Prof. Ralf Cremer Vortrag am 14.10.2010, Wirtschaftsförderung Lübeck GmbH Lübeck, Oktober 2010 1
Struktur des Technologie- und Wissenstransfer der FH-Lübeck F & E-Zentrum und Gründung und Management Studienschwerpunkte Kompetenzen Physikalische Technik Struktur Basiskompetenzen F&E-Institute Kunststofftechnik Wasserstofftechn. & Energie Gesundheitswirtschaft Logistik & Produktion Angewandte Naturwissenschaften Elektrotechnik Technische Biochemie & Lebensmitteltechnik Biomedizintechnik Industrial-IT InnovationsZentrum Bauen Maschinenbau und BWL Bauwesen und Architektur Chemieingenieurwesen Umweltingenieurwesen Medizintechnik Medical Technology Elektrotechnik Architektur Bauingenieurwesen Mediengestaltung Medieninformatik Maschinenbau Wirtschaftsingenieurwesen Forschung & Transfer Dienstleistungen & Transfer Existenzgründungsunterstützung Health Care Management Betriebswirtschaftslehre 2
Die Welt der strategischen Unternehmensplanung Quelle: Stuart Crainer, Des Dearlove Der Atlas des Managements, Redline Wirtschaft 3
Abgrenzung strategisches operatives Controlling Systemziel: Existenzsicherung Controlling Controlling = = Planung Planung Kontrolle Kontrolle Strategisches Controlling Operatives Controlling Erfolgspotential Erfolg Liquidität Steuerungsgrößen Ertrag / Leistung Aufwand / Kosten Umweltsituation Unternehmenssituation Einnahmen Ausgaben Komponenten langfristig kurz- / mittelfristig kurzfristig Planungs- und Wirkungszeitraum, Wettbewerbsposition, Unternehmensstrukturen und Investitionsvorhaben Produktions- / Geschäftsprozesse, Ausmaß an Verschwendung Investitionsvorhaben, Zahlungstermin, Zahlungseingang / -ausgang Einflussgrößen Quelle: in Anlehnung an Coenenberg/Baum 4
Intensive Nutzung von Controllingmethoden Verhaltssteuerung Projektcontrolling Strategische Analyse Controllingmethoden Wertorientierte Unternehmenssteuerung Strategische Planung Vertriebscontrolling Risikocontrolling Prognosen Make or buy Mngt. Information System - MIS Plankostenrechnung 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% Anteil der Unternehmen Quelle: Studie Unternehmensführung und Controlling im Mittelstand, 63 Unternehmen, Prof. W. Becker, Uni. Bamberg 5
Schlüsselposition der strategischen Unternehmensplanung Objekte der Planung Ebenen der Planung Absichten ZIELVEREINBARUNGEN Zielinhalte STRATEGISCHE PLANUNG Aktionen OPERATIVE PLANUNG Ressourcen 6
Abhängigkeiten bei der strategischen Unternehmensplanung Grundstrategien F. & E.- Abgeleitete Beschaffungs- Produktions- Personal- Finanz- Absatz- 7
Bestandteile der Unternehmensplanung schwächelnde strategische Planung Quelle: Blick nach vorn - Eine Standortbestimmung zur Planung in deutschen Unternehmen, Deloitte Studie, 2005 224 Unternehmen, 2/3 DAX Unternehmen 8
Strategische Planungsinstrumente GAP-Analyse 6% Frühwarnsystem 6% Technologiebeurteilung 6% Anlaufkostenfestlegung 6% Trendextrapolation 13% Erfahrungskurven-Analyse 13% Produktlebenszykluskonzept 18% Stärken-Schwächen-Analyse 25% Strat. Geschäftsfeld- Portfolio 31% Szenariotechnik 50% Gesunder Menschenverstand 50% (Mehrfachnennung möglich!) 9
Methoden für die strategische Unternehmensplanung Übergeordnet: - SWOT, Umweltanalyse, Potentialanalyse - Kernkompetenzen, Erfolgsfaktoren - Benchmarking, Erfahrungskurven - Scoring-Modelle, z.b. Qualitätsindex - Szenariotechnik - Investitionsrechnung - Balanced Scorecard - ABC-Analyse Grundstrategien Abgeleitete Beschaffungs- Produktions- F. & E.- Personal- Absatz: - Lebenszyklusmodell, Substitutionsanalyse, Gap-Analyse - Portfolio, Marktattraktivitätsanalyse - Zufriedenheitsanalyse - Wettbewerbs- / Konkurrenzanalyse Forschung & Entwicklung: - Zielkostenrechnung - Wertanalyse Personal: - Zufriedenheitsanalyse Finanz- Absatz- Produktion & Beschaffung: - Wertkettenanalyse - Technologiekalender, Technologieportfolio - Make or Buy-Entscheidung - Investitionsrechnung Finanzen: - Ergebnisrechnung, - Investitionsrechnung 10
Fallbeispiele im Kontext der Unternehmensplanung Entwicklung einer SCM-Strategie Aufbau einer Innovationsstrategie - Innovationsprozess - strategische Unternehmensplanung Produktionsstrategie - durch Neu-Produkte - durch Kostendruck - durch Technology-Road map Standortstrategie - durch Kapazitätserweiterung - durch Sourcing-Entscheidungen Personalstrategien durch Lean Management Grundstrategien Absatz- Abgeleitete Produktions- Personal- F. & E.- Beschaffungs- Finanz- Auswirkungen im Finanzergebnis 11
Methoden zur Frühwarnung / strategischen Kontrolle BDU-Studie: - 57% nutzen ein Frühwarnsystem - Risk Management im unmittelbaren bzw. operativen Geschäft Methoden: - Zielkontrolle über Kennzahlen - Prämissenkontrolle - Reports von externen Quellen, z.b. Einkaufsmanagerindex, Konjunkturdaten, Ifo-Index, etc. - Prognosemodelle - Risikoanalyse bei Investitionsentscheidungen mit Eintrittswahrscheinlichkeit, best -/worst case, Sensitivität - Portfolio 12
Portfolio im Moment der Frühwarnung Abweichungswahrscheinlichkeit im Moment der Frühwarnung eher hoch 1 7 5 6 Legende: Zahlenangabe Größe der Kreisfläche Schattierung eher gering 2 eher klein 3 4 eher groß Strategierelevanz beim Ergebnis = Nummer der kritischen Prämisse im Strategieplan oder Report = Zuverlässigkeit der Information, d.h. mit steigendem Informationsgehalt vergrößert sich die Kreisfläche = Umfang der Zeitreserve Sofortentscheid notwendig Entscheid nach baldiger, genauer Aufklärung des Sachverhaltes Abwarten, beobachten 13
Fazit ist qualifiziert, wenn die Methoden definiert sind, die Verantwortlichkeiten klar sind, der Kalender steht und eine strategische Kontrolle erfolgt. 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% rein "aus dem Bauch heraus" eher "aus dem Bauch heraus" sowohl als auch eher "kennzahlenbasiert" rein "kennzahlenbasiert" Eigentümer geführt Manager geführt 14
Management by Bauchgefühl Gefühltes Risiko hoch niedrig Bauchschmerzen Gleichgewicht 6. Sinn = Ereignis niedrig hoch Gefühlter Erfolg in Anlehnung an: Reflexion-Intuition-Commitment, in: Sicherung der Rationalität durch wertorientierte Planung, J. Weber, WHU Koblenz 15