Typische steuerliche Fragestellungen bei Existenzgründen. Reinhard Häckl

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Transkript:

Typische steuerliche Fragestellungen bei Existenzgründen Reinhard Häckl

Netzwerkaktivitäten Existenzgründerberatung u. Finanzierungsformen Netzwerke und Kooperation Wirtschaftsjunioren BVK Gewerbeverband INPACT ECU ASU MBPW Evobis BDS Beirat der WPK

Steuerberatung Klassische Steuerberatung Buchführung (auch digital und immer noch beim Kunden) Lohnbuchhaltung Steuererklärungen Bilanzerstellung Netzwerken Finanzberatung Internationale Steuerplanung mit weltweiter Betreuung durch unsere Partner vor Ort Gestaltungsplanung für die richtige Gesellschaftsform Individuelle Beratung Controlling

Controlling Budgetplanung Planbilanz Soll-Ist-Vergleiche Cash-Flow-Rechnungen

Grenzüberschreitende Transaktionen Wir helfen weiter bei grenzüberschreitenden Transaktionen wie z.b. bei einer Lieferung oder Leistung bzgl. der Umsatzsteuer der Entsendung von Mitarbeitern ins In- und Ausland der Gründung einer Niederlassung oder Tochtergesellschaft im Ausland oder Inland der Optimierung der steuerlichen Struktur der Transferpreisdokumentation der Funktionsverlagerungsbesteuerung

Netzwerknutzen für die Kunden monatliche E-Mail-Steuernews mit aktuellen Neuheiten aus der Kanzlei eigene Vortragsabende Unternehmerfrühstück Schifffahrt am Ammersee

Erstellung Businessplan 1. Selbst zu Papier bringen, was erzielt werden soll Executive Summary Produkt Team Wettbewerb USP 2. Anschließend Agentur für Arbeit Gründerzuschuss 3. Dann gründen der Gesellschaft: UG GbR GmbH 4. Anmelden bei Behörden Differenzierung Markt Realisierung Zahlen AG GmbH & Co. KG

Buchführungspflicht Jeder Kaufmann ist verpflichtet Bücher zu führen Kaufmann ist, wer ein Handelsgewerbe betreibt: Folgen: Aufstellung einer Handelsbilanz innerhalb von 6 Monaten nach Ablauf des Wirtschaftsjahre Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sind beachten kraft Rechtsform sind eine GmbH oder UG (haftungsbeschränkt) immer buchführungspflichtig auch ein Freiberufler mit Rechtsform einer GmbH unterliegt der Buchführungspflicht Ausnahmen: Einzelkaufmann mit Umsatz bis 500.000 (2016 600.000) oder Gewinn bis 50.000 (2016 60.000) keine Buchführungspflicht bei Freiberuflern

Arten der Gewinnermittlung (I) Zwei Möglichkeiten: Einnahmenüberschussrechnung Betriebsvermögensvergleich (Bilanz)

Arten der Gewinnermittlung (II)

Gewinnermittlung und Steuersätze Einzelunternehmen / Personengesellschaft Einnahmen-Überschuss-Rechnung größere Einzelkaufmann, größerer Gewerbetreibender oder OHG, KG: Bilanz, GuV (>500 T Umsatz oder > 50 T Gewinn Gewinnermittlung GmbH / Unternehmergesellschaft Bilanz, GuV, Anhang UG: Einstellung in Rücklagen aus Jahresüberschuss Gewerbesteuer: ab 24.500: 17,15 % bei Münchener Gewerbesteuer bei ESt anrechenbar => keine effektive Belastung bis 380 % Hebesatz Steuersätze auf Gewinn Einkommenssteuer: bis 9.000,00 / 18.000,00 0 % ab 13.997,00 / 27.994,00 15 41% ab 54.950,00 / 109.900,00 42 44% ab 260.553,00 / 521.106,00 45 % Keine Veröffentlichung notwendig Publizität Gewerbesteuer: 17,15 % bei Münchener Gewerbesteuer Landsberg 340 % Hebesatz = 11,90 % volle Anrechnung Kein Freibetrag, keine Staffelung Körperschaftssteuer: 15 % auf steuerlichen Gewinn Versteuerung der Ausschüttung durch Gesellschafter Solidaritätszuschlag: 5,5 % auf Körperschaftssteuer ja: Bilanz, teilweise Anhang bei kleine GmbH, Kleinst-GmbH mit Option zur Hinterlegung

Wahl der Rechtsform und Steuern Rechtsform Einkunftsart Steuerart Einzelunternehmen Einkünfte als Einzelunternehmer Einkommensteuer Personengesellschaft Einkünfte als Mitunternehmer Einkommensteuer Kapitalgesellschaft Einkommen der Kapitalgesellschaft Körperschaftssteuer Einkünfte als Geschäftsführer (Gehalt) Einkünfteals Gesellschafter (Ausschüttung) Lohnesteuer/Einkommensteuer Abgeltungssteuer/Einkommensteuer

Steuerarten Einkommensteuer/Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer Gewerbesteuer Körperschaftsteuer/Solidaritätszugschlag Lohnsteuer Umsatzsteuer Kapitalertragsteuer/Abgeltungsteuer

Steuerarten - Einkommensteuer Besteuert wird das zu versteuernde Einkommen: Festsetzung von vierteljährlichen Vorauszahlungen, die zum 10. März, 10. Juni, 10. September und 10. Dezember zur Zahlung fällig sind Die Einkommensteuererklärung muss bis 31. Mai des Folgejahres abgegeben werden (bei steuerlicher Beratung bis 28. Februar des übernächsten Jahres)

Steuerarten Gewerbesteuer (I) Gewerbesteuer ist Rechtsform unabhängig; Freiberufler regelmäßig keine Gewerbesteuer 24.500 Freibetrag für Einzelunternehmer und Personengesellschaften Besteuert wird der Gewerbeertrag: Gewerbesteuer: Gewerbesteuer = Gewerbeertrag x 3,5 % x Hebesatz der Gemeinde Hebesatz der Gemeinde auch entscheidend für Standortwahl

Steuerarten Gewerbesteuer (II)

Steuerarten Gewerbesteuer (III) Anrechnung der Gewerbesteuer auf Einkommensteuer für Einzelunternehmen und Einkünften aus Personengesellschaften möglich pauschalisierte Teilanrechnung des 3,8-fachen des anteiligen Gewerbesteuermessbetrages Gewerbesteuer ist bei Einzelunternehmen bis zu einem Gewerbesteuerhebesatzes von 380% neutral (wenn genügend Einkommensteuerbelastung vorhanden) bei Hebesätzen von über 380 % z.b. München 490 % führt die Gewerbesteuer zu einer zusätzlichen Belastung im vorherigen Beispiel von 2.906,00

Steuerarten Gewerbesteuer (IV) Gewerbesteuer-(voraus)-zahlungen basieren auf einem Gewerbesteuermessbescheid (Finanzamt) und dem Gewerbesteuerbescheid der Gemeinde Vorauszahlungen: 15.02. 15.05. 15.08. und 15.11. des Jahres die Gewerbesteuererklärung muss bis 31. Mai des Folgejahres abgegeben werden (bei steuerlicher Beratung: 28. Februar des übernächsten Jahres)

Steuerarten Körperschaftsteuer (I) Besteuerung der Gesellschaft (Gesellschaftsebene) Körperschaftsteuer betrifft Kapitalgesellschaften: Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) Unternehmensgesellschaft haftungsbeschränkt (UG haftungsbeschränkt) Aktiengesellschaft (AG) besteuert wird das Einkommen (Gewinn zuzüglich nichtabzugsfähige Betriebsausgaben) einheitlicher Steuersatz für einbehaltene (thesaurierte) Gewinne und ausgeschüttete Gewinne von 15 % zuzüglich 5,5 % Solidaritätszuschlag auf die festgesetzte Körperschaftsteuer

Steuerarten Körperschaftsteuer (II) Besteuerung von Gewinnausschüttungen an den Anteilseigner (Gesellschafterebene): Anteile werden im Privatvermögen gehalten: Keine, da Einbehalt von Abgeltungssteuer von 25 % (Kirchensteuer) zzgl. Solidaritätszuschlag von 5,5 % Teileinkünfteverfahren(Wahlrecht), wenn: Gesellschafter ist mindestens 25 % beteiligt oder Gesellschafter ist zu mindestens 1 % beteiligt und für die Gesellschaft tätig Anteile werden in einem Betriebsvermögen gehalten: Gewinnausschüttung ist beim Gesellschafter mit 60 % einkommensteuerpflichtig; Anrechnung der einbehaltenen Abgeltungssteuer Vorauszahlungen: 10.03., 10.06., 10.09. und 10.12. des Jahres die Körperschaftsteuererklärung muss bis 31. Mai des Folgejahres abegegeben werden (bei steuerlicher Beratung bis 31. Dezember des Folgejahres)

Steuerarten Lohnsteuer Lohnsteuer ist rechtsformunabhängig und fällt nur bei der Beschäftigung von Arbeitnehmern an Abzug vom Arbeitslohn des Arbeitnehmers: Lohnsteuer Solidaritätszuschlag 5,5 % Kirchensteuer 8 % (Bayern) der Lohnsteuer Anmeldung und Abführung der Lohnsteuer bis zum 10. Tag nach Ablauf des Anmeldezeitraums Anmeldezeitraum: Kalendermonat > 4.000,00 Lohnsteuer p. a. Kalendervierteljahr < 4.000,00 Lohnsteuer p. a. Kalenderjahr < 1.000,00 Lohnsteuer p. a.

Umsatzsteuer (I) Umsatzsteuer (rechtsformunabhängig) Umsatzsteuerbar sind Lieferungen und sonstige Leistungen, die der Unternehmer im Inland gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens ausführt sowie die Einfuhr von Gegenständen aus dem Drittland Innergemeinschaftliche Erwerbe Entnahmen von Waren und Dienstleistungen (Eigenverbrauch) beachte: Reverse Charge (Umkehr der Steuerschuldnerschaft z.b. im Baugewerbe oder im Reinigungsgewerbe)

Umsatzsteuer (II) Umsatzsteuersätze: Regelsteuersatz 19 % ermäßigter Steuersatz 7 % (z.b. Lebensmittel, Bücher, u.a.) Steuerbefreiung 0 % (z.b. ärztliche Leistungen, Ausfuhrlieferungen)

Umsatzsteuer - Kleinunternehmerreglung (III) kein Umsatzsteuerausweis auf der Rechnung kein Vorsteuerabzug für den Unternehmer Umsatzgrenze 17.500 bei Überschreitung der Grenze im laufenden Jahr darf Regelung weiter angewendet werden, wenn Umsatz 50.000 nicht überschreitet ab folgendem Jahr Regelbesteuerung mit Umsatzsteuerausweis und Vorsteuerabzug aber Option zur Regelbesteuerung möglich => Bindung 5 Jahre

Umsatzsteuer - Kleinunternehmerreglung (IV)

Umsatzsteuer - Kleinunternehmerreglung (V) Beispiel: Umsatz im Gründungsjahr: 10.000 Umsatz im 2. Jahr: 15.000 Umsatz im 3. Jahr: 30.000 Umsatz im 4. Jahr: 40.000 im 1. und 2. Jahr liegt der Unternehmer unter der Grenze von 17.500 => Kleinunternehmer im 3. Jahr gilt die grenze von 50.000 => Kleinunternehmer ab 4. Jahr Regelbesteuerung, da im 3. Jahr Umsatz > 17.500

Umsatzsteuer - Kleinunternehmerreglung (VI) Wann ist die Kleinunternehmerregelung vorteilhaft? Kunden sind hauptsächlich Endverbraucher andere Kleinunternehmer nicht vorsteuerabzugsberechtigt es sind keine (oder nur wenige) Eingangsrechnungen mit Steuerausweis vorhanden

Umsatzsteuer Entstehung der Steuer (VII) Soll-Versteuerung (Normalfall): Berechnung nach vereinbarten Entgelten Abführung der Steuer nach Leistungserbringung Ist-Versteuerung (Ausnahme): auf Antrag nur bei: Gesamtumsatz bis 500.000 oder freiberuflicher Tätigkeit bei Einnahmenüberschussrechnung Berechnung nach vereinnahmten Entgelten Abführung der Steuer nach der Vereinnahmung der Entgelte => Liquiditätsvorteil

Umsatzsteuer - Umsatzsteuervoranmeldung (VIII) Umsatzsteuervoranmeldung und Umsatzsteuervorauszahlung Umsatzsteuervoranmeldungszeitraum ist das Kalendervierteljahr die Umsatzsteuervoranmeldung ist für Existenzgründer im Jahr der Gründung und dem darauffolgenden Jahr monatlich abzugeben Kalendermonat bei mehr als 7.500 Umsatzsteuer im Vorjahr Kalenderjahr bei nicht mehr als 1.000 Umsatzsteuer im Vorjahr Anmeldung und Zahlung bis zum 10. Tag nach Ablauf des Voranmeldungszeitraum (elektronisch) Dauerfristverlängerung möglich (bei Monatszahlern Sondervorauszahlung ) hier verlängert sich die Abgabe um einen Monat die Umsatzsteuerjahresklärung muss bis 31. Mai des Folgejahres abgegeben werden (bei steuerlicher Beratung bis 31. September des Folgejahres)

Umsatzsteuer Vorsteuerabzug (IX) bei Rechnungseingang und erbrachter Leistung bei Anzahlungen: Rechnungseingang und Zahlung

Umsatzsteuer Rechnungsstellung (X) keine Anerkennung als Betriebsausgaben kein Vorsteuerabzug keine Rückwirkung von Rechnungskorrekturen Verzinsung Ärger mit Kunden oder Lieferanten

Umsatzsteuer Rechnungsmerkmal (XI) Name und Anschrift des leistenden Unternehmers Name und Anschrift des Leistungsempfängers Angabe der Steuernummer oder Umsatzsteuer-Identifikationsnummer Rechnungsdatum fortlaufende Rechnungsnummer Beschreibung der erbrachten Leistung Zeitpunkt der Leistung Entgelt Steuersatz und Steuerberatung bzw. Hinweis auf Steuerbefreiung

Umsatzsteuer Rechnungsmerkmal (XII) Musterrechnung: allgemeine Rechnung und Abrechnung mittels Rechnungskorrektur

Umsatzsteuer Rechnungsmerkmal Kleinbetragsrechnung (XIII) Bei Rechnungen bis 250 (brutto) reichen folgende Angaben: Name und vollständige Anschrift des leistenden Unternehmers Ausstellungsdatum Menge und handelsübliche Bezeichnung der Lieferung oder sonstigen Leistung Bruttobetrag anzuwendender Steuersatz oder Hinweis auf eine Steuerbefreiung

Umsatzsteuer Rechnungsmerkmal (XIV)

Umsatzsteuer Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (XV) Notwendig bei Tätigkeiten mit Unternehmen in anderen EU-Ländern

Umsatzsteuer Thermobelege (XVI) bei Erhalt prüfen, dass Belege gut lesbar sind diese Belege keinem Sonnenlicht aussetzen Schrift verblasst und ist nicht mehr lesbar Folge bei nicht lesbaren Belege: kein Betriebsausgabenabzug Abhilfe: Belege kopieren und Original zur Kopie heften! Gesetzliche Aufbewahrungsfrist beachten!

Abschreibungen für alle Wirtschaftsgüter (Gegenstände und Rechte), die länger als ein Jahr dem Geschäftsbetrieb dienen auf voraussichtliche Nutzungsdauer abzuschreiben bei unterjährigem Kauf: für jeden Monat des Jahresbetrages linear: in gleichen Jahresbeträgen Wirtschaftsgüter bis 800(GWG) können mit dem Gesamtwert im Wirtschaftsjahr abgeschrieben werden maßgebend für die Beurteilung ist der Nettobetrag Abschreibung berechnet sich von den Anschaffungs- oder Herstellungskosten

Bewirtung (I) 30 % nicht abzugsfähige Betriebsausgaben Voraussetzungen für den Abzug von 70 % der angemessenen Bewirtungskosten: getrennte, einzelne und zeitnahe Aufzeichnung/Verbuchung Rechnung muss umsatzsteuerlichen Anforderungen genügen, wobei bei Leistungsbeschreibung pauschale Angaben wie Speisen und Getränke nicht ausreichen maschinell erstellt und registriert sein

Bewirtung (II) Daneben folgende zeitnahe Aufzeichnungen zusätzlich auf Rechnungsrückseite oder beizuheftendem Beiblatt Tag und Ort der Bewirtung konkreter Anlass (pauschaler Eintrag wie z.b. Geschäftsessen reicht nicht) Teilnehmer (Bewirtete und Bewirtender) Unterschrift des Steuerpflichtigen (Bewirtender) Trinkgelder müssen vom Empfänger (Kellner) formlos quittiert werden (sonst steuerliche Nichtberücksichtigung) mögliche Folgen bei Nichteinhaltung der Angabe- und aufzeichnungspflichten Abzugsverbot für die gesamten Bewirtungskosten Versagung Vorsteuerabzug bei fehlenden Rechnungsangaben

Private KfZ-Nutzung (I) für Pkw mit mehr als 50 % betrieblicher Nutzung: Privatanteil = 1 % des Bruttolistenpreises pro Monat niedriger Wert muss durch ordnungsgemäßes Fahrtenbuch nachgewiesen werden für Pkw mit bis zu 50 % betrieblicher Nutzung: betrieblicher Anteil wird mit realer Nutzung angesetzt (z.b. 30 % der Kfz-Kosten) als Nachweis für Nutzungsanteil (< oder > 50 %) reicht aus: Auflistung der betrieblichen Fahren über repräsentativen Zeitraum (in der Regel 3 Monate)

Private KfZ-Nutzung (II) Führung eines ordnungsgemäßen Fahrtenbuchs alle Fahrten zeitnah und fortlaufend erfassen (Datum, konkretes Reiseziel inkl. Straße, Kilometer) bei beruflichen Fahrten sind zusätzlich der Name des Geschäftspartners zu erfassen lose Blätter, Excel-Listen oder ergänzende Kalendereintrage reichen nicht => gebundenes Heft/Buch elektronisches Fahrtenbuch grundsätzlich möglich, wenn vorgenannte Voraussetzungen erfüllt, nachträgliche Änderungen müssen ausgeschlossen sein oder dokumentiert sein Nicht ausreichend! WM -Münchener Str. WM Tanken

Weitere typische Fragestellungen Kann ich mein Haus bei der Steuer geltend machen 1. Einkommensteuer ja für gewerblich genutzten Teil Zinsen Abschreibung alle laufenden Kosten aber Betriebsvermögen damit später bei Verkauf steuerpflichtig Ehegatteneigentum wird angemietet wird nicht automatisch Betriebsvermögen

Weitere typische Fragestellungen 2. Umsatzsteuer Vorsteuer aus den Baukosten für betrieblichen Teil abzugsfähig Ehegattenanteil einzeln mit beurteilen Geltendmachung bis 31.05. des Folgejahres spätestens

Weitere typische Fragestellungen Krankenversicherung Immer prüfen ob und wie Weiterversicherung erfolgt! Scheinselbstständigkeit: Wird vermehrt geprüft, wenn nur für einen Auftraggeber tätig. Typbeispiel Physiotherapeut: Arbeitet in Praxis wird als Scheinselbstständig behandelt Begründung: Hat keine eigenen Arbeitsmittel und keinen eigenen Raum.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Wiesenweg 18 86938 Schondorf am Ammersee Tel.: 08192 99705-0 Fax: 08192 99705-29 reinhard.haeckl@haeckl-treuhand.de www.haeckl-treuhand.de Pettenkoferstraße 24 80336 München Tel.: 089 323902-0 Fax: 089 323902-90 muenchen@haeckl-treuhand.de www.haeckl-treuhand.de