Erstellung und Modellierung von stochastischen Ladeprofilen mobiler Energiespeicher

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Transkript:

Erstellung und Modellierung von stochastischen Ladeprofilen mobiler Energiespeicher Markus Litzlbauer Version 120210 1 Litzlbauer, 11. Symposium Energieinnovation, 12. Februar 2010, Graz

Überblick Einleitung Datenerhebung und Parameterfindung Modellierung und Ladeprofile Szenarien: ungesteuertes und gesteuertes Laden Zusammenfassung 2 Litzlbauer, 11. Symposium Energieinnovation, 12. Februar 2010, Graz

Einleitung Motivation und Zieldefinition Motivation: PKW-Verkehr verursacht hohe CO2-Emissionen: Umstieg von Verbrennungskraftmotoren auf Elektrofahrzeuge! Allerdings Mehrbelastung des elektrischen Netzes Zieldefinition: Entwicklung eines Modells mit Hilfe von MATLAB Erstellen von stochastischen Ladeprofilen Erarbeitung einiger Szenarien Analyse der Ergebnisse 3 Litzlbauer, 11. Symposium Energieinnovation, 12. Februar 2010, Graz

Datenerhebung Datengrundlage und Profilauswahl Österreichische Verkehrsstudien Motorisierter Individualverkehr auf Werktag bezogen Quellen: bmvit, Büro Herry Fahrprofilauswahl Die vier häufigsten Wegzwecke des MIV: Berufspendler priv. Erledigungen/Einkäufe Freizeit Dienstfahrer 4 Litzlbauer, 11. Symposium Energieinnovation, 12. Februar 2010, Graz

Parameterfindung Verkehrsdaten, Fahrzeugparameter und Ladeverhalten Distanz / Weg Dauer / Weg Anzahl der BEV Beginnzeiten der Wege Fahrprofil Grid-to-Wheel-Verbrauch Anzahl der Wege / Tag Batterienennenergie Ladecharakteristik Lademöglichkeit 5 Litzlbauer, 11. Symposium Energieinnovation, 12. Februar 2010, Graz

Parameterfindung Verwendete Zahlenwerte Fahrprofile Berufspendler Dienstfahrer Priv.Erledigungen/ Einkäufe Freizeit Anzahl der BEV 37 % 16 % 30 % 17 % Anzahl der Wege / Tag 2 3 4 2 Nennenergiemenge der Li-Ionen Batterie Grid-to-Wheel- Verbrauch 20 kwh 25 kwh 10 kwh 10 kwh 0,14 kwh/km 0,16 kwh/km 0,12 kwh/km 0,12 kwh/km Gesamtstrecke / Tag 28,8 km 71 km 29,6 km 22,1 km Zeitdauer / Strecke 24 min 36 min 16 min 25 min Lademöglichkeit Arbeitsplatz bzw. Park&Ride-Anlage und zu Hause zu Hause zu Hause zu Hause 6 Litzlbauer, 11. Symposium Energieinnovation, 12. Februar 2010, Graz

Modellbildung Bottom-Up-Ansatz 7 Litzlbauer, 11. Symposium Energieinnovation, 12. Februar 2010, Graz

Normalverteilung Nachbildung der Beginnzeiten der Wege Erwartungswerte: μ1 = 07:15 Uhr μ2 = 11:00 Uhr μ3 = 16:15 Uhr Dienstfahrer Standardabweichungen: σ1 = 1,25 Std. σ2 = 1,70 Std. σ3 = 1,70 Std. 8 Litzlbauer, 11. Symposium Energieinnovation, 12. Februar 2010, Graz

Werte für ein Fahrprofil Ladeprofil und Ladezustand Dienstfahrer 71 km / Tag Batterie: 25 kwh 16 BEV 9 Litzlbauer, 11. Symposium Energieinnovation, 12. Februar 2010, Graz

Ergebnisse Gesamtladeprofil für 100 BEV 37 BEV Berufspendler 16 BEV Dienstfahrer 30 BEV priv. Erledigungen/Einkäufe 17 BEV Freizeit ca. 115 kw 10 Litzlbauer, 11. Symposium Energieinnovation, 12. Februar 2010, Graz

Ergebnisse Gesamtladeprofil für 100 BEV 250 stochastische Neuberechnungen jede Berechnung = 100 BEV 250 Berechnungen = 25.000 BEV ca. 130 kw ca. 80 kw 11 Litzlbauer, 11. Symposium Energieinnovation, 12. Februar 2010, Graz

Szenarien ungesteuertes Laden Laden nur im betrachteten Netz 100 BEV 200 Haushalte H0-Lastprofil Winter-Werktag Gilt für alle Fahrprofile ca. 260 kw ca. 125 kw 12 Litzlbauer, 11. Symposium Energieinnovation, 12. Februar 2010, Graz

Szenarien ungesteuertes Laden Laden nach jeder Fahrt an verschiedenen Orten 100 BEV 200 Haushalte H0-Lastprofil Winter-Werktag Geringe Haushaltslasterhöhung durch verteiltes Laden ca. 200 kw ca. 40 kw 13 Litzlbauer, 11. Symposium Energieinnovation, 12. Februar 2010, Graz

Szenarien gesteuertes Laden Gleichverteilte Ladestarts zwischen 21:00 und 03:00 Uhr Ladefenster = 6 Stunden ca. 125 kw 100 BEV 200 Haushalte H0-Lastprofil Winter-Werktag 14 Litzlbauer, 11. Symposium Energieinnovation, 12. Februar 2010, Graz

Szenarien gesteuertes Laden Optimiertes Laden in den Lastsenken Laden in der Nacht- und Nachmittagslastsenke ca. 100 kw 100 BEV 200 Haushalte H0-Lastprofil Winter-Werktag 15 Litzlbauer, 11. Symposium Energieinnovation, 12. Februar 2010, Graz

Zusammenfassung Welche Netzbelastungen werden durch den Umstieg auf elektrischen Antrieb verursacht? Ungesteuertes Laden Erhöhung der Haushaltslastspitze: um etwa zwei Drittel (für 100 BEV und 200 Haushalte) Abhilfe: zeitlich und örtlich verteiltes Laden Ausbau der Ladeinfrastruktur Gesteuertes Laden = gezielte und kontrollierte Verschiebung der Ladeenergie: mehrere Lösungsansätze keine Erhöhung der Haushaltslastspitze erheblicher Mehraufwand 16 Litzlbauer, 11. Symposium Energieinnovation, 12. Februar 2010, Graz

Kontakt Dipl.-Ing. Markus Litzlbauer E: litzlbauer@ea.tuwien.ac.at T: +43 1 58801 37332 W: http://www.ea.tuwien.ac.at 17 Litzlbauer, 11. Symposium Energieinnovation, 12. Februar 2010, Graz

Anhang Weglänge ca. 145 kw 100% bis 200% Beginnzeiten: unverändert ca. 95kW 18 Litzlbauer, 11. Symposium Energieinnovation, 12. Februar 2010, Graz