Kompetenzfeststellung und Kompetenzentwicklung

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Transkript:

Fachtagung am 2. und 3. November 2009 im Haus der Wirtschaft, IHK zu Kiel Forum 1 Kompetenzfeststellung und Kompetenzentwicklung Kompetenzfeststellung und Dokumentation im Übergang Schule - Beruf Petra Lippegaus-Grünau, Bundesinstitut für Berufsbildung

Kompetenzfeststellung und Dokumentation im Übergang Schule Beruf Petra Lippegaus-Grünau Beitrag zum Forum 1 Kompetenzfeststellung und Kompetenzentwicklung Fachtagung Berufsorientierung 2/3. November 2009 in Kiel Folie 1

Gliederung des Vortrags Kontext Klärungen Qualitätsstandards Folie 2

Qualitätsstandards... für Verfahren zur Kompetenzfeststellung im Übergang Schule Beruf Ergebnisse des Programms Kompetenzen fördern Berufliche Qualifizierung für Zielgruppen mit besonderem Förderbedarf (BQF-Programm) 2001-2006 erarbeitet von einer Expertengruppe aus Wissenschaft und Praxis im Mai 2007 unter der Leitung von Petra Druckrey IMBSE Moers Folie 3

Kompetenzfeststellung wurde im Rahmen von BQF eingesetzt...... für alle zentralen biographischen Phasen: in der allgemein bildenden Schule, der Berufsvorbereitung und Ausbildung, der Nachqualifizierung und in so genannten Such- und Übergangsphasen;... für spezifische Zielgruppen: Jugendliche mit Migrationshintergrund, alleinerziehende Mütter und Väter, Schulverweigerer, Jugendliche im Strafvollzug, drogengefährdete Personen, Jugendliche mit Bedarf an Mobilitätsförderung. Folie 4

Erkenntnisse aus dem BQF-Programm zur Kompetenzfeststellung Kompetenzen müssen im Förderprozess immer wieder erhoben werden. Kompetenzfeststellung muss in ein (Förder-)Netzwerk eingebunden sein; Fort- und Weiterbildung der Fachkräfte ist unerlässlich; Kompetenzfeststellung muss mit Qualitätsanforderungen verknüpft werden. Folie 5

Qualitätsstandards zielen auf Verständigung über Grundannahmen dokumentierte und reflektierte Ziele mehr Transparenz erleichterte Orientierung und Auswahl von Verfahren erhöhte Kooperation gesteigerte Akzeptanz Folie 6

Kontext Klärungen Qualitätsstandards Folie 7

Kompetenzen... Wissen Kenntnisse Fähigkeiten Fertigkeiten Anwendung Handlungsfähigkeit in (neuen) Situationen Selbstorganisation Einstellungen Gefühle Werte, Normen Erfüllen von Anforderungen Ziele Folie 8

Kompetenzbereiche Personalkompetenz Sozialkompetenz Methodenkompetenz Fachkompetenz Berufwahlkompetenz Folie 9

Verfahren der Kompetenzfeststellung (Teil-)standardisierte Testverfahren; Bilanzen und Profilings (biographieorientierte Verfahren, Interviews, Kompetenzbilanzen, Portfolioverfahren); Simulations- bzw. handlungsorientierte Verfahren, wie Assessment Center, Potenzialanalysen. Folie 10

Kontext Klärungen Qualitätsstandards Folie 11

Pädagogische Prinzipien Subjektorientierung Managing Diversity (Vielfalt anerkennen) Lebens- und Arbeitsweltbezug Kompetenzansatz Transparenzprinzip Folie 12

Beispiel: Subjektorientierung Verfahren zur Kompetenzfeststellung im Übergang Schule Beruf sind so anzulegen, dass sie einen biografischen Bezug ermöglichen und die individuellen Kompetenzen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sichtbar werden lassen. die Person des Teilnehmers / der Teilnehmerin als Mittelpunkt Individualisierung Partizipation Biografieorientierung Ziel: Übernahme von Eigenverantwortung Grundlage für individuelle Kompetenzentwicklung Folie 13

Auswahl von Verfahren / Ziel- und Prozessorientierung Professionelle Vorbereitung und Durchführung Geschultes Personal Feedback Professionelle Umsetzung Schriftliche Ergebnisdokumentation Qualitätssicherung Qualitätsprüfung Systemorientierung Folie 14

Beispiel: Ziel- und Prozessorientierung Verfahren zur Kompetenzfeststellung im Übergang Schule Beruf werden zielgerichtet eingesetzt. Ihre Ergebnisse bilden die Grundlage unterschiedlicher Maßnahmen zur zeitnahen Unterstützung, Kompetenzentwicklung und individuellen Förderung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Klärung der Ziele ( Kompetenzentwicklung, nicht: Bewertung von Berufseignung oder Ausbildungsreife) Eingrenzung und Beschreibung der Zielgruppe Auswahl dazu passender Verfahren, Fachkräfte und Rahmenbedingungen Dokumentation und Transfer der Ergebnisse (Datenschutz!) Entwicklung passender individueller Förderangebote Folie 15

Systematische Beobachtung Verhaltensorientierung Dokumentation während der Beobachtung Kriteriengeleitete Beobachtung Mehrfachbeobachtung Trennung von Beobachtung und Bewertung Personalschlüssel Rotation der Beobachterinnen und Beobachter angelehnt an den Arbeitskreis Assessment Center e. V. Folie 16

Beispiel: Verhaltensorientierung In simulations- bzw. handlungsorientierten Verfahren zur Kompetenzfeststellung bildet das Verhalten einer Person in einer bestimmten Handlungssituation die Grundlage aller Bewertungen. konkrete Handlungssituationen Anforderungen aus der Arbeits- oder Lebenswelt Motivation zur aktiven Bewältigung dieser Anforderungen Beobachtung konkreter Verhaltensmerkmale Bewertung ausschließlich auf der Grundlage konkreter und dokumentierter Verhaltensbeobachtung kontrollierte Subjektivität Folie 17

persönliche Ziele Einbindung der Kompetenzfeststellung Kompetenzfeststellung Kompetenzentwicklung individuelle Förderplanung eigene Wege Verantwortung kooperative Berufsorientierungskonzepte Kompetenztrainings Übergangsmanagement Beratung + Begleitung kohärente Fördersysteme Folie 18

Qualitätsstandards herunterzuladen unter: http://www.kompetenzen-foerdern.de/imbse_qualitaetsstandard.pdf Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Petra Lippegaus-Grünau BIBB / Arbeitsbereich 3.1 Berufliche Bildungsgänge und Lernverläufe / Förderung von zielgruppenbezogener Berufsbildung Tel.: 0228-107-2624 Email: lippegaus@bibb.de Folie 19