Erwartungen und erste Erfahrungen mit REACH-Informationen im Arbeitsschutz Reinhold Rühl, BG BAU, Frankfurt

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Transkript:

Erwartungen und erste Erfahrungen mit REACH-Informationen im Arbeitsschutz Reinhold Rühl, BG BAU, Frankfurt REACH-Informationen für den Arbeitsschutz nutzen

Wie waren die Ziele von und die Erwartungen des Arbeitsschutzes an REACH? Theorie oder Praxis? Pragmatischer Nutzen von DNEL auf die Praxis - Für einzelne Stoffe - Für die Baubranche und das Reinigungsgewerbe - Für Alle 19. Juni 2012 Karlsruhe Seite 2

Die Kenntnisse zu Stoffeigenschaften sind sehr beschränkt Es existieren über 100.000 Stoffe Wir gehen mit 30.000 Stoffen um Etwa 3.000 Stoffe sind eingestuft (oft nur auf Basis des Flammpunktes und anderer physikalischer Daten) Etwa 350 Stoffe haben Arbeitsplatzgrenzwerte (weitere etwa 1.000 Stoffe mit Grenzwerten in verschiedenen Ländern) Zu etwa 140 Stoffen sind alle Daten bekannt (daher eigentlich nur zu 140 Stoffen gesundheitsbasierte Grenzwerte - AGW - möglich) 19. Juni 2012 Karlsruhe Seite 3

vor REACH No data, no problems Seit REACH ist nur das legal, was erlaubt wurde, also No data, no market 19. Juni 2012 Karlsruhe Seite 4

2002 hat die Industrie vor REACH gewarnt Die Umsetzung des Weißbuches bewirkt für die deutsche Wirtschaft ein Verlust etwa 150.000 Arbeitsplätzen, für das Szenario Hurricane von 2.350.000 Arbeitsplätzen. Es erfolgt ein erheblicher Wegfall von Stoffen auf dem Markt. Dies wird zu einer Verringerung der deutschen Exporte führen. Wirtschaftliche Auswirkungen der EU-Stoffpolitik BDI-Projekt Arthur D. Little GmbH, Wiesbaden, 2002 Vollständige Umsetzung von Sizilien bis zum Nordkap?! 19. Juni 2012 Karlsruhe Seite 5

die chemische Industrie boomt nach Beginn der REACH-Registrierung 19. Juni 2012 Karlsruhe Seite 6

Will the EU REACH influence and change the chemical regulatory system of Asia? The answer is likely YES. China, Japan and Korea are (or will be) filling the regulatory gap they see between REACH and their chemical regulatory systems. Andere Industrie-Regionen folgen dem REACH-Beispiel 19. Juni 2012 Karlsruhe Seite 7

Diskutieren wir die Erfahrungen mit REACH Theoretisch oder Praktisch? 19. Juni 2012 Karlsruhe Seite 8

Wenn REACH vollständig umgesetzt wird Zu allen Stoffen werden die relevanten Eigenschaften bekannt; In den Sicherheitsdatenblättern werden die Eigenschaften der Inhaltsstoffe der Produkte angegeben, auch die notwendigen Schutzmaßnahmen; Die Hersteller der Rohstoffe, die Händler, die Hersteller der Zubereitungen und die Anwender halten die notwendigen Schutzmaßnahmen ein; Da die notwendigen Schutzmaßnahmen eingehalten werden, treten keine Unfälle und Erkrankungen durch Gefahrstoffe auf; Die Gefahrstoff-Experten werden überflüssig. Mit REACH keine Erkrankungen, Ausfallzeiten und Kosten? 19. Juni 2012 Karlsruhe Seite 9

Bleiben wir realistisch Seit 2010 sind die gefährlichen Eigenschaften von ca. 4.000 Stoffen bekannt (Stoffe > 1.000 t/a) Die Schutzmaßnahmen werden für diese Stoffe beschrieben - was ist mit Gemischen? Können die Verantwortlichen die Sicherheitsdatenblätter verstehen? Insbesondere KMU (95% der Betriebe) brauchen weiterhin Unterstützung durch Fachleute, die wissen jetzt schon mehr Erwartungen Seite 10 und erste Erfahrungen mit REACH-Infos im Arbeitsschutz 19. Juni 2012 Karlsruhe

Diskutieren wir die Erfahrungen mit REACH Theoretisch oder Praktisch? 19. Juni 2012 Karlsruhe Seite 11

Insbesondere müssen es die Sicherheitsdatenblätter dem Arbeitgeber ermöglichen festzustellen, ob es am Arbeitsplatz gefährliche chemische Arbeitsstoffe gibt, und alle Risiken, die sich durch die Verwendung dieser chemischen Arbeitsstoffe für die Sicherheit und die Gesundheit der Arbeitnehmer ergeben, einer Beurteilung zu unterziehen Anhang II der REACH-VO Für 90% der Betriebe waren Sicherheitsdatenblätter das aber bisher kaum und sie werden es auch in Zukunft kaum sein 19. Juni 2012 Karlsruhe Seite 12

DNEL - Neue Maßstäbe für die Bewertung von Expositionen Derived No Effect Level (abgeleitete Null-Effekt Grenze) Muss im Sicherheitsdatenblatt erwähnt werden Kein AGW, muss aber bei der Gefährdungsbeurteilung berücksichtigt werden Im (Stoff-)Sicherheitsdatenblatt werden mit den DNEL die Expositionsszenarien bewertet und führen zu Risikomanagementmaßnahmen (RMM) 19. Juni 2012 Karlsruhe Seite 13

DNEL - Neue Maßstäbe für die Bewertung von Expositionen DNEL sind schärfer wie AGW 19. Juni 2012 Karlsruhe Abbildung von Dr. Nies, IFA Seite 14

DNEL - Neue Maßstäbe für die Bewertung von Expositionen 1. CAS-Nr. oder EG-Nr. eingeben in www.echa.europa.eu/de/information-on-chemicals/registered-substances 2. Disclaimer durch Anklicken bejahen 3. Auf Search klicken 4. Bei Stoff-Resultaten auf View klicken 5. Toxicological information anklicken 6. Toxicological information.001 anklicken Ermitteln von DNEL auf der ECHA-Webseite 19. Juni 2012 Karlsruhe Seite 15

Acute / short-term exposure - systemic effects Dermal DN(M)EL DNEL (Derived No Effect Level) 47 mg/kg bw/day Inhalation DN(M)EL DNEL (Derived No Effect Level) 450 mg/m³ Long-term exposure - systemic effects Dermal DN(M)EL DNEL (Derived No Effect Level) 9.5 mg/kg bw/day Inhalation DN(M)EL DNEL (Derived No Effect Level) 90 mg/m³ DNEL für Benzylalkohol laut ECHA (www.echa.europa.eu/de/information-on-chemicals/registered-substances) 19. Juni 2012 Karlsruhe Seite 16

Expositionen gegenüber Benzylalkohol bei DCM-freien Abbeizern (mg/m³) Messwerte Min 95 %-Wert Max Benzylalkohol 16 2 39 55 Aus dem Sicherheitsdatenblatt für einen dichlormethanfreien Abbeizer 19. Juni 2012 Karlsruhe Seite 17

2-Butanonoxim wird Lacken, Holzschutzlasuren und Parkettsiegeln in geringer Konzentration (meist <0,5%) zugesetzt, es verhindert die Hautbildung im Gebinde; wird auch bei der Polyurethanverarbeitung, als Korrosionsschutzmittel und als Zwischenprodukt eingesetzt; ist krebsverdächtig und hautsensibilisierend. 19. Juni 2012 Karlsruhe Seite 18

Acute / short-term exposure - systemic effects Dermal DN(M)EL DNEL (Derived No Effect Level) 2.5 mg/kg bw/day Long-term exposure - systemic effects Dermal DN(M)EL DNEL (Derived No Effect Level) 1.3 mg/kg bw/day Inhalation DN(M)EL DNEL (Derived No Effect Level) 9 mg/m³ Long-term exposure - local effects Inhalation DN(M)EL DNEL (Derived No Effect Level) 3.33 mg/m³ DNEL für Butanonoxim laut ECHA (www.echa.europa.eu/de/information-on-chemicals/registered-substances) unsere Messungen zeigen teilwiese Überschreitunen (u.a. TRGS 617) 19. Juni 2012 Karlsruhe Seite 19

Aus einem Sicherheitsdatenblatt zu Bitumen Asphalt ist der englische Begriff für Bitumen; die DNEL beziehen sich auf Dämpfe und Aerosole aus Bitumen, die DNEL sind durch 1,47 zu teilen, um mit den deutschen Messdaten vergleichbar zu sein 19. Juni 2012 Karlsruhe Seite 20

14 mg/m³ 12 10 8 6 4 2 0 Wal z a spha l t Fe r t i ge r Wa lz a sphal t Bohle Gussa spha l t mec h Za pf er Gussa sphal t me c h Bohl e Gussa sha lt me c h ande r e Gussa spha lt ma n Gl ä t t e r Gusaspha lt man Za pf e r Bi t ume nbahne n S c hwe iße n Konzentrationen von Dämpfen und Aerosolen aus Bitumen (DNEL 2mg/m³) 19. Juni 2012 Karlsruhe Seite 21

Gesprächskreis BITUMEN interpretiert diesen DNEL (für tausende von Betrieben) Asphaltieren wie bisher Spezielle arbeitsmedizinische Untersuchung im 2-Jahres-Rhythmus Die Ergebnisse der Untersuchungen erfassen und auswerten, um mögliche gesundheitliche Folgen bei Arbeiten mit heißem Bitumen besser beurteilen zu können Denn Felderfahrungen zeigen, dass bei den bisherigen Expositionen keine Probleme auftreten 19. Juni 2012 Karlsruhe Seite 22

Decalin Decalin ist ein Bestandteil von KW-Gemischen, und wird als C10-Aliphat nach der RCP-Methode mit einem Wert von 600 mg/m³ bewertet. Für Decalin wird ein DNEL von 24 mg/m³ angegeben 19. Juni 2012 Karlsruhe Seite 23

Xylol, Ethylbenzol AGW (mg/m³) Xylol 440 Ethylbenzol 440 Toluol 190 1,2,3-Trimethylbenzol 100 1,2,4-Trimethylbenzol 100 1,3,5-Trimethylbenzol 100 19. Juni 2012 Karlsruhe Seite 24

Xylol, Ethylbenzol AGW (mg/m³) DNEL (mg/m³) Xylol 440 77 Ethylbenzol 440 77 Toluol 190 192 1,2,3-Trimethylbenzol 100 --- 1,2,4-Trimethylbenzol 100 100 1,3,5-Trimethylbenzol 100 100 19. Juni 2012 Karlsruhe Seite 25

Stoffe im Bau- und Reinigungsgewerbe GISBAU-Stoffliste (2001) Auswertung von 20.000 Sicherheitsdatenblättern zu Bau- und Reinigungsmitteln aus den Jahren 1993 2001 nur Stoffe, die in Sicherheitsdatenblättern genannt wurden 440 Stoffe und Stoffgruppen wurden mind. 5x genannt 19. Juni 2012 Karlsruhe Seite 26

100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Stoffe im Bau- und Reinigungsgewerbe 2002 2010 2011 Stoffe ohne Bewertung DMEL DNEL TRGS 900 Stoffgruppe Bewertungsmaßstäbe für Stoffe der GISBAU-Stoffliste (100% = 440) 19. Juni 2012 Karlsruhe Seite 27

DMEL DMEL sind ohne Angabe des mit dieser Konzentration verbundenen Risikos sinnlos und dürfen so lange nicht verwendet werden 19. Juni 2012 Karlsruhe Seite 28

Stoffe im Bau- und Reinigungsgewerbe, 2012 Relevante Stoffe bei GISBAU 621 Stoffe mit Beurteilungsmaßstab 392 AGW 206 MAK 27 EU Grenzwert 6 ERB 5 DNEL 148 Stoffe ohne Beurteilungsmaßstab 229 19. Juni 2012 Karlsruhe Seite 29

100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% ohne DNEL AGW/MAK Epoxidharze Lacke & Farben Reinigungsmittel Beurteilungsmaßstäbe zu den in Sicherheitsdatenblättern angegebenen Inhaltsstoffen für drei Bereiche 19. Juni 2012 Karlsruhe Seite 30

Stoffe im Bau- und Reinigungsgewerbe DNEL und weitere Informationen unter www.bgbau.de, Webcode 309 983 1 bzw. www.gisbau.de, Service, Expositionsbeschreibungen 19. Juni 2012 Karlsruhe Seite 31

Die UV-Träger machen eine DNEL-Liste für Alle In Zusammenarbeit mit den UV-Trägern wird das IFA bis spätestens Ende 2012 eine Liste der DNEL anbieten Nicht nur die DNEL aus der ECHA-Liste werden aufgeführt, sondern auch, um Fehler zu minimieren, ob sie in SDB gefunden wurden Je nach Bedarf sind zudem Entwicklungen von Messverfahren geplant 19. Juni 2012 Karlsruhe Seite 32

Man weiß noch immer recht wenig Bescheid über den vollen Umfang der gefährlichen Wechselwirkung chemischer Stoffe Rachel Carson, Silent Spring, 1962 Mit großer Hartnäckigkeit wird aber übersehen, dass es sich in der täglichen Praxis niemals um einen reinen Stoff handelt, sondern um viele, einen ganzen Cocktail.... Manche von ihnen arbeiten zusammen und verstärken ihre Wirkung gegenseitig. Jan Briejèr, Silberne Schleier, 1970 19. Juni 2012 Karlsruhe Seite 33