1. Aufgabe Theoriefragen 20 Punkte 2. Aufgabe Kalkulation 30 Punkte 3. Aufgabe Bilanzanalyse 30 Punkte 4. Aufgabe Kalkulation 20 Punkte

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Transkript:

Fallstudie Polish AG Übungsprüfung Rechnungswesen für Verkaufs- und Marketingfachleute 2014 Aufteilung der Prüfung 1. Aufgabe Theoriefragen 20 Punkte 2. Aufgabe Kalkulation 30 Punkte 3. Aufgabe Bilanzanalyse 30 Punkte 4. Aufgabe Kalkulation 20 Punkte Total Punkte Prüfungszeit 100 Punkte 90 Minuten Das Produktionsunternehmen Polish AG ist im Bereich Herstellung von Politurmitteln tätig. die Firma Polish AG verkauft an Grossisten und Grossabnehmer. Die Firma ist im Obligationenrecht eingetragen und schliesst die Jahresrechnungen per 31.12. ab. Mit einem Bruttoumsatz im Jahr 2013 von rund 8 Mio. ist Polish AG Spezialist und Nischenplayer. Rundungsregeln: Anzahl in Stücke sollen auf das nächste Sück aufgerundet werden. Prozentzahlen sind auf eine Kommastelle genau zu runden. Zwischenresultate sind auf zwei Stellen nach dem Komma kaufmännisch zu runden. Endpreise inkl. Mwst sind auf 5 Rappen kaufmännisch zu runden. Seite 1 von 19

1. Aufgabe Theoriefragen 20 Punkte 1.1. Erklären Sie den Leverage Effekt und füllen Sie die leeren Kästchen im Zahlenbeispiel. 6 Punkte Erklärung: Zahlenbeispiel: Eigenfinanzierungsgrad: 50.0% 25.0% 25.0% unverzinsbares Fremdkapital: 4'000 4'000 4'000 verzinsliches Fremdkapital: 6'000 11'000 11'000 Fremdkapitalzins: 2.0% 2.0% 5.0% Eigenkapital: 10'000 5'000 5'000 Gewinn ohne Zinsen: 620 620 620 Zinsen: 120 Reingewinn 500 Eigenkapitalrendite: 5.0% Gesamtkapitalrendite: 3.1% 3.1% 3.1% 1.2. Thema Abschreibungen 4 Punkte 1.2.1. Zeichnen Sie in die untenstehende Grafik den Verlauf von progressiven Abschreibungen ein. Buchwert 1.2.2. Nennen Sie ein Beispiel dafür. Zeitverlauf Seite 2 von 19

1.3. Nennen Sie zwei Möglichkeiten das Delkredere-Risiko zu bewerten und erklären Sie diese. Möglichkeit: 4 Punkte Erklärung: Möglichkeit: Erklärung: 1.4. Nennen Sie ein Beispiel für eine Teilkostenrechnung. 2 Punkte Beispiel: 1.5. Ein Unternehmen weist einen hohen Verschuldungsgrad, eine tiefe Liquidität und eine schlechte Rentabilität aus. Beschreiben Sie eine Massnahme die alle 3 Kennzahlen gleichzeitig verbessert. 4 Punkte Beschrieb: Seite 3 von 19

2. Aufgabe Kalkulation 30 Punkte Für die Produktgruppe Autopolitur der Firma Polish AG liegen folgende Gemeinkostenzuschlagssätze vor: Materialgemeinkostenzuschlagssatz: 33.3% Fertigungsgemeinkostenzuschlagssatz: 60.0% Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkostenzuschlagssatz: 25.0% 2.1.1. Berechnen Sie die Herstellkosten, die Selbstkosten und den Nettoerlös pro Liter, wenn für 10 Liter 3.00 an Materialeinzelkosten, 10.00 an variablen Fertigungslöhnen für die Produktion von 10 Litern und ein Gewinnzuschlag von 100% berechnet wird. 8 Punkte 2.1.2 Sie haben die Möglichkeiten einen Teil der Produktion nach Polen zu verlagern. Sie würden damit 50% der Fertigungslöhne einsparen. Wie würde sich die Kalkulation verändern, wenn Sie davon ausgehen, dass die Beträge für die Fertigungsgemeinkosten, die Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten und der Gewinnzuschlag fix wären und demnach im Betrag gleich bleiben. 6 Punkte Seite 4 von 19

2.2.1. Die Geschäftsleitung hat sich für eine Produktentwicklungsstrategie entschieden. Sie wollen das Produkt Carpo in einer ½-Literflasche, direkt den Produktverwendern verkaufen. Von Ihnen als Produkt Manager erwarten Sie eine Berechnung des Verkaufspreises pro Flasche inkl. 8.0% Mehrwertsteuer (auf zwei Kommastellen genau). Folgende zusätzliche Angaben sind bekannt: 10 Punkte Materialkosten pro Liter variable Fertigungslöhne pro Liter Gewinnzuschlag Rabatt 0.92 0.74 200.0% 10.0% 2.2.2. Berechnen Sie die Verkaufsmenge, ab welcher Sie einen Gewinn erzielen, wenn nur die Materialeinzelkosten und die variablen Fertigungslöhne als variabel gelten und Sie total 250'000.- Fixkosten decken müssen. 6 Punkte Seite 5 von 19

3. Aufgabe Bilanzanalyse 30 Punkte Bisher wurden bei der Polish AG nur flüssige Polituren gefertigt. Aufgrund der letzten erfolgreichen Jahre, hat die Geschäftsleitung entschieden, die Produktepalette durch Poliertücher zu ergänzen. In diesem Zusammenhang möchte man eine mittlere Familienunternehmung kaufen und verschiedenste Synergien nutzen. Erste Gespräche haben stattgefunden und werden durch einen prominenten und kompetenten Unternehmensberater begleitet. Aus zeitlichen Gründen bittet Sie der externe Unternehmensberater um eine kurze Einschätzung des evaluierten Unternehmens. Folgende Bilanz- und Erfolgsrechnungszahlen stehen zur Verfügung. alle Zahlen in T Bilanz Aktiven 2011 2012 2013 Liquide Mittel 30 50 20 Debitoren 100 80 85 Delkredere -5-4 -4 Rohmaterial 170 175 180 Halbfabrikate 30 30 40 Mobilien 195 185 170 Summe Aktiven 520 516 491 Passiven 2011 2012 2013 Kreditoren 15 20 18 Bankkontokorrent 20 20 65 übriges kurzfristiges Fremdkapital 80 60 60 langfristige Darlehen vom Inhaber 100 200 200 Aktienkapital 100 100 100 Gesetzliche Reserven 20 20 20 Gewinnvortrag 100 53 96 Gewinn 85 43-68 Summe Passiven 520 516 491 Erfolgsrechnung 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Bruttoumsatz 1400 1200 1'450 1'900 2'500 2'200 1'954 Erlösminderungen -20-10 -50-100 -150-150 -204 Nettoerlös 1'380 1'190 1'400 1'800 2'350 2'050 1'750 Warenaufwand 714 660 696 912 1'200 1'150 1'050 Bruttogewinn 666 530 704 888 1'150 900 700 Betriebsaufwände 620 610 650 850 1'070 880 750 Betriebsergebnis 46-80 54 38 80 20-50 ausserbetr. Aufwände 66 20 24 6-5 -23 18 Unternehmensergebnis -20-100 30 32 85 43-68 Seite 6 von 19

3.1. Machen Sie je eine Aussage zur Liquidität, zur Stabilität und zur Rentabilität der Firma. Belegen Sie diese Aussagen mit den zwei wichtigsten Kennzahlen. 18 Punkte Aussage Liquidität: Erste Kennzahl: Zweite Kennzahl: Aussage Stabiltität: Erste Kennzahl: Zweite Kennzahl: Aussage Rentabilität: Erste Kennzahl: Zweite Kennzahl: 3.2. Nennen Sie sechs Elemente, welche Sie aus keinen Kennzahlen lesen können, welche jedoch wichtig für einen Kaufentscheid der Unternehmung sein könnten. 12 Punkte Seite 7 von 19

4. Aufgabe Kalkulation 20 Punkte Die Familienunternehmung aus Aufgabe 3 hat keine Betriebsbuchhaltung. Darum sind die Fixkosten nicht auf verschiedene Kostenstellen und Kostenträger verteilbar. Bisher hat man sich keine Gedanken über eine Kostentransparenz gemacht. Es werden drei verschiedene Produkte hergestellt. SiverPol, WindowPol und KeraPol. Aus Gesprächen mit den Firmeninhabern und Prozessverantwortlichen wissen Sie, dass der Warenaufwand als einzige variable Kosten gelten. Alle anderen Kosten sind fix. Desweiteren kennen Sie folgende Faktoren: Zahlen von 2013: SilverPol WindowPol KeraPol Nettoerlös pro Stück 19.50 9.50 14.50 Warenaufwand pro Stück 12.50 5.50 8.10 4.1. Die Betriebskosten von T 750 kann man auf zwei verschiedene Sparten aufteilen. Sie gehen davon aus, dass rund T 150 Synergiepotenzial (gemeinsame Buchaltung, Overhead, Softwarekosten etc.) vorhanden ist. Die restlichen Kosten versuchen Sie mittels einer Äquivalenzziffernkalkulation aufzuteilen. Füllen Sie die untenstehende Tabelle vollständig aus (runden Sie auf ganze Franken): 10 Punkte Produktionskostenaufteilung: SilverPol = halb so viel Kosten wie WindowPol KerPol = ¼ weniger als WindowPol Produkt SilverPol WindowPol KeraPol verkaufte Stück 2013 38'500 53'600 33'800 Äquivalenzziffer Rechnungseinheit Kostenaufteilung Total Produktionskosten 4.2. Berechnen Sie für jedes Produkt die mengenmässige Nutzschwelle. Runden Sie das Resultat auf das nächste Stück auf. (Wenn Sie bei der Aufgabe 4.1. keine Fixkostenaufteilung errechnet haben, nehmen Sie für SilverPol 117'617.00, für WindowPol 327'495.00 und für KeraPol 154'888.00) 10 Punkte Zahlen von 2013: SilverPol WindowPol KeraPol Nettoerlös pro Stück Warenaufwand pro Stück DB pro Stück Fixkosten Mengenmässige Nutzschwelle Seite 8 von 19

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Lösung Fallstudie Polish AG Lösung Übungsprüfung Rechnungswesen für Verkaufs- und Marketingfachleute 2014 Aufteilung der Prüfung 1. Aufgabe Theoriefragen 20 Punkte 2. Aufgabe Kalkulation 30 Punkte 3. Aufgabe Bilanzanalyse 30 Punkte 4. Aufgabe Kalkulation 20 Punkte Total Punkte Prüfungszeit 100 Punkte 90 Minuten Das Produktionsunternehmen Polish AG ist im Bereich Herstellung von Politurmitteln tätig. die Firma Polish AG verkauft an Grossisten und Grossabnehmer. Die Firma ist im Obligationenrecht eingetragen und schliesst die Jahresrechnungen per 31.12. ab. Mit einem Bruttoumsatz im Jahr 2013 von rund 8 Mio. ist Polish AG Spezialist und Nischenplayer. Krättli Consulting Seite 12 von 19

1. Aufgabe Theoriefragen 20 Punkte 1.1. Erklären Sie den Leverage Effekt und machen Sie ein Zahlenbeispiel. 6 Punkte Erklärung: Als Leverage-Effekt wird die Hebelwirkung der Zinsen des Fremdkapitals auf die Eigenkapitalrentabilität verstanden. So kann durch Einsatz von Fremdkapital die Eigenkapitalrendite gesteigert werden. Dies trifft jedoch nur zu, wenn ein Anleger Fremdkapital zu günstigeren Konditionen aufnehmen kann als an Gesamtkapitalrentabilität erzielt wird. Zahlenbeispiel: Eigenfinanzierungsgrad: 50.0% 25.0% 25.0% unverzinsbares Fremdkapital: 4'000 4'000 4'000 verzinsliches Fremdkapital: 6'000 11'000 11'000 Fremdkapitalzins: 2.0% 2.0% 5.0% Eigenkapital: 10'000 5'000 5'000 Gewinn ohne Zinsen: 620 620 620 Zinsen: 120 220 550 Reingewinn 500 400 70 Eigenkapitalrendite: 5.0% 8.0% 1.4% Gesamtkapitalrendite: 3.1% 3.1% 3.1% 1.2. Thema Abschreibungen 4 Punkte 1.2.1. Zeichnen Sie in die untenstehende Grafik den Verlauf von progressiven Abschreibungen ein. Buchwert 1.2.2. Nennen Sie ein Beispiel dafür. Zeitverlauf Wir haben ein neues Produkt auf den Markt gebracht, welches mit einer speziellen Maschine hergestellt wird. Die Maschine wird nur für diese Produkt benötigt. Das Produkt wird sich im Markt in den nächsten Jahren durchsetzen. Dadurch wird die Maschine in Zukunft öfter gebraucht als heute und der Wertverzehr steigt stetig an. 1.3. Nennen Sie zwei Möglichkeiten das Delkredere-Risiko zu bewerten und erklären Sie diese. Möglichkeit: Pauschalbewertung 4 Punkte Erklärung: Bei der Pauschalbewertung wird ein Prozentsatz (z.b. 5%) des Debitorenbestandes als Delkredere bewertet. Möglichkeit: Erklärung: Einzel- oder Individualbewertung Jeder Debitoren wird aufgrund des jeweiligen Verlustrisikos bewertert. Die Summe der einzelnen Bewertungen ergeben den Wert des Delkrederes Krättli Consulting Seite 13 von 19

1.4. Nennen Sie ein Beispiel für eine Teilkostenrechnung. 2 Punkte Beispiel: Deckungsbeitragsrechnung 1.5. Ein Unternehmen weist einen hohen Verschuldungsgrad, eine tiefe Liquidität und eine schlechte Rentabilität aus. Beschreiben Sie eine Massnahme die alle 3 Kennzahlen gleichzeitig verbessert. 4 Punkte Beschrieb: oder: oder: Verkauf eines Gebäudes und Zurückleasen desselben. Das Gebäude befindet sich seit langer Zeit in Firmenbesitz und bringt einen Verkaufserlös weit über dem Buchwert (damaliger Kaufpreis!) Unser grösster Lieferant steigt bei uns als Aktionär ein, wandelt sein Kreditorenguthaben in AK um und gewährt uns in Zukunft Vorzugsbedingungen beim Einkauf Gesamtmassnahme: Starke Erhöhung des Eigenkapitals, Rückzahlung eines langfristigen Darlehens mit hohem Zins, Zinsen werden stark reduziert (Rendite), Verhältnis EK:FK wird zugunsten EK verbessert Liquidität wird durch Reduktion des Bankkontokorrentkontos aus AK- Erhöhung abgebaut. Krättli Consulting Seite 14 von 19

2. Aufgabe Kalkulation 30 Punkte Für die Produktgruppe Autopolitur der Firma Polish AG liegen folgende Gemeinkostenzuschlagssätze vor: Materialgemeinkostenzuschlagssatz: 33.3% Fertigungsgemeinkostenzuschlagssatz: 60.0% Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkostenzuschlagssatz: 25.0% 2.1.1. Berechnen Sie die Herstellkosten, die Selbstkosten und den Nettoerlös pro Liter, wenn für 10 Liter 3.00 an Materialeinzelkosten, 10.00 an variablen Fertigungslöhnen für die Produktion von 10 Litern und ein Gewinnzuschlag von 100% berechnet wird. 8 Punkte Materialeinzelkosten pro Liter Materialgemeinkosten 33.3% Total Materialkosten Fertigungslöhne pro Liter Fertigungsgemeinkosten 60.0% Total Fertigungskosten Herstellkosten VVGK 25.0% Selbstkosten Gewinnzuschlag 100.0% Nettoerlös 2.1.2 Sie haben die Möglichkeiten einen Teil der Produktion nach Polen zu verlagern. Sie würden damit 50% der Fertigungslöhne einsparen. Wie würde sich die Kalkulation verändern, wenn Sie davon ausgehen, dass die Beträge für die Fertigungsgemeinkosten, die Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten und den Gewinnzuschlag fix wären und demnach gleich bleiben. 0.30 0.10 0.40 1.00 0.60 1.60 2.00 0.50 2.50 2.50 5.00 6 Punkte Materialeinzelkosten pro Liter Materialgemeinkosten 33.3% Total Materialkosten Fertigungslöhne pro Liter Fertigungsgemeinkosten 120.0% Total Fertigungskosten Herstellkosten VVGK 33.3% Selbstkosten Gewinnzuschlag 125.0% Nettoerlös 0.30 0.10 0.40 0.50 0.60 1.10 1.50 0.50 2.00 2.50 4.50 Krättli Consulting Seite 15 von 19

2.2.1. Die Geschäftsleitung hat sich für eine Produktentwicklungsstrategie entschieden. Sie wollen das Produkt Carpo in einer ½-Literflasche, direkt den Produktverwendern verkaufen. Von Ihnen als Produkt Manager erwarten Sie eine Berechnung des Verkaufspreises pro Flasche inkl. 8.0% Mehrwertsteuer (auf zwei Kommastellen genau). Folgende zusätzliche Angaben sind bekannt: 10 Punkte Materialkosten pro Liter variable Fertigungslöhne pro Liter Gewinnzuschlag Rabatt 0.92 0.74 200.0% 10.0% Materialeinzelkosten pro ½ Liter Materialgemeinkosten 33.3% Total Materialkosten Fertigungslöhne pro ½ Liter Fertigungsgemeinkosten 60.0% Total Fertigungskosten Herstellkosten VVGK 25.0% Selbstkosten Gewinnzuschlag 200.0% Nettokreditverkaufspreis 90.0% Rabatt 10.0% Bruttokreditverkaufspreis exkl. Mwst 100.0% Mwst 8.0% Bruttokreditverkaufspreis exkl. Mwst 108.0% 0.46 0.15 0.61 0.37 0.22 0.59 1.20 0.30 1.50 3.00 4.50 0.50 5.00 0.40 5.40 2.2.2. Berechnen Sie die Verkaufsmenge, ab welcher Sie einen Gewinn erzielen, wenn nur Materialeinzelkosten und die variablen Fertigungslöhne als variabel gelten und Sie total 250'000.- Fixkosten decken müssen. 6 Punkte Anzahl Stück 1 Stück 68'119.90 Stück Nettoerlös 4.50 306'539.55 variable Kosten 0.83 Deckungsbeitrag 3.67 250'000.00 Fixkosten - 250'000.00 Gewinn - - Ab 68120 verkauften Stück wird ein Gewinn erzielt. Krättli Consulting Seite 16 von 19

3. Aufgabe Bilanzanalyse 30 Punkte Bisher wurden bei der Polish AG nur flüssige Polituren gefertigt. Aufgrund der letzten erfolgreichen Jahre, hat die Geschäftsleitung entschieden, die Produktepalette durch Poliertücher zu ergänzen. In diesem Zusammenhang möchte man eine mittlere Familienunternehmung kaufen und verschiedenste Synergien nutzen. Erste Gespräche haben stattgefunden und werden durch einen prominenten und kompetenten Unternehmensberater begleitet. Aus zeitlichen Gründen bittet Sie der externe Unternehmensberater um eine kurze Einschätzung des evaluierten Unternehmens. Folgende Bilanz- und Erfolgsrechnungszahlen stehen zur Verfügung. alle Zahlen in T Bilanz Aktiven 2011 2012 2013 Liquide Mittel 30 50 20 Debitoren 100 80 85 Delkredere -5-4 -4 Rohmaterial 170 175 180 Halbfabrikate 30 30 40 Mobilien 195 185 170 Summe Aktiven 520 516 491 Passiven 2011 2012 2013 Kreditoren 15 20 18 Bankkontokorrent 20 20 65 übriges kurzfristiges Fremdkapital 80 60 60 langfristige Darlehen vom Inhaber 100 200 200 Aktienkapital 100 100 100 Gesetzliche Reserven 20 20 20 Gewinnvortrag 100 53 96 Gewinn 85 43-68 Summe Passiven 520 516 491 Erfolgsrechnung 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Bruttoumsatz 1400 1200 1'450 1'900 2'500 2'200 1'954 Erlösminderungen -20-10 -50-100 -150-150 -204 Nettoerlös 1'380 1'190 1'400 1'800 2'350 2'050 1'750 Warenaufwand 714 660 696 912 1'200 1'150 1'050 Bruttogewinn 666 530 704 888 1'150 900 700 Betriebsaufwände 620 610 650 850 1'070 880 750 Betriebsergebnis 46-80 54 38 80 20-50 ausserbetr. Aufwände 66 20 24 6-5 -23 18 Unternehmensergebnis -20-100 30 32 85 43-68 Krättli Consulting Seite 17 von 19

3.1. Machen Sie je eine Aussage zur Liquidität, zur Stabilität und zur Rentabilität der Firma. Belegen Sie diese Aussagen mit den zwei wichtigsten Kennzahlen. 18 Punkte Aussage Liquidität: Erste Kennzahl: Zweite Kennzahl: Aussage Stabiltität: Die Liquidität sieht nicht so gut aus. Per Ende 2013 kann die Firma mit den kurzfristigen Vermögenswerten die kurzfristigen Verbindlichkeiten nicht decken. Der Liquiditätsgrad 2 sollte 100% sein. Im Jahr 2012 war dieser Liquiditätsgrad noch besser. Kurzfristige Liquiditätsengpässe könnten der Grund sein, wieso die Bankschulden im Jahr 2013 erheblich gestiegen sind. Noch schwieriger sieht die Liquidität im Zusammenhang mit der Übernahme aus, da wahrscheinlich das langfristige Fremdkapital vom Inhaber bei einer Übernahme getilgt werden muss. Es also kaum Liquidität vorhanden. Liquiditätsgrad 2 von 2013 70.6% Liquiditätsgrad 2 von 2012 126.0% Die goldene Bilanzregel ist erfüllt. Der Anlagedeckungsgrad 2 ist über 100%. Dies hat jedoch vor allem mit dem langfristigen Darlehen vom Inhaber zu tun. Falls wir die Firma übernehmen würden, müssten man über das Darlehen sprechen. Denn wenn das zurückbezahlt ist, ist kein langfristiges Fremdkapital für die Deckung mehr da. Dann wäre der Anlagedeckungsgrad 2 identisch mit dem Anlagedeckungsgrad 1 und der wäre deutlich unter 100%. Erste Kennzahl: Zweite Kennzahl: Aussage Rentabilität: Anlagedeckungsgrad 2 204.7% Anlagedeckungsgrad 1 87.1% Die Rentabilität im Jahr 2013 ist natürlich schlecht, da ein Verlust erwirtschaftet wurde. Auch in den Jahren zuvor war die Rentabilität nicht wie gewünscht. Nur die Eigenkapitalrendite im Jahr 2011 ist gut. Etwas komisch mutet jedoch an, dass genau in diesem Jahr der Inhaber wahrscheinlich T 100 aus der Firma abgezogen hat, welche er dann im Jahr 2012 wieder als Darlehen zur Verfügung stellen musste. Erste Kennzahl: Zweite Kennzahl: Eigenkapitalrendite 2013-45.9% Eigenkapitalrendite 2012 19.9% 3.2. Nennen Sie sechs Elemente, welche Sie aus keinen Kennzahlen lesen können, welche jedoch wichtig für einen Kaufentscheid der Unternehmung sein könnten. 12 Punkte - Mögliches Kosteneinsparungspotenzial - Wachstums-, Forschungs- und Entwicklungspotenzial durch Synergien - Marktattraktivität und Zukunftspotenzial der Produkte - Imagepotenzial - Know How und Human Management Potenzial - Unternehmenskultur und -struktur, Führungsphylosophie Krättli Consulting Seite 18 von 19

4. Aufgabe Kalkulation 20 Punkte Die Familienunternehmung aus Aufgabe 3 hat keine Betriebsbuchhaltung. Darum sind die Fixkosten nicht auf verschiedene Kostenstellen und Kostenträger verteilbar. Bisher hat man sich keine Gedanken über eine Kostentransparenz gemacht. Es werden drei verschiedene Produkte hergestellt. SiverPol, WindowPol und KeraPol. Aus Gesprächen mit den Firmeninhabern und Prozessverantwortlichen wissen Sie, dass der Warenaufwand als einzige variable Kosten gelten. Alle anderen Kosten sind fix. Desweiteren kennen Sie folgende Faktoren: Zahlen von 2013: SilverPol WindowPol KeraPol Nettoerlös pro Stück 19.50 9.50 14.50 Warenaufwand pro Stück 12.50 5.50 8.10 4.1. Die Betriebskosten von T 750 kann man auf zwei verschiedene Sparten aufteilen. Sie gehen davon aus, dass rund T 150 Synergiepotenzial (gemeinsame Buchaltung, Overhead, Softwarekosten etc.) vorhanden ist. Die restlichen Kosten versuchen Sie mittels einer Äquivalenzziffernkalkulation aufzuteilen. Füllen Sie die untenstehende Tabelle vollständig aus (runden Sie auf ganze Franken): 10 Punkte Produktionskostenaufteilung: SilverPol = halb so viel Kosten wie WindowPol KerPol = ¼ weniger als WindowPol Produkt verkaufte Stück 2013 Äquivalenzziffer Rechnungseinheit Kostenaufteilung SilverPol 38'500 1.0 38'500 117'617 WindowPol 53'600 2.0 107'200 327'495 KeraPol 33'800 1.5 50'700 154'888 Total Produktionskosten 196'400 600'000 4.2. Berechnen Sie für jedes Produkt die mengenmässige Nutzschwelle. Runden Sie das Resultat auf das nächste Stück auf. (Wenn Sie bei der Aufgabe 4.1. keine Fixkostenaufteilung errechnet haben, nehmen Sie für SilverPol 117'617.00, für WindowPol 327'495.00 und für KeraPol 154'888.00) 10 Punkte Zahlen von 2013: SilverPol WindowPol KeraPol Nettoerlös pro Stück 19.50 9.50 14.50 Warenaufwand pro Stück 12.50 5.50 8.10 DB pro Stück 7.00 4.00 6.40 Fixkosten 117'617.00 327'495.00 154'888.00 Mengenmässige Nutzschwelle 16'803 Stück 81'874 Stück 24'202 Stück Krättli Consulting Seite 19 von 19