Persönlichkeitsstörungen. Personen mit sog. Persönlichkeitsstörungen weisen

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Transkript:

Persönlichkeitsstörungen sind sondern keine tiefgreifenden Störungen der Gesamtpersönlichkeit; sie betreffen nicht alle Bereiche der Persönlichkeit Störungen der Interaktion, der Beziehung oder Beziehungsgestaltung Persönlichkeitsstörungen nach R. Sachse Personen mit sog. Persönlichkeitsstörungen weisen ungünstige Überzeugen (Selbstund Beziehungs-Schemata) über Beziehungen auf ungünstige und kostenintensive Strategien / Verhaltensweisen in der Beziehungsgestaltung. Sie entwickeln Diese sollen andere Personen dazu veranlassen, sich in bestimmter Art und Weise ihnen gegenüber zu verhalten. Das Verhalten ist jedoch aufgrund der lebensgeschichtlichen Erfahren häufig nicht offen, sondern verdeckt und manipulativ. Folge Das Verhalten funktioniert langfristig nicht und erzeugt mehr Kosten als Nutzen im Sinne ungewünschter Reaktionen!!! Persönlichkeitsstörungen nach R. Sachse 1

Persönlichkeitsstörungen entstehen in der Biografie einer Person aufgrund von Erfahrungen mit wichtigen Bezugspersonen und sind damit Lösungen der Person für schwierige Interaktionssituationen!!! Persönlichkeitsstörungen nach R. Sachse Jedes Kind hat natürliche in Diese der sind: Biografie einer Anerkennung Person und sind Wichtigkeit Solidarität Verlässlichkeit Grenzen Autonomie 2

Rückmeldungen der Bezugspersonen führen zu Annahmen und Schlussfolgerungen des Kindes über sich selbst und die Beziehung zu anderen, die sein Denken, seine Gefühle und sein Handeln (auch später im Erwachsenenalter) beeinflussen 3

Erhält ein Kind durch die Bezugspersonen hinsichtlich der positive Rückmeldungen, werden diese befriedigt und verlieren im Verlauf der Entwicklung an Bedeutung nach Dipl.-Psych. R. SachseH. Mohr Durch die Erfahrung von positive Rückmeldungen entstehen positive Annahmen und Schlussfolgerungen (Schemata) über sich selbst und über die Beziehung zu anderen. Das Kind kann sich authentisch (echt) verhalten, es kann so sein, wie es ist, weil es die Erfahrung macht, dass es positive Rückmeldungen erhält. Es muss keine Strategien entwickeln, um z.b. Aufmerksamkeit zu erhalten oder ernst genommen zu werden. Beziehungs- Schemata, z.b. Beziehungen sind verlässlich! Selbst- Schemata, z.b. Ich bin okay! Heike Mohr & Anja Dipl.-Psych. Cosmai H. Mohr 4

Erhält ein Kind durch die Bezugspersonen hinsichtlich bestimmter negative Rückmeldungen, werden diese nicht befriedigt und bleiben auch im Verlauf der Entwicklung zentral für die Person. Persönlichkeitsstörungen Dipl.-Psych. nach R. H. Sachse Mohr Und: Durch die Erfahrung von negativen Rückmeldungen entstehen negative Annahmen und Schlussfolgerungen (Schemata) über sich selbst und über die Beziehung zu anderen. Das Kind wird versuchen, für die unbefriedigten eine Lösung zu finden. Es wird versuchen, Strategien zu entwickeln, um die Bezugsperson(en) doch noch dazu zu bringen, die Motive zu befriedigen. Da es gelernt hat, dass authentisches Verhalten nicht zum Ziel führt, wird das Kind dafür Strategien entwickeln (z.b. Symptome produzieren, damit die Bezugspersonen sich kümmern). Beziehungs- Schemata, z.b. Beziehungen sind nicht verlässlich! Selbst- Schemata, z.b. Ich bin nicht okay! 5

Beziehungsmotiv: ANERKENNUNG Motiv, vom Interaktionspartner/ von einer Bezugsperson gemocht und geschätzt zu werden, geachtet und respektiert zu werden, positiv definiert zu werden. Du bist okay. Wir mögen Dich. Du kannst XY. + Wir akzeptieren Dich als Person. Wir trauen Dir XY zu. Wir sind stolz auf Dich. 6

Sowohl im Kindes- als auch im Erwachsenenalter sehen sie sich selbst positiv und stehen sich selbst positiv und akzeptierend gegenüber. Sie schätzen Beziehungen positiv ein, erwarten, dort Zuwendung und Liebe zu finden, Respekt und Akzeptierung und haben damit ein Konzept, dass sich Beziehungen lohnen. Du bist nicht okay, so wie Du bist. Du bist ein Versager. Wir trauen Dir nichts zu. - Wir schämen uns für Dich. Wir verachten Dich. 7

Sowohl im Kindes- als auch im Erwachsenenalter haben sie eine negative Selbsteinschätzung: sie trauen sich selbst wenig zu, finden sich nicht akzeptabel, halten sich selbst für Versager u.a.; oft können sie sich selbst auch nicht leiden, werten sich selbst ab usw. Sie haben auch eine eher zurückhaltende bis ablehnende Haltung Beziehungen gegenüber: Beziehungen werden als nicht erforderlich angesehen, in massiven Fällen sogar als bedrohlich.oft bilden sich hier weitere Überzeugungen aus wie: Man muss autonom bleiben. ; Man kann sich nur auf sich selbst verlassen. ; Am besten bleiben Beziehungen unverbindlich. Beziehungsmotiv: WICHTIGKEIT Motiv, im Leben eines Interaktionspartners/einer Bezugsperson von Bedeutung zu sein, eine Rolle zu spielen; für einen Interaktionspartner/eine Bezugsperson eine Bereicherung des Lebens zu sein; für eine andere Person einen Wert zu haben, wertvoll und wichtig zu sein. 8

Ich bin gern mit Dir zusammen. Ich habe Zeit für Dich. Ich spiele gern mit Dir. + Du bist eine Bereicherung für mein Leben. Deine Anwesenheit erzeugt bei mir positive Gefühle. Sowohl im Kindes- als auch im Erwachsenenalter schätzen sie sich als wertvoll für andere Personen ein und sind zuversichtlich hinsichtlich ihrer Chancen auf eine Beziehung. Sie schätzen ihren Marktwert in Bezug auf Beziehungen hoch ein. Ebenfalls schätzen sie auch Beziehungen positiv ein: Sie erwarten, ernst genommen zu werden, dass der Partner mit ihnen glücklich ist u.ä. 9

Ich spiele nicht gern mit Dir. Du störst mich. Du bist eine Last für mich. Du machst mich krank. - Wenn Du nicht wärst, hätte ich Karriere machen können. Wir haben verpasst, Dich rechtzeitig abzutreiben. Sowohl im Kindes- als auch im Erwachsenenalter zweifeln sie daran, anderen Personen in Beziehungen etwas zu bieten zu haben: Sie glauben, dass sie keine Eigenschaften aufweisen, die sie für Interaktionspartner wichtig machen könnten. Manchmal glauben sie sogar, dass sie Eigenschaften haben, die andere abstoßen. Sie zweifeln auch daran, dass sich vom Partner aus positive Beziehungen entwickeln werden: Sie nehmen an, dass der Partner sie nicht wichtig nehmen wird, sie nicht ernst nehmen wird, ihnen nur wenig Aufmerksamkeit und Zeit widmen wird usw. 10

Beziehungsmotiv: SOLIDARITÄT Motiv, dass sich jemand kümmert, wenn man es braucht; dass man Hilfe bekommt, wenn man sie braucht, weil man krank ist, in der Klemme steckt; dass man Schutz und Unterstützung erhält, wenn man angegriffen wird. Wenn Du krank bist, kümmere ich mich um Dich. Wenn der Lehrer Dich kritisiert, verteidige ich Dich. + Wenn Du Probleme hast, höre ich Dir zu und helfe Dir. Wenn es Dir schlecht geht, tröste. 11

Sowohl im Kindes- als auch im Erwachsenenalter fühlen sie sich in Beziehungen geborgen und aufgehoben, haben das Gefühl, nicht allein zu sein und dass ihnen der Beziehungspartner im Ernstfall hilft. Sie haben auch nicht den Eindruck, dass sie sich nur auf sich selbst verlassen können. Wenn Dich der Lehrer kritisiert, wird er wohl Recht haben. Wenn Du ein Problem hast... Deine Sache. - Wenn es Dir schlecht geht, kümmere ich mich nicht um Dich. 12

Sowohl im Kindes- als auch im Erwachsenenalter fühlen sie sich in Beziehungen nicht geborgen; sie haben den Eindruck, dass ihr Partner sich nicht um sie kümmern wird, wenn sie Hilfe brauchen. Sie haben Vorbehalte gegenüber Beziehungen, weil sie die Annahme Haben, dass man sich ein gewisses Ausmaß an Autonomie bewahren muss, um sich im Ernstfall selbst helfen zu können. Beziehungsmotiv: VERLÄSSLICHKEIT Motiv, dass eine Beziehung zu einem wichtigen Interaktionspartner/einer wichtigen Bezugsperson verlässlich ist, dass sie auch morgen noch besteht. die Beziehung nicht kündbar ist. die Beziehung belastbar ist, nicht durch Krisen in Frage gestellt wird. 13

Ich bin bei Dir. Die Beziehung zu Dir ist mir wichtig. Kritik erschüttert die Beziehung nicht. + Man kann sich streiten, ohne die Beziehung zu gefährden. Diese Personen können in Beziehungen eine angemessene Streitkultur entwickeln. Sie können ihre Meinung äußern, auch wenn diese negativ ist, weil sie wissen, dass Beziehungen einen Streit aushalten werden. 14

Wenn Du nicht spurst, kommst Du ins Heim. Ich mag Dich jetzt nicht mehr ( Liebesentzug ) - Wenn Du Dich so verhältst, bist Du nicht mehr meine Tochter/ mein Sohn. Diese Personen können in Beziehungen keine Streitkultur entwickeln: Sie trauen sich nicht, eigene Meinungen zu äußern, aus Angst, damit die Beziehung in Frage zu stellen; oder sie passen sich den Wünschen des Partners an, um die Beziehung nicht zu gefährden. 15

Beziehungsmotiv: Grenzen Motiv, eine eigene Domäne, ein eigenes Territorium zu haben; über das man selbst verfügt und bei dem man bestimmen kann, wer eintreten darf und wer nicht; und dessen Grenzen sicher sind und von anderen respektiert werden. In Dein Tagebuch werde ich nicht schauen. Bevor ich in Dein Zimmer komme, klopfe ich an. + Dein Körper gehört Dir. nach R. Sachse 16

Diese Personen halten ihre Domäne auch in Beziehungen für sicher: Sie gehen davon aus, dass Partner Grenzen respektieren, sie vertrauen dem Partner diesbezüglich. In habe in Deinem Tagebuch gelesen. Ich habe Deine Stofftiere weggeworfen. - Ich schlage Dich, wenn ich das für richtig halte. 17

Personen mit solchen Erfahrungen sind unsicher bezüglich ihrer Kompetenzen zum Schutz ihrer Grenzen; sie sind deshalb sehr sensibel gegen alle Anzeichen von Grenzverletzung und reagieren auf vermeintliche Grenzüberschreitungen allergisch. Beziehungsmotiv: Autonomie Motiv, selbst zu bestimmen: die Freunde, die Kleidung, die Freizeit; ein Bedürfnis, eigene Entscheidungen zu treffen und das Leben selbst zu gestalten. als Kind oder Jugendlicher so viel Autonomie zu erhalten, wie man will und verkraften kann, also weder unter- noch überfordert zu werden. 18

Du kannst Dir selbst aussuchen, was Du anziehen möchtest. Du bestimmst, wie Dein Zimmer eingerichtet wird.. + Du darfst Dir Deine Freunde aussuchen. Personen mit solchen Erfahrungen übernehmen für ihre Handlungen Verantwortung, haben das Gefühl selbst entscheiden zu können und fühlen sich in Beziehungen nicht eingeschränkt. 19

Das kannst Du noch nicht. Oder: Ich gebe Dir den Schlüssel,mach Dir selbst was zu essen. Ich lege Dir die Wäsche raus. - Ich kontrolliere, was Du tust und entscheidest. Personen mit solchen Erfahrungen übernehmen für ihre Handlungen kaum Verantwortung, weil sie sich fremdbestimmt fühlen. Sie fühlen sich in Partnerschaften eingeengt,kontrolliert oder haben das Gefühl, dass Partnerschaften nicht Verbindlich sind. Sie gehen oft kaum engere Beziehungen ein. 20

Es lohnt, genau hinzusehen, worum es bei auffälligem Verhalten tatsächlich geht! Und es lohnt, dies entsprechend zu Berücksichtigen! 21