FK Experimentalphysik 3, Lösung 4

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1 Sterne als schwarze Strahler FK Experimentalphysik 3, 4 1 Sterne als schwarze Strahler Betrachten sie folgende Sterne: 1. Einen roten Stern mit einer Oberflächentemperatur von 3000 K 2. einen gelben Stern mit einer Oberflächentemperatur von 6000 K 3. einen blauen Stern mit einer Oberflächentemperatur von 10000 K Hinweis: Nach dem Planckschen Strahlungsgesetz gilt für das spektrale Emissionsvermögen eines schwarzen Strahlers: M(λ, T) = c 2πhc2 1 u(λ, T)dλ = 4 λ 5 hc exp[ λk B T ] 1 (1) Berechnen sie für jeden, unter der Annahme das sie sich wie schwarze Strahler verhalten: (a) das gesamte Emissionsvermögen (gesamte abgestrahlte Leistung pro Flächeneinheit) (b) die Wellenlänge λ max der mit maximaler Intensität emittierten Strahlung (c) den Bruchteil der Strahlungsenergie, der im Sichtbaren Spektralbereich (400 nm - 700 nm) abgestrahlt wird. Verwenden sie dabei die Näherung kleiner Wellenlängen (bzw. großer Frequenzen) a) Nachdem Stefan Boltzmann Gesetz gilt: R = σt 4 1. Roter Stern: R = 4.59 10 6 W m 2 2. Gelber Stern: R = 73, 5 10 6 W m 2 3. Blauer Stern: R = 567 10 6 W m 2 b) Für die Wellenlänge nutzen wir das Wiensches Verschiebungsgesetz: λ max = 0,2898cmK T 1. Roter Stern: λ max = 967 nm 1

2 Photonen und Rückstoß 2. Gelber Stern: λ max = 483 nm 3. Blauer Stern: λ max = 289 nm c) Zu berechnen ist folgendes: R = c 4 u(t) = λ2 λ 1 u λ (λ, T)dλ = 700nm 400nm 8πhc λ 5 1 e hc λk BT 1 (2) Nun nutzen wir folgende Näherung e hc λk BT 1 e hc λk B T (3) Wir substituieren: x = Damit wird unser Integral zu hc λk B T dλ = hc λ 2 dx (4) k B t R S = 2πkB4 t 4 h 3 c 2 x2 Durch Einsetzen erhalten wir dann x 1 x 3 e x = 2πkB4 t 4 h 3 c 2 [e x (x 3 + 3x 2 + 6x + 6)] x 2 x 1 (5) 1. Roter Stern: R S = 0, 37 10 6 W m 2 2. Gelber Stern: R S = 27, 2 10 6 W m 2 3. Blauer Stern: R S = 173, 5 10 6 W m 2 Der Anteil im sichtbaren Bereich r = R S R 1. Roter Stern: r = 8, 1% ist 2. Gelber Stern: r = 37, 1% 3. Blauer Stern: r = 30, 6% 2 Photonen und Rückstoß Ein Photon, das von einem Atom ausgesandt wird, überträgt einen Rückstoßimpuls (a) Wie groß ist die kinetische Energie die dabei auf das Atom übertragen wird? (b) Berechnen sie nun explizit die Rückstoßenergie 1. bei Aussendung der Quecksilberspektrallinie (λ = 253, 7 nm; M Hg = 200, 6 u) 2

3 Compton-Streuung 2. bei Aussendung eines γ-quanten der Energie 1.33 MeV durch Nickel (M Ni = 58, 5 u) (c) Vergleichen sie diese Werte mit der Energieunschärfe aufgrund der begrenzten Lebensdauer der Übergänge τ Hg 10 8 s; τ Ni 10 14 s a) Die Ruheenergie eines einzelnen Nukleons liegt im GeV Bereich, daher kann ein Übergang selbst bis MeV keine Geschwindigkeiten im relativistischen Bereich erzeugen. Es gilt also: p A = 2M A Ekin, A = p γ = E γ c = h λ (6) das können wir nach der kinetischen Energie auflösen E kin = b) Wir setzen die gegebenen Werte ein. E2 γ 2M A c 2 = h2 2M A λ 2 (7) 1. Für Quecksilber: E γ = 4, 89 ev und E kin,a = 1, 02 10 29 J = 6, 4 10 11 ev 2. Für Nickel: E kin,a = 2, 59 10 18 J = 16, 2 ev c) Wir nutzen die Unschärferelation E t > h 1. Für Quecksilber gilt E = 4, 14 10 8 ev 2. Für Nickel gilt E = 4, 14 10 2 ev 3 Compton-Streuung (a) In einem Versuch werden Hüllenelektronen mit Röntgenstrahlung beschossen. Ab welcher Wellenlänge der Photonen kann man die Elektronen als frei betrachten? Mit dem folgenden Versuchsaufbau werden Messungen durchgeführt. Hierbei werden zunächst in einer Röntgenröhre γ-quanten erzeugt. Durch Blenden und einen Filter gelangen nur Quanten mit einer speziellen Richtung und Frequenz im Streukörper an. Nachdem die Quanten gestreut wurden, wird mit Hilfe von Bragg-Reflexion ihre neue Frequenz bestimmt. 3

3 Compton-Streuung (b) Bei einer Messung mit einem Winkel von θ = 73 tritt Strahlung auf, deren Wellenlänge sich durch den Streuprozess verdoppelt hat. Berechnen sie die Frequenz der einfallenden Strahlung. (c) Berechnen sie nun die Geschwindigkeit des gestreuten Elektrons. Ist eine relativistische Rechnung notwendig? a) Es wird eine Energie von 100 kev benötigt damit man gebundene Elektronen als frei annehmen kann. Daraus errechnet sich die Wellenlänge λ = hc e 12, 4 pm (8) b) Die Compton Beziehung besagt λ = λ C (1 cos θ) 0, 708 λ C (9) Da sich die Wellenlänge verdoppelt hat, gilt für die ursprüngliche Wellenlänge λ = λ + λ = 2λ λ = λ 0, 708λ C c f = 1, 69 10 20 Hz 0.708λ C (10) c) Aufgrund der Energieerhaltung ist die Energie des Elektrons nach dem Stoß ( ) E kin = E γ E γ 1 = hc 0, 708λ C 1 349 kev (11) 1,416λ C 4

4 Eigenschaften von Materiewellen Da dies ähnlich groß wie die Ruhemasse eines Elektrons (511 kev) ist, muss relativistisch gerechnet werden E kin + m 0 c 2 = mc 2 = m 0 1 γ 2 c2 (12) Mit γ = v2 c 2 können wir nach v auflösen und erhalten ( ) E 2 0 v = c 1 0, 64c 1, 94 10 8 m E kin + E 0 s (13) 4 Eigenschaften von Materiewellen a) Welche Wellenlänge besitzen Neutronen mit kinetischer Energie von E kin = 500 ev? b) Wie groß wäre die Energie eines Photons mit gleicher Wellenlänge? c) Warum spielt die De Broglie Wellenlänge bei einem fahrenden Formel 1 Rennwagen keine Rolle (m = 850 kg, v = 360 km/h)? a) Für den Impuls eines nicht-relativistischen Neutrons gilt p = 2mE = h λ (14) Aufgelöst nach λ ergibt sich λ = h 2mE = 1, 29 10 12 m (15) b) Die Energie eines Photons mit Wellenlänge λ ist E = hc λ = 963 kev (16) c) Für den Rennfahrer bekomme ich eine Wellenlänge von λ = h p = h mv = 7, 79 10 39 m (17) 5

5 Unschärfe Relation Diese Wellenlänge ist so klein, dass sie nicht mehr aufgelöst werden kann. Daher spiet die De Broglie Wellenlänge keine Rolle bei makroskopischen Gegenständen. 5 Unschärfe Relation (a) Nehmen Sie an, der Impuls eines Teilchens wird mit einer Genauigkeit von 1 : 1000 gemessen. Wie groß ist die minimale Ortsunschärfe, wenn es sich um ein makroskopisches Teilchen der Masse 5 g und der Geschwindigkeit 2 m/s handelt? Wie groß ist die minimale Ortsunschärfe, wenn es sich um ein Elektron mit der Geschwindigkeit 10000 km/s handelt? (b) Wie groß ist die minimale Energieunschärfe eines Wasserstoffatoms, das sich in einem angeregten Zustand mit der Lebensdauer 10 8 s befindet? Wie groß ist die minimale Unschärfe in der Wellenlänge des beim Übergang in den Grundzustand emittierten Lichts, wenn die Energie des angeregten Zustands 3,39 ev beträgt? (c) Das Z 0, das Austauschteilchen der schwachen Wechselwirkung, ist extrem kurzlebig. Im Experiment zeigt es eine Energieunschärfe von ca. 2,5 GeV. Wie groß ist seine Lebensdauer, wenn Sie davon ausgehen, dass das durch die Unschärferelation gegebene Limit erfüllt ist? a) Es gilt die Unschärferelation zwischen Ort und Impuls: x p > h (18) Gemäß Angabe ist p = ɛp mit ɛ = 0, 001. Außerdem ist p = mv. Also: x > h ɛmv (19) Einsetzen für den 1.Fall liefert x > 6, 626 10 29 m (20) Diese Ortsunschärfe ist in allen realistischen Situationen völlig vernachlässigbar. Für den 2. Fall x > 7, 28 10 8 (21) 6

5 Unschärfe Relation Die Ortsunschärfe liegt also im Nanometerbereich und kann u.u. von Bedeutung sein. b) Es gilt die Unschärferelation zwischen Energie und Zeit: E t > h (22) Einsetzen ergibt E > 6, 63 10 26 J = 4, 14 10 7 ev (23) Dies ist selbst in Elektronenvolt ein eher kleiner Wert. Das bedeutet, dass 10 8 s im atomaren Bereich eine recht große Lebensdauer darstellt. Um aus der gegebenen Energieunschärfe die Wellenlängenunschärfe des emittierten Photons zu berechnen, benötigt man den Zusammenhang zwischen Energie und Wellenlänge für Photonen. Dieser ergibt sich aus E = hω ω = kc k = 2π λ E = hc λ λ = hc E (24) Durch Ableiten findet man daraus die Relation zwischen den (kleinen) Unschärfen E und λ: λ = hc E (25) E2 (Ein Minuszeichen wurde unterdrückt, da Unschärfen per Definition positiv sind, siehe Gaußsche Fehlerfortpflanzung.) Einsetzen ergibt λ = 4, 47 10 5 nm (26) was wiederum eine sehr kleine Wellenlängenunschärfe ist. c) Es soll das Limit der Unschärferelation zwischen Energie und Zeit erfüllt sein, also: E t > h (27) 7

6 Zirkonium Also t = h E = 1, 66 10 24 (28) Dies ist auch in subatomaren Maßstäben eine eher kurze Lebensdauer was mit der sehr großen Energieunschärfe zusammenhängt. 6 Zirkonium In dieser Aufgabe wird wasserstoffartiges Zirkonium ( 90 40 Zr+39 ) betrachtet. (a) Berechnen Sie nach dem Bohr schen Atommodell den Bahnradius und die Gesamtenergie im Grundzustand für i) ein Elektron ii) ein negatives Myon µ (Masse: m µ = 207 m e ) im Feld eines Zirkonium- Kerns. (b) Nehmen Sie nun an, ein Anti-Proton werde von einem Zirkonium-Kern eingefangen. i) Welche ist die tiefste Bohr sche Bahn, auf der das Anti-Proton den Kern noch nicht berührt? Hinweis:Radius Zirkoniumkern: 5,3 fm, Radius Antiproton: 1 fm ii) Wie groß ist die Bindungsenergie für diese Bahn? a) Den Bahnradius im Bohrschen Atommodell erhält man mit dem Bohrschen Radius a B = 4πɛ 0 h 2 e 2 m e r n = n2 z a B (29) Die Gesamtenergie im Grundzustand mit der Rydbergenergie R = E R = 13, 6 ev e n = Z2 n 2 E R (30) i) Mit n = 1 und Z = 40 erhält man r 1 (Zr) = 1, 33 10 12 m; E 1 (Zr) = 21, 8 kev (31) 8

6 Zirkonium ii) Mit n = 1, Z = 40 und m µ erhält man für a B und E R ( ) E µ e R = 2 2 m µ Z 2 4πɛ 0 hbar 2 n 2 a µ B = 4πɛ 0 e 2 h 2 m µ a µ B = 1 207 a B E µ R = 207E R (32) Einsetzen ergibt r µ 1 (Zr) = 6, 42 10 15 m; E µ R (Zr) = 4, 51 MeV (33) b) i i) Abermals mit dem Bohrschen Radius r p n = m e m p a B n 2 Z = a B n 2 1840 Z = 7, 2 10 16 m n 2 (34) Damit das Anti-Proton und der Zirkoniumkern sich nicht berühren, muss gelten r p n > R = R Zr + R p r p n = 7, 2 10 16 m n 2 > R = 6, 3 10 15 m n = 3 : r p n = 6, 48 10 15 m (35) ii) Die Bindungsenergie E n erhält man aus Einsetzen ergibt E n = m pe 4 (4πɛ 0 ) 2 h 2 Z 2 n 2 = m p Z 2 E R m e n 2 (36) E 3 = 1840 402 13, 6eV = 4, 45 MeV (37) 32 9