Die Lebensversicherung im Niedrigzinsumfeld



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Zinszusatzreserve in der Lebensversicherung

Transkript:

Prof. Dr. Helmut Gründl Die Lebensversicherung im Niedrigzinsumfeld Steria Mummert ISS SOLVARA-Anwendertreffen Berlin, 20.05.2014

Agenda 1. Einführung 2. Forschungsansatz 3. Ergebnisse 4. ORSA / OSN 5. Vorschläge Prof. Dr. Helmut Gründl Goethe-Universität Frankfurt am Main International Center for Insurance Regulation Berlin, 20. Mai 2014 2

1989-02 1990-01 1990-12 1991-11 1992-10 1993-09 1994-08 1995-07 1996-06 1997-05 1998-04 1999-03 2000-02 2001-01 2001-12 2002-11 2003-10 2004-09 2005-08 2006-07 2007-06 2008-05 2009-04 2010-03 2011-02 2012-01 2012-12 Anhaltende Niedrigzinsphase weltweit Rückgang der Zinssätze in den letzten Jahrzehnten weltweit Staatsschuldenkrise in Europa: Konstanter Anstieg der Preise für Anleihen hoher Bonität (Rückgang der Zinssätze) 12% 10% 8% 6% 4% Japanese overnight interest rate Japanese Benchmark 10Y Government Debt German overnight interest rate (FIBOR/EONIA) German Benchmark 10Y Government Debt Ähnliche Situation in Japan in den 90er Jahren, dort immer noch sehr niedriges Zinsniveau 2% 0% Source: Datastream Prof. Dr. Helmut Gründl Goethe-Universität Frankfurt am Main International Center for Insurance Regulation Berlin, 20. Mai 2014 3

in % 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Herausforderungen für die Lebensversicherung 8,00 7,00 6,00 5,00 4,00 3,00 2,00 1,00 0,00 Garantiezins und Nettoverzinsung der Kapitalanlagen deutscher Lebensversicherer Garantiezins Nettoverzinsung Stark sinkender Rechnungszins Steigender Wert der versicherungstechnischen Verpflichtungen (Garantien) Swiss Re (2012): Aufgrund der Produkteigenschaften sind Deutschland, Italien und die Vereinigten Staaten dem Zinsrisiko am stärksten ausgesetzt Derzeit beläuft sich der geschätzte durchschnittliche Garantiezins auf ca. 3,12 % in Deutschland Der gesamte Lebensversicherungsbestand deutscher Versicherer besteht zu ca. 25% aus Verträgen mit 4% garantierter Rendite. Quelle: GDV und Assekurata Prof. Dr. Helmut Gründl Goethe-Universität Frankfurt am Main International Center for Insurance Regulation Berlin, 20. Mai 2014 4

Verwandte Untersuchungen Financial Stability Review 2013, Deutsche Bundesbank: Konstruktion von Stressszenarien für deutsche Lebensversicherer Methodik: Ermitteln des Solvency I-Kapitalbedarfs für 85 Unternehmen Szenario 1: 1 Unternehmen bedeckt Kapitalbedarf bis 2023 nicht Szenario 2 ( Japanisches Szenario ): 12 Unternehmen bedecken Kapitalbedarf bis 2023 nicht (14% des Marktes, gemessen an Prämieneinnahmen) Szenario 3 (härtere Kapitalmarktkonditionen): 32 Unternehmen bedecken Kapitalbedarf bis 2023 nicht (43% des Marktes, gemessen an Prämieneinnahmen). Europaweiter EIOPA-Stresstest bis November 2014 Prof. Dr. Helmut Gründl Goethe-Universität Frankfurt am Main International Center for Insurance Regulation Berlin, 20. Mai 2014 5

Agenda 1. Einführung 2. Forschungsansatz 3. Ergebnisse 4. ORSA / OSN 5. Vorschläge Prof. Dr. Helmut Gründl Goethe-Universität Frankfurt am Main International Center for Insurance Regulation Berlin, 20. Mai 2014 6

Forschungsfrage Quantifizierung der Auswirkung des derzeitigen Zinsumfeldes auf die Solvenzlage deutscher Lebensversicherungsunternehmen Fokus auf die derzeitige Niedrigzinsphase mit unterschiedlichen Szenarien für ihre Entwicklung langfristige Sparprodukte mit Garantiezahlungen den deutschen Versicherungsmarkt Bei der Untersuchung der Solvenzlage berücksichtigen wir die Struktur des Bestands (d.h. die Mischung von Verträgen aus unterschiedlichen Mindestgarantie-Generationen) den Einfluss des Neugeschäfts die Auswirkung der Veränderungen des Versicherungsportfolios durch Vertragsablauf die Risiken der Kapitalanlage Abschätzung der Gesamteffekte durch eine explizite stochastische Modellierung Prof. Dr. Helmut Gründl Goethe-Universität Frankfurt am Main International Center for Insurance Regulation Berlin, 20. Mai 2014 7

Forschungsansatz Fokus auf kapitalbildende Lebensversicherungsprodukte mit Garantiezins sowie Überschussbeteiligung Zinsrisiken (Mortalitätsrisiken werden zunächst ausgeklammert) Möglichst realistische modellmäßige Abbildung des Aktiv- sowie des Passivgeschäfts eines repräsentativen deutschen Lebensversicherungsunternehmens Parallele Durchführung einer Marktwert- und einer Buchwertrechnung Kalibrierung einzelner Bilanzposten mithilfe öffentlich verfügbarer Daten 10 Jahres-Projizierung der Auswirkungen einer stochastisch simulierten Zinsstruktur auf die finanzielle Situation eines Versicherungsunternehmens über Prof. Dr. Helmut Gründl Goethe-Universität Frankfurt am Main International Center for Insurance Regulation Berlin, 20. Mai 2014 8

Bilanzpositionen (Markt- und Buchwerte) Buchwerte (BV) als Basis zur Berechnung der Überschussbeteiligung Marktwerte (MV) zur Bestimmung der Solvabilität nach Solvency II Kapitalanlage (A), Verpflichtungen (L), Eigenkapital (E), Risikomarge (RM) Buchwertbetrachtung Marktwertbetrachtung Prof. Dr. Helmut Gründl Goethe-Universität Frankfurt am Main International Center for Insurance Regulation Berlin, 20. Mai 2014 9

Kapitalanlagestruktur 6 Kapitalanlagekategorien 4 festverzinsliche Anlageklassen Staatsanleihen Pfandbriefe Bankanleihen Unternehmensanleihen 2 weitere Anlageklassen Aktien Immobilien Durchschnittliche Restlaufzeit des Festverzinslichen-Portfolios Mod. Duration 7.4 Jahre Quelle: GDV und eigene Berechungen Die Kapitalanlagestruktur bleibt konstant über die Zeit. Auslaufende Anleihen werden jährlich reinvestiert. Prof. Dr. Helmut Gründl Goethe-Universität Frankfurt am Main International Center for Insurance Regulation Berlin, 20. Mai 2014 10

Die versicherungstechnischen Verpflichtungen Die betrachteten Lebensversicherungsprodukte haben die folgenden Eigenschaften Laufzeit von 25 Jahren Versicherungsprämien werden jährlich gezahlt Die Versicherungsleistungen (Garantie + Überschussbeteiligung) sind nach Ende der Vertragslaufzeit fällig keine Rückkaufoption Das Portfolio besteht konstant aus 25 Vertragskohorten Der älteste Vertrag im Portfolio wurde 1989 abgeschlossen Jedes Jahr läuft eine Kohorte aus und eine neue Kohorte schließt Verträge ab Durchschnittliche Fristigkeit Mod. Duration 11,1 Jahre Durchschnittlicher Garantiezins derzeit: 3,11% (Assekurata: 3.12%) Prof. Dr. Helmut Gründl Goethe-Universität Frankfurt am Main International Center for Insurance Regulation Berlin, 20. Mai 2014 11

Modelldynamik Modellierung der Zinsstruktur: Zinsstrukturmodell von Cox, Ingersoll und Ross (1985) (CIR) Aktien- sowie Immobilienrenditen: geometrisch-brown schen Bewegung Einbeziehung von Korrelationen zwischen den Renditen der Anlageklassen Berücksichtigung der Überschussbeteiligung und der Garantieverzinsung unterschiedliche Garantierenditen für die verschiedenen Kohorten die Trennung der Ergebnisquellen und die in Deutschland geltenden Regelungen zur Aufteilung des Kapitalanlage-, des Risiko- und des Kostenergebnisses Reservenbildung Zinszusatzreserve Stille Reserven (durch HGB-Bilanzierung) Prof. Dr. Helmut Gründl Goethe-Universität Frankfurt am Main International Center for Insurance Regulation Berlin, 20. Mai 2014 12

Szenarien Drei Kapitalmarktszenarien 1) Die Zinsen bleiben auf dem Niveau von 2013 2) Die Zinsen fallen auf ein noch niedrigeres Niveau ( Japanisches Szenario ) 3) Erhöhung des Zinsniveaus Fünf Anfangsausstattungen Basierend auf den Eigenmitteln (E+CB) deutscher Lebens-VU BS1: 10%-Quantil BS2: 30%-Quantil BS3: 50%-Quantil BS4: 70%-Quantil BS5: 90%-Quantil Prof. Dr. Helmut Gründl Goethe-Universität Frankfurt am Main International Center for Insurance Regulation Berlin, 20. Mai 2014 13

Agenda 1. Einführung 2. Forschungsansatz 3. Ergebnisse 4. ORSA / OSN 5. Vorschläge Prof. Dr. Helmut Gründl Goethe-Universität Frankfurt am Main International Center for Insurance Regulation Berlin, 20. Mai 2014 14

Ergebnisse: Szenario 1 (Mean Reversion Level 2%) (ähnlich der heutigen Zinssituation) Prof. Dr. Helmut Gründl Goethe-Universität Frankfurt am Main International Center for Insurance Regulation Berlin, 20. Mai 2014 15

Ergebnisse: Szenario 2 (Mean Reversion Level 1%) ( Japanisches Szenario ) Prof. Dr. Helmut Gründl Goethe-Universität Frankfurt am Main International Center for Insurance Regulation Berlin, 20. Mai 2014 16

Ergebnisse: Japanisches Szenario ohne Beteiligung der VN an stillen Reserven aus festverzinslichen Wertpapieren Prof. Dr. Helmut Gründl Goethe-Universität Frankfurt am Main International Center for Insurance Regulation Berlin, 20. Mai 2014 17

Ergebnisse: Szenario 3 (Mean Reversion Level 3%) Prof. Dr. Helmut Gründl Goethe-Universität Frankfurt am Main International Center for Insurance Regulation Berlin, 20. Mai 2014 18

Agenda 1. Einführung 2. Forschungsansatz 3. Ergebnisse 4. ORSA / OSN 5. Vorschläge Prof. Dr. Helmut Gründl Goethe-Universität Frankfurt am Main International Center for Insurance Regulation Berlin, 20. Mai 2014 19

ORSA / OSN Säule II von Solvency II: ORSA (FLAOR) Bestimmung der Overall Solvency Needs (OSN) Zweck: Abbildung der Unternehmensstrategie und des Risikoappetits im Kapitalbedarf in einer mehrjährigen Projektion Dadurch: Verständnis der Unterschiede zu den Annahmen und Ergebnissen des Standardmodells bzw. eines verwendeten (partiellen) internen Modells Verständnis des Einflusses von Management-Entscheidungen auf die Risikolage und die dadurch notwendige Eigenmittelunterlegung Prof. Dr. Helmut Gründl Goethe-Universität Frankfurt am Main International Center for Insurance Regulation Berlin, 20. Mai 2014 20

ORSA / OSN OSN: Welche Faktoren beeinflussen die Eigenmittelanforderung? Qualität des Kapitals Möglichkeiten des Risikotransfers (z.b. Rückversicherung, ART) Entscheidungsparameter des Managements Kapitalerhöhungen Überschussbeteiligung Dividendenpolitik Sensitivität des Risikoprofils hinsichtlich Bestimmter Risikoquellen (z.b. Langlebigkeitsrisiken) Stress-Szenarien Prof. Dr. Helmut Gründl Goethe-Universität Frankfurt am Main International Center for Insurance Regulation Berlin, 20. Mai 2014 21

ORSA / OSN Vorgestelltes Modell Kann die gestellten Aufgaben grundsätzlich erfüllen Überlegung: Standard für OSN? relativ einfach gehalten von Aufsicht gut nachzuvollziehen Vorgaben für Modelle und Modellparameter? Aber: Gefahr gleichgerichteten Handelns Prof. Dr. Helmut Gründl Goethe-Universität Frankfurt am Main International Center for Insurance Regulation Berlin, 20. Mai 2014 22

Agenda 1. Einführung 2. Forschungsansatz 3. Ergebnisse 4. ORSA / OSN 5. Vorschläge Prof. Dr. Helmut Gründl Goethe-Universität Frankfurt am Main International Center for Insurance Regulation Berlin, 20. Mai 2014 23

Vorschläge Bewertungsreserven Gesetzesänderung überfällig Nichteinbeziehung von Bewertungsreserven aus festverzinslichen Wertpapieren in Überschussbeteiligung Kommen Kunden in jedem Fall zugute Aufrechterhaltung eines funktionierenden ALM Prof. Dr. Helmut Gründl Goethe-Universität Frankfurt am Main International Center for Insurance Regulation Berlin, 20. Mai 2014 24

Vorschläge Eigenkapitalanteil in der Risikomarge? Prof. Dr. Helmut Gründl Goethe-Universität Frankfurt am Main International Center for Insurance Regulation Berlin, 20. Mai 2014 25

Vorschläge Produktentwicklung Garantieverzinsung: Weniger ist mehr! Änderung der Kapitalanlagepolitik bei veränderter Garantieverzinsung Prof. Dr. Helmut Gründl Goethe-Universität Frankfurt am Main International Center for Insurance Regulation Berlin, 20. Mai 2014 26

Vorschläge Kapitalanlagemöglichkeiten mit nachhaltig hoher Verzinsung: Long-Term Investments Prof. Dr. Helmut Gründl Goethe-Universität Frankfurt am Main International Center for Insurance Regulation Berlin, 20. Mai 2014 27

Vorschläge Niedrigzinspolitik Prof. Dr. Helmut Gründl Goethe-Universität Frankfurt am Main International Center for Insurance Regulation Berlin, 20. Mai 2014 28