STRUKTURGRUPPE - FELGBEWEGUNGEN

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Transkript:

STRUKTURGRUPPE - FELGBEWEGUNGEN Autoren: Andreas Israel, Matthias Paulus 2014 WWW.KNSU.DE Seite1

Übersicht Felgbewegungen 1 o Felgumschwung o Felgrolle Videos o Felgrolle mit gebeugten Armen (1) o Felgrolle mit gestreckten Armen (2) Quellenverzeichnis 1 Siehe KNSU-Beitrag "Strukturübersicht von Turnelementen im Gerätturnen" 2014 WWW.KNSU.DE Seite2

Felgbewegungen Bei Felgbewegungen handelt es sich stets um rückwärts gerichtete Rotationen, welche um feste Drehachsen ausgeführt werden. In der Hauptfunktionsphase erfolgt durch Strecken der Hüftgelenke in Verbindung mit einem Schub oder Zug der Arme eine Aufwärtsbewegung des Körpersbzw. eine fußwärtsgerichtete Bewegung von der Drehachse weg. Die Vorbereitungsphase dient der Aufwärtsverlagerung des Körpers. Hierdurch wird ein ausreichendes Maß an potentieller Energie erzeugt, wodurch der Körper horizontal verlagert und ein optimales Drehmoment resultiert. Die Hauptphase wird durch ein schnelles Beugen und Strecken der Hüftgelenke eingeleitet. Gleichzeitig erfolgt eine Druck- bzw. Schubbewegung der Arme, wobei der Körperschwerpunkt (KSP) von der Drehachse entfernt wird. Die Richtung der Felgbewegung ist allein von der Streckbewegung bzw. deren Zeitpunkt und ihrer Intensität abhängig. Je später die Hüftgelenke gestreckt werden, desto steiler verläuft die Bahn des KSP und je früher sie gestreckt werden, desto flacher verläuft die Bahn des KSP. 2 In der Endphase wird der Körper in den Stand oder Stütz überführt. Das Felgen kann realisiert werden z.b. mit einem Umschwung: Felgumschwung. Beide Strukturgruppen, die Felg- und Umschwungbewegung sind in der Hauptfunktionsphase gleichermaßen an der Realisierung des Bewegungsablaufes beteiligt. Wir sprechen von einer subalternen Beziehung. Also: Umschwingen mit Felgen. Abb. 1: Felgrolle rückwärts in den Handstand z.b. nach einem Rollen: Felgrolle. Die Strukturgruppe Rollbewegung ist der Felgbewegung vorgelagert.sie übernimmt in der Hauptphase eine untergeordnete Aufgabe für die Realisierung des Bewegungsablaufes. Wir sprechen von einer subkonträren Beziehung. Also: Erst Rollen- dann Felgen. Abb. 2: Struktur und Gesetzmäßigkeiten der Felgbewegungen 2 vgl. Arnold/Leirich, 2005, o.s. 2014 WWW.KNSU.DE Seite3

Felgumschwung Beim Felgumschwung findet eine Rotation von 360 ohne Hüftkontakt mit der Reckstange statt Abb. 3: Felgumschwung Die Reckstange bildet die feste Drehachse, an der die Hände greifen. Als einleitende Funktionsphase dient eine Rückschwungbewegung bis in Handstandnähe. Dadurch erfährt der Körper einen hohen Betrag an potentieller Energie. Aus fast vertikaler Position folgt die 1. überleitende Funktionsphase. Diese umfasst die Rotation um die Reckstange von ca.180. Unmittelbar nach dem Durchschwingen der Lotrechten erfolgt die 1. Hauptfunktionsphase in Form eines Beinvorschwungs. Dieser führt zu einer Erhöhung der Winkelgeschwindigkeit. Darauf folgt die 2. überleitende Funktionsphase, bevor in der 2. Hauptfunktionsphase durch Impulsübertragung die Hüft- und Schultergelenke gestreckt werden. Durch die in der einleitenden Funktionsphase erzielte potentielle Energie, sind die funktionellen Merkmale der 1. und 2. Hauptfunktionsphase optisch nicht so deutlich erkennbar wie bei anderen Felgbewegungen, aber dennoch vorhanden. 3 3 vgl. Timmermann 2000, 84 2014 WWW.KNSU.DE Seite4

Bildnummer Bewegungsmerkmale 1-4 Stütz mit Ristgriff, Rückschwung 5 Rückverlagern der Schultern mit Beugen der Hüftgelenke auf etwa 160. Rückwärtsrotation mit leichtem Rundrücken und fixiertem ARW und BRW. 6 Wenn die Schultern die Senkrechte passieren, den Kopf in Rücklage bringen; gleichzeitiges Strecken der Hüft- und Schultergelenke mit ständigem starkem Druck auf das Gerät; die Füße bewegen sich nahe der Stützpunktsenkrechten aufwärts 7-8 Schnellkräftiges Öffnen des ARW und BRW in den Halben Handstand 9-10 Abbücken in den Seitstand vl. Felgrolle Die Felgrolle ist eine Rolle rückwärts in den Handstand. 1-2 Abb. 4: Felgrolle rückwärts in den Handstand Bildnummer Bewegungsmerkmal 1 Stand auf dem kompletten Fuß, Arme in Hochhalte 2 BRW beugen (110 ) mit Senken der Arme dabei berühren die Finger die Füße 3 Abfangen des Körpers durch die Arme in Beckenhöhe 4 RW. Rollen mit konstantem BRW (110 ); schnelles Rückführen der Arme 5 Aufsetzen der Hände neben den Kopf Öffnen des BRW 6-7 Sobald Füße über Kopf sind; Strecken der Arme in den Handstand 8-11 Absenken der Beine aus dem Handstand in den Stand 2014 WWW.KNSU.DE Seite5

» STRUKTURGRUPPE- FELGBEWEGUNGEN «Quellenverzeichnis Literatur Autor Literaturname Erscheinungsort Erscheinungsjahr Verlag Arnold,K. &Leirich, J. Gerätturnen- Ebenhausen 2005 Lochner Terminologie Timmermann, H. Gerätturnen: Lehren und Lernen Wiebelsheim 2000 Limpert Abbildung / Foto Nummer Titelbild Abbildung 1 Seite 3 Abbildung 2 Seite 3 Abbildung 3 Seite 4 Abbildung 4 Seite 5 Urheber Dietzen-Krämer, Martina Christina Schunk Matthias Paulus, modifizeirt nach Timmermann, H.:Gerrätturnen: Lehren und Lernen. Wiebelsheim: 2000. Limpert Verlag GmbH Philipp Kölzer Dietzen-Krämer, Martina Video Nummer Urheber 1-2 Sportstudenten der Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz, Institut für Sportwissenschaften Urheber des Beitrags Autor Berater Institution Christina Schunk,Israel, Andreas; Paulus, Andreas,Philipp Kölzer, Martina Dietzen- Krämer/ Lehramtsstudierende Minnich, Marlis Institut für Sportwissenschaft, Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz 2014 WWW.KNSU.DE Seite6