Selbstberichtetes Misshandlungspotential und Offenheit bei Familien mit psychosozialer Belastung

Ähnliche Dokumente
Die deutsche Prävalenzstudie über Belastungen in den Familien

Wie belastet sind junge Familien und welche Unterstützungsangebote

Frühe Hilfen für Familien in Deutschland. Wer braucht sie? Wer kennt sie? Wer nutzt sie?

Inanspruchnahme sozialstaatlicher Angebote für die frühe Kindheit

Netze weben Brücken bauen Potsdam, 21. April Was wissen wir über die Bedarfe von Familien im Rahmen der Frühen Hilfen?

belasteten Familien und ihren

Psychosoziale Belastungen vor einem Schwangerschaftsabbruch bei fetalem pathologischem Befund sowie im Verlauf von vier und zwölf Monaten danach

Transgenerationale Weitergabe von traumatischen Beziehungserfahrungen -

Die Prävalenz- und Versorgungsforschung des NZFH: KiD 0-3 (Kinder in Deutschland)

DIAGNOSTISCHE BEURTEILUNG DER ERZIEHUNGSFÄHIGKEIT BEI PSYCHISCH KRANKEN ELTERN

Unterstützung von Familien mit psychisch kranken Eltern in Basel Erfolgsfaktoren und Stolpersteine

Studie zum Einfluss von Kindheitserfahrungen auf Mütter und deren neugeborene Kinder. Pressekonferenz

K. Müller 1, P. Wagner 1 & N. Kotschy-Lang 2. Universität Leipzig, 2 BG-Klinik Falkenstein

Stress wirkt nicht bei jedem gleich: Die Gen-Umwelt-Interaktion

Karin Strasser (Autor) Bindungsrepräsentation im jungen Erwachsenenalter: längschnittliche Zusammenhänge

PURFAM - Potenziale und Risiken in der familialen Pflege alter Menschen (PURFAM) Susanne Zank

Die Wirksamkeit Früher Hilfen: Erkenntnisse und Herausforderungen

Wenn Eltern psychisch krank sind: Forschungsstand und Erfordernisse der Praxis

Gewalt an älteren Menschen

eine Hochrisikopopulation: Biographien betroffener Persönlichkeiten

Die Beeinträchtigung des Kindeswohls durch elterliche Partnerschaftsgewalt

Verlauf psychischer Störungen. Prof. Dr. Günter Esser, Uni Potsdam. Die meisten psychischen Störungen beginnen im Kindes- und Jugendalter Tabelle

Praktikum im Forschungshaus der Kinder- und Jugendpsychiatrie

Kinder psychisch kranker Eltern:

Frühe Bindungen und Sozialisation

Praxis - Spotlight 3 Modellprojekt Mo.Ki Marte Meo Videounterstützung für traumabsierte MüCer mit Kindern bis zum ersten Lebensjahr

Fragebogen zu Gedanken und Gefühlen (FGG)

Kinder Suchterkrankter

Alkohol und Häusliche Gewalt. Auswirkungen auf Schwangerschaft und Kinder

Informations- und Wissensstand der Mütter von Kindern mit angeborenem Herzfehler

Bad Sassendorf, Vater-Kind-Bindung: Ist sie etwas Besonderes? Dr. Andreas Eickhorst. Deutsches Jugendinstitut, München

Stress, psychische Gesundheit und Schule

Eike Fittig, Johannes Schweizer & Udo Rudolph Technische Universität Chemnitz/ Klinikum Chemnitz. Dezember 2005

Frühe Hilfen und Begleitete Elternschaft. - Material für Frühe Hilfen

Familienberatung bei elterlichen Krebserkrankung

Transgenerationale Zusammenhänge von Gewalterfahrungen und Traumaspektrumserkrankungen in Flüchtlingsfamilien

Die Rolle der Väter in den Frühen Hilfen und darüber hinaus

Ursachen für abusive behaviour in der häuslichen Pflege Ergebnisse der Angehörigenforschung. Prof. Dr. med. Elmar Gräßel

Wann führt Psychotherapie zu Frühen Hilfen wann resultiert aus Frühen Hilfen Psychotherapie?

ERFASSUNG DES SOZIALEN UNTERSTÜTZUNGSBEDARFS MIT DER DEUTSCHEN VERSION DES SOCIAL DIFFICULTIES INVENTORY (SDI)

Psychische Auffälligkeiten von traumatisierten Kindern. und Jugendlichen in der psychotherapeutischen Praxis

Trendanalyse zu Burnout bei Studierenden

Funktionen des Psychologiestudiums und Studienerfolg

Kinder suchtkranker und psychisch kranker Eltern eine besondere Herausforderung für die Hilfesysteme Rede nicht! Traue nicht! Fühle nicht!

PALME und PALMEplus ein neues Kursangebot

Finanzielle Auswirkungen einer Krebserkrankung x Forschungsmethoden und Konzepte aus gesundheitsökonomischer Perspektive

Familiäre Pflege: Welche Bedeutung haben Ressourcen für pflegende Angehörige? Assessment zur Erfassung Ressourcen pflegender Angehöriger (RPA)

Bundeskinderschutzgesetz

Veränderungen in der Leistungsfähigkeit und Lebensqualität während einer stationären kardiologischen Rehabilitation

Interdisziplinäre Gestaltung Früher Hilfen

Die Familie des adipösen Kindes

s

Belastung von Pflegekindern und Pflegeeltern DGSF-Tagung. Tania Pérez & Marc Schmid, Freiburg, Kinder- und Jugendpsychiatrische Klinik

Zur Problematik der Selbstauskunft über psychische Befindlichkeit in der medizinischen Rehabilitation

Prävention posttraumatischer Belastung bei jungen brandverletzten Kindern: Erste Ergebnisse einer randomisiert-kontrollierten Studie

Seelische Gesundheit in der Kindheit und Adoleszenz

Kindeswohl und Kindesschutz in der Erziehungsberatung. Rainer Borchert, Erziehungsberatungsstellen Folie 1

Ich bin stark, wenn. Resilienz. Stefanie Schopp

Evaluation von Kontextfaktoren:

Psychische Gesundheit von älteren türkischen Migrantinnen und Migranten. Fidan Sahyazici Dr. Oliver Huxhold

*Dresden, April 2012

Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen

Soziale Unterstützung der Mutter im Wochenbett

Berufliche Umbrüche als Chance Gesund bleiben und für Karriereerfolg nutzen

Häusliche Gewalt und die Folgen für die Kinder

Titel der Dissertation Interpersonale Beziehungsgestaltung und Depression: Eine kulturvergleichende Untersuchung in Chile und Deutschland

Pädiatrischer Anhaltsbogen zur Einschätzung von psychosozialem

Entwicklung und Validierung eines situativen Urteilstests zur Erfassung von Teamfähigkeit

Das Risikofaktorenkonzept

Susanne Zank Fachtagung: Gewalt in der Pflege 1. und , Düsseldorf

Prädiktoren der Medikamenten-Adhärenz bei Patienten mit depressiven Störungen

Kinder psychisch kranker Eltern INHALT

Kinder im Kontext der Gewalt in der Paarbeziehung der Eltern

Familiäre Prädiktoren bilingualer Sprachkenntnisse

Leben nach Krebs. Joachim B. Weis. Belastung und Krankheitsverarbeitung im Verlauf einer Krebserkrankung

Elterliche psychische Erkrankung, Erziehungsfähigkeit und kindliche Entwicklung

Entwicklung selbstberichteter Beschwerden bei Studierenden Eine vergleichende Untersuchung 1995 und 2006

Herzlich Willkommen. 3. Symposium Gesundheitsrisiken in Pflegeberufen. Aggression und Gewalt gegenüber Beschäftigten in Pflege- und Betreuungsberufen

Die Bedeutung von interprofessioneller Teamarbeit für die Patientenzufriedenheit in der Behandlung chronischer Erkrankungen

Lehrbuch Klinische Paar- und Familienpsychologie

Service-orientiertes Seniorenzentrum Arbeitsbedingungen und Dienstleistungsqualität in der Altenpflege

Das Intensivtagebuch als Instrument der Angehörigenarbeit auf der Intensivstation

Persönlichkeit und Studienaktivität als Determinanten von Studienabbruch und Abbruchneigung

Belastende Lebensereignisse bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Schmerzen

Hamburger Kinderschutztage November 2009

Kinder psychisch erkrankter Eltern: Belastungen, Entwicklungsrisiken, Hilfebedarf

Familienfolgen von Flucht und Trauma Synthese

Gesundheitsbezogene Lebensqualität, körperliche Beschwerden, psychische Komorbidität und Interventionen bei Dyspepsie

Was wird aus Versicherten mit abgelehntem Reha-Antrag?

Zusatzauswertungen zu negativen Folgen für die Bevölkerung durch den Alkoholkonsum dritter Personen

Trauma und Vernachlässigung als Katalysator schwerer psychischer Störungen?

Zweigbibliofhek Medizin

Der Zusammenhang zwischen funktionellem Status und Krankheitseinsicht nach Schädel- Hirn-Trauma: Eine Längsschnittstudie

Ansatzpunkt zur Reduktion sexuellen Risikoverhaltens bei HIV-positiven MSM

Wie wirkt Führung auf Gesundheit?

Ungewollte Einsamkeit im Alter als Gesundheitsrisiko. Grundlagen und mögliche Gegen-Massnahmen

Kinderschutz und frühe Hilfen für Familien

Transkript:

Selbstberichtetes Misshandlungspotential und Offenheit bei Familien mit psychosozialer Belastung Andreas Eickhorst, Katrin Lang, Christoph Liel, Andrea Schreier, Christian Brand und Alexandra Sann Deutsches Jugendinstitut e.v., München DGPs, Leipzig, 22.09.2016 Träger

NZFH Prävalenzforschung: Vertiefungsstudie KiD 0-3 ( Kinder in Deutschland ) Studienfolge zur Prävalenz von psychosozialen familiären Belastungen Subsample aus 2 Pilotstudien, stratifiziert in drei Risikogruppen Kohhorten-Längsschnitt-Design: 2 Altersgruppen von Kindern, 2 Erhebungszeitpunkte im Abstand von 7 Monaten; hier Daten von T1 Hausbesuche mit Erhebungen zu Kind und Hauptbezugsperson, weitere Fragebögen für beide Elternteile Kooperationsprojekt des DJI/NZFH mit Unis Erlangen, Bielefeld und Wuppertal Psychosoziale Belastung (Risikofaktoren) Stichprobengröße T1/T2 gering (0-1 RF) mittel (2-3 RF) hoch (4+ RF) gesamt Kohorte 1 (11/18 Mon.) 36/35 39/37 23/21 98/93 Kohorte 2 (18/25 Mon.) 38/37 32/31 29/21 99/89 gesamt 74/72 71/68 52/42 197/182

à kann ein entsprechend offenes (wahrheitsgemäßes) Antwortverhalten angenommen werden bzw. wie ist mit nicht offenem A. umzugehen? Die Prävalenzforschung im Nationalen Zentrum Frühe Hilfen Ziel: Erfassung von Prävalenzen psychosozialer Belastungsfaktoren und deren Wirkmechanismen à Vorhersage von Kindesmisshandlung (und Vernachlässigung) à Verbindung zur lokalen Maßnahmenplanung mit dem Ziel der Prävention von Misshandlungen bzw. Kindeswohlgefährdungen generell à methodische Herausforderung der adäquaten Erhebung der relevanten Daten von den Familien

Fragestellung Wie hängen unterschiedliche psychosoziale Belastungen mit dem Misshandlungsrisiko zusammen? Welche Belastungsfaktoren spielen für das Misshandlungsrisiko eine besonders bedeutende Rolle? Inwieweit ist es möglich und sinnvoll, diese Daten per Selbstbericht zu erheben und welche Rolle spielt die Offenheit des Antwortverhaltens dabei?

Bestätigte Risikofaktoren für Kindesmisshandlung aus der Literatur Stith et al. MacKenzie et al. Parrish et al. Wu et al. Brown et al. Windham et al. Sidebotham and Heron Kind-Eltern-Interaktion Elterliche Charakteristika Kindliche Eigenschaften Kind als Problem wahrg. ungeplante Schwangerschaft Eltern-Kind-Beziehung körperliche Strafe Schlechte Beteiligung der Eltern ungeplante Schwangerschaft unrealistische Ansprüche an das Kind Wut Ängste Psychopathologie Depression geringer Selbstwert niedrige Schulbildung Die Hauptstudie Alter (Mutter) Tabak- / Drogenmissbrauch eigene Erfahrungen (Missbrauch) Mutter alleinstehend niedrige Schuldbildung Rauchen während Schwang. Mutter alleinstehend Mutter < 20 Jahre niedrige Schulbildung Mutter alleinstehend Depressionen häusliche Gewalt Mutter alleinstehend Arbeitslosigkeit Mutter < 20 Jahre niedrige Schulbildung psych. Vorgeschichte wenig soziale Unterstützung häusliche Gewalt eig. Misshandlungserfahrungen soziale Kompetenz Alter Erstgeborenes schwier. Temp. niedriges Geburtsgewicht pre- oder postnatale Probleme Alter niedriges Geburtsgewicht Familiäre Eigenschaften familiäre Konflikte familiärer Zusammenhalt mehr als 3 Kinder familiäre Probleme Armut 5

Instrumente I: operationalisierte Belastungs-/Risikofaktoren a) Soziodemographie (aus eigenem Bogen KiD 0-3) Migrationsstatus Bildungsstatus Armut (Empfang stattlicher Leistungen) Alter (Kind und Eltern) b) Psychosoziale Konstrukte Elterlicher Stress (Eltern-Belastungs-Inventar; EBI; Tröster, 2010) Allgemeiner Stress (Perceived Stress Scale; PSS; Cohen, Kamarck & Mermelstein, 1983) Soziale Unterstützung (aus: pairfam, 2012) Partnerschaftsqualität (Dyadic Adjustment Scale; DAS; Spanier, 1976; dt. Übersetzung: Hank, Hahlweg, & Klann, 1990) Co-Parenting/Konflikte in der Kinderziehung (aus: pairfam; siehe oben) Depressive Symptome der Eltern (Patient Health Questionnaire, (PHQ-9; Kroenke, Spitzer, & Williams, 2001) Belastung durch kindliche Regulationsprobleme (eigenes Item) Ärger-/Wutneigung ("Explosiveness") (zwei Items aus CAPI-Langversion)

Instrumente II Child Abuse Potential Inventory- Short (CAPI) Screeninginstrument für körperl. Kindesmisshandlung (Milner, 1994) Hier Kurzversion (33 Items statt 160 Items; Ondersma et al., 2005) Gute bis sehr gute Testgütekriterien (Interne Konsistenz der Misshandlungsskala.89). Hier nur Misshandlungsskala verwendet (24 Items) Lügen- und Zufallsskala zur Bestimmung nicht-offener ( invalider ) Antworten Item Beispiele Ich lasse mich durch meine Probleme schnell aus der Fassung bringen Ich rege mich oft auf und weiß nicht warum Ich fühle mich häufig sehr aus der Fassung gebracht Andere Leute haben mein Leben unglücklich gemacht Kinder sollten immer gehorchen Ein Kind braucht sehr strenge Regeln

Ergebnisse I: Misshandlungsrisiko (CAPI) gesamt Stichprobe N M SD Vergleich mit deutscher SP (alle) d Cohen Deutsch (alle) 186 4.39 4.35 Deutsch (valide) 108 3.22 2.88 Deutsch (invalide) 76 6.16 5.42 UK 324 5.89 3.60 t(508) = 2.00, p =.046.39 US Sample 1 (Development) 1236 7.2 6.3 t(1420) = 5.88, p <.001.46 US Sample 2 2 (Development) 242 8.9 5.9 t(426) = 8.78, p <.001 US Sample 3 2 Cross-Validation) 594 8.4 6.4 t(778) = 7.99, p <.001 US Sample 4 2 (Cross-Validation) 119 9.4 5.9 t(303) = 8.52, p <.001.86.67 1.00 Stichprobe ist eher wenig belastet/gefährdet 93% (cut-off 12) oder 87.6% (cut-off 9) nicht-misshandelnd Bei 12.4% bzw. 7% der Probanden Risiko für Kindeswohlgefährdung

Ergebnisse II: Misshandlungsrisiko nach Belastungsgruppen N M SD Mittelwertsvergleiche d Cohen unbelastet a 70 2.03 1.90 ab t(136) = 4.37, p <.001. 75 leicht belastet b 68 4.34 3.98 ac t(116) = 8.81, p <.001 1.67 stark belastet c 48 7.90 5.08 bc t(114) = 4.22, p <.001.80 Deutliche Zusammenhänge zur Belastungsstärke

Ergebnisse III: Misshandlungsrisiko, valide und invalide Antworten Profile in 77 Fällen (39.1 %) invalide, in 114 Fällen (59.7 %) valide Misshandlungsskala-Werte bei invaliden Profilen höher als bei validen (t(182) = -4.79, p =.000, d Cohen =.72) 83% der Probanden mit hohem Misshandlungsrisiko haben invalide Protokolle Unterschiede hinsichtlich soziodemographischer Variablen (invalide P.) häufiger Migrationshintergrund leben häufiger von staatlichen Leistungen Unterschiede hinsichtlich psychosozialer Belastungsfaktoren (invalide P.) geringere Partnerschaftszufriedenheit mehr Stress durch Elternschaft weniger soziale Unterstützung mehr depressive Symptome höhere Ärgerneigung (explosiveness) fühlen sich mehr belastet durch kindliche Regulationsprobleme

Ergebnisse IV: Zusammenhang Misshandlungsrisiko und Soziodemographie N M CAPI SD T-test d Cohen Staatliche Leistungen ja 24 8.08 5.09 nein 161 3.86 3.97 t(183) = 4.68, p <.001 1.03 Bildungsstatus niedrig 15 7.33 5.78 mittel 69 4.84 4.50 hoch 101 3.66 3.82 t(82)= 1.84, p =.069 t(168) = 1.84, p =.068.53.29 Alter Hauptbezugsperson < 35 89 4.83 4.68 36 96 3.95 4.02 n.s. Migrationshintergrund ja 49 4.92 4.40 nein 137 4.20 4.34 n.s. Altersgruppe Kind 10-12 93 4.98 4.93 17-19 93 3.80 3.76 t(184) = 4.88, p =.064.27 Gesamt 186 4.39 4.35

Ergebnisse V: Zusammenhang Misshandlungsrisiko u. psychosoziale Risikofaktoren 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 1. BCAPI 1.65 *** -.52 ***.53 ***.61 ***.25 **.36 ***.52 ***.31 ***.67 *** 2. PHQ Depression.48*** (.73 *** ) 1 -.39 ***.33 ***.57 ***.26 ***.45 ***.57 ***.38 ***.47 *** 3. DAS -.47 *** (-.57 *** ) -.26 ** (-.52 *** ) 1 -.59 *** -.43 *** -.25 *** -.32 *** -.46 *** -.27 *** -.42 *** 4. Konfl. in Erziehung.42 *** (.60 *** ).21 * (.43 *** ) -.61 *** (-.56 *** ) 1.50 ***.32 ***.19 *.47 ***.27 **.37 *** 5. PSS.53 *** (.66 *** ).54 *** (.58 *** ) -.34 *** (-.52 *** ).39 *** (.59 *** ) 1.40 ***.45 ***.65 ***.41 ***.51 *** 6. Soz. Unterstützung.18 + (.29 * ).15 (.35 ** ) -.17 (-.35 ** ).26 ** (.37 ** ).30 ** (.48 *** ) 1.23 **.37 ***.14 *.19 ** 7. Regulation.33 ** (.29 * ).42 *** (.43 *** ) -.30 ** (-.30 * ).25 * (.09).54 *** (.34 ** ).30 ** (.14) 1.54 ***.50 ***.25 ** 8. EBI Elternbereich.35 *** (.59 *** ).52 *** (.58 *** ) -.39 *** (-.53 *** ).42 *** (.53 *** ).60 *** (.69 *** ).32 *** (.39 *** ).61 *** (.40 *** ) 1.61 ***.34 *** 9. EBI Kindbereich.28 ** (.26 * ).39 *** (.33 ** ) -.24 * (-.28 * ).15 (.37 ** ).36 *** (.40 *** ).14 (.08).52 *** (.44 *** ).65 *** (-.52 *** ) 1.25 *** 10. Explosiveness.46 *** (.78 *** ).22 * (.64 *** ) -.36 *** (-.47 *** ).22 * (.51 *** ).39 *** (.61 *** ).09 (.28 * ).19 + (.25 * ).16 + (.47 *** ).24 * (.19) 1

Ergebnisse VI: Vorhersagemodell Misshandlungsrisiko Modell ΔR 2 β 7 (Konstante).01* Explosiveness.39*** EBI Elternbereich.28*** Depressive Symptome.22** Konflikte um Kindererziehung.14* Armut (SGB2-Bezug/Hartz IV).11* Total R 2.63*** Schrittweise logistische Regression Abhängige Variable: CAPI Misshandlungsskala Ausgeschlossene Variablen: EBI_Kindbereich, Belastung durch Regulationsprobleme, Soziale Unterstützung, Partnerschaftszufriedenheit (DAS), Bildungsstatus (ISCED) und Migrationshintergrund.

Diskussion - Erhebung per Selbstauskunft ist möglich - nicht offenes (invalides) Antwortverhalten kommt vor und kann identifiziert werden - nicht offenen Probanden gelingt Verdeckung nicht - deutlicher Zusammenhang Belastung à Misshandlungsrisiko - Identifizierung besonders gewichtiger Risikofaktoren möglich - höchstes (ermitteltes) Risiko bei Kombination aus Wutneigung, elterlichem Stress, depressiven Symptomen, Konflikten um Kindererziehung sowie Armut à Überwiegend Faktoren der Person bzw. Beziehung (außer Armut)

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: Dr. Andreas Eickhorst, Deutsches Jugendinstitut, München eickhorst@dji.de