1 Logistik der Zukunft gemeinsam gestalten Ansätze zur CO2-freien Stadtumlandlogistik Wien und Niederösterreich Andreas Dillinger, Wien, 21.2.2018
2 Agenda Anlass und Fragestellung Projekt Zielsetzung Prozessstruktur Stakeholdermanagement Stakeholder-Befragungen Handlungsfelder
Anlass und Fragestellung 3
Ein dynamisches, herausforderndes Umfeld erfordert eine Transformation der Logistik 4 Demografische, wirtschaftliche und ökologische Trends Bevölkerung 2030: 2 Mio. in Wien, 3 Mio. in Stadtregion +54.600 unselbstständige Beschäftigte in Wien bis 2020 Beschäftigungsverlusten in Sachgüterproduktion stehen höchste Beschäftigungszuwächse in Gesundheit, Bildung, freiberufliche/ wissenschaftliche Dienstleistungen und IKT gegenüber (Langfristig) niedriges Wirtschaftswachstum und steigender Effizienzdruck verschärfen Wettbewerb Begrenzte Ressourcen: Entwicklungsflächen, Emissionen Tiefgreifende Veränderungen in der Logistik Zunehmende Regulierung und Technologisierung Veränderung der Sendungs- und Flottenstruktur Verlagerung von Logistikflächen an den Stadtrand
Ein dynamisches, herausforderndes Umfeld erfordert eine Transformation der Logistik 5 Demografische, wirtschaftliche und ökologische Veränderungen verschärfen Ziel- und Nutzungskonflikte Verkehrsflächenknappheit führt bei Bevölkerungswachstum und Intensivierung des Straßenverkehrs zu Nutzungskonflikten +100% Straßengüterverkehr in Centrope bis 2025/30 (ggü. 2005) +23% Straßengüterverkehr in NÖ bis 2030 (ggü. 2008) Zunahme des Güterverkehrs steht in Zielkonflikt mit Zielen der Raumplanung und Stadterneuerung (Lebensqualität, Öffentlicher Raum, Umverteilung von Straßenraum) Multiple Ziel- und Nutzungskonflikte erschweren langfristige Güterverkehrsplanung und erfordern Maßnahmen.
Vom Konzept zur Umsetzung 6
7 Mobilitätskonzepte konkretisieren Ziele und Maßnahmen auch auf regionaler Ebene Gemeinsames Kapitel in Landes- Mobilitätskonzepten ebnet den Weg zu regionaler Strategie Ziel: Effizienter, nachhaltiger, multimodaler Güterverkehr Maßnahmenkongruenz in Landes-Mobilitätskonzepten Ressourceneffizienz (Elektromobilität, Lastenräder) Modal Shift, Multimodalität Infrastruktur, Intermodale Knoten und Transportketten Citylogistik und Regionallogistik Kooperation
Eine ambitionierte, verbindliche regionale Güterverkehrsstrategie ist die Herausforderung 8 Datengrundlagen und Prognosen Integrierte Planung von Güterverkehr und Personenverkehr Abstimmung der Raum- und Verkehrsplanung Verkehrsreduktion/-verlagerung ohne Qualitätsverlust Konkretisierung der Maßnahmen inkl. messbarer Ziele Verbindlichkeit/Durchsetzungsmöglichkeiten (Governance) Business-as-usual Szenarien mit einer weiteren Steigerung des Straßenverkehrs entsprechen nicht den Anforderungen Notwendigkeit einer gemeinsamen regionalen Logistik- und Güterverkehrs-Strategie als Handlungsrahmen
9 Nachhaltige Logistik Wien Niederösterreich - L2030+
Projekt Nachhaltige Logistik 2030+ Niederösterreich-Wien 10 Projekttitel Nachhaltige Logistik Niederösterreich-Wien 2030+ Kurztitel Logistik 2030+ Auftraggeber Auftragnehmer Zeitraum Jänner 2017 Oktober 2019
Zielsetzung Nachhaltige Logistik 2030+ Niederösterreich-Wien 11 Entwicklung eines zukunfts- und umsetzungsorientierten Aktionsplans mit folgenden Zielen: Lösung von Nutzungskonflikten im fließenden und ruhenden Güter- und Individualverkehr Nachhaltige Einsparung von CO 2 in den Bundesländern Niederösterreich und Wien Verkehrsreduktion ohne Leistungs- und Qualitätsverlust Entwicklung konsensfähiger Logistik- und Verkehrskonzepte Entwicklung, Initiierung und Begleitung von Pilotprojekten
Prozessstruktur 12
Prozessstruktur Nachhaltige Logistik 2030+ Niederösterreich-Wien 13 Stakeholder- Aktivierung Szenarien Handlungsfelder Bearbeitungsfelder Aktionsplan Umfeldanalyse & Stakeholderauswahl Aktivierung Stakeholderbefragung Stimmungsbild (online) Interviews Befragung (online) Handlungsfeld B2C (inkl. Handwerk) Handlungsfeld B2B (inkl. Werksverkehr) Zusätzliche Themen Flächen Rechtliches Szenario 1 Szenario 2 Szenario 3 Bearbeitungsfeld 1 Bearbeitungsfeld 2 Bearbeitungsfeld 3 Bearbeitungsfeld 4. Abstimmung Aktionsplan Festlegung Umsetzungsstrategie Handlungsfelder ableiten Arbeitsgruppen mit unterschiedlichen Teilnehmern: Stakeholder und Experten Szenarienentwicklung durch ExpertInnen Arbeitsgruppen mit unterschiedlichen Teilnehmern: Stakeholder, Experten Aktives Stakeholder-Management: Information, Konsultation, Kooperation Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Entwicklung, Initiierung und Begleitung Pilotprojekte
Stakeholdermanagement Nachhaltige Logistik 2030+ Niederösterreich-Wien 14 Projektsteuerung Information und Partizipation Projektbeirat Steuerung und strategische Ausrichtung des Projekts Vorbereitung und Kommunikation der Umsetzung Stakeholder Board Feedback und Entscheidungsvorbereitung zu Meilensteinen Handlungsfelder Szenarien Bearbeitungsfelder Aktionsplan Projektbeirat Expert- Innen Stakeholder Board Weitere Interessierte Regelmäßige Information Stakeholder erweitert (ca. 200 Personen) Onlinebefragung und Feedback zu Meilensteinen Stakeholder Kerngruppe (ca. 20 Personen) Interviews und Feedback zu Meilensteinen
Zeitplan Nachhaltige Logistik 2030+ Niederösterreich-Wien 15 Stakeholder- Aktivierung Szenarien Handlungsfelder Bearbeitungsfelder Aktionsplan 1 / 2017 Phase 1 Stakeholder-Aktivierung Handlungsfelder 5 / 2018 Phase 2 Szenarien Bearbeitungsfelder 4 / 2019 Phase 3 Aktionsplan 10 / 2019 Aktives Stakeholder-Management: Information, Konsultation, Kooperation Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Entwicklung, Initiierung und Begleitung Pilotprojekte
Stakeholdermanagement 16
17 Stakeholder-Befragungen Ergebnis der Stakeholder-Befragungen
18 275 Stakeholder-Rückmeldungen aus drei Befragungen liefern umfassendes Bild zu Rahmenbedingungen & Herausforderungen Interviews Stimmungsbild Onlinebefragung Zielgruppe Ausgewählte ExpertInnen Kammermitglieder W+NÖ Liste von 285 Stakeholdern Zeitraum April-Juli 2017 Mai 2017 Juli-Oktober 2017 Umfang 20 Interviews 96 Rückmeldungen 159 Rückmeldungen (56% Rücklauf): 2/3 W, 1/3 NÖ Logistik Transportunternehmen, Frächter Spediteure, Logistikdienstleiter Kurier-, Express-, Paketdienste (KEP) Werkverkehrsbetreiber 6 7 3 4 4 8 9 10 12 10 31 41 32% Handwerk, Gewerbe, Dienstleister1 38 11 Wirtschaft Handel Industrie1 6 6 16 41 34 37% Gastronomie, Tourismus 2 8 2 Planung, Infrastr. Flächen-/Immobilienentwicklung, Bauwirtschaft Infrastrukturbetreiber Politik, Verwaltung, Administration Verkehrs-, Stadt-, Raumplanung 7 4 4 5 11 12 13 19 17% Schnittstellen Unternehmen im Personenverkehr Technologiebereich, Logistik-/Verkehrssteuerung Vertretung von Fokus- und Bevölkerungsgruppen ExpertInnen für nachh. Logistik & Entwicklungstrends 5 3 5 4 6 6 8 24 15% Sonstige 2 5 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 Interviews Stimmungsbild Onlinebefragung Anm.: Mehrfachzuordnungen möglich
Stimmungsbild zeigt Ambition der Ziele der Verkehrsreduktion ohne Leistungs- und Qualitätsverlust und CO 2 -Einsparung 19 Zwei Drittel können sich (eher) nicht vorstellen, mit weniger Verkehr ihre Leistungen in gleicher Qualität zu erbringen. 9 von 10 Befragten erwarten eine Zunahme des Güterverkehrs bis 2030 aber nur jeder Dritte erwartet sinkende CO 2 -Emissionen im Logistikbereich in NÖ-Wien. Gleiche Leistung mit weniger Verkehr 0% 20% 40% 60% 80% 100% ja eher ja vorstellbar eher nein nein Entwicklung des Güterverkehrs 0% 20% 40% 60% 80% 100% stark zunehmend leicht zunehmend gleichbleibend leicht sinkend stark sinkend Entwicklung der CO 2 -Emissionen 0% 20% 40% 60% 80% 100% steigt stark steigt moderat bleibt gleich sinkt leicht sinkt stark
20 Nutzungsprobleme sind für Stakeholder Realität deren Lösung wurde als eine der Zielsetzungen im Projekt bestätigt 4 von 5 Befragten haben regelmäßig Nutzungsprobleme im fließenden und ruhenden Güter- & Individualverkehr. Häufigkeit von (Nutzungs-)Problemen 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% immer oft manchmal selten nie Nutzungsprobleme betreffen vor allem die Bereiche Stau, Parken und Ladezonen. Art der Nutzungsprobleme zugestaute Hauptverkehrsadern Parkplätze/Parkraum widmungswidrig verwendete Ladezonen 68 mit individuellem (motorisierten) Personenverkehr 64 mit Radfahrern 29 mit (anderen) Unternehmen im Güterverkehr 26 91 115 mit öffentlichem Personenverkehr mit Fußgängern 15 13 0 20 40 60 80 100 120 140 Anm.: Mehrfachnennungen bei Art der Nutzungsprobleme möglich
Logistiksektor und bundesländerübergreifende Organisationen sind am stärksten von Nutzungsproblemen betroffen 21 Organisationen aus dem Bereich Logistik sind am stärksten von Nutzungsproblemen betroffen. Vertretungsfeldgruppe (Rückmeldungen) Probleme nach Vertretungsfeldgruppen 80% 60% 40% 20% 0% 20% 40% 60% 80% Logistik (94) Wirtschaft (62) Schnittstellen (41) Planung, Infrastruktur (53) Organisationen mit Sitz und (Haupt-)Tätigkeitsgebiet in unterschiedlichen Bundesländern sind am stärksten von Nutzungsproblemen betroffen. Sitz / Tätigkeitsgebiet (Rückmeldungen) selten nie manchmal oft immer Probleme nach Sitz / Tätigkeitsgebiet 80% 60% 40% 20% 0% 20% 40% 60% 80% NÖ-W (15) W-NÖ (18) NÖ-NÖ (35) W-W (79) selten nie manchmal oft immer Anm.: Mehrfachzuordnungen zu Vertretungsfeldern möglich
Interviewergebnisse: Entwicklungen, Trends und Technologien die den Güterverkehr bis 2030 wesentlich beeinflussen: 22
Interviewergebnisse: Genannte Handlungsfelder mit größtem Impact um die Projetziele von L2030+ erreichen zu können 23
Die Befragungen liefern ein ganzheitliches, stimmiges Bild zu den größten Hebeln für zukünftige Verbesserungen 24 Wo sehen Sie die größten Hebel für Verbesserungen in der Logistik in Niederösterreich-Wien? (Mehrfachnennungen) Einsatz neuer Technologien (Fahrzeug/Verkehrsmittel) Last-Mile Kooperative Standort-/Hub-Entwicklung Raumplanung Planung und Sicherung von Logistikflächen Kapazitätsprobleme im Straßen- und Schienenbereich E-Ladeinfrastruktur Restriktionen & Subventionen Förderung Forschung & Entwicklung Verkehrstelematik (IVS/ITS) Intermodalität Versorgung ländlicher Raum Arbeitsbedingungen in der Logistik Neue Geschäftsmodelle Prozessebene Güterverkehrsstatistik für Niederösterreich-Wien 13 17 32 32 45 45 42 38 50 74 72 69 65 61 87 95 0 20 40 60 80 100 Top 5 Handlungsfelder Onlinebefragung Top 5 Handlungsfelder Interviews Top 3 Handlungsfelder Stimmungsbild
Mehr Informationen auf Logistik2030.at: Ergebnisse der Onlinebefragung als Infografik 25 Download unter Logistik2030.at
26 Handlungsfelder Bearbeitung in Arbeitsgruppen
Handlungsfelder Matrix mit Handlungsfeldern B2C & B2B 27 Handlungsfelder B2C inkl. Handwerk B2B inkl. Werksverkehr (Micro-)Hubs Lösung Nutzungskonflikte THEMEN Last Mile Technologie Sonstiges Flächen Tool-Box Einsparung CO 2 Verkehrsreduktion Logistik- & Verkehrskonzept ZIELE Rechtliches Pilotprojekte
Handlungsfelder Grobe Abgrenzung der Handlungsfelder B2C & B2B 28 Handlungsfelder Da eine exakte Abgrenzung von B2C und B2B aus Sicht der Logistik nicht sinnvoll ist, soll das Schema in grober Form Prozesse und Tendenzen veranschaulichen! Kunden B2C inkl. Handwerk B2B inkl. Werksverkehr Fahrzeuge Güterarten Logistik City City
29 Weitere Informationen gibt es auf unserer Website www.logistik2030.at
30 www.logistik2030.at info@logistik2030.at DI Christian Popp Abteilung Gesamtverkehrsangelegenheiten christian.popp@noel.gv.at +43 2742 900514083 DI in Angelika Winkler MA18 Verkehrsplanung und Mobilitätsstrategien angelika.winkler@wien.gv.at +43 1 400088812 Dr. in Eva Hahn Abteilung für Außenwirtschaft & Verkehrspolitik eva.hahn@wknoe.at +43 2742 85116402 DI in Andrea Faast Abteilung Stadtplanung und Verkehrspolitik andrea.faast@wkw.at +43 1 514501863
31 DI Dr. Andreas Dillinger www.logistik2030.at Wirtschaftskammer Wien Abteilung Stadtplanung u. Verkehrspolitik 01-51 450 1040 andreas.dillinger@wkw.at www.wko.at www.logistik2030.at info@logistik2030.at DI Christian Popp Abteilung Gesamtverkehrsangelegenheiten christian.popp@noel.gv.at +43 2742 900514083 DI in Angelika Winkler MA18 Verkehrsplanung und Mobilitätsstrategien angelika.winkler@wien.gv.at +43 1 400088812 Dr. in Eva Hahn Abteilung für Außenwirtschaft & Verkehrspolitik eva.hahn@wknoe.at +43 2742 85116402 DI in Andrea Faast Abteilung Stadtplanung und Verkehrspolitik andrea.faast@wkw.at +43 1 514501863