Erzieherinnen verdienen mehr!

Ähnliche Dokumente
Bernhard Eibeck GEW Hauptvorstand. Vortrag

Ergebnis der neunten Verhandlungsrunde 28. bis 30. September 2015 Hannover

Arbeitsvertragsordnung für den kirchlichen Dienst in der Erzdiözese Freiburg. und die Änderungen zur Einführung. in die AVO.

Einigungsempfehlung der Schlichtungskommission

N i e d e r s c h r i f t. über die Tarifverhandlungen zum Sozial- und Erziehungsdienst vom 28. bis 30. September 2015 in Hannover

Tarifeinigung im Sozial- und Erziehungsdienst; Kompromiss nach langwierigen Verhandlungen - Gewerkschaftsbasis muss noch zustimmen

VKA schlägt deutliche Verbesserungen für Erzieherinnen vor

Stand: 16. Oktober 2009

Nr. 9/2015 Schlichterspruch vom 22. Juni 2015 und Mitgliederbefragung

Zwischen. der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), vertreten durch den Vorstand, einerseits. und

Sonderinformation für den Bereich der Kindertagesstätten

Zwischen. der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), vertreten durch den Vorstand, und

Zwischen. der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), vertreten durch den Vorstand, einerseits. und

Tarifrunde AWO NRW 2016/17 FB 3 NRW,

Schlichterspruch vom 22. Juni 2015 und Mitgliederbefragung

Hannover, 30. September 2015 zyk-fb

Am Ende jeder Karte stellen wir euch eine Quizfrage, bei der es auch etwas zu gewinnen gibt. Wie ihr mitmachen könnt, erfahrt ihr später.

Zwischen. der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), vertreten durch den Vorstand, einerseits. und

n D e R Bistum Limburg der Mitte

Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Hauptvorstand GEW Positionen zur Schulsozialarbeit

Zwischen. der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium des Innern, und

Faktenblatt zu den Tarifverhandlungen 2016

Tarifergebnis für den Sozial- und Erziehungsdienst. ver.di- Fachbereich Gemeinden, Niedersachsen-Bremen

Gute Bildung für alle gute Bedingungen für alle

Überblick über die Tariflandschaft

TV öd. Die Mitglieder haben das Wort. BilduNg ist Mehrwert! Tarifverhandlungen Sozial- und Erziehungsdienst

Gute Arbeit in den Sozialen Diensten?! Sozial-, Kinder- und Jugendhilfe

Überleitung in den SuE-Tarif zum

KAV Nds. A 10/2012 Anlage 3. Zwischen. der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), vertreten durch den Vorstand, einerseits.

Personalschlüssel und die damit verbundene inhaltliche Gestaltung der Arbeitszeiten in Kindertagesstätten

Professionelle Rahmenbedingungen gestalten

Tarifvertrag über eine einmalige Pauschalzahlung 2012 und 2013 (VKA) vom 31. März 2012

Situation und tarifliche Eingruppierung von Lehrkräften an Schulen des Gesundheitswesens

Zwischen. der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), vertreten durch den Vorstand, einerseits. und

Hierzu ergehen folgende Hinweise: 1 Änderungstarifvertrag Nr. 6 zum TVöD

Öffentliche Anhörung zur Verbesserung des Ausbaus und der Qualität der Kindertagesstätten

Aktuelle Tarifinformationen

Stand: 30. Juli 2009

Zwischen. der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), vertreten durch den Vorstand, und

TV öd. Aufwertung ein langer Weg. BilduNg ist Mehrwert! Tarifverhandlungen Sozial- und Erziehungsdienst. Tarifergebnis markiert weiteren Schritt.

Zwischen. der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium des Innern, und

Zwischen. der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), vertreten durch den Vorstand, einerseits. und

Zwischen. der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), vertreten durch den Vorstand, einerseits. und

Bundespressekonferenz

Vergütungstarifvertrag für die Lebenshilfe ikita ggmbh (VTV-iKita LH) vom 1. September 2014

Zwischen. der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), vertreten durch den Vorstand, einerseits. und

Die Finanzierung der Kindertagesbetreuung vom Kopf auf die Füße stellen

6. Änderungstarifvertrag. vom 30. Juni zum Spartentarifvertrag Nahverkehrsbetriebe (TV-N NW) vom 25. Mai 2001

Tarifvertrag über eine einmalige Pauschalzahlung 2014 und 2015 (VKA) vom 1. April 2014

Bewertung. des Tarifergebnisses in der AWO-Tarifrunde Stand:

über die Beschäftigung und Qualifizierung von Ergänzungskräften in den Tageseinrichtungen für Kinder Präambel

Änderungstarifvertrag Nr. 5 vom 27. Februar 2010 zum Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) vom 13. September 2005

Änderungstarifvertrag Nr. 10 vom 1. April 2014 zum Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) vom 13. September 2005

Sonderregelungen für Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst in Kindertagesstätten bei Mitgliedern der AVH 101 TV-AVH - BT-V

Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst des Landes Hessen (TV H)

Gemeinsam von Anfang an Inklusion in Kindertagesstätten für Kinder im Alter unter 3 Jahren

GEW Positionen zu Tageseinrichtungen für Kinder

Tarifpoker zum Sozial- und Erziehungsdienst

AWO-Forderungen zur Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Kindertagesbetreuung zum 1. August 2013.

Änderungen für Erzieher - Tabellenentgelte und Eingruppierungen

Erläuterungen zur Tarifeinigung vom 1. April 2014

Beschluss. der Arbeitsrechtlichen Kommission - Landeskirche und Diakonie Württemberg - vom

Die in dem vorgenannten Rundschreiben des Bundesministeriums des Innern zitierten Rundschreiben habe ich Ihnen wie folgt bekannt gegeben:

Was kann ein Kita-Qualitätsgesetz leisten? Überlegungen zur Konferenz Aufwertung der Erziehungsberufe Jetzt

Sozialwissenschaftliche Praxis in der Arbeit bei einer Gewerkschaft

Nr. Beschreibung des Funktionsmerkmales Entgeltgruppe neu

Erläuterungen zur Einigungsempfehlung für den kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst

Wie viel sind dieser Gesellschaft soziale Arbeit und frühe Bildung wert? Welchen Wert hat die Arbeit von Frauen in diesem Land?

Änderungstarifvertrag Nr. 5 vom 27. Februar 2010 zum Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) vom 13. September 2005

Vom. Mai Präambel

Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband Landesverband. des Personalschlüssels in Kindertageseinrichtungen:

Einigungsempfehlung der Schlichtungskommission

Änderungstarifvertrag Nr. 7 vom 31. März 2012 zum Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) vom 13. September 2005

Zwischen. der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), vertreten durch den Vorstand, einerseits. und

Zwischen. der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), vertreten durch den Vorstand, einerseits. und

Änderungstarifvertrag Nr. 3

Tarif- und Besoldungsrunde 2017 TV-Hessen

Was sind eigentlich gute KiTas? Orientierungen

Einigungsempfehlung der Schlichtungskommission

Fachkraft-Kind-Relation

EXTRA Die Überleitung im Erziehungsdienst nachvollziehen und verstehen

Zwischen. der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), vertreten durch den Vorstand, einerseits. und

Überleitung in die neue Entgeltordnung

TVÖD ENTGELTTABELLE 2012 BIS 2013 AUWIRKUNGEN DES TARIFABSCHLUSSES 2012 ZUM TVÖD VKA UND BUND

1 ländermonitor frühkindliche bildungssysteme indikatoren

Zwischen. der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), vertreten durch den Vorstand, einerseits. und

Inhaltsverzeichnis. Inhaltsverzeichnis

Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme 2015 Berlin im Bundesvergleich

Informationen zum Tarifabschluss 2005

Vielfalt der frühkindlichen Bildung, Erziehung und Betreuung 9 ausgewählte Thesen

Eingruppierung für Pflegeberufe Neue Entgeltordnung (EGO) beschlossen!

Diskriminierungsfreiheit und Entgeltgleichheit. Aus der Sicht der Praxis

1 Änderung des TVöD - BT-V - zum 1. Oktober 2005

Was gibt es neues für die Berufsgruppe der Hygienefachkräfte?

Tarifvertrag Versorgungsbetriebe 6./7. Juli 2016 in Frankfurt am Main Tarifergebnis vom 29. April 2016 für den TV-V Bereich

Was ist bisher passiert? Wie lautet der Prüfauftrag? Wie funktioniert die Finanzierung mit KiBiz? Welche Folgen hat eine Ausgründung der Kitas?

Antragsverfahren zur Erteilung einer Betriebserlaubnis nach 45 Sozialgesetzbuch (SGB) VIII

Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst des Landes Hessen (TV-H) - Wichtiges für die Praxis in den ersten Monaten -

Fragen und Antworten zur Tarifeinigung mit der TdL vom 17. Februar 2017

Transkript:

Bernhard Eibeck GEW-Hauptvorstand Erzieherinnen verdienen mehr! Hintergründe zu den Tarifverhandlungen Sozial- und Erziehungsdienst 2015 Gesellschaftliche Bedeutung Finanzierung und notwendige Investitionen Stand der Verhandlungen Vortrag auf der Streikversammlung am Mittwoch, den 20. Mai 2015 in Kirchheimbolanden und Donnerstag, den 21. Mai 2015 in Neuwied

Gesellschaftliche Bedeutung frühkindlicher Bildung, Erziehung und Betreuung in Tageseinrichtungen für Kinder Bildung: Gute Kitas schaffen Voraussetzungen für gelingenden Bildungsweg Erziehung: Soziale Kompetenzen wichtig für das Zusammenleben - psychische Stabilität hilft über Krisen Betreuung: höhere Erwerbstätigkeit von Müttern und Vätern, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Fachkräfte bleiben dem Arbeitsmarkt erhalten

Volkswirtschaftliche Effekte von Kitas Verminderte Bildungsausgaben durch effektivere Nutzung der Bildungszeit (z. B. weniger Sitzenbleiben) Höhere Bildungsabschlüsse verringern Risiko von Arbeitslosigkeit Geringere Ausgaben der Jugendhilfe (Hilfen zur Erziehung) Geringere Ausgaben der Sozialsysteme (Hartz IV) Höhere Steueraufkommen durch berufstätige Eltern Höhere Steueraufkommen durch mehr Personal in Kitas. Rendite: 1 Euro Investition in Kitas löst volkswirtschaftliche Effekte von 2,7 Euro aus.

Kita-Finanzierung Rheinland-Pfalz Land: Träger: 27,5 bis 45 Prozent 5 bis 15 Prozent Kommune: Förderung freier Träger 40 bis 67,5 Prozent Kosten eigene Trägerschaft 55 bis 72,5 Prozent Bessere Bezahlung des Personals in Tageseinrichtungen für Kinder wird in Rheinland-Pfalz nur zu 55 bis 72,5 Prozent von den Kommunen bezahlt.

Investitionsbedarf 1. Aufwertung des Berufs und Steigerung der Attraktivität durch bessere Bezahlung 2. Verbesserung der pädagogischen Qualität Fachkraft-Kind-Relation unter Einbeziehung mittelbarer pädagogischer Arbeitszeit Qualifikation, Fort- und Weiterbildung Leitungsfreistellung Fachberatung

Personalschlüssel / Fachkraft-Kind-Relation (nach Berechnung der Bertelsmann Stiftung Stand 01.03.2013) West Ost Rheinland- Pfalz Krippe 1 : 3,8 1 : 6,3 1 : 3,8 Kita * 1 : 9,1 1 : 12,7 1 : 9,3 *3-jährige Kinder bis Schuleintritt Fachlich erforderliche Fachkraft-Kind-Relation: (75 Prozent pädagogische Arbeit mit den Kindern, 25 Prozent mittelbare pädagogische Arbeit) Krippe: 1 : 3 Kita: 1 : 7,5

Zusätzlicher Personalbedarf Rheinland-Pfalz (nach Berechnung der Bertelsmann Stiftung Stand 01.03.2013) Bund Rheinland-Pfalz Krippe 2.350 Kita 3.050 Insgesamt 120.000 5.400 Zusätzlicher Finanzbedarf Bund und Rheinland-Pfalz Bund Rheinland-Pfalz Ausgaben derzeit 14 Milliarden Euro 803 Mio Euro Zusätzlicher Bedarf 5 Milliarden Euro 237 Mio Euro

Kita-Finanzierung als Gemeinschaftsaufgabe des Gesellschaft Gesamtausgaben für Kindertagesstätten derzeit 0,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) = 19 Milliarden Euro/Jahr Empfehlung der EU-Kommission: 1 Prozent BIP = 26 Milliarden Forderung: Beteiligung des Bundes an der Kita-Finanzierung

Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst der Kommunen (TVöD-SuE) Akteure Arbeitgeber: Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) Gewerkschaften: Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) Gewerkschaft (GEW) Deutscher Beamtenbund (dbb) mit DBSH

Für wen verhandeln wir? Kitas und Personal in Tageseinrichtungen für Kinder 2014 insgesamt und Rheinland-Pfalz Deutschland Insgesamt Freie Träger Öffentliche Träger Kitas 53.415 35.719 17.696 Pädagogisches Personal (ohne Leitung und Verwaltung) 502.611 331.598 171.013 Rheinland-Pfalz Insgesamt Freie Träger Öffentliche Träger Kitas 2.472 1.332 1.140 Pädagogisches Personal (ohne Leitung und Verwaltung) 26.695 14.535 12.160

Kindertagesstätten - Wer ist zuständig? (1) Öffentlicher Träger = Gemeinde (Jugendamt) Gem. SGB VIII in Verbindung mit dem Kindertagesstättengesetz zuständig für den Betrieb der Einrichtung Arbeitgeber Gemeinde (Personalamt) Zuständig für Arbeitsvertrag und den sich daraus ergebenden Gegenständen Politik Land und Bund Zuständig für Finanzierung, Rahmenbedingungen, Betriebserlaubnis

Kindertagesstätten - Wer ist zuständig? (2) Alle Entscheidungen über Kindertagesstätten sind politische Entscheidungen Kommune (örtlicher Träger und Arbeitgeber) Landkreis (Jugendhilfeplanung) Land (Finanzierung und Rahmenbedingungen, Betriebserlaubnis) Bund (Rahmengesetzgebung SGB VIII)

Kindertagesstätten - Wer ist zuständig? (3) Politische Lobby für Jugendhilfe Kommunale Spitzenverbände Städtetag Landkreistag Städte- und Gemeindebund Interessenvertretung der Arbeitgeber Kommunaler Arbeitgeberverband (KAV) - Land Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) Bund Problem: Keine erkennbare Querverbindung Keine explizite Fachlichkeit für Sozial- und Erziehungsdienst

Kindertagesstätten - Wer ist zuständig? (4) Politische Lobby für Kinder und Eltern Parlamente und Parteien Gemeinde Landkreis Land Bund

Kindertagesstätten - Wer ist zuständig? (5) Schwarze Peter-Spiel Arbeitgeber: Für Finanzierung von Kita ist die Politik zuständig. Wir können nur verteilen, was uns die Parlamente geben. Politik: Für Tarifverträge sind Arbeitgeber und Gewerkschaften zuständig. Die Höhe der Bezahlung liegt nicht in unserer Hand.

Stand der Verhandlungen (1) 25. Februar 2015, Hannover 1. Verhandlungsrunde Gewerkschaften übergeben und begründen Forderungen Gehaltssteigerung von durchschnittlich zehn Prozent Höhere Eingruppierung: ErzieherInnen von S 6 in S 10, S 8 in S 11 Eingruppierung von KitaleiterInnen zusätzlich zur genehmigten Platzzahl Zahl der Gruppen und der Beschäftigten Wegfall der verlängerten Stufenlaufzeit für ErzieherInnen mit schwierigen Tätigkeiten und HeilpädagogInnen Beibehaltung der erreichten Erfahrungsstufe bei Höhergruppierung und Arbeitgeberwechsel VKA: Forderungen unberechtigt und zu hoch. Gehalt der Erzieherin sei seit 2009 um 33 % gestiegen. Weitere Erhöhung unnötig.

Rechenschieber (1) VKA-Modell Äpfel mit Birnen Zeitpunkt Tarif Entgeltgruppe Betrag 1. Januar 2009 TVöD EG 6, Stufe 6 2.475 Euro E-Tabelle 1. März 2015 TVöD-SuE S 6, Stufe 6 3.289 Euro S-Tabelle Steigerung 814 Euro = 33 Prozent GEW-Modell S-Klasse Zeitpunkt Tarif Entgeltgruppe Betrag 1. November 2009 TVöD-SuE S 6, Stufe 6 2.864 Euro S-Tabelle 1. März 2015 TVöD-SuE S 6, Stufe 6 3.289 Euro S-Tabelle Steigerung 425 Euro = 15 Prozent

Rechenschieber (2) GEW-Modell Historie Zeitpunkt Tarif Entgeltgruppe Betrag 1. Mai 2004 BAT-West Vc + Ortszuschlag + allg. 2.726 Euro Kommune Zulage + Verg.gruppenzulage 1. Januar 2009 TVöD E-Tabelle EG 6, Stufe 6 2.475 Euro 1. November 2009 TVöD-SuE S-Tabelle S 6, Stufe 6 2.864 Euro 1. März 2015 TVöD-SuE S-Tabelle S 6, Stufe 6 3.289 Euro

VKA: Sozial- und Erziehungsdienst wurde bereits überproportional bevorzugt Tatsächlich: Einbruch bei Wechsel BAT TVöD (Wegfall Bewährungsaufstieg) Steigerung bei Erzieherin geringer als bei allen ArbeitnehmerInnen Gehalt ErzieherIn und Durchschnittsverdienst aller ArbeitnehmerInnen 2004-2014 2004 2009 (E-Tabelle) 2009 (S-Tabelle) 2014 Steigerung 2004-2014 Anfangsgehalt 1.928,78 1.922,60 2.040,00 2.311,21 19,8 Endgehalt 2.725,84 2.474,80 2.864,00 3.211,97 17,8 Durchschnitt aller ArbeitnehmerInnen 2.846,00 3.141,00 3.141,00 3.527,00 23,9

Stand der Verhandlungen (2) 23. März 2015, Münster 2. Verhandlungsrunde Vereinbarung über Zeitplan: Vier Termine zu spezifischen Sachverhalten VKA: Erste Überlegungen zu Kitaleitung Eingruppierung der Kitaleitung S 7 in S 10: Durchschnittliche Steigerung 378 Euro S 10 in S 11: Durchschnittliche Steigerung 106 Euro Bemessung nach Plätzen und Beschäftigten Aber: nur pädagogisches Personal in Vollzeitäquivalenten Erbringt nach VKA-Umfrage Höhergruppierungen: Für 27 %: S 13 in S 15 = 130 Euro; für 73 %: 0 Euro Für 34 %: S 15 in S 16 = 245 Euro; für 66 %: 0 Euro Für S 16 und S 17:??? Gewerkschaften: Überlegungen teilweise nachvollziehbar, aber kein Angebot

Stand der Verhandlungen (3) 8. April 2015, Düsseldorf 3. Verhandlungsrunde VKA: Erste Überlegungen zu KinderpflegerInnen und ErzieherInnen Neue Heraushebung für pädagogische Spezialgebiete (z. B. musische Erziehung) S 3 in S 4: Durchschnittliche Steigerung 140 Euro S 6 in S 7: Durchschnittliche Steigerung 30 Euro Gewerkschaften: Keine Verhandlungsgrundlage

Stand der Verhandlungen (4) 16. April 2015, Hannover 4. Verhandlungsrunde VKA: Erste Überlegungen zu handwerklicher Erziehungsdienst Gewerkschaften: Keine Verhandlungsgrundlage 20./21. April 2015, Offenbach 5. Verhandlungsrunde VKA: Rückblick auf vorangegangene Themen, kein Vorschlag zu SozialarbeiterInnen Gewerkschaften: Keine Verhandlungsgrundlage

Resümee Arbeitgeber haben in fünf Verhandlungsrunden kein Angebot vorgelegt. Bisherige Vorschläge greifen nur kleine Fallgruppen heraus. Generelle Aufwertung des Sozial- und Erziehungsdienstes wird von VKA abgelehnt. Konsequenz Verhandlungen sind gescheitert Urabstimmung 96,4 Prozent der GEW Mitglieder stimmen mit JA Unbefristeter Streik

Engagiert Gewerkschaftlich Organisieren Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Bernhard Eibeck Bernhard.eibeck@gew.de