Der Markt der Informationstechnologie



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Transkript:

medialine.de Fakten für Ihre Zukunft. Mit Extra- Kapitel Zukunft Der Markt der Informationstechnologie PR JECT Daten, Fakten, FUTURE Trends medialine.de/future

Inhalt ITK-Markt S 1 Festnetz S 9 Computer/Hardware S 13 Software/Services S 21 Internet S 27 Mobilnetz S 31 Handy S 36 Zukunft der IT S 40 Werbemarkt S 48 Kommunikation S 52 Anhang S 57 Prognosen für weltweiten ITK-Markt 2009 variieren Kosten sparen ist Top-Thema der Branche Unternehmen für 2010 optimistisch Enterprise-Umsätze mit ITK nehmen ab, SMB könnten zulegen Mobilität treibt Umsatz mit privater IT Vom Arbeits- zum Unterhaltungsmedium TK-Markt schrumpft durch technologischen Wandel Weniger Festnetzanschlüsse in Deutschland Breitband wird Standard DSL versus Kabel Konsumenten kaufen weiter IT Strukturwandel bei Unternehmens-PCs Computerhersteller wachsen mit Netbooks Servermarkt schwächelt in der Krise Halbleiterindustrie erwartet nach der Krise steigende Nachfrage SSD die schnelle Alternative zur Festplatte Peripherie macht PC zur Unterhaltungselektronik Softwareumsätze stagnieren Softwareanbieter in Bewegung Unternehmensanwendungen legen zu SaaS beliebter IT-Services, die Kosten sparen Mehr Internetnutzer Konkurrenz der Browser wächst Web 2.0 sucht ein Geschäftsmodell Mehr Downloads dank schnellem Internet Mehr Verträge als Einwohner in Deutschland Service-Provider mit geringem Umsatzanteil Neue Generation im Mobilfunk Mobile Datendienste boomen Weltweiter Handymarkt stark von der Krise betroffen Smartphones bringen Wachstum im Handymarkt Unterschiedliche Entwicklungen bei Handyherstellern Betriebssysteme öffnen sich Mehr Konnektivität Humanoide Benutzerschnittstellen Augmented Reality Entgrenzte Kommunikation Technologische Konvergenz Wandel der Kommunikationskultur Investitionsverhalten ist variabel ITK-Branche setzt vielfach auf Aktuelle Magazine ITK-Interessierte sind aufgeschlossen für Werbung Nachrichtenmagazine sprechen ITK-Interessierte an Übersicht Communication Networks 13.0 (2009) Verbände und Institutionen der Branche Quickfinder Download sowie aktuelle Werbeinvestitionen unter www.medialine.de

Vorwort Innovationen revolutionieren ITK-Branche Immer neue technologische Weiterentwicklungen und Trends trieben in den vergangenen Jah ren den ITK-Markt an. Insbesondere die Konvergenz von Informationstechnologie, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik sorgte für Impulse. Daneben gehört Mobilität aktuell zu den wichtigsten Trends. Das iphone oder die Netbooks revolutionierten ihre Segmente kleine, mobile und vielfältig verwendbare Elektronikgeräte waren auf einmal sehr gefragt. Selbst die Finanzkrise konnte die Lust auf innovative ITK bislang nicht bremsen: Die Einkaufslaune der Bundesbürger ist gut. Der ITK-Sektor blieb jedoch von der Finanz- und Wirtschaftskrise nicht unbehelligt: Businesskunden halten sich auf Grund der unsicheren Wirtschaftslage bei IT-Investitionen derzeit zurück auch in Deutschland. Andererseits könnten bestimmte Segmente des ITK-Sektors von der Sparstimmung in den Unternehmen profitieren: Software as a Service, Virtualisierung, Cloud Computing oder Green IT helfen den CIOs dabei, die Leistungsfähigkeit ihrer IT zu steigern und Kosten zu senken. Bislang sind diese neuen Technologien und Vertriebswege wenig etab liert, da viele Verantwortliche noch Sicherheitsbedenken haben. Langfristig könnte die Krise jedoch als Katalysator für einige bahnbrechende Innovationen wirken. Im Zukunftskapitel zeigen die Branchenexperten von Z_punkt die vorherrschenden Trends der weltweiten ITK-Branche auf. Ausgehend von der heutigen Situation beleuchten sie zukünftige Entwicklungspfade. Darüber hinaus bietet die vorliegende Marktanalyse einen Überblick über Werbespendings, Etats und Mediamix der deutschen Branche. Daten und Fakten zu wichtigen Zielgruppen und ihrem Kommunikationsverhalten runden das Informationsangebot für Marketing- und Mediaprofis ab. September 2009

ITK-Markt Prognosen für weltweiten ITK-Markt 2009 variieren Entwicklung des weltweiten ITK-Markts (in Mrd. EUR) Informationstechnik Telekommunikation Trotz der weltweiten Krise erwartet der BITKOM (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien) für den weltweiten ITK-Markt 2009 ein weiteres leichtes Wachstum auf rund 2,4 Billionen Euro. Dabei sollen sowohl die Telekommunikation als auch die Informationstechnologie leicht zulegen. Die IT-Experten von Gartner rechnen dagegen damit, dass sich die Wirtschaftskrise dämpfend auf die Auftragslage in der IT-Industrie auswirken wird. Sie prognostizieren für 2009 weltweit ein Minus von rund vier Prozent auf 3,2 Billionen US-Dollar. Die Rückgänge sollen sich dabei über fast alle Segmente verteilen, insbesondere bei Hardware rechnen sie mit einem harten Sparkurs der Unternehmen. Die Ausgaben für Software dürften dagegen auch 2009 ihr Niveau halten. 2.104 862 1.242 * Prognose Quelle: BITKOM ITK Gesamt 2.244 918 1.326 2.347 960 1.387 Weltweiter ITK-Markt 2009 Marktvolumen (in Mrd. USD) 2.416 984 1.431 2009* 3.234 (-3,8%) Telekommunikation 1.891 (-2,9%) Kurzfristiger Rückgang der europäischen ITK-Branche IT-Hardware 324 (-14,9%) Nach aktuellen (Juni 2009) Daten des European Information Technology Observatory (EITO) werden die Umsätze des europäischen ITK-Marktes 2009 zwar sinken, diese Wachstumspause soll allerdings nicht lange anhalten. Für 2010 rechnet das EITO bereits wieder mit einer Stabilisierung und einem leichten Plus von 0,3 Prozent. Auch die europäische ITK-Branche ist von der weltweiten Wirtschaftskrise betroffen. Nach Angaben des Verbandes dürfte der High-Tech-Bereich sie jedoch weit besser verkraften als viele andere Branchen. Auch im europäischen Raum rechnen Experten damit, dass Hardware das stärkste Minus verbuchen wird, da Firmenkunden ihre Investitionen in diesem Segment verschieben werden. Software und Services bleiben dagegen stabil. Sie profitieren davon, dass Unternehmen jetzt ihre Effizienz steigern und Liquidität gewinnen wollen. Für digitale Consumer Electronics in Europa prognostizieren die Experten ein Minus IT-Software IT-Services ITK Gesamt Telekommunikation Informationstechnologie - IT-Hardware - Software/Services Digitale CE 223 (+0,3%) Zahlen in Klammern: Veränderung zum Vorjahr Quelle: Gartner Europäischer ITK-Markt 2009 Marktvolumen (in Mrd. EUR) Zahlen in Klammern: Veränderung zum Vorjahr Quelle: EITO 796 (-1,7%) 86 (-6,6%) 59 (-8,2%) 210 (-0,3%) 362 (-0,1%) 296 (-2,2%) 717 (-1,7%) 1

ITK-Markt von rund acht Prozent für 2009. Dies wäre der erste Rückgang seit Mitte der 90er-Jahre. Wie das EITO erklärte, liegt diese Entwicklung allerdings weniger an einer geringeren Kauflaune auf Grund der Krise als vielmehr daran, dass die Umstellung von analoger auf digitale CE, die in den vergangenen Jahren zu rasanten Zuwachsraten geführt hatte, nun weitgehend abgeschlossen ist. Zudem gibt es 2009 keine sportlichen Großereignisse, die sich in der Vergangenheit ebenfalls po sitiv auf die Umsätze mit Unterhaltungselek tronik ausgewirkt hatten. Entwicklung des deutschen ITK-Markts Marktvolumen (in Mrd. EUR) 144,6 142,8 140,2 141,0 141,4 Prognosen für deutsche ITK-Branche sind positiv Für die deutsche ITK-Branche erwarten die Experten des BITKOM eine ähnliche Entwicklung wie auf europäischer Ebene: Auch hierzulande sollen die Umsätze 2009 zunächst leicht schrumpfen. 2010 soll es nach Annahme des Verbands jedoch bereits wieder leicht aufwärts gehen. Im IT-Bereich liegt das Umsatzminus 2009 besonders in der Kaufzurückhaltung der Geschäftskunden begründet. Der dadurch entstehende Investitions stau dürfte sich aber schnell wieder auflösen. Zudem sinken im Segment der IT- Hardware die Preise kontinuierlich, was ebenfalls zu rückläufi gen Umsätzen führt. Für IT-Dienste, insbesondere Outsourcing, sind die Prognosen hingegen positiv, da die Unternehmen hierdurch sparen können. Im Telekommunikationsbereich legen vor allem Datendienste sowohl Internetzugänge als auch mobile weiter zu. Weitere Marktbeobachter kommen zu etwas anderen Prognosen für die deutsche Branche: Die Detecon erwartet auch für 2009 ein weiteres leich tes Wachstum, das von der IT, insbesondere Services, getrieben wird. A.T. Kearney rechnet mit einem schweren Jahr 2009 und darauf mit einem jährlichen Wachstum um fast vier Prozent bis 2020. IDC prognostiziert dagegen die Erholung für den IT-Markt erst ab 2011. * Prognose Quelle: BITKOM/EITO (Stand: Juni 2009) 2009* 2010* Segmententwicklung im deutschen ITK-Markt Veränderung zum Vorjahr (in %) +5,1 Segmente des deutschen ITK-Markts 2009 Anteile (in %) TK-Dienste +8,0 38,5 Telekommunikation: 45,7% Quelle: BITKOM, PAC/IDATE +3,4-2,0-2,0-2,2-2,0 * Prognose Quelle: BITKOM/EITO (Stand: Juni 2009) Digitale CE: 8,4% Digitale CE IT 8,4 +8,5 TK 7,3 TK-Hardware 12,6 Digitale CE IT-Hardware -6,5 Informationstechnik: 45,9% 10,0 23,3 Software IT-Services +1,3-0,7 2009* 2010* +/-0,0 2

ITK-Markt Kosten sparen ist Top-Thema der Branche IT-Trends 2009 Top 6 nach Nennungen Für die deutsche ITK-Branche könnte die Krise auch eine Chance sein. Dementsprechend stellte der BITKOM Anfang 2009 vier beherrschende Basistrends in der deutschen Branche auf: Die Unternehmen suchen Wege, ihre Kosten zu senken, leistungsfähiger zu werden und Prozesse zu optimieren. Hiervon profitieren Outsourcing, Service-orientierte Architekturen (SOA), Cloud Computing (besonders in Form der Software as a Service), Virtualisierung und Green IT. Der zweite Basistrend betrifft die Erhöhung der Mobi lität: Wichtig sind hier vor allem drahtlose Über tragungs wege sowie Smartphones. Der drit te Trend, der nach wie vor eine hohe Bedeutung hat, ist die IT-Sicherheit. Datenschutz und -sicherheit sind bei Outsourcing von Prozessen und externer Speicherung entscheidende As pekte, ebenso bei mobilen Anwendungen. Zu guter Letzt steht das Thema Web 2.0 verstärkt auf der Agenda vieler Unternehmen. Die Vernetzung mehrerer Teil nehmer, ein Prinzip, mit dem z.b. Facebook, StudiVZ oder Xing erfolgreich sind, kann auch in Unternehmen zu einer besseren Kommunikation führen; Blogs und Wikis vereinfachen zudem den Wissensaustausch. Auch IDC erwartet, dass die Krise einige Entwicklungen im ITK-Markt vorantreiben wird. Sie rechnen durch die Kostensparmaßnahmen der Unternehmen mit einer schnelleren Verbreitung von Cloud Computing. Green IT soll bei den Unternehmen ebenfalls mit schnellem Kostensenkungspotenzial punkten. Gerade in Deutschland steht laut einer IDC-Stu die die Nutzung von Cloud Services noch ganz am Anfang. Im Business be reich setzen bislang nur wenige Unternehmen auf die Datenwolke. Erst ein Viertel hat sich darüber schon einmal Gedanken gemacht. Die Firmen, die Cloud Computing nutzen, setzen dabei hauptsächlich auf Geschäftsanwendungen und Rechnerkapazitäten. Quelle: BITKOM/BITKOM-Umfrage 1 2 3 4 5 6 Basis: n = 161 Quelle: IDC (Stand: Mai 2009) Outsourcing Software as a Service (SaaS) Mobilität Service-orientierte Architekturen (SOA) Sicherheit Web 2.0 Beschreibung aktueller Trends Cloud Computing bezeichnet die Auslagerung von Rechenleistung, Speicherkapazitäten oder Anwendungen ins Internet. Dadurch entfallen für die Unternehmen größere IT-Investitionen sowie der Wartungsaufwand. Die Dienste können on demand in Anspruch genommen und bezahlt werden. Allerdings steigt die Abhängigkeit von Dritten, zudem gibt es vielfach Sicherheitsbedenken. Bei Green IT gewinnt vor allem die Energieeffizienz von IT-Anlagen an Bedeutung neben dem positiven Aspekt des Umweltschutzes können hierdurch auch Kosten eingespart werden. Mit einer SOA (Service-orientierte Architektur) lässt man Module für verschiedene Dienste oder Prozesse mit beliebiger Software auf verschiedenen Plattformen laufen und verbindet sie dynamisch. Durch die Virtualisierung kann ein Computer mehrere Betriebssysteme oder Anwendungen gleichzeitig ausführen. Web 2.0 beschreibt eine Weiterentwicklung des Internets durch interaktive und kollaborative Elemente: Die Nutzer bearbeiten und gestalten Webseiten selbst und in Kooperation. Nutzung von Cloud Services in deutschen Unternehmen (in %) Geschäftsanwendungen Server (Rechnerkapazität) E-Mailing Tools Office-Anwendungen Storage Sicherheitstools Backup Collaborative Tools Business Community Tools System Infrastruktur Software Plattform für Anwendungsentwicklung Noch nicht entschieden Unified Communication Lösungen Sonstiges 1 7 8 9 17 16 20 20 20 25 25 30 37 42 3

ITK-Markt Unternehmen für 2010 optimistisch Auswirkung der Krise auf das ITK-Geschäft in Deutschland (in %) Ja, wir verzeichnen weniger Umsatz als erwartet, bzw. weniger neue Aufträge. Die Auswirkungen der Krise auf das ITK-Geschäft wurden in den vergangenen Monaten immer gravierender. Vor allem zwischen Oktober und Februar 2009, als die Finanzkrise sich langsam auch in der Realwirtschaft niederschlug, spür ten die Unternehmen die Folgen. Insbesondere kleine und mittelständische Häuser meldeten verstärkt Probleme. Ab März 2009 waren Unternehmen jeder Größe von der Krise in ähnlichem Ausmaß betroffen. Seitdem verschlechterte sich die Situation allerdings nicht wesentlich weiter. Zuletzt erklärte etwas weniger als jedes zweite Unternehmen, dass die Umsätze gesunken bzw. weniger Aufträge eingegangen seien. Passend zu den aktuellen Prognosen der Marktforscher herrscht auch unter den Unternehmen für die nähere Zukunft Optimismus vor: Zwar erwarten nur 15 Prozent eine Erholung noch im zweiten Halbjahr 2009, doch für 2010 sehen rund zwei Drittel der befragten Unternehmen die Trendwende. Lediglich acht Prozent rechnen damit, dass die Krise in der ITK bis 2011 anhalten wird. 13 Okt. 08 27 Nov. 08 Basis: n = 301 ITK-Firmen Quelle: BITKOM Im 2. Halbjahr 2009 Im 1. Halbjahr 2010 Im 2. Halbjahr 2010 30 Dez. 08 41 Jan. 09 44 Febr. 09 36 März 09 43 April 09 Erwartete Trendwende (in %) Mai 09 Wann ungefähr rechnen Sie mit einer Trendwende bzw. mit einem deutlichen Anziehen der Nachfrage in dem für Sie relevanten Markt in Deutschland? Im Jahr 2011 8 15 27 42 47 Juni 09 40 IT-Unternehmen mit unsicheren Aussichten Weiß nicht Basis: n = 301 ITK-Firmen Quelle: BITKOM 11 Zu den umsatzstärksten ITK-Unternehmen in Deutschland zählen vor allem die großen Telekommunikations- und Mobilfunkkonzerne sowie die IT-Größen HP und IBM. Die ersten Quartale 2009 entwickelten sich in den einzelnen Segmenten unterschiedlich. IBM meldete positive Zahlen der Konzern orientierte sich in der Vergangenheit vom Hardware- zum Softwareanbieter um. Microsoft setzt auf ein gutes zweites Halbjahr 2009: im Oktober soll Windows 7 durchstarten. Im Hardwarebereich fahren Halbleiterhersteller wie Infineon und AMD, aber auch Branchenprimus Intel, einen harten Sparkurs. Dieser wirkte sich teilweise positiv aus: Intel meldete gute Zahlen, Infineon schaffte es aus den roten Zahlen. Deutsche Telekom Vodafone D2 (inkl. Arcor) * Teilweise Geschäftsjahr ** *** Schätzung **** Schätzung Quelle: Eigene Recherchen/Lünendonk ITK-Unternehmen * Umsatz in Deutschland (in Mrd. EUR) T-Systems HP Deutschland IBM Telefónica O2 Germany E-Plus-Gruppe Freenet (Mobilcom Debitel) Fujitsu-Siemens Motorola Microsoft 3,6 3,2 2,9 2,8*** 2,6** 2,5**** 4,6*** 6,5** 8,3 9,4 28,9 4

ITK-Markt Unter den Handy-Herstellern verbuchten vor allem die Smartphone-Experten Apple und Research in Motion (RIM) satte Gewinne, während die Prog nosen der Anbieter mit eher traditionellen Produktpaletten, wie Nokia und Sony Ericsson, pessimistischer ausfallen. Die ITK-Branche ist seit einigen Jahren in Be wegung. Zu den wichtigsten Ereignissen 2009 zählte beispielsweise die Übernahme des Server-, Unix- und Java-Spezialisten Sun durch den Datenbankkonzern Oracle, nachdem IBM zuvor die Verhandlungen wegen eines zu hohen Preises abgebrochen hatte. Zudem kam Ende März 2009 das Aus der bekannten Marke Siemens im Computer markt. Nachdem Siemens aus dem Ge meinschafts unternehmen ausstieg, übernahm Fujitsu die Anteile. Unter neuem Namen ohne Siemens richtet sich das Unternehmen strategisch neu aus: Es wendet sich an Firmenkunden und verstärkt das Geschäft mit IT-Services. Enterprise-Umsätze mit ITK nehmen ab, SMB könnten zulegen 150 140 130 120 110 100 90 Konkurrenz um Cloud Computing nimmt zu IBM und Microsoft als IT-Branchenriesen sind im Cloud Computing selbstverständlich aktiv. Auch Hardwareanbieter offerieren Dienste in der Cloud, wie Dell mit Managed Services und EMC mit Storage on demand. Hinzu kommen einige Spezialisten aus dem Softwarebereich: Salesforce.com ist nach eigenen Angaben der größte Anbieter von CRM on demand weltweit. Telekommunikationsanbieter, in Deutschland z.b. T-Systems, Vodafone und QSC, mischen ebenfalls mit. Konkurrenz kommt für die etablierten ITK-Anbieter in Zeiten des Cloud Computing auch aus neuen Richtungen: So ist der Internetbuchhändler Amazon zu einem der wichtigsten Anbieter von Rechenleistung im Netz geworden. Auch der Web- und Werbegigant Google mischt hier mit den Google Apps mit. Der Webhoster 1&1 erwägt ebenfalls einen Einstieg: Von den Kunden derzeit nicht genutzte Rechenleistung könnte untervermietet werden. Umsatzentwicklung im B2B-Bereich im Monatsvergleich (Index) ITK-Fachhändler gesamt Reseller Enterprise** Reseller SMB* 80 Die Umsätze der ITK-Unternehmen im B2B-Geschäft entwickelten sich in den letzten Monaten sehr unterschiedlich: Die Umsätze mit größeren Unternehmen legten Ende zu, Anfang 2009 blieben sie relativ stabil auf höherem Niveau als im Vorjahr. Hier tragen Abschlüsse aus gestarteten Projekten zum Wachstum bei. Für die zweite Jahreshälfte sind die Prognosen für das Enterprise-Geschäft weniger positiv auf Grund ausbleibender Projektgeschäfte und zöger licher Hardwareinvestitionen. Diese abwartende Haltung liegt einerseits in der wirtschaftlichen Si tuation begründet, andererseits warten viele auf den Launch von Windows 7. Im Segment der kleinen und mittleren Unternehmen (SMB) stabilisieren sich die Umsätze, liegen allerdings unter den Werten der entsprechenden Vorjahresmonate. Hier erwartet die GfK im weiteren Verlauf des Jahres ein Wachstum. Ein ähnliches Bild zeigt der IT Mittelstandsindex von Fujitsu und techconsult: Der Index für die IT-Ausgaben steigt seit 70 60 * Mit weniger als 15 Mio. EUR Jahresumsatz und Fokus auf SMB/SME ** Mit mehr als 15 Mio. EUR Jahresumsatz und Fokus auf Small Business und Small Enterprise Quelle: IT-BUSINESS/GfK (ITC Channel Index) 140 120 100 80 Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jan. Febr. März April Mai 2009 Quelle: Fujitsu/techconsult (Befragung) IT Mittelstandsindex im Monatsvergleich (Index) Lage IT-Investitionen IT-Investitionserwartungen der nächsten drei Monate April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jan. Febr. März 2009 April Mai 5

ITK-Markt der Nachfragedelle zum Jahreswechsel wieder, die Ausgabenplanung bewegt sich ebenfalls im positiven Bereich. Im Vergleich zum Mai liegt da mit die Ausgabenlage nur leicht unter der des Vorjahresmonats, die Planungen sind dagegen zurückhaltender. Die IT-Investitionen stiegen in allen Wirtschaftszweigen außer der Industrie. Besonders stark waren die Zuwächse in der Finanzbranche, im Non-Profit-Sektor und bei den Versorgern. Alle Branchen ausgenommen der Handel rechnen in den nächs ten drei Monaten mit steigenden IT-Ausgaben. Unternehmen brauchen PCs Produktanschaffung im Tätigkeits-/ Verantwortungsbereich in den nächsten 12 Monaten (in %) Anzahl Beschäftigte: Decision Network gesamt PC Monitor Drucker Virenschutz Spezielle Software Spamfilter Multifunktionsgerät Kopiergerät Betriebswirtschaftliche Software Computergesteuerte Maschinen Software z. Bürokommunikation Betriebssystem Computerzubehör (Hardware) W-Lan/Kabelloses Netzwerk < 10 (1,38 Mio.) 10 99 (0,85 Mio.) 3,26 Mio. in % 8,9 8,8 7,4 6,2 5,2 4,1 4,0 3,7 3,5 3,1 2,7 2,4 2,1 1,1 100 499 (0,45 Mio.) > 500 (0,56 Mio.) 42 26 14 Basis: Decision Network (Selbstständige, Freiberufler, ltd. Angestellte oder höhere Beamte, berufstätig) Quelle: Communication Networks 13.0 17 32 29 16 23 26 30 19 25 26 29 17 28 33 28 15 24 33 22 13 32 31 26 17 26 45 23 14 18 30 29 17 24 40 30 13 17 23 27 27 24 32 30 15 23 30 30 15 25 30 24 18 28 46 29 12 13 Laut Communication Networks 13.0 planen rund 1,1 Mio. Entscheider in Wirtschaft und Verwaltung für ihre Bereiche verschiedene IT-Anschaffungen in den nächsten zwölf Monaten. Besonders häufig sollen PCs, Monitore und Drucker angeschafft werden. Überproportionalen Bedarf haben dabei vor allem die größeren Unternehmen mit über 100 Beschäftigten. Nach Branchen hat die ITK- Anschaffungsplanung anteilsmäßig einen hohen Stel lenwert in der ITK-Branche selbst sowie bei Lehrern/Erziehern und dem Sozialwesen. Öffentliche Hand investiert Unternehmen versuchen angesichts der Krise verstärkt, Kosten auch in der IT zu sparen. Nach Branchenberichten werden geplante Projekte vielfach verschoben und bestehende Verträge neu verhandelt. Laut Gartner reduzierte jeder zweite IT-Chef eines großen Unternehmens Anfang 2009 die Budgets. Die öffentliche Hand gewinnt in dieser Situation an Bedeutung. Das IT-Investitionsprogramm des Bundes sieht allein 500 Mio. Euro für IT vor. Allerdings überwiegt trotz dieser und anderer Anstrengungen die Skepsis, ob diese Investitionen ausreichen bzw. schnell genug vergeben werden, wie eine BITKOM-Umfrage zeigte. Der BITKOM beziffert den Investitionsstau in der Verwaltung auf rund acht Mrd. Euro und fordert daher die Regierung auf, weitere Impulse zu setzen. ITK-Anschaffungsplaner* nach Branchen des Unternehmens (Anteil in %) Decision Network (In Tsd.) Internetbranche Lehrer/Erzieher (Staatl./private Schulen) Sozialwesen Datenaufbereitung/-verarbeitung Verkehr Chemische Industrie Maschinenbau Vermietung beweglicher Güter Verlags-, Druckgewerbe Kreditgewerbe Öffentliche Sicherheit/Polizei KFZ-Herstellung Mobilfunk-/TK-Branche Herstellung von Büromaschinen Baugewerbe Medizin, Regelungstechnik Sonstige Dienstleistung Film und Fernsehen Grundstücks-/Wohnungswesen Bergbau, Energie, Recycling 12 98 102 49 73 80 138 14 44 91 58 46 26 11 265 74 696 7 53 35 Zielgruppe: Decision Network und Anschaffung in den nächsten 12 Monaten von mindestens einem aus 19 Produkten geplant Quelle: Communication Networks 13.0 / Potenzial: 1,10 Mio. Basis: 160 Unternehmen Quelle: BITKOM Auswirkungen des Konjunkturpakets für IT-Firmen (in %) Keine Weiß nicht 61 12 27 46 45 42 42 40 39 39 39 37 37 37 36 36 35 34 34 33 33 33 Positive 51 6

ITK-Markt Konsumenten kaufen mehr IT-Ausrüstung Umsatzentwicklung im B2C-Bereich im Monatsvergleich (Index) Gesamt Consumer Im Konsumentensegment ist die Kauflust trotz Krise noch nicht erloschen. Der ITC Channel Index von GfK und IT-Business verzeichnete Zuwächse. In den ersten Monaten 2009 lag er häufig deutlich über den Vorjahresmonaten. Mobilität treibt Umsatz mit privater IT Nach den aktuellen CEMIX-Zahlen (Consumer Electronics Marktindex Deutschland) setzte der IT-Markt für Konsumenten im ersten Halbjahr 2009 den begonnenen Wachstumskurs fort. Im Gesamtjahr lag der Umsatz der IT im Kon sumentenmarkt bei rund 5,5 Mrd. Euro, zwischen Januar und Juni 2009 kam die Branche bereits auf rund drei Mrd. Euro, das entspricht im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einem Plus von fast 17 Prozent. Wachstumstreiber ist nach wie vor das größte Segment Notebooks. Desktops sind deutlich weniger gefragt. wurden mehr als drei mal so viele Notebooks wie Desktops abgesetzt. Auch die kleinsten mobilen Rechner Smart phones und PDAs legten rasant zu. Nach GfK-Angaben wurde auch Zubehör, das dem Wunsch nach Mobilität entgegenkommt, wie UMTS-Karten oder Wireless Router, häufig verlangt. 130 120 110 100 90 80 70 60 Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jan. Febr. März April Mai 2009 Quelle: IT-BUSINESS/GfK (ITC Channel Index) 4,28 4,92 2004 Entwicklung der privaten ITK-Nachfrage Umsatz (in Mrd. EUR) 4,33 4,96 2005 Quelle: gfu/gfk/bvt (CEMIX) Informationstechnologie 4,26 4,76 3,98 5,25 Telekommunikation 3,40 5,54 1,75 2,57 1. Hj. Segmente der privaten ITK-Nachfrage Umsatzanteile im 1. Halbjahr 2009 (in %) 1,25 3,00 1. Hj. 2009 In der Telekommunikationsbranche geben die Umsätze mit Konsumenten dagegen seit eini ger Zeit nach. Das einzige große Segment des Marktes, Mobiltelefone, läuft nicht mehr gut: gingen die Umsätze um 16 Prozent zurück, im ersten Halbjahr 2009 setzte sich dieser Trend mit -31 Prozent fort. Handys sind bereits weit verbreitet, und Smartphones machen mit ihrem Ver sprechen fast unbegrenzter Mobilität und Unterhaltung den normalen Handys jetzt nicht mehr nur im Business-, sondern auch im Konsumentenmarkt Konkurrenz. Flachbett-MFD PDAs/Smartphones (+3,4%) (+128,9%) 3,5 6,9 Monitore (-18,6%) Desktop-PCs (+0,3%) 10,5 6,7 Zahlen in Klammern: Veränderung zum Vorjahr Quelle: gfu/gfk/bvt (CEMIX) Sonstige 2,2 40,8 Notebooks (+25,4%) Mobiltelefone (-31,3%) 25,3 4,2 Sonstiges 7

ITK-Markt Vom Arbeits- zum Unterhaltungsmedium Die Privatpersonen in Deutschland sind offen für neue Informations- und Telekommunikationstechnologien. Zudem informieren sich rund 13 Mio. Bundesbürger laut der Befragung Com mu ni cation Networks 13.0 laufend über neue Com puter- Hard- und Software. Damit hat dieser Anteil in den vergangenen sechs Jahren kontinuierlich um 50 Prozent zugenom men. Auch die Begeisterung für Computer ist heute in der Bevölkerung weiter verbreitet als vor fast zehn Jahren: Heute sind rund 38 Prozent von Computern fasziniert. Ich versuche, bei Computer-Hard- oder -Software immer auf dem neuesten Stand zu sein (in %) 15,9 2000 (CN 4.0) 14,8 15,1 2001 (CN 5.0) 2002 (CN 6.0) 16,1 2003 (CN 7.0) 17,0 2004 (CN 8.0) Zustimmung Statement: Voll und ganz/überwiegend Basis: Bevölkerung, 14 bis 69 Jahre Quelle: Communication Networks (CN) 17,4 2005 (CN 9.0) 19,4 (CN 10.0) 21,1 (CN 11.0) 22,5 (CN 12.0) 24,1 2009 (CN 13.0) Das steigende Interesse an IT könnte damit zusammenhängen, dass der Computer in vielen Be reichen des Lebens eine immer größere Rolle spielt. Er bietet immer mehr Möglichkeiten: Zwar nutzen nach wie vor viele Bundesbürger den PC für Textverarbeitung, Datenbanken oder Tabellenkalkulation, doch sind einige neue Funktionen im Lauf der Zeit hinzugekommen: Im Internet surfen über 80 Prozent der Computernutzer zur Recherche oder Unterhaltung, die E-Mail als neuer Kommunikationsweg ist bei einer Mehrheit Standard, zudem wird der Computer insbesondere bei der jüngeren Generation zu einer Multimedia-Maschine: 41 Prozent der unter 29-Jährigen spielen damit Musik ab, 33 Prozent DVDs, immerhin schon zwölf Prozent laden Videos herunter. Kaufplanung in der Bevölkerung bleibt hoch Nutzungszweck des Computers Top 15 (in %) Privater Anschaffungsplan ITK in den nächsten 12 Monaten (in Mio.) Laptop Internet Textverarbeitung E-Mail Datenbanken Spiele Videos/Fotos bearbeiten Tabellenkalkulation Musik abspielen DVDs abspielen Steuererklärung machen Lernen/Lernprogramme Besuchen von Weblogs (Blogs) Filme ansehen Audio-Dateien downloaden Planung meiner persönlichen Finanzen mit spezieller Finanzplanungssoftware 15 15 15 11 9 Basis: Computernutzung im Haushalt Quelle: Communication Networks 13.0 / Potenzial: 35,07 Mio. 25 25 29 37 37 2009 (CN 13.0) (CN 11.0) 1,80 40 43 82 81 77 3,60 Die Bundesbürger sind auch in Zukunft in ihrer ITK-Kaufplanung nicht zurückhaltend trotz der Krise. Der Befragungszeitraum der CN 13.0 reichte bis einschließlich April 2009, dennoch wollen sich weiterhin rund 6,4 Mio. Deutsche einen Laptop oder Desktop kaufen. Die Anschaffungsplanung hat im Zweijahresvergleich bei Laptops zugenommen, ist aber bei stationären Rechnern rückläufig. Auch UMTS-fähige Handys sind nach wie vor in der Bevölkerung besonders gefragt. Desktop-PC UMTS-fähiges Handy Kabelloser Internetzugang Media-Center-PC PDA MDA/Smartphone Basis: Bevölkerung, 14 bis 69 Jahre Quelle: Communication Networks 13.0 0,18 0,30 0,17 0,22 0,53 0,48 1,48 1,18 1,39 1,08 3,02 3,27 8

Festnetz TK-Markt schrumpft durch technologischen Wandel Die Telekommunikationsbranche verzeichnete in den vergangenen Jahren sinkende Umsätze, auch in Zukunft soll der Markt nicht wesentlich zu legen. lag er bei einem Volumen von fast 66 Mrd. Euro. Der bei weitem größte Anteil entfiel auf Telekommunikationsdienste; hier zu gehören beispielsweise Sprachtelefonie oder Datendienste. Durch diese Umsatzverteilung ist die Branche wenig krisenanfällig. Denn auch in Zeiten, in de nen sich Bürger und Unternehmen mit Investitio nen zurückhalten, telefonieren sie nicht weniger oder gehen weniger ins Internet. Grund für die insgesamt sinkenden Umsätze im Markt ist vielmehr der technologische Wandel insbesondere bei Telekommunikationsdiensten: Telefonge spräche wandern ins Mobilnetz oder ins Internet ab. Darüber hinaus herrscht eine starke Konkurrenz, die Preise sinken seit der Öffnung des Marktes stark. 68,5 4,7 5,6 58,3 * Prognose Quelle: BITKOM/EITO Entwicklung des deutschen TK-Markts Umsatz (in Mrd. EUR) TK-Dienste 67,2 4,8 5,6 56,8 TK-Infrastruktur 65,9 4,8 5,8 55,2 TK-Endgeräte 64,5 4,6 5,7 54,2 2009* 64,1 4,6 5,5 53,9 2010* Entwicklung der TK-Dienste nach Anbieter Umsatz (in Mrd. EUR) 63,9 29,5 66,8 32,1 Deutsche Telekom 67,3 33,1 Wettbewerber 66,3 33,8 64,5 33,8 63,0 34,1 Ex-Monopolisten groß im Markt 34,4 34,7 34,2 32,5 30,7 28,9 Insbesondere beim Ex-Monopolisten Deutsche Telekom gaben sowohl Festnetzverbindungen als auch die Umsätze mit Telekommunikationsdiensten nach. In den elf Jahren seit Marktöff nung ge wannen die Wettbewerber kontinuierlich an Markt anteil. Allerdings ist die Deutsche Telekom nach wie vor der beherrschende Player im Markt: Laut einer er-studie des VATM (in diesem Verband sind die Wettbewerber der Deutschen Telekom organisiert) hatte die Telekom einen Marktanteil am Festnetz von knapp über 60 Prozent. 2003 2004 * Erwartung Quelle: Bundesnetzagentur Deutsche Telekom (D) Telefónica (E) France Télécom (F) 2005 Europäische TK-Unternehmen nach Umsatz (in Mrd. EUR) * 62,5 56,4 53,0 Zu den größten TK-Unternehmen in Europa zählen vor allem die ehemaligen Monopolisten verschiedener Länder. Im deutschen Markt könnte sich die Konsolidierungsbewegung verstärken. So steht im DSL-Bereich derzeit die Telecom- Italia-Tochter Hansenet zum Verkauf; Vodafone und Telefónica sind interessiert. Vodafone (GB) Telecom Italia (I) BT Group (GB) KPN (NL) Quelle: F.A.Z. vom 20.02.2009 12,6 31,3 30,3 51,8 9

Festnetz Weniger Festnetzanschlüsse in Deutschland Die Herausforderung, vor der die TK-Branche im Festnetzbereich steht, macht die Entwicklung der Telekommunikationsanschlüsse besonders deutlich: Während die Zahl der Mobilfunkanschlüsse wächst, nehmen Festnetzanschlüsse ab. Am unteren Ende der Verbreitungsskala liegen VoIP- Anschlüsse; sie konnten ihre Verbreitung nach den Prognosen der Bundesnetzagentur für aller dings mehr als verdoppeln. Der VATM zählt in einer Studie von Dialog Consult rund 5,5 Mio. VoIP-Anschlüsse (über DSL), die von Wettbewerbern der Telekom betrieben werden. Über das TV-Breitbandkabel sind es nach der Schätzung bislang 1,2 Mio. Auch das Volumen der In- und Auslandsgespräche nahm in den vergangenen Jahren von 195 Mrd. Minuten 2003 bis auf 164 Mrd. Minuten ab. Dagegen telefonierten die Bundesbürger bereits 24 Mrd. Minuten über IP-basierte Netze (hierzu gehören auch Telefonate über die Angebote der Kabelnetz betreiber). Im Kabel dominiert Nutzung zum Fernsehempfang 48,2 2000 Entwicklung der Sprachkommunikation Anschlüsse/Zugänge (in Mio.) 56,1 2001 * Erwartung Quelle: Bundesnetzagentur 59,1 2002 64,8 2003 71,3 2004 79,3 2005 85,7 0,4 97,2 1,5 107,2 39,7 39,7 39,7 39,3 39,1 39,0 38,4 37,1 35,4 192 47 145 Mobilnetz Festnetz VoIP (über entbündelte DSL und TV-Kabel) 0,1 Entwicklung der Festnetzverbindungen In- und Ausland (in Mrd. Minuten) 195 61 134 Deutsche Telekom 194 78 116 182 78 104 0,1 Wettbewerber 175 79 96 168 74 94 3,7 * 164 72 92 Kabelanschlüsse können zwar heute auch für die Kommunikation genutzt werden, allerdings ist ihre Verbreitung hierfür noch nicht besonders hoch: Bei 86 Prozent der über das Kabel bereitgestellten Dienste handelt es sich um die Fernsehübertragung. Lediglich zwei Mio. Anschlüsse werden für das Internet genutzt und 1,2 Mio. zum Telefonieren. Im Vergleich zum Vorjahr verdoppelten sich die hierfür verwendeten Anschlüsse. Bei herkömmlichen TK-Anschlüssen überwiegt die Nutzung für Telefonie und Internet. Dafür hat sich das Internet noch nicht als Alternative zum bisherigen Fernsehempfang etabliert. Bis zum Jahresende empfingen 48 Prozent der TV- Haushalte das Fernsehprogramm über Kabel, 45 Prozent über Satellit, sechs Prozent terrestrisch und nur 0,1 Prozent als IPTV über das Internet. 2002 2003 * Erwartung Quelle: Bundesnetzagentur Internet 2004 2005 Dienstenutzung nach Anschlussart * (in %) TK-Netz Insgesamt 59,1 Mio. Dienste 37,1 TV 0,7 * Schätzung der Nutzerzahlen Ende Quelle: Dialog Consult/VATM Telefonie 62,2 Koax-Breitbandkabel-Netz Insgesamt 22,8 Mio. Dienste TV 86.0 Telefonie 5,2 * Internet 8,8 10

Festnetz Breitband wird Standard Bei festen Internetzugängen hat sich in Deutschland mittlerweile Breitband (per Definition Anschlüsse über 128 Kbit/s, diese Bandbreite ist heute allerdings vielfach nicht mehr ausreichend) weitgehend durchgesetzt. Schmalbandiges, über analoge oder DSL-Anschlüsse übertragenes Internet generierte in Deutschland lediglich noch zehn Mrd. Verbindungsminuten. Seinen Höhepunkt hatte Schmalband Ende 2001 mit einem Verkehrsvolumen von 127 Mrd. Minuten. Dagegen legte das Volumen im Breitband kontinuierlich zu: soll es nach Schätzung der Bundesnetzagentur bei 2,5 Mrd. Gigabyte liegen. Ein breitbandiger Internetzugang wird für heutige Anwendungen immer wichtiger: VoIP, IPTV oder Videoabrufe sind datenintensiv. Breitband für alle Deutschland gehört im internationalen Vergleich zu den am besten mit Breitband ausgestatteten Ländern. So verfügt laut Bundesnetzagentur mehr als jeder zweite Haushalt über einen Breitbandanschluss. Im Rahmen des Konjunkturpakets för dert die Bundesregierung die weitere Verbreitung schneller Internetverbindungen für alle, denn es gibt nach wie vor schlecht angebundene Regionen in Deutschland. In abgelegenen Gegenden könnte die digitale Dividende, d.h. die durch die Digitalisierung des terrestrischen Rundfunks freigewordenen Frequenzen, die Versorgung sicher stellen. Im Juni 2009 beschloss der Bundesrat, die Nutzung der Frequenzen für Breitband freizugeben. Ericsson und Vodafone testen dies bereits in Pilotprojekten. DSL-Anbieter wachsen Laut der Unternehmensberatung Solon kamen allein im ersten Quartal 2009 in Deutschland 778.000 neue schnelle Internetanschlüsse hinzu. Dieses Wachstum hängt vor allem an den Anbie- Entwicklung des Breitband-Verkehrsvolumens (in Mio. GByte) 30 2001 200 2002 * Erwartung Quelle: Bundesnetzagentur 400 2003 500 2004 680 2005 1.110 1.600 Breitbandverfügbarkeit* in Deutschland 2009 Anteil der Haushalte nach Bundesländern (in %) Berlin Bremen Hamburg Nordrhein-Westfalen Saarland Schleswig-Holstein Baden-Württemberg Hessen Niedersachsen Bayern Rheinland-Pfalz Sachsen Thüringen Brandenburg Mecklenburg-Vorpommern Sachsen-Anhalt * Breitband > 1 Mbit/s Stichtag: 01.01.2009 Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Breitbandatlas) Deutsche Telekom Vodafone/Arcor United Internet 79,75 Breitbandanbieter im 1. Quartal 2009 Kunden in Deutschland (in Mio.) Hansenet Freenet Versatel Kabel Deutschland Unity Media Kabel BW O2 Quelle: F.A.Z. vom 02.06.2009 0,4 0,4 0,2 0,9 0,7 0,7 2,3 2,8 3,2 84,26 84,25 2.450 * 100,00 99,69 99,59 96,71 95,46 94,84 94,74 94,00 93,56 92,44 90,54 90,17 87,47 11,0 11

Festnetz tern mit eigenen Netzen, insbesondere der Telekom, Voda fone und den Kabelnetzbetreibern. Die kleineren Anbieter, die vielfach Weiterverkäufer sind, haben es derzeit schwer. DSL versus Kabel DSL und Kabel sind derzeit die beiden wichtigsten konkurrierenden Zugangsarten. DSL hat da bei einen klaren Vorsprung. So zählte die Bundes netzagentur rund 20,9 Mio. DSL- Anschlüsse. Größter Anbieter mit rund der Hälfte der Anschlüsse ist die Deutsche Telekom. Andere große Anbieter sind z.b. United Internet, Arcor, Hansenet oder Freenet. legten vor allem die Anbieter mit eigenen Netzen zu, der Anteil der Re seller der Telekom sank. 1,9 0,03 1,9 2001 Entwicklung der Breitbandanschlüsse Anzahl (in Mio.) 3,3 0,08 3,2 2002 DSL Quelle: Bundesnetzagentur Kabelmodem, Satellit, Festnetzverbindungen, Powerline 4,5 0,1 4,4 2003 7,0 0,2 6,8 2004 10,8 2005 Entwicklung der Kabel-Internetzugänge Internetkunden (in Mio.) 0,3 10,5 15,0 0,6 14,4 19,6 1,1 18,5 22,6 1,7 20,9 Kabel holt allerdings schnell auf: Die Zahl der In ternetkunden stieg nach den Zahlen der Bundesnetzagentur von rund einer Mio. auf 1,6 Mio.. Drei Unternehmen teilen sich den deut schen Markt: Kabel Deutschland (arbeitet häufig mit regionalen Kooperationspartnern), Unity Media und Kabel BW. Häufig bieten sie Kombinationen aus TV, Internet, Telefon und sogar schon Mobilfunk in Kooperationen an und wer den damit selbst immer mehr zu Telekommunikationskonzernen. Gegenüber normalem DSL hat das Kabelnetz den Vorteil, dass es technisch in der Lage ist, große Bandbreiten von über 100 Mbit/s zu übertragen, ohne dass die Anbieter hierzu große Mehrinvestitionen aufbringen müssen. 0,03 2001 0,05 2002 * Erwartung Quelle: Bundesnetzagentur 0,49 0,24 0,15 0,07 2003 2004 2005 Glasfaser kommt 1,00 1,60 * Weitere Technologien sind HSDPA (bei der UMTS- Variante fallen derzeit die Preise, daher ist diese Technologie mittlerweile auch für stationäre Internetnutzung interessant, wenn keine Versorgung mit DSL oder Kabel möglich ist), stationärer Funk und Satellit (beide sind noch nicht weit verbreitet und eignen sich hauptsächlich für dünn besiedelte Regionen), Glasfaser oder PLC (Powerline Communication über das Stromnetz, diese Technologie verzeichnet allerdings keine Fortschritte in der Verbreitung) sowie WLAN, das sich vor allem für die mobile Nutzung etabliert hat. Während das flächendeckende Glasfasernetz noch vor wenigen Jahren geradezu undenkbar war, sprechen heute mehrere Punkte dafür. So stößt DSL insbesondere in Ballungsgebieten mittlerweile an seine Grenzen. Das Konjunkturpaket II bietet Fördergelder für die teuren Grabungsarbeiten. Hinzu kommt die Konkurrenz durch leistungs fä hige Kabelnetze, die die Telekommunikationskonzerne zum Aufrüs ten zwingen. Um die hohen Kosten zu stemmen, arbeiten die Anbieter vielfach zusammen am Ausbau. Die Deutsche Telekom kooperiert in Heilbronn und Würzburg mit der Vodafone-Tochter Arcor. Das Monopol der Telekom könnte mit dem weiteren Ausbau der Netze fallen. Derzeit laufen die Verhandlungen über die Öffnung der Glasfasernetze (z.b. über die Entgelte für die Nutzung von Rohren, ungenutzten Glasfasersträngen sowie den Zugung zu Schaltkästen), da die Konkurrenten den Ausbau selbst vorantreiben wollen. Die Bundesnetzagentur wurde eingeschaltet. Bereits abgeschlossen sind Verträge über die Vermarktung des VDSL-Netzes der Deutschen Telekom mit United Internet (1&1) sowie Vodafone (Arcor). 12

Computer/Hardware IT-Hardware-Umsätze sinken Unternehmen bleiben optimistisch Für das Segment der IT-Hardware erwartet der Branchenverband BITKOM im Jahr 2009 einen Umsatzrückgang um sieben Prozent auf 17,8 Mrd. Euro. Als Gründe für diese negative Entwicklung nennt der Verband insbesondere aufgeschobene Investitionen durch die Wirtschaftskrise, aber auch den weiter fortschreitenden Preisverfall: PCs, Server und Drucker sind immer günstiger zu haben. Trotz der insgesamt schlechten Zahlen und des hohen Konkurrenzdrucks sind viele Hard ware-unternehmen laut einer Umfrage von IT-Business noch weitgehend optimistisch, sie sehen Chancen in der Krise. Konsumenten kaufen weiter IT Bis auf einen leichten Einbruch stiegen die Umsätze mit privater IT kontinuierlich auch im ersten Halbjahr 2009 setzte sich dieses Wachstum fort. Der Konsumentenmarkt profitiert von einigen ak tuellen Trends, insbesondere dem zu mehr Mo bilität, zudem ist die Konsumzurückhaltung auf Grund der Krise im B2C-Markt nicht sehr ausgeprägt. Positiv könnte sich hier sogar auswirken, dass viele Bürger von der Krise verunsichert sind und sich ins eigene Zuhause zurückziehen um sich dort mit moderner Technik unterhalten zu lassen. Unternehmen halten sich zurück * Prognose Quelle: BITKOM/EITO Entwicklung der IT-Hardware Marktvolumen (in Mrd. EUR) 19,0 19,1 19,1 4,92 2004 Quelle: gfu/gfk/bvt 17,8 2009* Entwicklung des IT-Konsumentenmarkts Umsatz (in Mrd. EUR) 4,96 2005 4,76 5,25 17,6 2010* ITK-Anschaffungsplanung Business-Kunden in den nächsten 12 Monaten (in Mio.) 1,17 1,16 1,19 5,54 1,04 2,57 1. Halbj. 1. Halbj. 2009 1,10 3,00 Anders sieht es im B2B-Markt aus: Die Unternehmen halten sich derzeit mit teuren Investitionen zurück. Zudem gibt es in der Business-IT zahlreiche Trends und Innovationen, die den Bedarf und die Ansprüche an IT reduzieren. Wichtige Stichworte sind hier vor allem Cloud Computing, Virtualisierung oder Thin Clients. Andererseits kann moderne IT-Hardware ebenfalls dabei helfen, Kosten zu sparen, z.b. durch energieeffiziente Anlagen (Green IT). 2005 CN 9.0 (3,31 Mio.) CN 10.0 (3,30 Mio.) CN 11.0 (3,35 Mio.) CN 12.0 (3,10 Mio.) 2009 CN 13.0 (3,26 Mio.) * Mindestens eine aus: Kopiergeräte, Telefon(anlage), Elektronische Terminplaner, Desktop/Notebook, Monitor, weiteres Computerzubehör/Hardware, Drucker, Multifunktionsgerät, Visualisierungstechnik, W-LAN/kabelloses Netzwerk, Wireless LAN Adapter, Betriebssystem, Software zur Bürokommunikation, Betriebswirtschaftliche Software, spezielle Software, Spamfilter, Virenschutz, Computergesteuerte Maschinen/Zubehör (z.b. Software), Büromöbel Basis: Decision Network Quelle: Communication Networks (CN) 13

Computer/Hardware PC-Verkäufe sinken Entwicklung des PC-Konsumentenmarkts Umsatz (in Mrd. EUR) Für PCs in Deutschland stellte das Marktforschungsunternehmen Gartner im zweiten Quartal 2009 einen erneuten Absatzrückgang um 2,7 Prozent auf 2,3 Mio. ver kaufte Geräte fest. Der Umsatz sank in diesem Zeitraum um 25 Prozent. Dabei entwickelten sich mobile und stationäre Rechner weiter auseinander. Auch nach Kundengruppen sah die Entwicklung unterschiedlich aus. 1,74 1,25 2,05 1,11 Notebooks 2,18 Desktop-PCs 0,94 2,68 0,93 3,08 0,86 Konsumenten lieben Notebooks 2004 2005 Der Konsumentenmarkt für PCs wächst hierzulande weiter: laut Gartner kauften Privatkunden im zweiten Quar tal 2009 rund 17 Prozent mehr Computer als noch im Vorjahr. Mobile Rechner gehören schon seit einiger Zeit zu den wichtigsten Wachstums treibern im Konsumentenmarkt. Seit Asus mit dem Eee PC, einem kompakten Mini-Notebook für lediglich 300 Euro, den Markt umkrempelte, bringen immer mehr Hersteller Notebooks in un ter schiedlichen Größen auf den Markt: ultramobile Netbooks mit abgespeckter Leistung, Subnotebooks mit einem Display bis zwölf Zoll und die größeren Notebooks, die sich dann als Desktop-Ersatz anbieten. Ein wichtiger Aspekt ist dabei das Design da sich die Leistung innerhalb der Segmente in zahlreichen unübersichtlichen Details unterscheidet. Stationäre PCs verzeichneten dagegen im Konsumentenmarkt in den vergangenen Jahren Umsatz- und Absatzrückgänge. Attraktiv sind sie noch in den Nischen vor allem bei Com pu ter spielern, die besonders leistungsfähige Rech ner benötigen. Dies zeigt auch der nach wie vor stabile Durchschnittspreis der Desktops im Vergleich zu Laptops. Quelle: gfu/gfk/bvt (CEMIX) 4,4 Entwicklung der PC-Durchschnittspreise im Konsumentenmarkt (in EUR) 1.228 742 2004 Quelle: gfu/gfk/bvt (CEMIX) Entwicklung der Notebookverkäufe Absatz in Deutschland (in Mio. Stück) 4,6 1.053 669 2005 Notebook Consumer 4,9 958 648 Desktop Business 6,0 889 661 4,3 7,5 695 637 5,2 Strukturwandel bei Unternehmens-PCs 3,4 3,3 3,5 Nach Kundengruppen waren die Unternehmen laut Gartner im zweiten Quartal 2009 maßgeblich verantwortlich für das Minus des PC-Gesamt- * Prognose Quelle: Gartner 2009* 2010* 2011* 2012* 14

Computer/Hardware markts hier sank die Nachfrage nach Rechnern um 18,5 Prozent. Allerdings sind die Business- Kunden in Deutschland nach wie vor eine wichtige Zielgruppe vor allem für den Kauf von stationären PCs: Laut einer IDC-Prognose werden sie 2009 rund 2,5 Mio. Desktops kaufen. Gartner rechnet mit einem Absatz von 2,4 Mio. stationären Rechnern und damit mit einem Minus von 18,7 Prozent. Einerseits halten sich die Unternehmen auf Grund der Wirtschaftskrise derzeit mit Investitionen zurück, auch die Einführung von Windows 7 soll dem Markt keine wesentlichen Impulse geben. Chancen ergeben sich für Desktops vor allem unter den Stichworten Green IT sowie mit einer Optimierung der Form: Der PC soll wieder auf den Schreibtisch wandern, z.b. als All-in-One von Rech ner und Monitor, wie es Apple mit dem imac vormachte. Zudem stellen viele Arbeitnehmer an ihren Arbeitsplatz-PC nun die gleichen Ansprüche in puncto Design und Leistungsfähigkeit wie an ihr Heimgerät. Gleichzeitig vollzieht sich im Busi ness-pc-markt laut der Unternehmensberatung Booz & Company ein Strukturwandel: Mit der weiteren Verbreitung von Cloud Computing und Software as a Service verlieren die Endgeräte an Bedeutung. * Prognose Quelle: IDC Deutscher Desktop-Markt 2009* Absatz (in Mio. Stück) Consumer Andere (-15,2%) 39,9 Absatz insgesamt: 3,8 Mio. Stück (-13,2%) 1,3 2,5 PC-Markt weltweit Mitte 2009* Auslieferungsanteile (in %) Insgesamt: 68,149 Mio. ausgelieferte PCs (-5,0%) 19,6 Hewlett-Packard (+2,8%) 13,6 Business Dell (-17,0%) Computerhersteller wachsen mit Netbooks Toshiba (+10,0%) 5,0 * 2. Quartal 2009, vorläufige Werte Zahlen in Klammern: Veränderung zum Vorjahr Quelle: Gartner (Stand: Juli 2009) 8,4 Lenovo (+3,2%) 13,5 Acer (+34,2%) Während weltweit laut Gartner HP, Dell, Acer, Lenovo und Toshiba die führenden Computerhersteller sind, liegen in Deutschland andere Marken weiter vorn. So besetzt Fujitsu als ehemals mit dem im deutschen Markt bekannten Namen Siemens verbundene Marke hierzulande den vierten Platz. Auch in Deutschland konnten der Netbook- Pionier Asus sowie Konkurrent Acer, der schnell auf den Netbook-Trend reagierte, stark an Marktanteil gewinnen. Acer, Samsung und Asus sind hier die wichtigsten Verkäufer von Mini-Notebooks. Dell ist dagegen vor allem im Business- Segment stark vertreten, das derzeit schwächelt. Das Unternehmen ist nun in der Um strukturierung: Es erhöht seine Präsenz im Einzelhandel und stellt Andere (-7,7%) 44,0 PC-Markt Deutschland Mitte 2009* Auslieferungsanteile (in %) * 2. Quartal 2009, vorläufige Werte Zahlen in Klammern: Veränderung zum Vorjahr Quelle: Gartner (Stand: Juli 2009) Insgesamt: 2,325 Mio. ausgelieferte PCs (-2,7%) 7,8 Asus (+20,1%) 17,8 Acer (+38,6%) 13,2 Hewlett- Packard (+10,3%) 9,0 Dell (-23,7%) 8,3 Fujitsu (-31,1%) 15

Computer/Hardware sich nach Kundengruppen neu auf. Bei Fujitsu führt die Umstrukturierung nach der Trennung von Siemens zu einem sinkenden Absatz. Bei Apple legte das Computergeschäft 2009 bislang weiter zu. Laut den Analysten der Information Technology Intelligence Corp. (ITIC) vergrößert sich auch die Verbreitung von Apple-Computern in Unternehmen. Einen Grund hierfür sehen die Experten in der fortschrei tenden Konsumerisierung der Firmen-IT. Auf vielen Macs läuft dann Windows in einer virtuellen Umgebung. Fujitsu/Siemens (-9,0%) Sun Microsystems (-14,9%) Servermarkt weltweit Ende * Umsatzanteile (in %) Andere (-24,7%) 9,6 10,7 Dell (-11,2%) Umsatz insgesamt: 13,11 Mrd. USD (-15,1%) 4,3 12,0 33,4 IBM (-17,4%) 30,0 Servermarkt schwächelt in der Krise * Im 4. Quartal Zahlen in Klammern: Veränderung zum Vorjahresquartal Quelle: Gartner Hewlett-Packard (-10,0%) Die großen Hardware-Hersteller sind auch im Servermarkt aktiv. So sind beispielsweise Hewlett- Packard und Dell die Nummer zwei und drei im weltweiten Servermarkt. Bei Fujitsu soll mit der Umstrukturierung vor allem das Firmengeschäft, und damit auch das Serversegment, gestärkt werden. Größter Anbieter nach Umsatz ist allerdings IBM. Bei Sun Microsystems könnte zukünftig die Übernahme durch den Software-Spezialisten Oracle für Turbulenzen sorgen. Entwicklung des weltweiten Servermarkts Umsatz (in Mrd. USD) 57,1 44,5 44,3 45,6 47,1 48,5 Die meisten Hardware-Anbieter wenden sich heu te verstärkt dem Software- und Servicegeschäft zu: Hier können noch höhere Margen erreicht werden, zudem handelt es sich häufig um länger laufende Verträge, die verlässliche Einnahmen bieten. 2009* * Prognose Quelle: IDC (Stand: Juni 2009) 2010* 2011* 2012* 2013* Segmente des weltweiten Servermarkts /09 Umsatz (in Mrd. USD) 2009 erwarten die Experten von IDC für den weltweiten Servermarkt sinkende Umsätze. Grund für den starken Einbruch um rund 22 Prozent ist im wesentlichen die Wirtschaftskrise, die sich vor allem in der ersten Hälfte des Jahres negativ auf die Umsätze auswirkte. Gegen Ende des Jahres 2009 soll bereits eine Markterholung stattfinden. 2010 wird der Markt sich stabilisieren, im Volumen- Segment rechnen die Experten sogar schon mit einer Steigerung. Für den Wirtschaftsraum EMEA (Europe, Middle East, Asia) prognostiziert IDC eine ähnliche Entwicklung wie auf dem welt weiten High-End Unternehmen 13,2 12,5 Midrange Unternehmen * Prognose Quelle: IDC (Stand: Juni 2009) Volumen 31,4 High-End Unternehmen 8,5 11,3 Midrange Unternehmen 2009* Volumen 24,6 16

Computer/Hardware Markt: Ab 2010 wird sich der Einbruch abschwächen, das Volumensegment legt als erstes wieder zu. Die x86er sollen von einer größeren Nach frage nach den flexiblen Blade Servern sowie nach konsolidierten IT-Infrastrukturen profitieren. Der Markt wird vor allem von den Rationalisierungsund Kostensparbemühungen der Unternehmen getrieben. In Deutschland soll nach BITKOM-Angaben beispielsweise das Segment für Thin Clients und Server Based Computing noch 2009 um zehn bis 15 Prozent zulegen. Auch Virtualisierung, durch die Anwendungen, Server oder Speicher besser ausgelastet werden und dadurch Strom und Kosten sparen, ist gefragt: Nach den Zahlen des IDC stieg der Absatz virtualisierter Geräte im ersten Quartal 2009 trotz oder gerade wegen der Krise um 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Das ehemalige Wachstumssegment Blade Server musste im ersten Quartal 2009 zum ersten Mal seit der Einführung 2002 Umsatzeinbußen hinnehmen. Halbleiterindustrie erwartet nach der Krise steigende Nachfrage Die Halbleiterindustrie hat ebenfalls unter der ge genwärtigen Krise zu leiden: 2009 soll der Branchenumsatz nach Prognosen der World Semiconductor Trade Statistics (WSTS) zurückgehen: auf knapp 195 Mrd. US-Dollar für Mikrochips, die in Computern z.b. im Prozessor, Grafik und Speicher zum Einsatz kommen, und andere Halbleiter. Ab 2010 rechnen die Experten allerdings wieder mit Zuwächsen. Der Bedarf an elektronischen Komponenten steigt mit der Nachfrage nach PCs, digitaler Unterhaltungselektronik, mobilen Kommunikationsgeräten und Autoelektronik. In Deutschland gehen die Umsätze mit Halbleitern dagegen seit Jahren zurück. Nach Angaben des ZVEI wurden Halbleiter für rund 9,3 Mrd. Euro verkauft. 2009 soll das Volumen um 16 Prozent auf 7,7 Mrd. Euro sinken. 13,08 3,06 3,15 6,88 * Prognose Quelle: IDC Entwicklung des Servermarkts in EMEA Umsatz (in Mrd. EUR) 8,76 1,45 2,47 4,83 2009* Volume Midrange High-End 8,54 1,16 2,42 4,96 2010* 8,62 1,17 2,22 5,23 2011* 8,76 1,19 2,17 5,41 2012* 9,06 1,15 2,28 5,63 2013* Entwicklung des weltweiten Mikrochip-Markts Volumen (in Mrd. USD) 208,7 35,6 46,3 53,1 73,5 Logik Mikro Speicher 164,7 26,5 36,9 40,4 60,9 2009* Thin Clients Das Thin-Client-Konzept basiert darauf, dass einzelne Arbeitsplätze innerhalb des Netzwerks eines Unternehmens nur noch für die Einund Ausgabe von Daten geeignet sein müssen. Vollwertige Rechner werden nicht mehr benötigt, da die Rechnerlast auf Server übertragen wird. Durch eine Desktop-Virtualisierung kann sogar die gesam te Arbeitsumgebung eines Arbeitsplatzes durch den Zentralrechner bereitgestellt werden. Dies hat für Unternehmen gleich mehrere Vorteile: Die schlanken Rechner sind günstiger in der Anschaffung und verbrauchen weniger Strom. Sie werden über den Server zentral gewartet und gepflegt, neue Software oder der Schutz vor Viren und Datendiebstahl läuft direkt über den Server. Forschungen des Fraunhofer Instituts ergaben, dass Thin Clients im Vergleich zu normalen Tischrechnern im gesamten Lebenszyklus zwischen 20 und 40 Prozent günstiger sind. Das Thin-Client-Konzept zeigt gewisse Parallelen zum Cloud Computing: Hier wie dort werden Rechenleistungen, Anwendungen und Daten von einer zentralen Stelle bezogen, nur dass diese beim Thin-Client-System im Unternehmen und nicht im World Wide Web liegt. * Prognose Quelle: World Semiconductor Trade Statistics (WSTS) 176,6 28,5 40,5 43,1 64,4 2010* Analog 192,3 30,9 44,0 47,4 70,1 2011* 17