TEXTLICHER BEBAUUNGSPLAN N E U V E R O R D N U N G

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G e m e i n d e D Ü N S GESAMTBEBAUUNGSPLAN 2012

- beglaubigte Abschrift -

Transkript:

NATIONALPARKGEMEINDE GROSSKIRCHHEIM TEXTLICHER BEBAUUNGSPLAN N E U V E R O R D N U N G 2 0 1 8 Verordnung Erläuterungen GZ: 18009-SV-01 Klagenfurt, am 23.02.2018

VERORDNUNG (Entwurf) des Gemeinderates der Gemeinde Großkirchheim vom..,zahl:.. mit der ein T e x t l i c h e r B e b a u u n g s p l a n für das Gemeindegebiet der Gemeinde Großkirchheim erlassen wird Aufgrund der 24 bis 26 des K-GplG 1995 LGBl. Nr. 23/1995 in der Fassung des Gesetzes LGBl. 24/2016 wird verordnet: 1 Wirkungsbereich (1) Diese Verordnung gilt für alle Flächen in der Gemeinde Großkirchheim, die im geltenden Flächenwidmungsplan gem. 3 K-GplG als Bauland gewidmet und gemäß 5 Abs. 2a K-GplG als Hofstelle eines land- und forstwirtschaftlichen Betriebes (kurz Grünland Hofstelle) festgelegt sind. (2) Ausgenommen sind Gebiete, für die ein rechtskräftiger Teilbebauungsplan erlassen wurde. 2 Mindestgröße der Baugrundstücke (1) Ein Baugrundstück ist ein im Flächenwidmungsplan der Gemeinde Großkirchheim zur Gänze oder teilweise als Bauland oder als Grünland Hofstelle gewidmetes Grundstück. (2) Die Mindestgröße von Baugrundstücken beträgt 500 m². (3) Ausgenommen von den Bestimmungen des Absatzes (2) sind Grundstücke, auf welchen sich Gebäude mit bauhistorisch wertvoller Bausubstanz befinden sowie Grundstücke, auf welchen Gebäude und bauliche Anlagen der Ver- und Entsorgungsinfrastruktur mit Öffentlichkeitscharakter oder private Kleinobjekte, wie Einzelgaragen, Holzhütten und Holzlagen oder Gerätehütten, errichtet werden. VERORDNUNG SEITE 1

3 Bauliche Ausnutzung der Baugrundstücke (1) Als bauliche Ausnutzung der Baugrundstücke wird eine maximal zulässige Geschossflächenzahl (GFZ) von 0,8 festgelegt. (2) Die GFZ ist das Verhältnis der Bruttogeschossflächen zur Fläche des Baugrundstückes. (3) Verfügt ein Baugrundstück über mehr als 1.500 m², so sind bei der Berechnung der GFZ als Fläche des Baugrundstückes 1.500 m² heranzuziehen. (4) Als Bruttogeschossfläche bei Vollgeschossen gelten die Flächen der äußeren Umfassungswände des jeweiligen Geschosses, gemessen von Außenwand zu Außenwand. (5) Kellergeschosse sind Geschosse unterhalb des Erdgeschosses. (6) Kellergeschosse sind bei der Berechnung der GFZ als Bruttogeschossfläche zu berücksichtigen, wenn die Rohdeckenoberkante - auch nur an einer Seite - mehr als 1,50 m über dem angrenzenden projektierten Gelände liegen. (7) Dachgeschosse sind bei der Berechnung als Bruttogeschossfläche zu berücksichtigen, wenn die Höhe der Fußpfettenoberkante - gemessen ab der Rohdeckenoberkante des letzten Vollgeschosses - mehr als 1,50 m beträgt. (8) Für die Berechnung der GFZ dürfen auch angrenzende Grundparzellen herangezogen werden, wenn sie Bestandteil ein und derselben EZ sind. (9) Loggien mit dreiseitiger Umfassung und innerhalb des Gebäudeumrisses sind in die GFZ einzurechnen. (10) Sämtliche Nebengebäude und überdachte Stellplätze sind bei der Berechnung der GFZ zu berücksichtigen. (11) Balkone, Terrassen, Sonnenschutzdächer und überdachte Müllplätze bleiben bei der GFZ Berechnung unberücksichtigt. (12) Gebäude oder sonstige bauliche Anlagen der öffentlichen Energie- und Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung und Objekte für Feuerwehren bleiben bei der GFZ-Berechnung unberücksichtigt. (13) Eine Überschreitung der erlaubten GFZ-Obergrenze bei Bestandsobjekten ist einmalig im Ausmaß von weiteren 20 % der Bestandskubatur möglich, wenn durch ein Gutachten der Ortsbildpflegekommission und/oder eines die Gemeinde beratenden Architekten oder Raumplaners der Nachweis erbracht wird, dass durch das Bauvorhaben die Intentionen des Ortsbildschutzes gewahrt bleiben. VERORDNUNG SEITE 2

4 Bebauungsweise (1) Die Bebauung kann im gesamten Wirkungsbereich dieser Verordnung je nach örtlichen Gegebenheiten in offener, halboffener oder geschlossener Bebauungsweise erfolgen. (2) Eine offene Bebauungsweise ist gegeben, wenn Gebäude allseits freistehend errichtet werden. (3) Eine halboffene Bebauungsweise ist gegeben, wenn Gebäude einseitig an der Nachbargrundgrenze bzw. an dem Nachbargebäude angebaut, sonst jedoch an allen anderen Seiten freistehend errichtet werden. (4) Eine halboffene Bebauungsweise ist dann zulässig, wenn die Bebauung der zwei betroffenen Baugrundstücke gleichzeitig erfolgen soll. Jedenfalls sind beide Bauvorhaben in einem gemeinsamen Bauverfahren abzuhandeln. (5) Eine geschlossene Bebauungsweise ist gegeben, wenn Gebäude an zwei oder mehreren Seiten an die Nachbargrundgrenzen bzw. an den Nachbargebäuden angebaut werden. (6) Eine geschlossene Bebauungsweise ist dann zulässig, wenn für das jeweilige Bauvorhaben durch ein Gutachten der Ortsbildpflegekommission und/oder eines die Gemeinde beratenden Architekten oder Raumplaners der Nachweis erbracht wird, dass die Intentionen des Ortsbildschutzes gewahrt bleiben. 5 Geschossanzahl und Bauhöhe (1) Die maximal zulässige Geschossanzahl wird generell mit zwei Vollgeschossen und einem Dachgeschoss festgelegt. (2) Die Errichtung von Gebäuden mit drei Vollgeschossen und einem Dachgeschoss ist dann zulässig, wenn es sich um ein Bauvorhaben im unmittelbaren Anschluss an ein bereits bestehendes Objekt mit drei Vollgeschossen und einem Dachgeschoss handelt. Sowohl Traufenhöhe als auch Gesamthöhe des neu entstehenden Gebäudes dürfen dabei nicht über den Höhen des daneben befindlichen Baubestandes liegen. Gegebenenfalls ist für das jeweilige Bauvorhaben durch ein Gutachten der Ortsbildpflegekommission und/oder eines die Gemeinde beratenden Architekten oder Raumplaners der Nachweis zu erbringen, dass dabei die Intentionen des Ortsbildschutzes gewahrt bleiben. (3) In Einzelfällen können in Steillage mit einer Geländeneigung von mindestens 35 % (Ermittlung durch orthografische Messung im Kagis entlang der Falllinie über eine Länge von 50 m) Gebäude mit drei Vollgeschossen und einem Dachgeschoss errichtet werden. Das am tiefsten gelegene Geschoss VERORDNUNG SEITE 3

darf dabei weder Eingangstüren noch Eingangstore und Kellerfensteröffnungen müssen eine Parabetthöhe von mindestens 2,00 m aufweisen. Gegebenenfalls ist für das jeweilige Bauvorhaben durch ein Gutachten der Ortsbildpflegekommission und/oder eines die Gemeinde beratenden Architekten oder Raumplaners der Nachweis zu erbringen, dass dabei die Intentionen des Ortsbildschutzes gewahrt bleiben. (4) Um- und Zubauten bei Gebäuden, die bereits drei Vollgeschosse und ein Dachgeschoss aufweisen, sind erlaubt, wenn dabei die bestehende Traufenhöhe nicht weiter erhöht wird. (5) Das Dachgeschoss wird mit einer maximal zulässigen Höhe der Fußpfettenoberkante von 1,50 m, ausgehend von der Rohdeckenoberkante des letzten Vollgeschosses, definiert. (6) Kellergeschosse oder freistehenden Sockelzonen ab einer Höhe von über 1,50 m zwischen FOK (Fußbodenoberkante)-Erdgeschoss und projektiertem Gelände - sind hinsichtlich der maximal erlaubten Geschossanzahl als Vollgeschoss zu bewerten. Ausgenommen davon sind Freihaltungen für Kellertreppen im dafür notwendigen Ausmaß. (7) Kellergeschosse, die einschließlich ihrer Rohdecke auch nur an einer Seite mehr als 1,50 m über dem angrenzenden projektierten Gelände liegen, sind bei der Bemessung der erlaubten Geschossanzahl als Vollgeschoss zu berücksichtigen. (8) In den als Grünland - Hofstelle gewidmeten Bereichen wird bei Hallenbauwerken die maximal zulässige Bauhöhe mit 12,00 m und die Traufenhöhe mit 10,00 m festgelegt. (9) Ausgangshöhe zur Bemessung der maximal zulässigen Gebäudehöhe bzw. Traufenhöhe bei Hallenbauwerken ist der tiefste Punkt des anschließenden projektierten Geländes. 6 Ausmaß der Verkehrsflächen (1) Die Mindestparzellenbreite für neu anzulegende Gemeindestraßen, Ortschafts- und Verbindungsstraßen sowie für Privatwege mit Erschließungsfunktion von bis zu fünf Objekten wird mit 5,00 m festgelegt. (2) Wenn mit der neu anzulegenden Straße mehr als fünf Objekte erschlossen werden sollen, wird die Mindestparzellenbreite mit 6,00 m festgelegt. (3) Wenn aufgrund der Geländeverhältnisse die Straßenführung auf Dämmen oder in Einschnitten erfolgen muss, kann eine im Ausmaß der erforderlichen Böschungsbreiten erweiterte Straßenparzelle festgelegt werden. VERORDNUNG SEITE 4

(4) Nachstehende Anzahl an PKW-Abstellplätzen sind auf der Grundparzelle oder im Umkreis von 200 m nachzuweisen: a) Ein- und Zweifamilienwohnhaus 2,0 pro Wohneinheit b) Mehrfamilienwohnhaus (ab 3 Wohneinheiten) 1,5 pro Wohneinheit c) Gaststättenbetrieb 1,0 pro 15 m² Gastraumfläche d) Gaststättenbetrieb mit Gästebetten, Hotel, Appartementhaus 1,0 pro 3 Gästebetten zzgl. 1,0 pro 15 m² Gastraumfläche e) Geschäft und sonstiger Handelsbetrieb 1,0 pro 35 m² Nettonutzfläche f) Büro- und Verwaltungsgebäude 1,0 pro 35 m² Nettonutzfläche g) Gewerbebetrieb 1,0 pro 60 m² Nettonutzfläche (5) Die Mindestgröße von PKW-Abstellplätzen wird mit 2,50 m x 5,00 m festgelegt. 7 Baulinien (1) Die Baulinie im Bezug zu vorbeiführenden Erschließungsstraßen ist im Sinne dieser Verordnung die Bauflucht, welche sich durch die dominierende Umgebungsbebauung ergibt. (2) Eine bereits durch vorhandene Umgebungsbebauung bestehende Bauflucht ist im Rahmen des Bauverfahrens zu erfassen und bei der Situierung neu entstehender Gebäude (Hauptgebäude) zu berücksichtigen. (3) Für alle übrigen Baulinien gelten die Bestimmungen der 4 bis 10 der Kärntner Bauvorschriften (LGBl. Nr. 58/1985 idgf.). 8 Baugestaltung (1) Als zulässige Dachform für Hauptgebäude wird das Satteldach mit einer Dachneigung von 18 Grad bis 35 Grad festgelegt. (2) Abweichungen von den Bestimmungen des 8 Abs. (1) sind dann zulässig, wenn für das jeweilige Bauvorhaben durch ein Gutachten der Ortsbildpflegekommission und/oder eines die Gemeinde beratenden Architekten und/oder Raumplaners der Nachweis erbracht wird, dass durch eine andere Dachneigung oder durch eine andere Dachform die Intentionen des Ortsbildschutzes gewahrt bleiben. (3) Bei Nebengebäuden, Zubauten, Vordächern udgl. sind als Dachform das Pult- und Flachdach zulässig. VERORDNUNG SEITE 5

(4) Die Wahl des Farbtones der Dacheindeckung ist jener der umgebenden Bebauung anzupassen. (5) Dachdeckungsmaterialien müssen entspiegelt sein. (6) Sonnenenergiepanele (Photovoltaik- und Solaranalgen) auf Dächern sind nach Möglichkeit in die Dachhaut zu integrieren. Nicht vermeidbare Aufständerungen dürfen einschließlich Panelkonstruktion eine maximale Höhe von 50 cm nicht überschreiten und müssen jedenfalls unter der Firsthöhe liegen. (7) Der Hellbezugswert der Fassadenhauptfarbe muss mind. 85% betragen. Ausgenommen davon sind Sockelzonen, sonstige Natursteinmauerwerke und sichtbare Holzteile (Holzkonstruktionen oder Holzschalungen). (8) Der Behörde ist rechtzeitig vor Fassaden-Färbelungsmaßnahmen ein Farbmuster vorzulegen. (9) Bei der Fassadengestaltung ist ein maßgeblicher Holzanteil zu berücksichtigen. Die sichtbaren Holzbauteile können mit farblosen oder braunen Lasuren (Imprägnierungen) behandelt werden. Deckende und nicht holzähnliche Farbgebungen sind bei außen sichtbaren Holzbauteilen nicht erlaubt. (10) Fensteröffnungen sind in einer für die Region typischen Form, Dimensionierung und Maßstäblichkeit herzustellen. (11) Ausgenommen von den Bestimmungen des 8, Abs. (1) bis (10) sind unter Denkmalschutz stehende Objekte (Gebäude und bauliche Anlagen gemäß 2, 2a und 3 DMSG 1923 idgf.) sowie Objekte, die substantiell der Goldbergbauzeit (16. bis Mitte 18. Jhd.) zuzuordnen sind. (12) Für unter Denkmalschutz stehende Bauobjekte und Objekte, die substantiell der Goldbergbauzeit zuzuordnen sind, ist bei Um- Zu- und Aufbauten sowie bei maßgeblicher Veränderung der Baugestalt durch ein Gutachten der Ortsbildpflegekommission und/oder eines die Gemeinde beratenden Architekten und/oder Raumplaners der Nachweis zu erbringen, dass die Intentionen des Ortsbildschutzes gewahrt bleiben. (13) Für unter Denkmalschutz stehende Bauobjekte ist bei jeder Form der baulichen Veränderung das Bundesdenkmalamt beizuziehen. 9 Inkrafttreten Diese Verordnung tritt gem. 26 (5) K-GplG 1995 LGBl Nr. 23/1995 idgf. am Tag nach der Kundmachung in der Kärntner Landeszeitung in Kraft. VERORDNUNG SEITE 6

10 Außerkrafttreten Mit Inkrafttreten dieser Verordnung treten folgende Verordnungen außer Kraft: Textlicher Bebauungsplan vom 26.02.1993, Zahl: 0310-0132/1993, genehmigt durch die die Bezirkshauptmannschaft Spittal/Drau am 06.04.1993, Zahl: 5360/12/92, geändert durch die Verordnung vom 27.05.1994, Zahl: 004-1-0129/1994, genehmigt durch die Bezirkshauptmannschaft Spittal/Drau am 23.08.1994, Zahl: 5360/19/92, abermals geändert am 31.05.2001, Zahl: 0310/2001, genehmigt durch die Bezirkshauptmannschaft Spittal/Drau am 03.07.2001, Zahl: 746/4/01. Für den Gemeinderat: Der Bürgermeister: Peter Suntinger VERORDNUNG SEITE 7