spitälern. Basisinformationen für Gesundheitsfachleute

Departement für Finanzen und Soziales. was ist neu? Neue Spitalfinanzierung per 1. Januar Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Elektronisches Patientendossier

Wenn Gigi Oeri den Match FCB gegen GC pfeift oder Können Spitaleigentümer eine objektive Spitalplanung aufstellen?

Grundlagen, Bedeutung und Messbarkeit von Qualität in der Arbeitsintegration

Medizin-Controlling und Kodierung am KSSG

Was bedeutet das DRG-System für den ambulanten Bereich?

Spital, Altersheime, Spitex. Finanzierung im Gesundheitswesen

SwissDRG ab Thomas Jucker. Wem haben wir das zu verdanken? Netzwerk Pflegefachsprachen

Zwischenergebnisse der Versorgungsplanung im Kanton Bern

Kanton Waadt: Kennzahlen 2014

SwissDRG und Zusammenhänge zur Pflegequalität

Integrierte Behandlungspfade in funktionalen Versorgungsräumen; eine Zielvorstellung

Bauvorhaben Kantonsspitäler Thurgau. Frauenfeld,

Das Krankenversicherungsgesetz (KVG): Diktat oder Wettbewerb? Grand Casino Luzern (1033.) 22. August 2012

Einheitlicher Leistungskatalog und differenzierte Versorgungsangebote?

Leistungsgerechte Vergütung für ambulante Pflegedienste Deutscher Pflegekongress am 13. Mai in Berlin

Warum 10% Investitionsanteil genug sind?!

Das Patientenhotel Ein innovatives Konzept wird erstmals in der Schweiz umgesetzt

Elektronisches Patientendossier

Uni Spital Basel: E-Invoicing Workflow

Spielregeln und Auswirkungen der neuen Spitalfinanzierung. K. Steiner, Bereichsleiterin Betriebswirtschaft, DPMTT, Inselspital

Ä R Z T E K A M M E R B E R L I N

Ziele und Potenzial der ANQ-Messungen. Dr. Petra Busch, Geschäftsleitung

Beteiligungsmanagement: Eine strategische Herausforderung. 27. November Dr. Urs Bolz, PricewaterhouseCoopers

Herzlich Willkommen! Präsentation SQLape-Monitor. Zürich,

Akzeptanz der obligaten Qualitätsmessung in der Schweiz

Haben Privatspitäler eine Zukunft?

Stellungnahme. des Sozialverbandes VdK Rheinland-Pfalz e. V. zum. Entwurf eines Ersten Landesgesetzes zur Änderung des Landeskrankenhausgesetzes

Strategie ehealth Schweiz

Der Gesundheits-Kombi: stabil, gerecht und transparent

Klausur Dienstleistungskonzeptionen

Mit Swiss DRG erfolgreich sein - Abrechnen über Komplexbehandlungen ein Beitrag zur Qualität? Symposium Qualität und Sparen ein Widerspruch?

Big Data zwischen Hype und Realität Perspektiven im Gesundheitswesen. Dr. Peter Grolimund, Senior Industry Consultant Life Sciences 26-Januar-2015

RVK. Volksinitiative Für eine öffentliche Krankenkasse. 14. Juni Pascal Strupler, Direktor BAG

Nutzenstiftende Anwendungen

Finanzierung der Spitäler heute und unter (Swiss) DRG aus Sicht eines (öffentlichen) Spitals. Herbstmeeting SGMC 2009 Tony Schmid

Frühe Nutzenbewertungen nach AMNOG: Einblicke in die aktuellen Verfahren und mögliche Auswirkungen für Ärzte und Patienten

Neue Spitalfinanzierung und DRG s ab 2012: Herausforderungen für Leistungserbringer und Versicherer

Spitäler tricksen bei der Fallpauschale - Medienecho Infonlinemed

Die Digitalisierung der Gesundheitswirtschaft. Können die Erwartungen erfüllt werden? Ministerialdirektor Harald Kuhne 19.

Einführung SwissDRG: Wo liegen für die Spitäler die künftigen Herausforderungen? Beat Straubhaar, diespitäler.be

ADAM Forum Mittwoch, 10. Juni, Zürich. Persönliche Einladung zum Forum ADAM das Spital der Zukunft

Umfassende Schmerztherapie am Krankenhaus: Abbildung im DRG-System

Stationäre Fallpauschalen Schmerztherapie in G-DRG 2008

Mengenentwicklung unter SwissDRG. Aus Sicht des Kardiologen. Dr. Urs Kaufmann Präsident Schweizer Gesellschaft für Kardiologie

Ein kurzer Blick auf die Krankenhauslandschaft

Zürcher Alters- und Pflegeheime

NEXUS Workshop SwissDRG IFAS 2010

Kostenrechnung und DRG

Glossar und Abkürzungen aus dem Gesundheitswesen

Ein Jahr SwissDRG Auswirkungen auf die Patientenprozesse,

ZIELE WORKSHOP. Foto: Olten Tourismus. ev3 GmbH c/o Covidien AG Victor von Bruns-Str. 19 CH-8212 Neuhausen. Your endovascular company.

Einführung der SwissDRG 2012

Dynamik im Gesundheitswesen Die Anforderungen an die Ärztinnen und Ärzte von Morgen. Daniel Lüscher, CEO Kantonsspital Obwalden 2

Kongress PLATEFORME-REHA.CH,

MANAGEMENTSYSTEME - EIN GEWINN FÜR VERANTWORTLICHE?

SwissDRG: Leistungs- und Kostenverschiebungen vom stationären in den ambulanten Sektor. Medienkonferenz vom 22. September 2014

Tarifrevision konkret: Tarifierung von OP-Leistungen

Systeme und Mechanismen der Qualitätssicherung und Qualitätssteigerung in europäischen Gesundheitssystemen

Was bringen Fallpauschalen (DRGs) den Patienten? Erfahrungen aus Deutschland. Dr. Torsten Fürstenberg

Das Krankenversicherungsgesetz (KVG) Mehr Autonomie Mehr Erfolg?

Inhaltsverzeichnis. Geleitwort 1 Vorwort 3 Abkürzungsverzeichnis 5

Der Bund: Dilemma zwischen Struktur und Preis

SWV - santésuisse Wirtschaftlichkeitsverfahren bei Arztpraxen

Einordnung der Studienergebnisse für die Ärzteschaft

Finanzierungsmöglichkeiten aus Sicht der öffentlichen Hand

Workshop Dignitäten / Minutagen. TD-Tag vom Ressort Tarife und Verträge

Tatort OPS Erfahrungen mit DRG am Inselspital Bern,

Fachsymposium Gesundheitsversorgung. Wer definiert Entlassungsfähigkeit? Unternehmerische Sicht

Ein Jahr DRG-Kodierung aus Krankenakten durch Kodierfachkräfte. Dr. Peter Brenk / Markus Stein Klinikum Ludwigshafen, Oktober 2004

Nationale Demenzstrategie Zwischen Theorie und praktischer Umsetzbarkeit

Zukunft deutsches Krankenhaus Thesen

Auflage: Gewicht: Artikel auf regionalen Seiten, gross

Zukunft der stationären und ambulanten Medizin in der Schweiz: Näher zusammen oder weiter auseinander? Grand Casino Luzern (1097.) 27.

Medizinische Versorgung im Bereiche der Palliative Care Stadt & Kanton Luzern

Die Umwelt und der verantwortungsvolle Umgang mit Energie sind uns wichtig. Die Umwelt- und Energiepolitik bei der Holcim (Süddeutschland) GmbH

Transkript:

Rund 800 Mitarbeitende stehen täglich bei uns im Einsatz. Erfahrungen mit DRG Dr. Markus Müller

S-DRG wird alles neu? > Fallpauschalen sind ein Abrechnungs- bzw. Tarifierungssystem > Tagespauschalen > Einzelleistungen > Fallpauschalen > Systeme mit Fallpauschalen sind nichts neues > Kanton Zürich: PLT (Abteilungsfallpauschalen) > USA ua.: Diagnoseorientierte Fallpauschalen (APDRG) > Kanton Waadt: APDRG seit 2003 > Zentralschweiz (ua Zuger Kantonsspital): APDRG seit 2004

Was kann S-DRG? > S-DRG ist > ein für die heutige Realität geeignetes System > ein differenziertes Instrument (Verbesserung zu APDRG) > Abrechnungssysteme > versuchen die Realität möglichst genau abzubilden (Kostenwahrheit, Transparenz) > vereinfachen die Wirklichkeit (Durchschnitt- bzw. Norm-Daten) > können Einzelfälle nie korrekt ( gerecht ) abbilden > sind immer so gut wie sie angewendet werden (Berechnung Fallgewicht, Fall-Dokumentation, Codierung etc.)

Restriktionen und Nebenwirkungen > Restriktionen von DRG (APDRG, S-DRG) > sind kein Mittel zur Senkung der Gesundheitskosten > bestimmen nicht welche Mittel dem Gesundheitswesen und den Spitälern insgesamt zur Verfügung gestellt werden > Nebenwirkungen von S-DRG > beeinflussen die Verteilung der zur Verfügung stehenden Mittel auf die Spitäler (Wettbewerb oder Verteilungskampf?) > verlagern die Mittelzuteilung in die Spitäler > lösen die zentralen Fragen (Beschränkung der Mittel, Leistungsentwicklung und limitierung) nicht

DRG fokussieren auf Prozesse > Verbesserung der Prozesse ist/wäre eine permanente Aufgabe der Spitäler > Prozesse könnten mit jedem Abrechnungssystem verbessert werden > APDRG und S-DRG zwingen zur Verbesserung der Prozesse > strukturierte Prozesse sind qualitativ und wirtschaftlich besser > Konzentration der Leistungen wirkt sich für Qualität und Wirtschaftlichkeit positiv aus

Risiken und Realität > Risiken > Druck auf Aufenthaltsdauern ( blutige Entlassung ) > Leistungsbegrenzungen > Risikoselektion > Steigender administrativer Aufwand > Realität > Verkürzung der Aufenthaltsdauern: allgemeiner Trend > Keine Reduktion der Leistungen > Leistungsauftrag gegeben Notfallversorgung > Verbesserung der Dokumentation? > im ZGKS mit APDRG keine negative Beeinflussung der medizinischen und pflegerischen Abläufe

Baserate: DER kritischer Faktor > Entschädigung unter DRG: Fallgewicht x Baserate > Fallgewicht: Mass der Schwere, Normalgewicht 1.0 > Fallgewichte sind nie richtig > Durchschnittswerte (nicht immer CH, Import D) > hinken der Realität nach > trotzdem: Ausgleich der Irrtümer > Baserate = zentraler Punkt > Druck auf Spitäler über Benchmarking > Baserate Spital A = Spital B = Spital C?? > Sind alle gleich? Sind einige gleicher (Universitätsspitäler?

Entwicklung am Zuger Kantonsspital > APDRG seit 2004 (mit anderen Spitälern Zentralschweiz) > APDRG: Qualität der Fallgewichte nicht über alle Zweifel erhaben (Herkunft USA, wenige CH-Daten, Qualität CH-Kostenrechnungen zweifelhaft) > Start: einvernehmliche Festlegung Baserate zwischen SanteSuisse und Spitälern > Benchmarking für APDRG Spitäler durch SanteSuisse > wenige und unterschiedliche Spitäler > Berechnungsmethodik fraglich > Daten nicht transparent > 2008 Crash Spitalrechnung mit Defizit > Prozess vor Bundesverwaltungsgericht: Thema Benchmarking

Erfahrungen ZGKS: Folgerungen I > Positive Faktoren unter DRG > Fokussierung auf Prozesse > Standardisierung der Verfahren > Kosten /Nutzenanalyse > minimale Fallzahlen, Koopera<onen > Dokumenta<on, Codierung > Patientenorientierung verbessern > Qualität unter DRG einziger Differenzierungsfaktor > Qualität und optimale Prozesse ergänzen sich

Erfahrungen ZGKS: Folgerungen II > Kritische Faktoren unter DRG > Festlegung Baserate > Verfahren (CH, Kanton, Spital)? > Basis (anrechenbare Kosten, Normierungen?) > Betriebsanteil, Anteil Inves<<onen (Norm, individuell???) > Differenzierung nach Spitaltypus? > Ausgleichszahlungen Kanton (?) > Benchmarking > Verfahren, Transparenz > Es gibt immer noch ein günstigeres Spital!

Mittelverknappung über Benchmarking

Kritische Aspekte S-DRG > Führt S-DRG wirklich zu Wettbewerb? > Wettbewerb im Gesundheitswesen limitiert > Entschädigung unter DRG +/- gleich > Wettbewerb bei Kosten ( Kostenführerschaft ) > Wettbewerb bei Qualität (?) > Qualität unter S-DRG > DRG würde vergleichbare (Ergebnis)Qualität bedingen > alle sprechen von Qualität keiner misst sie! > ANQ = kleinster gemeinsamer (Q )Nenner > Wird gleiches mit gleichem verglichen? > Benchmarkspital = Qualitätsleader?

Die Hoffnung stirbt zuletzt > Nichts wird so heiss gegessen... > Konvergenzphase > Systemimplantierung kann dauern (Tarmed lässt grüssen) > Managemt by Banana (reift im Gebrauch...) > Wo ein Ziel ist, da ist ein Weg... > S-DRG ist flexibel Anwender auch... > Höhe der Baserate ist entscheidend > Investitionen sind zu sichern > Demokratie wirkt... > Politik (Bürger) muss Verantwortung für Umfang der Leistungen (insbesondere neue) übernehmen: Medical Board > Direkte Verantwortung der Politik für die Spitäler: Wahlen lassen grüssen

Danke für Ihre Aufmerksamkeit

DRG 2007

Umsetzung GR-DRG