Aktionsplan Großprojekte

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Transkript:

Dr. Gerhard Schulz Leiter der Abteilung Grundsatzangelegenheiten www.bmvi.de

Reformkommission Bau von Großprojekten Auftrag und Ziel Immer wieder erhebliche Kosten- und Terminüberschreitungen bei großen Bauprojekten Ineffizienter Ressourceneinsatz Öffentlicher Vertrauensverlust Hohe volkswirtschaftliche Kosten 2013: Gründung der Reformkommission 36 Fachleute aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand Sieben Arbeitsgruppen mit ca. 200 beteiligten Fachleuten Wissenschaftliche Begleitung www.bmvi.de 19. Mai 2016 2

Reformkommission Bau von Großprojekten Auftrag und Ziel Auftrag der Kommission Betrachtung der Abläufe von der Projektidee bis zur Fertigstellung Strukturelle Gründe für Zeit- und Kostenüberschreitungen? Handlungsempfehlungen für mehr Effizienz, Kosten- und Terminsicherheit Juni 2015: Vorlage des Endberichts Generelle Feststellung Grundlegender Kulturwandel bei Planung und Bau von Großprojekten notwendig Alle Projektbeteiligten sind gefordert! www.bmvi.de 19. Mai 2016 3

Reformkommission Bau von Großprojekten Auswertung und weiteres Vorgehen Ausgangspunkt Weniger Regelungs- als Vollzugsdefizite Handlungsempfehlungen liefern wichtige Impulse auch für kleinere Projekte sowie für Bauvorhaben der Länder und Kommunen Wandel der Planungs- und Baupraxis braucht Anstoß von oben 10-Punkte-Aktionsplan als klare Willensbekundung der Bundesregierung zur Umsetzung wesentlicher Handlungsempfehlungen Öffentliche Bauverwaltungen aber auch Auftragnehmer durch praktische Erfahrungen überzeugen (Pilotprojekte) Planungs- und Bauwirtschaft ebenso in der Pflicht: partnerschaftliches Bauen gelingt nur, wenn alle Beteiligten aktiv dazu beitragen Dezember 2015: Kabinett beschließt Aktionsplan Großprojekte www.bmvi.de 19. Mai 2016 4

Themenfelder (1) Kooperatives Planen im Team Sorgfältige Bedarfsermittlung Interdisziplinäre, teamorientierte Planung Klar strukturiertes, effizientes Änderungsmanagement Erst planen, dann bauen Baubeginn erst nach Abschluss der Planung und Vorlage präziser Angaben zu Kosten, Risiken und Terminen Verbindliche Wirtschaftlichkeitsuntersuchung Untersuchung unterschiedlicher Geschäftsmodelle einschließlich ÖPP Vergabe an den Wirtschaftlichsten, nicht den Billigsten Verstärkte Anwendung qualitativer Wertungskriterien www.bmvi.de 19. Mai 2016 5

Themenfelder (2) Risikomanagement Frühzeitige und systematische Auseinandersetzung mit Risiken optimieren Kontinuierliches Risikomanagement Konkrete Risikokosten explizit im Projektbudget erfassen Partnerschaftliche Projektzusammenarbeit Kooperation statt Konfrontation Finanzielle Anreizsysteme stärker nutzen (z.b. Bonus-Malus-Regelungen) Außergerichtliche Streitbeilegung Zügige Lösung strittiger Fragen mit Hilfe interner und externer Konfliktlösungsmechanismen (z B. Mediation, Schlichtung, Adjudikation) www.bmvi.de 19. Mai 2016 6

Themenfelder (3) Projektorganisation und Projektsteuerung Klare Definition von Entscheidungsbefugnissen und -wegen Nachhaltiges Ressourcenmanagement: Aufbau, Pflege und Bündelung von Kompetenzen Stärkere Transparenz und Kontrolle Kontinuierliches, objektives und umfassendes Controlling Offene Bürgerbeteiligung Angemessene Informationspolitik Nutzung digitaler Methoden des Planens und Bauens Verstärkte Nutzung von Building Information Modeling (BIM) www.bmvi.de 19. Mai 2016 7

Umsetzung (1) BMVI setzt Maßnahmen des Aktionsplans bereits heute um Sorgfältige Bedarfsermittlung: Optimiertes Verfahren beim BVWP 2015 Offene Bürgerbeteiligung: Handbuch für eine gute Bürgerbeteiligung (2014) Weitere Umsetzung im Infrastrukturbau wird aktiv vorangetrieben Pilotvorhaben BIM: aktuell vier Projekte (Straße und Schiene), Start zusätzlicher Projekte noch in diesem Jahr (Straße, Schiene und Wasserstraße) Risikomanagement: vier Projekte (Straße) Partnerschaftliche Projektzusammenarbeit: Start von drei Projekten in diesem Jahr (DEGES) www.bmvi.de 19. Mai 2016 8

Umsetzung (2) Dezember 2015: Vorstellung des BIM-Stufenplans Verstärkte Anwendung von BIM im Bundesverkehrswegebau Schaffung der notwendigen Voraussetzungen für breite BIM-Anwendung Kompetenzaufbau Klärung rechtlicher, technischer und organisatorischer Fragen Entwicklung von Muster, Leitlinien und Checklisten usw. Ab 2020: Regelmäßiger Einsatz von BIM bei neuen Infrastrukturprojekten Umsetzung Bereitstellung umfangreicher Haushaltsmittel für Pilotvorhaben Vergabe weiterer Beratungs- und Unterstützungsleistungen (in Vorbereitung) Wissenschaftliche Begleitung internationaler Standardisierungsprozesse (IFC) www.bmvi.de 19. Mai 2016 9

Umsetzung (3) Leitfaden Großprojekte Optimierung des Projektablaufs innerhalb des gegebenen Rechtsrahmens Entwicklung von Handreichungen zur Verbesserung von Handlungsabläufen: praxisorientierte Verfahrenshinweise, Checklisten, Methodenvorschläge Schwerpunkte: Projektorganisation, Risikomanagement, Vergabe, Partnerschaftliche Projektzusammenarbeit Zielgruppe: Vorhabenträger im Geschäftsbereich des BMVI Geplante Fertigstellung: Mitte 2017 Ressortübergreifende Fragen Klärung von Verfahrensfragen, ggf. Veranlassung von Rechtsänderungen Derzeit Abstimmungsgespräche www.bmvi.de 19. Mai 2016 10

Fazit Ergebnisse der Reformkommission finden schrittweise Eingang in den Projektalltag Wandel hin zu mehr Kostenwahrheit und Termintreue bei Großprojekten ist eingeleitet BMVI übernimmt Vorreiterrolle innerhalb der Bundesregierung Erste Zwischenergebnisse liegen bereits auf dem Tisch Reformkommission wird Umsetzungsprozesses in regelmäßigen Sitzungen diskutieren und bewerten www.bmvi.de 19. Mai 2016 11

Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit! Kontakt Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) Referat: G 10 Invalidenstraße 44 10115 Berlin Ansprechpartner Iris Reimold, Andreas Paul Ref-G10@bmvi.bund.de www.bmvi.de Tel. +49 (0) 30 18 300 2411 +49 (0) 30 18 300 2413 www.bmvi.de 19. Mai 2016 12