Entwicklungen und Perspektiven der Tierproduktion in Sachsen. Dr. Roland Klemm Konferenz Landwirtschaft 2020 Ostritz, 24.

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Transkript:

Entwicklungen und Perspektiven der Tierproduktion in Sachsen Dr. Roland Klemm Konferenz Landwirtschaft 2020 Ostritz, 24. März 2011

Abteilung Tierische Erzeugung des LfULG Tierzucht, Tierhygiene Tierhaltung, Tierfütterung Köllitsch Königswartha Fischerei Grünland und Feldfutterbau Christgrün 2 24. März 2011 Dr. Roland Klemm

3 24. März 2011 Dr. Roland Klemm

Nutztierhaltung im Spannungsfeld Wettbewerbsschutz Tierschutz Umweltschutz Verbraucherschutz 4 24. März 2011 Dr. Roland Klemm

Nutztierhaltung im gesellschaftlichen Spannungsfeld Warum halten wir Nutztiere? Nutztierhaltung im Wandel der Zeiten Nutztierhaltung im Kreislauf der Natur Wie ausgewogen ernähren wir uns? Im Spannungsfeld der Schlagzeilen Verbraucher Umwelt Schutzgüter Tier Landwirt Zwischen Emotionalem und Rationalem Verbraucherschutz Tierschutz Umweltschutz Wettbewerbsschutz Lebensmittelskandale Massentierhaltung Stoffeinträge Globalisierung Können wir tierischen Lebensmitteln noch trauen? Risikomanagement Kann der Tierhalter sichere Lebensmittel garantieren? Gentechnik Wie sicher ist die Biotechnologie? Wann fühlen sich Nutztiere wohl? Hochleistung Wo sind die Grenzen tierischer Leistungen? Verschlusssache Was passiert hinter den Stalltüren? Wie viele Tiere verträgt das Land? Klimakiller Sind die Rinder Schuld am Klimawandel? Landflucht Wie viel Geruch muss ein Dorf verkraften? Wo sind die Grenzen für Mensch, Tier und Umwelt? Demografie Braucht ein Industrieland Arbeitsplätze im ländlicher Raum? Bioenergieboom Steht die Tierhaltung zunehmend in Konkurrenz um Biomasse? 5 24. März 2011 Dr. Roland Klemm

Lebensmittel im Wandel der Zeiten und aus unterschiedlichem Blickwinkel Verbraucher Wir haben HUNGER! Wir haben APPETIT! Wir haben ANGST! Wie ernähren wir die WELT? Politik Ernährungssicherung Lebensmittelqualität / Abbau der Überschüsse Lebensmittelsicherheit / Risikobewertung und -kommunikation Ernährungssicherung / Steuerung der Verwertungswege Landwirt Produktionssteigerung Produktqualität Futtermittelhygiene / Tierschutz / Umweltschutz Nutzung neuer Ressourcen / Verwertungs- Effizienz / ökologische Bewertung 1945 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020 2030 2040 6 24. März 2011 Dr. Roland Klemm Nach Flachowsky (2003), modifiziert

Anteil der Produktionsrichtungen am Produktionswert der Landwirtschaft Ca. 50% des Produktionswerte s der LW aus TP (SN + D) Bedeutung Milchproduktion in SN größer Bedeutung Schweineprodukti on in SN geringer 7 24. März 2011 Dr. Roland Klemm Quelle: Regionale Gesamtrechnung der Länder, Dez. 2007

Entwicklung der Tierbestände in SN von 1989-2004 % zu 1989 160 140 120 100 80 60 Entwicklung der Tierbestände in Sachsen im Vergleich zum Bestand von 1989 Milchkühe Mastschweine Zuchtschweine Schafe Legehennen Pferde Karpfen 40 20 0 1989 1995 2000 2004 Quelle: Statistisches Landesamt 8 24. März 2011 Dr. Roland Klemm

> 1,2 Viehbesatz in Deutschland 0,4 0,6 GV/ha 9 24. März 2011 Dr. Roland Klemm

Viehbesatz in Sachsen Tabelle 1.1 Entwicklung des GV-Bestandes und des GV- Besatzes von 1990-2009 1990 2000 2005 2007 2008 2009 LF gesamt 1.051.754 913.500 913.120 917.513 914.143 914.920 GV-Rind 781.713 425.794 378.843 364.510 376.576 377.337 GV/100ha LF 74,3 46,4 41,5 39,7 41,2 41,2 GV-Schwein 169.102 67.417 68.462 66.596 68.033 72.077 GV/100ha LF 16,1 7,3 7,5 7,3 7,4 7,9 GV-Schaf 24.690 11.624 10.820 10.590 10.374 9.712 GV/100ha LF 2,3 1,3 1,2 1,2 1,1 1,1 GV-Pferd 10.220 11.055 12.163 13.817 13.817* 13.817* GV/100ha LF 1,0 1,2 1,3 1,5 1,5 1,5 GV-Geflügel 25.462 25.650 32.156 37.997 37.997* 37.997* GV/100ha LF 2,5 2,8 3,5 4,1 4,1 4,2 GV-gesamt 1.011.188 541.540 502.443 493.510 506.797 510.940 GV/100ha LF 96,1 59,0 55,0 53,8 55,4 55,8 Quelle: Statistisches Landesamt 10 24. März 2011 Dr. Roland Klemm

Selbstversorgungsgrad tierische Produkte 2008 Sachsen (geschätzt) D EU Milch 105 % 101 % 109 % Rindfleisch 55 % 119 % 99 % Schweinefleisch 38 % 105 % 108 % Schaffleisch 55 % 51 % 86 % Geflügelfleisch 44 % 86 % 101 % Eier 97 % 69 % 101 % Quelle: LfULG 11 24. März 2011 Dr. Roland Klemm

Milchproduktion 12 24. März 2011 Dr. Roland Klemm Quelle: LfULG, Tierzuchtreport 2008 nach MLP-Auswertung, LKV SN

Leistungsentwicklung 13 24. März 2011 Dr. Roland Klemm Quelle: LfULG, Tierzuchtreport 2008 nach MLP-Auswertung, LKV SN

Leistungsentwicklung Land Kühe Milch kg/kuh Fett % Eiweiß % Fett-Eiweiß kg/kuh Sachsen 179.630 8.944 4,07 3,41 669 Sachsen-Anhalt 116.186 8.837 4,04 3,42 659 Mecklenburg- Vorpommern 166.639 8.824 4,10 3,39 661 Brandenburg 147.524 8.934 4,10 3,39 669 Thüringen 109.196 8.964 4,03 3,38 664 Neue Bundesländer 718.806 8.900 4,07 3,39 664 Deutschland 2009 3.475.111 8.093 4,14 3,43 612 14 24. März 2011 Dr. Roland Klemm Quelle: LfULG, nach MLP-Auswertung, LKV SN

Anzahl Milchkühe nach Bestandsgrößen in Sachsen Bis 2000 Abnahme der Großbestände und Zunahme der Kleinbestände Seit 2000 relativ stabil leichte Abnahme Klein Bestände und Zunahme mittlere Bestandsgrößen 15 24. März 2011 Dr. Roland Klemm

Milchkühe nach Rechtsformen Verteilung der Milchkühe 2010 nach Rechtsformen 80 70 76 Anteil Betriebe Anteil Kühe 60 in % 50 40 48 30 20 10 0 27 14 12 13 9 1 Juristische Personen Personengesellschaften Haupterw erbsbetriebe Nebenerw erbsbetriebe Quelle: Agrarförderung 16 24. März 2011 Dr. Roland Klemm

Nutzung Automatischer Melksysteme in Sachsen (Anzahl der mit AMS gemolkenen Kühe pro Betrieb) 1400 1200 1000 800 600 400 200 0 17 24. März 2011 Dr. Roland Klemm in Bau bzw. Planung 2010 2011 2012 2013 Quelle: LKV Sachsen 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Anzahl der mit AMS gemolkenen Kühe pro Betrieb

Bestandsergänzungsrate und Nutzungsdauer (Sachsen, 2006 bis 2009) Bestandsergänzungsrate in % 43% 42% 41% 40% 39% 38% 37% 36% 32,4 42,0% 32,2 31,6 31,6 39,3% 38,2% 38,1% 2006 2007 2008 2009 32,5 32 31,5 31 Nutzungsdauer (gemerzte Kühe) in Monaten Bestandsergänzungsrate ND gemerzte Monate Quelle: LKV SN 18 24. März 2011 Dr. Roland Klemm Quelle: LKV Sachsen

Tierabgänge und Abgangsursachen der Kuhbestände in Sachsen 100% 10,7 5,4 5 5,7 6,8 8,3 8,2 9,1 10,7 10,1 80% 60% 34,2 31,6 31,7 7,1 9,8 10,1 1,2 1,2 1,4 22,5 23,8 23,4 26,8 12,1 1,9 23,2 22,9 11,8 2,4 25 15 9,4 24,2 21,8 22,4 13,4 13,8 2,9 2,8 22,9 21,3 15,5 12,4 10,1 10 8,9 8 6,9 15,1 16 15,9 16,4 16,7 17,6 17,2 2,7 2,8 3,3 3,7 3,2 3,2 3,6 20,9 20,7 19,8 20,5 21,3 20,9 22,1 Fundament Euter 40% 20% 0% 10,6 7,4 11,2 10,9 8,3 10,2 11,5 11 11,5 13,7 11,8 13,1 13,6 14,2 14,7 12,1 12,1 12,3 12,8 14,2 15,1 15,8 15,3 14,3 12,8 12,4 11,9 10,3 8,2 7,5 8,8 9,6 9,5 8,4 8,8 8,2 7,7 7,5 7,3 7,3 6,3 6,3 2,1 1,3 1,4 4,7 4,6 1,5 1,5 1,3 1,3 1,1 3,5 3,1 3,2 4,1 5,2 3,9 1,2 1,1 0,9 0,8 0,9 0,9 0,8 2,9 3,2 3,7 3,4 4,7 3,9 3,8 15,2 16,1 17,1 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Verkauf Alter Geringe Leistung Unfruchtbarkeit Sonstige Erkrankungen Euter Melkbarkeit Klauen und Gliedmaßen Sonstige Gründe Stoffwechsel Fruchtbarkeit 19 24. März 2011 Dr. Roland Klemm Quelle: LKV Sachsen

Entwicklung der Rentabilität Rentabilitätsentwicklung in pro Kuh 1.500 1.000 500 0-500 -1.000-1.500-2.000 Abgang in SN nach 2,4 Laktationen 32 Ct/ kg 30 Ct/ kg Milchgrundpreis Färse 1. Laktation 2. Laktation 3. Laktation 4. Laktation 5. Laktation 6. Laktation Annahme: 36 Ct/ kg Gesamtkosten je kg verkaufte Milch incl. 1.600 Färsenaufzuchtkosten. 20 24. März 2011 Dr. Roland Klemm Quelle: LKV Sachsen

Schwerpunkte LfULG Projekte Mehr Milch aus Gras Nutzung automatischer Melksysteme Gesunde Milchkuh (Abkalbung, Klauen, Hygienemanagement) Fütterung von Tränkkälbern Mehr Eiweiß in der Rohmilch Innovative Zuchtverfahren (On Farm Recording) 21 24. März 2011 Dr. Roland Klemm Quelle: LKV Sachsen

Herausforderungen -zunehmend offenere und stärkere Märkte - mehr Wettbewerb und weitere Effizienzsteigerung - Beschleunigung im Strukturwandel - Milchquote läuft zum 31.03.2015 aus - Nutzungskonkurrenz auf dem Ackerland - Grünland gewinnt weiter an Bedeutung - Preise der Produktionsfaktoren Arbeit und Boden werden weiter steigen - qualifizierte Arbeits- und Führungskräfte mit entsprechender Bezahlung - anhaltend hohe Forderungen der Gesellschaft nach Transparenz, Tierschutz, Umweltschutz und Lebensmittelsicherheit 22 24. März 2011 Dr. Roland Klemm Quelle: LKV Sachsen

Schweineproduktion 23 24. März 2011 Dr. Roland Klemm Folie: R. Klemm, LfULG 91

Landrasseeber 1957 und 2010 24 24. März 2011 Dr. Roland Klemm Folie: R. Klemm, LfULG 91

25 24. März 2011 Dr. Roland Klemm

26 24. März 2011 Dr. Roland Klemm

Ferkelbilanz 2009 Deutschland (AMI-Prognose 2010: 3,4 Mio.) NL-Ferkel 2,9 Mio. Mangel: 11,4 Mio. DK Ferkel 6,3 Mio. (AMI-Prognose 2010: 7,00 Mio.) Überschuss: 2,4 Mio. Import insgesamt 9,0 Mio. t (Import 2010: AMI-Prognose 10,00 Mio.) Ausfuhr insgesamt: 1,5 Mio. Ferkel Überschuss: 1,2 Mio. 27 24. März 2011 Dr. Roland Klemm

Struktur der Zuchtsauenhaltung in Sachsen 70% 65% 60% 55% 50% 45% 40% 35% 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% Halter Tiere 1 bis 9 10 bis 49 50 bis 99 100 bis 999 über 1.000 Quelle: Statistisches Landesamt 28 24. März 2011 Dr. Roland Klemm Bestandsgröße (Anzahl Zuchtsauen)

Struktur der Mastschweinehaltung in Sachsen 90% 85% 80% 75% 70% 65% 60% 55% 50% 45% 40% 35% 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% Halter Tiere 1 bis 49 50 bis 199 200 bis 999 über 1.000 Bestandsgröße (Anzahl Mastschweine) 29 24. März 2011 Dr. Roland Klemm Quelle: Statistisches Landesamt

Leistungsentwicklung in der Schweinemast (1995-2009) in Sachsen * Gramm pro Tag 800 780 760 740 720 700 680 660 640 620 600 Zunahme (g/tier u. Tag) Muskelfleischanteil (%) 1995 2000 2002 2004 2006 2007 2008 2009 57 56 55 54 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 Prozent *) repräsentiert pro Jahr 375.000 bis 515.000 vermarktete Schweine aus ca. 40 Betrieben 30 24. März 2011 Dr. Roland Klemm Quelle: LfULG, Tierzuchtreport 2008 nach Ringauswertung LKV SN

Leistungsentwicklung in der Ferkelzeugung (1995-2009) in Sachsen 29 28 27 Anzahl Ferkel pro Sau und Jah 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 lebend geborene Ferkel abgesetzte Ferkel 1995 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 *) repräsentiert pro Jahr 100.000 bis 160.000 Würfe aus ca. 100 Betrieben 31 24. März 2011 Dr. Roland Klemm Quelle: LfULG, Tierzuchtreport 2008 nach Daten MSZV, PIC Datendienst und LKV SN

32 24. März 2011 Dr. Roland Klemm

Schwerpunkte LfULG Projekte - Ebermast - Phasenfütterung zur Verringerung der NH3-Emmisionen, - Hygienemanagement - Fachliche Begleitung im Gesundheits- und Qualitätsmanagement (GQS) Zukünftige Forschungsschwerpunkte könnten sein: - Ressourcenschutz und Ressourceneffizienz in der Schweinehaltung - Bewertung und Umsetzung neuer Anforderungen des Tier- und Umweltschutzes - Bewertung und Nutzung neuer technischer Lösungen - Untersuchungen zur Verbraucherakzeptanz 33 24. März 2011 Dr. Roland Klemm Quelle: LKV Sachsen

Herausforderungen - Erhöhung der Mast- und Schlachtkapazitäten - Wertschöpfung ist geringer, wenn nur Mastkapazitäten geschaffen werden -Verbesserung der finanziellen und produktionstechnischen Leistungen - Kostensenkung - Verbesserung der Arbeitsproduktivität durch Verringerung des Arbeitskräftebesatzes - Aufbau einer gezielten produktionstechnischen und gesamtbetrieblichen Beratung 34 24. März 2011 Dr. Roland Klemm Quelle: LKV Sachsen

Vielfalt der Tierhaltung im Ländlichen Raum als Wertschöpfungspotential, Basis genetischer Vielfalt, Kulturgut und Beitrag zur Lebensqualität auf dem Lande 35 24. März 2011 Dr. Roland Klemm

Schaf Kein Markt mehr für Wolle Ausrichtung auf Fleisch Gemeinwohlleistungen (Deich, Landschaftspflege) Dominierende Rassen: Landschafe und verschiedene Fleischschafrassen (Intensivrassen 57%, Landschafrassen 23%, Milchschafe 20%) Zunahme der Rassevielfalt (v.a. im Hobbybereich) Merinofleischschaf heute gefährdete Rasse Nutzung Ostfriesisches Milchschaf Direktvermarktung Schafmilchprodukte 36 24. März 2011 Dr. Roland Klemm

Potential der Tierhaltung in Sachsen heute Günstige betriebliche und natürliche Voraussetzungen Geringer Tierbesatz Weitestgehend modere Haltungssysteme Investitionsbedarf gute Infrastruktur Etliche Faktorkosten günstiger als in anderen Regionen (Boden, Quote, ) Qualifiziertes und motiviertes Personal Problem Nachwuchsgewinnung Leistungsfähige Tierzucht, traditionelle Verwurzelung in der Region Leistungsfähige Verarbeitung 37 24. März 2011 Dr. Roland Klemm

Credo Tierproduktion ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im Ländlichen Raum Es ist weltweit von wachsenden Märkten auszugehen Hoher technischer Standard, weitere Innovationen (Biotechnologie, Informations- und Sensortechnik, genomische Selektion) Schutzgüter (Umwelt- und Naturschutz, Tierschutz, Verbraucherschutz) und Verbraucherakzeptanz bekommen einen immer größeren Stellenwert 38 24. März 2011 Dr. Roland Klemm

Danke für Ihre Aufmerksamkeit 39 24. März 2011 Dr. Roland Klemm