Zusammenfassung v06 vom 2. Mai 2013

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Zusammenfassung v06 vom 2. Mai 2013 Ausflug in die Kernphysik: Atomkerne des Elements Sym werden durch Angabe der Massenzahl A und Kernladungszahl Z spezifiziert: A = Z + N, wobei N die Neutronenzahl ist. Die Notation lautet dann A Z Sym Die Radien von schweren Kernen (A >40) können durch eine so genannte Woods-Saxon-Kurve beschrieben werden: 0 (r) = 1+exp( r a d ) (25) a =1.18A 1/3 0.48fm (26) d =0.55 ± 0.07fm (27) NB: die Abhängigkeit A 1/3 bedeutet, dass die mittlere Dichte 0 von Kernmaterie ungefähr konstant ist. Die Bindungsenergie schwerer Kernbruchstücke nach einer Spaltung eines Kerns in Bruchstücke mit typischem Radius R kann ebenfalls sinnvoll aus dem Coulombpotenzial abgeschätzt werden: E sp. = 1 q1q 2 (28) 4 0 R Kernradien erhält man aus Tabellenwerken oder aus der Saxon- Woods-Gleichung (27). Typische Werte sind 200 MeV/c 2. Die Kapazität C eines Objektes gibt an, mit welcher Ladung Q es bei einer Spannung U geladen werden kann: Q = C U (29) Die Einheit der Kapazität ist das Farad (F); 1 F = 1 C/V. Es ergibt sich für die Kapazität einer leitenden Kugel mit Radius R: C Kugel =4 0 R eines Plattenkondensators mit Plattenfläche A, die den Abstand d haben: C Kond. = 0 A/d Die Schaltung von Kondensatoren kann parallel oder seriell erfolgen. In Parallelschaltung liegt an den Elementen die gleiche Spannung, die Ladungen und Kapazitäten addieren sich. In Serienschaltung addieren sich die Spannungen und die Ladungen sind jeweils gleich gross: C parallel = C 1 + C 2 (30) 1/C serie =1/C 1 +1/C 2 (31) Die Energie im Kondensator ergibt sich aus der Integration der mechanischen Arbeit, wenn man die Platten trennt. Eine Integration der zugeführten Ladungen aus dw = u dq liefert das gleiche Ergebnis: W Kond. = 1 2 CU2 = Q 2 /(2C) (32) Die Energiedichte des elektrischen Feldes kann man mit Hilfe des Plattenkondensators herleiten, indem die darin gespeicherte Energie (s.o.) durch das Volumen dividiert wird. Das Resultat ist aber unabhängig von diesem speziellen Fall allgemein gültig: w E = 1 2 0E 2 (33)

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30 1. Elektrostatik [Demtröder] 1.7.4 Die elektrische Feldenergie im Dielektrikum Füllt man das Volumen zwischen den Platten eines Kondensators mit einem Dielektrikum, so steigt die Kapazität C um den Faktor ε an (bei gleicher Spannung wird eine höhere Ladungsdichte erzielt). Deshalb ist die Energie des elektrischen Feldes W el = 1 2 CU2 = 1 2 ε ε A ( 0 d E 2 ) (de) d 2 = ε 1 2 ε 0E 2 A d = ε 1 2 ε 0 E 2 V und die Energiedichte w el = W el /V mit D = εε 0 E w el = ε ε0 2 E2 = 1 2 E D. (1.67) Gleichung (1.67) ist die verallgemeinerte Form von (1.50), die sowohl im Vakuum (D = ε 0 E)alsauchin Materie gilt. Man kann sich die Erhöhung der Energiedichte bei Einführen des Dielektrikums folgendermaßen klar machen: Zu der Energiedichte 1 2 ε 0E 2 des Feldes im Vakuum kommt noch die Energie, die für die Ladungsverschiebung x in den Atomen gegen die rücktreibenden Kräfte F = kx = Q E notwendig ist. Sie ist pro induziertem Dipol Wird der geladene Kondensator aus Abb. 1.46 von der Spannungsquelle entkoppelt, so bleibt die Spannung zwischen den Platten beim Einbringen des Dielektrikums nicht konstant, d. h. die im Feld gespeicherte Energie verringert sich. Ohne Dielektrikum beträgt die Energie W = 1 2 E 0 D 0 V,wennV das Volumen des Kondensators ist. Bei vollständig eingedrungenem Dielektrikum ist D 1 = D 0 (wegen ϱ ges = const) und E 1 = E 0 /ε,dieenergiebeträgtalsow = 1 2ε E 0D 0 V,ist also kleiner als ohne Dielektrikum. Ein Dielektrikum wird in einen isolierten geladenen Kondensator hineingezogen! Man gewinnt also mechanische auf Kosten der elektrischen Energie. Man muss Arbeit aufwenden, um das Dielektrikum wieder aus dem Kondensator zu bringen. Beim isolierten Kondensator ist es leicht einzusehen, dass das Dielektrikum hineingezogen wird. Das System Kondensator/Dielektrikum ist abgeschlossen, und die Energie, die das Feld freisetzt, wird als kinetische Energie auf das Dielektrikum übertragen. Etwas schwieriger zu verstehen ist jedoch der Fall, dass am Kondensator eine feste Spannung anliegt (z. B. durch Verbinden des Kondensators mit einer Batterie, Abschn. 2.8). Führt man das Dielektrikum in den Kondensator ein, so fließen Ladungen aus der Batterie auf die Platten nach. Das D-Feld wird um den Faktor ε größer, und die Energie steigt (bei konstantem E-Feld) ebenfalls um den Faktor ε. DasDielektrikum

z dielektrische Platte Abb. 1.47. Kraft auf eine dielektrische Platte, die in ein elektrisches Feld hineingezogen wird d U [Demtröder] Abb. 1.48. Zur Steighöhe einer dielektrischen Flüssigkeit im elektrischen Feld eines Plattenkondensators Kondensator h FL U

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