Was bringt die hochschulische Ausbildung?

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Transkript:

Inhaltliche und strukturelle Evaluation der Modellstudiengänge zur Weiterentwicklung der Pflege- und Gesundheitsfachberufe in NRW Was bringt die hochschulische Ausbildung? 29. Mai 2015, Landesvertretung NRW Berlin

Berufsimage Personalmarketing Verbleibeneigung Ökonomische Aspekte Berufliche Einmündung Was bringt die hochschulische Ausbildung? Bildungspolitische Aspekte Professionsentwicklung Kompetenzen der Absolventinnen/Absolventen / Output Versorgungsqualität / Outcomes

Einzelinterviews zu erlebten Kompetenzunterschieden im Praxisfeld Kompetenzen der Absolventinnen/ Absolventen Fragebogen-Erhebung Studierende vs. Auszubildende im Selbst- und Fremdbild Versorgungsqualität / Outcomes

Methode: - Erhebung mittels validiertem Fragebogen - 19 Fragen - 5 Faktoren - 4-stufige Likert-Skala Befragte: Hochschulabsolventinnen/-absolventen: 57 Studierende: 154 Auszubildende: 229 im 3. Ausbildungsjahr

Fähigkeit zur Anwendung wissenschaftlichen Wissens Klinische Kompetenzen auf Bachelorniveau Qualitätsdimensionen für eine hochschulische Ausbildung Fähigkeit zum Aufbau und zur Reflexion eines Arbeitsbündnisses Fähigkeit zum Interprofessionellen Lernen und Handeln Fähigkeit zur Zusammenarbeit mit anderen Professionen Fähigkeit zur (sektorenübergreifenden) Fallsteuerung Fähigkeit zur Förderung/Weiterentwicklung der Profession

Faktorenstruktur des Fragebogens 1 Befähigung zur Anwendung wissenschaftlichen Wissens auf dem jeweils aktuellen Entwicklungsstand 2 Befähigung zum Aufbau und zur Reflexion eines Arbeitsbündnisses 3 Fähigkeit zur Zusammenarbeit mit anderen Professionen und zur Förderung der Kooperation 4 Fähigkeit zur (sektorenübergreifenden) Fallsteuerung 5 Fähigkeit zur Förderung/Weiterentwicklung der Profession Items Cronbachs Alpha 6.73 4.69 3.70 3.56 3.59

ε 0.85 ε 0.64 ε 0.40 ε 0.54 ε 0.59

Unterschiede in den Gruppen werden durch die Variable hochschulische Bildung vs. Ausbildung bestimmt und NICHT durch - Alter - akademischer Hintergrund der Eltern - Note des Schulabschlusses

Selbst- und Fremdeinschätzung N = 207 N = 228

Befragung von 12 Personen im Praxisfeld mit Erfahrung mit Studierenden/Absolventinnen/Absolventen - Halbstrukturierte Interviews als Critical Incident Technique - Inhaltsanalytische Auswertung und Einordnung in das Kompetenzmodell

Ergebnis der Interviews Faktor 1: Fähigkeit zur Anwendung wissenschaftlichen Wissens auf dem jeweils aktuellen Entwicklungsstand Recherche wissenschaftlicher Studien Theoretische Durchdringung von Diagnostik und Interventionen Faktor 2: Besondere klinische Kompetenzen Geplantere und durchdachtere Diagnostik Höhere Flexibilität und Variabilität Faktor 3: Fähigkeit zum Aufbau und zur Reflexion eines Arbeitsbündnisses Fallorientierte Vorgehensweise

Ergebnis der Interviews Faktor 4: Fähigkeit zur Umsetzung von interprofessionellen Diskursen Gleichberechtigter Diskurs Eigene fachliche Grenzen kennen Faktor 5: Fähigkeit zur (sektorenübergreifenden) Fallsteuerung Blick über den Tellerrand Hinweis auf weitere Versorgungsmöglichkeiten Faktor 6: Fähigkeit zur Förderung der eigenen Profession

Fazit Unabhängig von den genutzten Methoden Einschätzung positiver Effekte auf die Kompetenzen und die Wirksamkeit in der Praxis im Selbst- und Fremdbild Unsicherheiten in den Kompetenzzuschreibung der Auszubildenden und Personen ohne akademischen Hintergrund

Berufsimage Personalmarketing Ökonomische Bewertung Was bringt die hochschulische Ausbildung? Kompetenzen der Absolventinnen/Absolventen / Output Versorgungsqualität / Outcomes

Literaturrecherche Darmann-Finck (2010): Review für den Zeitraum 2000-2010 Rechercheergebnis 8 Studien zum Zusammenhang zwischen Qualifikationsniveau und Patientenoutcome gefunden Patientenoutcome 6 davon belegen: Bessere Outcomes bezogen auf Mortalität, Tod nach erlittener Komplikation Aktuelles Review für den Zeitraum 2010-2014 Rechercheergebnis 4 neue Studien zum Zusammenhang zwischen Qualifikationsniveau und Patientenoutcome gefunden, hohe methodische Standards Patientenoutcome Alle 4 Studien belegen: Bessere Outcomes durch einen höheren Anteil von Pflegenden mit Bachelorabschluss bezogen auf Mortalität, Tod nach erlittener Komplikation, Dekubitus, postoperative Komplikationen

Literaturrecherche Aiken et al. (2014): Nurse staffing and education and hospital mortality in nine european countries: a retrospective observational study. In: The Lancet, Vol. 383, p. 1824-1830. Sample Forschungs -design Outcome Ergebnis 422.730 Chirurgische Patienten in 300 Kliniken in 9 europ. Ländern (administrative Daten) 26.516 Pflegekräfte (Befragungen) Querschnittstudie Mortalität im Krankenhaus Steigt der Anteil an PK mit Bachelordegree am Gesamtpflegepersonal in 10%- Schritten, sinkt die Sterblichkeit jeweils um 7%

Literaturrecherche Für die Physiotherapie, die Ergotherapie, die Logopädie und die Hebammenkunde wurden keine Studien zum Zusammenhang zwischen Qualifikationsniveau und Patient/innenoutcome gefunden.

Inhaltliche und strukturelle Evaluation der Modellstudiengänge zur Weiterentwicklung der Pflege- und Gesundheitsfachberufe in NRW Was bringt die hochschulische Ausbildung? 29. Mai 2015, Landesvertretung NRW Berlin

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