Lösung zu Kapitel 5 und 6

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Transkript:

Lösung zu Kapitel 5 und 6 (1) Sei f eine total differenzierbare Funktion. Welche Aussagen sind richtig? f ist partiell differenzierbar f kann stetig partiell differenzierbar sein f ist dann immer stetig partiell differenzierbar f ist stetig f ist nicht stetig Sei nun f nicht total differenzierbar. Welche Aussagen sind richtig? f ist stetig partiell differenzierbar f ist nicht stetig partiell differenzierbar Sei nun f nicht stetig. Welche Aussagen sind richtig? f ist total differenzierbar f ist nicht total differenzierbar keine Aussage Sei f eine total differenzierbare Funktion. Welche Aussagen sind richtig? f ist partiell differenzierbar f kann stetig partiell differenzierbar sein f ist dann immer stetig partiell differenzierbar f ist stetig f ist nicht stetig Sei nun f nicht total differenzierbar. Welche Aussagen sind richtig? f ist stetig partiell differenzierbar f ist nicht stetig partiell differenzierbar Sei nun f nicht stetig. Welche Aussagen sind richtig? f ist total differenzierbar f ist nicht total differenzierbar keine Aussage (2) Gegeben ist die Funktion: f(x, y) = (x 2 + y 2 ) sin( 1 x 2 +y 2 ) (x, y) (0, 0) Ist die Funktion stetig? Ist sie partiell Differenzierbar?

2 Fr (x, y) (0, 0) ist die Funktion als Zusammensetzung stetiger Funktionen stetig. Da f(x, y) f(0, 0) = (x2 + y 2 1 ) sin( x 2 + y 2 ) x 2 + y 2 1 x 2 + y 2 }} x 2 +y 2 1 ist sie auch bei (0, 0) stetig. Fr (x, y) (0, 0) ist die Funktion partiell Differenzierbar und in (0, 0) gilt: f(h, 0) f(0, 0) f x (0, 0) = lim = lim h sin( 1 2 ) = 0 Analog gilt dies fr f y (0, 0) = 0. (3) Sei f : R 2 R (1) f(x, y) = (2) (3) xy x 2 y 2 x 2 +y 2 (x, y) (0, 0) (x, y) = (0, 0) Berechne 1 f(x, y) und 1 f(0, 0). Zeige, dass 1 f(x, y) am Ursprung stetig ist. Zunaechst bilden wir Ableitungen und erhalten: x f(x, y) = y (x4 + 4x 2 y 2 y 4 ) (x 2 + y 2 ) 2 f(h, 0) f(0, 0) x f(0, 0) = lim = lim 0 h = 0 Nun zeigen wir die Lipschitz-Stetigkeit bei (0, 0): x f(x, y) x f(0, 0) = y (x 4 + 4x 2 y 2 y 4 ) (x 2 + y 2 ) 2 y 2x4 + 4x 2 y 2 + 2y 4 (x 2 + y 2 ) 2 = y 2(x2 + y 2 (4) ) (x 2 + y 2 ) 2 also gilt: 2 y = 2 y 2 2 x 2 + y 2 (5) x f(x, y) x f(0, 0) 2 x y (4) Gegeben ist f : R 2 R mit 6x 2 y 3 (x, y) (0, 0) (6) f(x, y) = 2x 4 +6y 2

Lösung zu Kapitel 5 und 6 3 Ist f stetig? Begruendung. Fuer (x, y) 0 ist f als komposition stetiger Funktionen wieder stetig. Fuer (0, 0) waehle man z.b. x n = 1 n, y n = 1 und zeige so: n 2 (7) f(x n, y n ) = 6 n 2 1 n 6 2 1 n 4 + 6 1 n 4 = 6 1 2 + 6 n 3 4 0 Da wir Nullfolgen gefunden haben, fuer die der Grenzwert nicht 0 ist, ist f nicht stetig in (0, 0) (5) Gegeben ist f : R 2 R: (8) f(x, y) = e x 2 +y 2 1 x 2 +y 2 (x, y) (0, 0) (9) (a): Uberpruefe, ob f in R 2 stetig ist? (Hinweis: Polarkoordinaten) (b): Berechne f(h, 0) f(0, 0) lim und f(0, h) f(0, 0) lim Ist f differenzierbar? (c): Berechne die stetige Fortsetzung, falls sie existiert. (a): Uberpruefe, ob f in R 2 stetig ist? Fuer (x, y) (0, 0) ist f als Komposition stetiger Funktionen stetig. Mit x = r cos(φ) und y = r sin(φ) folgt fuer (x, y) = (0, 0): (10) f(x, y) = f(r, e r 2 1 r 0 φ) = r 2 0 r = 0 Mit e r2 1 (11) lim r 0 r 2 (b): Berechne = 0 = f(0, 0) nicht stetig (12) (13) f(h, 0) f(0, 0) lim = lim h 0 lim h 0 e h2 1 0 h 2 h f(0, h) f(0, 0) h = = Nicht differenzierbar, weil die Limiten nicht existieren. (c): Berechne die stetige Fortsetzung, falls sie existiert. Da f nicht stetig ist, kann sie nicht stetig fortgesetzt werden.

4 (6) Sei f : R 2 R (14) f(x, y) = xy 3 x 2 +y 6 (x, y) (0, 0) (a): Beweisen Sie, dass f im Nullpunkt nicht stetig ist. (b): Berechnen Sie die partiellen Ableitungen 1 f(0, 0) und 2 f(0, 0). (c): Ist f total differenzierbar? (a): Beweisen Sie, dass f im Nullpunkt nicht stetig ist. Mit x n = 1 und y n 3 n = 1 n folgt: (15) f(x n, y n ) = 1 1 n 3 n 3 1 + 1 = 1 2 0 n 6 n 6 Also ist f nicht stetig. (b): Berechnen Sie die partiellen Ableitungen 1 f(0, 0) und 2 f(0, 0). f(h, 0) f(0, 0) (16) 1 f(0, 0) = lim = lim h 0 1 h 0 0 = 0 h Analog findet man 2 f(0, 0) = 0 (c): Ist f total differenzierbar? Da f nicht stetig ist, ist f auch nicht total differenzierbar. (7) Sei f : R 2 R: (17) f(x, y) = x 2 y x 2 +y 2 (x, y) (0, 0) (a): Fuer den Punkt P = (0, 0) und den Vektor v = (v 1, v 2 ) T R 2 mit v = 1 berechne man die Richtungsableitung in P (Achtung, ist f stetig?) und x f(0, 0), y f(0, 0). (b): Zeigen Sie, dass f im Ursprung nicht total differenzierbar ist. (a): Fuer den Punkt P = (0, 0) und den Vektor v = (v 1, v 2 ) T R 2 mit v = 1 berechne man die Richtungsableitung in P (Achtung, ist f stetig?) und x f(0, 0), y f(0, 0).

Lösung zu Kapitel 5 und 6 5 Wir berechnen die Richtungsableitung mit der Definition: (18) f(0 + hv) f(0) v f(0, 0) = lim v = 1 ( h 2 v1 2 hv ) 2 h t 2 v1 2 + h2 v2 2 0 = v2 1 v 2 v 2 1 + v2 2 = v 2 1 v 2 Fuer x f(0, 0) setzt man v = (1, 0) t und fuer y f(0, 0) setzt man v = (0, 1) T und erhaelt: (19) x f(0, 0) = 0 y f(0, 0) = 0 (b): Zeigen Sie, dass f im Ursprung nicht total differenzierbar ist. Nach Definition ist f total differenzierbar in 0, wenn gilt: f(0 + h) f(0) A(h 1, h 2 ) (20) lim = 0 h 1,h 2 0,0 h mit A = gradf(0, 0) fuer Skalarfelder. Wir waehle h 1 = h 2 = h und mit gradf(0, 0) = (0, 0) T folgt: h 3 0 h (21) lim 2 +h 2 2 + h = 1 2 2 2 Also ist f nicht total differenzierbar. (8) Gegeben ist f : R 2 R (22) f(x, y) = h h 0 x 3 y 2 x 6 +4y 4 (x, y) (0, 0) (a): Sei v R 2 mit v 0. Wie lautet die Richtungsableitung v f(0, 0) von f am Ursprung? (b): Zeigen Sie, dass f im Ursprung unstetig ist. (c): Ist f im Ursprung partiell differenzierbar? (d): Ist f im Ursprung total differenzierbar? (a): Sei v R 2 mit v 0. Wie lautet die Richtungsableitung v f(0, 0) von f am Ursprung?

6 (23) f(hv 1, hv 2 ) f(0, 0) v f(0, 0) = lim 1 = lim h 5 v 3 1 v2 2 h 4 (h 2 v 6 1 + 4v4 2 ) = lim h 2 v1 6 + 4v4 2 0 v2 = 0 = h 0 v 3 1 v2 2 v 3 1 4v 2 2 v 2 0 (b): Zeigen Sie, dass f im Ursprung unstetig ist. Man waehle y = x 3 2 : (24) f(x, x 3 x 3 x 3 2 ) = x 6 + x 6 = 1 0 = f(0, 0) 2 (c): Ist f im Ursprung partiell differenzierbar? Da die partiellen Ableitungen existieren, ist f partiell differenzierbar. Mit v = (1, 0) T, erhaelt man x f(0, 0) = 0 und mit v = (0, 1) T y f(0, 0) = 0. (d): Ist f im Ursprung total differenzierbar? Da f nicht stetig ist, ist f auch nicht total differenzierbar. (9) Sei f : R 2 R mit (25) f(x, y) = sin(x) sin(y) xy (x, y) (0, 0) 1 (x, y) = (0, 0) (a): Wieso ist f auf R 2 stetig? (Hinweis: Taylorreihe von sin(...)) (b): Berechne x f(0, 0) und y f(0, 0). (a): Wieso ist f auf R 2 stetig? (Hinweis: Taylorreihe von sin(...)) Fuer (x, y) (0, 0) ist f als Komposition stetiger Funktionen stetig. Mit sin(x) = x x3 3! +... folgt: (26) sin(x) sin(y) xy = 1 xy = 1 xy (x x3 3! (xy xy3 3! +...) (y y3 3! +...) yx3 3! +...) = 1 y2 3! x2 3! +... x 0 1 = f(0, 0) y 0

Lösungen zu Kapitel 7 7 (b): Berechne x f(0, 0) und y f(0, 0). (27) x (1 y2 3! x2 3! +...) (x,y)=(0,0) = 0 Analog y f(0, 0) = 0 (10) Gegeben ist die Funktion f : R 2 R und eine Konstante a R mit sin(2 x 2 +y 2 ) (x, y) (0, 0) (28) f(x, y) = x 2 +y 2. a (x, y) = (0, 0) Wie muss die Konstante a gewhlt werden, damit f(x, y) in (0, 0) stetig ist? (Hinweis: bergang zu Polarkoordinaten) bergang zu Polarkoordinaten liefert: sin(2r) 2 sin(r) cos(r) a = lim = lim = 2 lim r 0 r r 0 r sin(r) r 0 r lim r 0 cos(r) = 2 1 1 = 2 Lösungen zu Kapitel 7 Aufgabe 1: Sei (M, d) metrischer Raum, A M. d A (x) := inf d(x, y) y A (a) d A (x), x / A sdist(x, A) := d M\A (x), x A (i) sdist(x, A) < 0 x Å Beweis. Sei sdist(x, A) < 0 d M\A (x) =: ε > 0 U ε (x) A x Å. Sei x Å ε > 0 : U ε(x) A d M\A (x) ε > 0 sdist(x, A) < 0. (ii) sdist(x, A) = 0 x A. Beweis. Sei sdist(x, A) = 0 d A (x) = 0 d M\A (x) = 0 ε > 0 : U ε (x) A U ε (x) M \ A x A. Sei x A ε > 0 : U ε (x) A U ε (x) M \ A d A (x) 0 d M\A 0 sdist(x, A) = 0. (iii) sdist(x, A) > 0 x M \ A.

8 Beweis. Sei sdist(x, A) > 0 d A (x) =: ε > 0 U ε (x) M \ A x int(m \ A) = M \ A. Sei x M \ A ε > 0 : U ε (x) M \ A d A (x) ε > 0 sdist(x, A) > 0. (b) x d A (x) ist Lipschitz-stetig. Beweis. Es gilt d A (x) d(x, a) d(x, y) + d(y, a) a A, also auch für das Infimum über alle a: d A (x) d(x, y) + d A (y) Dasselbe gilt für x und y vertauscht, also d A (y) d(x, y) + d A (x). Insgesamt ergibt sich dann oder genauer d A (x) d A (y) d(x, y) d R (d A (x), d A (y)) d M (x, y) Damit ist d A : M R Lipschitz-stetig. Aufgabe 2: Zu zeigen ist x, y M, x y Umgebung U von x, Umgebung V von y mit U V =. Beweis. x y d(x, y) = r 0. Setze ε r 2 und U = U ε(x), V = U ε (y), dann gilt offensichtlich U V =. Sei nämlich z U, dann 2ε d(x, y) d(x, z) + d(z, y) < ε + d(z, y) d(z, y) > ε. Aufgabe 3: (O1) Der Durchschnitt endlich vieler offener Mengen ist offen. Beweis. Es genügt zu zeigen A B offen für A, B offen. Sei also x A B x A und x B. A offen ε 1 > 0 : U ε1 (x) A B offen ε 2 > 0 : U ε2 (x) B Setze ε := minε 1, ε 2 }, dann U ε (x) U εi (x) für i = 1, 2 und damit U ε (x) A B, also A B offen. (A1) Die Vereinigung endlich vieler abgeschlossener Mengen ist abgeschlossen. Beweis. Es genügt wieder zu zeigen, dass A B abgeschlossen für A, B abgeschlossen. Bezeichne wie üblich M \ A =: A c. A, B abgeschlossen heißt A c, B c offen (O1) A c B c = (A B) c offen, also A B abgeschlossen. (A2) Der Durchschnitt beliebig vieler abgeschlossener Mengen ist abgeschlossen.

Lösungen zu Kapitel 7 9 Beweis. Sei I beliebige Menge und (A i ) i I eine Familie abgeschlossener Mengen, dann ist für jedes i I die Menge A c i offen. Aus (O2) folgt dann ( ) c A c i = A i offen i I i I und somit i I A i abgeschlossen. Aufgabe 4: Sei (M, d) metrischer Raum, A M. Zu zeigen ist A und A sind abgeschlossen in M. (A): Der Abschluss ist A = x M : x Berührpunkt von A}, wobei für einen Berührpunkt gilt: x Berührpunkt von A, wenn für alle Umgebungen U von x gilt: U A. Sei also y M \ A = (A) c. y ist damit kein Berührpunkt von A, Umgebung U von y mit U A =, also U M \ A. Damit ist M \ A = (A) c offen und somit A abgeschlossen. ( A): Der Rand von A ist A = x M : x Randpunkt von A}. Ein Randpunkt von A ist ein Punkt x, für den gilt: Umgebungen U von x ist U A U A c. Das Komplement des Randes ist ( A) c = y M : Umgebung U von y mit U A = U A = } also ( A) c = y M : U A U A c }. Damit ist ( A) c offen und A abgeschlossen. Aufgabe 5: Aus Lipschitz-Stetigkeit folgt gleichmäßige Stetigkeit und somit Stetigkeit. Beweis. Sei f : X Y Lipschitz-stetig, also existiert ein L 0 sodass d Y (f(x), f(y)) Ld X (x, y) x, y X f gleichmäßig stetig bedeutet ε < 0 δ > 0 : x, y X mit d X (x, y) < δ : d Y (f(x), f(y)) < ε Setze also δ := ε L, dann folgt sofort die Behauptung. f stetig heißt y X gilt: ε < 0 δ > 0 : x X mit d X (x, y) < δ : d Y (f(x), f(y)) < ε Dies folgt aber direkt aus der gleichmäßigen Stetigkeit. Bemerkung: Die gewöhnliche Stetigkeit ist die Stetigkeit in jedem Punkt (punktweise Stetigkeit), insbesondere hängen ε und δ vom betrachteten Punkt ab. Gleichmäßige Stetigkeit ist stärker, hier sind ε und δ für alle Punkte gleich.

10 Aufgabe 6: f C(R n, R m ), M R m offen. Zu zeigen ist f 1 (M) R n offen. Beweis. Alternative 1: Mit ε δ Definition. Sei x f 1 (M). Da M offen ist, gibt es ein ε > 0 mit U ε (f(x)) M. Da f stetig ist, gibt es zu diesem ε ein δ > 0, so dass für alle y U δ (x) auch f(y) U ε (f(x)), d.h. y F 1 (M). Also ist f 1 (M) offen. Alternative 2: Das Komplement von M, M c, ist abgeschlossen. D.h., ist y n M c, n N, mit y n y, so ist auch y M c. Wir zeigen, dass (f 1 (M)) c abgeschlossen und damit, dass f 1 (M) offen ist: Sei x n (f 1 (M)) c, n N mit x n x R n. Damit ist f(x n ) M c und, wegen der Stetigkeit von f gilt f(x n ) f(x) M c, da M c abgeschlossen ist. Das bedeutet aber, dass x (f 1 (M)) c. Aufgabe 7: Sei f : X Y stetig, K X kompakt. Zu zeigen ist f(k) kompakt. Beweis. Sei also (x n ) n N Folge in K. Da K kompakt gibt es eine in K k konvergente Teilfolge (x nk ) k N mit x nk x K. Es ist (f(x n )) n N Folge in f(k) und (f(x nk )) k N Teilfolge mit lim f(x n k ) f stetig = f( lim x n k ) = f(x) f(k) k k Damit besitzt (f(x n )) n N die gegen f(x) konvergente Teilfolge (f(x nk )) k N woraus die Behauptung folgt.