Medizintechnik. Österreich



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Transkript:

Medizintechnik Österreich

Österreich - Medizintechnik Branche kompakt: Österreich - Medizintechnik (Sepember 2011) Bonn/Wien (gtai) - Österreich ist ein attraktiver Markt für deutsche Medizintechnikanbieter. Im Aufschwungjahr 2010 hat der Import aus Deutschland mit +14% kräftig zugelegt und erreichte rund 527 Mio. Euro. In den kommenden Jahren rechnen Branchenkenner mit einem Marktwachstum von real 1 bis 2% per annum. Langfristig sind die Aussichten positiv, vor allem aufgrund des demografischen Wandels sowie der wachsenden Bedeutung privater Vorsorge und des Segmentes Wellness und Fitness. Marktentwicklung/-bedarf Nach Einschätzung des Beratungsgesellschaft Roland Berger überschritt der österreichische Gesundheitsmarkt 2009 erstmalig die Grenze von 35 Mrd. Euro. Durch den medizinisch-technischen Fortschritt, die demografische Entwicklung und das steigende Gesundheitsbewusstsein sollen sich, so Roland Berger, die Ausgaben bis 2020 nochmals auf rund 70 Mrd. Euro verdoppeln. Die Angaben zum Volumen des österreichischen Marktes für Medizintechnik variieren stark. Gemäß nachstehender Abgrenzung ergibt sich für 2009 ein Marktvolumen von rund 1,4 Mrd. Euro. Obschon die Produktionsstatistiken für 2010 noch nicht vorliegen, dürfte im Gefolge einer sehr gut laufenden Konjunktur die Nachfrage nach Medizintechnik auf rund 1,6 Mrd. Euro gestiegen sein. Der österreichische Markt für Medizintechnik (in Mio. Euro; Veränderung in %) 2008 2009 Veränderung 2009/08 Lokale Produktion 1) 1.258 1.180-6,2 Import 2) 1.066 1.047-1,8 Export 2) 815 792-2,9 Marktvolumen 3) 1.509 1.435-4,9 1) nach ÖNACE 2008, Positionen 325 und 266; 2) gemäß Abgrenzung der Tabelle im Abschnitt Außenhandel; 3) rechnerisch: lokale Produktion + Import - Export Quellen: Statistik Austria, Eurostat, GTAI-Berechnungen Wachsenden Bedarf sehen Branchenbeobachter bei Elektrodiagnoseapparaten wie Kardiografen, Ultraschallgeräten, Überwachungsapparaten sowie bei Endoskopen. Ansteigen wird voraussichtlich auch die Nachfrage nach Dialyse-Ausrüstungen, Herzschrittmachern, hochwertigen Röntgenapparaten und nuklear-medizinischen Instrumenten. Gleiches gilt für Heimpflege- und Reha-Ausrüstungen, unter anderem, weil die Verweildauer in den Krankenhäusern reduziert werden soll. Des Weiteren ist zu erwarten, dass die Nachfrage nach Kleingeräten für den Privatgebrauch (Blutzuckermessgeräte, Pulsmesser etc.) aufgrund der veränderten Altersstruktur der Bevölkerung und dem damit einhergehenden Anstieg altersbedingter Erkrankungen weiter zunehmen wird. Als fast boomend gilt das Marktsegment Wellness und Fitness. Roland Berger rechnet hier in den nächsten Jahren mit Wachstumsraten von bis zu 10%. Großes Potenzial liegt vor allem in den zahl- Germany Trade & Invest www.gtai.de 1

Österreich - Medizintechnik reichen Hotels des Landes, die nach Konzepten suchen, um für jüngere und kaufkräftige Touristen attraktiv zu sein. Hauptabnehmer von Medizintechnik sind in Österreich neben den Fachärzten die 266 Krankenhäuser des Landes, die Ende 2009 über insgesamt 63.900 Betten verfügten. Mehr als die Hälfte der Betten befindet sich in Trägerschaft der Bundesländer (36.000 Betten). Auf kirchliche Einrichtungen entfielen 10.800, auf Privatpersonen und -gesellschaften 6.400 und auf Gemeinden 3.500 Betten. Maßgeblich für Investitionen in die Ausstattung von Krankenhäusern, die aus Landesfonds finanziert werden, ist der Österreichische Strukturplan Gesundheit (ÖSG) des Bundesministeriums für Gesundheit. Allerdings ist der Anteil der Investitionen von nicht-öffentlichen Trägern in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Im Jahr 2009 stammten rund 45% der Investitionen des Gesundheitswesens in Höhe von insgesamt 1,7 Mrd. Euro aus privater Hand. Anfang 2009 einigte sich die Regierungskoalition auf ein Sanierungskonzept für die Krankenkassen, die laut Presseangaben Schulden von über 1 Mrd. Euro hatten. Der Bund unterstützt die Krankenkassen bei ihrer Entschuldung seit 2010 mit Zuschüssen in Höhe von 150 Mio. Euro jährlich (vorerst befristet bis 2012). Dank eigener Einsparungen fiel der Schuldenstand zum Jahresende 2010 auf rund 600 Mio. Euro. Nach Einschätzung des Verbandes Austromed dürfte sich der Trend zur Zentralisierung und Bildung von Schwerpunktkliniken fortsetzen. Laut Expertenmeinung gebe es zu viele Akutbetten, aber zu wenig Pflegebetten. Weitere Schließungen von Häusern seien jedoch nicht wahrscheinlich. Das einzige aktuelle Großprojekt ist der Neubau des 600 Mio. Euro teuren Wiener Krankenhauses Nord in Floridsdorf, der 2010 begann und drei Jahre später abgeschlossen sein soll. Den Zuschlag für die Errichtung des 850-Betten-Spitals hat ein Konsortium aus den Unternehmen Porr, Siemens und Vamed erhalten. Die meisten Einrichtungen im Land verfügen bereits über eine moderne Ausstattung. Zudem müssen die österreichischen Krankenkassen und öffentlichen Krankenhäuser auf Druck der Regierung ihre Kosten weiter senken. Das österreichische Gesundheitssystem gilt als eines der besten der Welt. Nach Erhebungen der OECD lag der Anteil der Gesundheitsausgaben am Bruttoinlandsprodukt 2008 bei 10,5% (OECD- Durchschnitt: 8,9%; Deutschland: 10,4%). Im Zeitraum 1990 bis 2009 sind die gesamten Gesundheitsausgaben nach Angaben des nationalen Statistikamtes durchschnittlich um nominal 5% pro Jahr gestiegen und erreichten 2009 über 30,3 Mrd. Euro. Davon entfielen gut 1,7 Mrd. Euro auf Investitionen. Der Großteil der Gesundheitsausgaben wird in Österreich mit öffentlichen Mitteln bestritten. Ihr Anteil lag 2009 bei rund 78%. Die privaten Gesundheitsausgaben machen 22% aus. 2 Branche kompakt

Rahmendaten zum österreichischen Gesundheitssystem Indikator Wert Einwohnerzahl (Mio.) 8,4 (Jan. 2011) Bevölkerungswachstum (% p.a.) 0,3 (2010) Altersstruktur der Bevölkerung Anteil der unter 14-Jährigen (%) 13,7 (2010) Anteil der über 65-Jährigen (%) 17,6 (2010) Durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt Männer 77,4; Frauen 82,9 (2009) (Jahre) Durchschnittslohn, brutto (Euro/Monat) 2.990 (2009) Gesundheitsausgaben pro Kopf (Euro) 3.608 (2009) Anteil der Gesundheitsausgaben am BIP (%) 11,0 (2009) Ärzte/100.000 Einwohner 467,8 (2009) 1) Zahnärzte/100.000 Einwohner 55,2 (2009) Krankenhausbetten/100.000 Einwohner, davon 771 (2009) privat 2) 66 öffentlich 698 1) darunter: Ärzte für Allgemeinmedizin 155,2; Fachärzte 229,8; Ärzte in Ausbildung 82,8; 2) Vereine, Stiftungen, Privatpersonen und -gesellschaften Quellen: Statistik Austria, GTAI-Berechnungen Produktion/Branchenstruktur Nach Angaben von Austromed gibt es in Österreich circa 300 bis 350 Unternehmen, die vorrangig im Bereich Medizintechnik tätig sind. Davon sind aber nur etwa ein Fünftel produzierende Firmen. Die Branche ist geprägt von Klein- und Kleinstbetrieben. In den knapp 100 Mitgliedsunternehmen von Austromed sind rund 8.400 Mitarbeiter beschäftigt. Sie generieren pro Jahr einen Produktionswert von circa 1,7 Mrd. Euro. Die österreichischen Medizintechnikunternehmen haben sich zumeist auf Nischen spezialisiert und weisen, auch aufgrund des kleinen Binnenmarktes, sehr hohe Exportquoten von bis zu 98% auf. Ein großer Teil der Hersteller sind Zulieferer für westeuropäische Unternehmen, andere betreiben Montage aus Importteilen. Schwerpunkt der Branche ist die Region Wien/Niederösterreich. Viele ausländische Unternehmen nutzen Österreich, um die Märkte Osteuropas zu bedienen. Größter Medizintechnikproduzent des Landes ist die 2001 von der amerikanischen Firma General Electrics übernommene Kretztechnik in Zipf, Oberösterreich, die eigenen Angaben zufolge rund 300 Mitarbeiter beschäftigt. Sie firmiert heute unter dem Namen GE Healthcare Austria. Weitere bedeutende Unternehmen sind Lohmann & Rauscher (www.lohmann-rauscher.at) und die Paul Hartmann GesmbH (www.at.hartmann.info), die beide medizinische Bedarfsprodukte herstellen. Zu den Großen der Branche zählt ferner die Firma Greiner Bio-One (www.gbo.com), die unter anderem Blut- und Urinentnahmesysteme herstellt und 2010 einen Umsatz von 311 Mio. Euro erzielte. Germany Trade & Invest www.gtai.de 3

Österreich - Medizintechnik Zu den führenden Herstellern Europas von implantierbaren Hörgeräten zählt das Innsbrucker Familienunternehmen Med-El (www.medel.com), das kräftig expandiert und 2010 nach eigener Darstellung deutlich über 100 Mio. Euro umsetzte. Hörgeräte produziert auch die Neuroth AG in der Steiermark. Lasertherapiesysteme stellt die oberösterreichische Firma Heltschl (www.heltschl.at) her. Weitere international engagierte Produzenten von Medizintechnik sind die Unternehmen Nessler (www.nessler.com), Biegler Medizinelektronik (www.biegler.com) und EFP Elektronik (www.physiotron.com). Außenhandel Die österreichischen Medizintechnikeinfuhren in den unten aufgeführten Warenpositionen sanken im Krisenjahr 2009 um 1,1%, konnten jedoch im anschließenden Jahr des allgemeinen Wirtschaftsaufschwungs um 13% auf knapp 1,2 Mrd. Euro expandieren. Deutschland lieferte dabei Waren im Wert von 527 Mio. Euro, fast 14% mehr als 2009. Das deutsche Liefervolumen entspricht einem Importanteil von knapp 45%. Die größten Lieferpositionen sind Andere Instrumente, Apparate und Geräte (SITC 872.29), Orthopädietechnik und Prothesen (899.6) sowie Röntgenapparate (774.2). Auf Platz zwei der Importrangliste stehen die Niederlande, gefolgt von den USA und der Schweiz. Ein Teil der eingeführten Waren wird nach Osteuropa weiter exportiert. Einfuhr ausgewählter medizintechnischer Produkte nach Österreich (in Mio. Euro; Veränderung in %) SITC-Pos. Warenbenennung 2009 2010 Veränderung 2010/09 Einfuhren aus Deutschland (2010) 774.1 Elektrodiagnoseapparate 118,3 155,2 31,2 54,7 und -geräte 774.2 Röntgenapparate etc. 80,8 112,1 38,8 59,7 741.83 Sterilisierapparate 6,4 7,0 9,5 3,3 785.31 Rollstühle 12,0 10,7-10,8 8,6 872.1 Zahnmedizinische Instrumente; 47,4 51,9 9,4 25,0 a.n.g. 872.21 Spritzen, Nadeln, Katheter, 145,5 161,3 10,9 47,8 Kanülen etc. 872.25 Ophthalmologische 18,4 21,5 16,8 9,0 Instrumente 872.29 Andere Instrumente, 287,7 307,1 6,7 167,7 Apparate und Geräte 872.3 Therapiegeräte, Atmungsgeräte 73,0 73,4 0,5 37,2 etc. 872.4 Medizinmöbel 41,8 40,9-2,2 27,6 899.6 Orthopädietechnik, 215,9 241,5 11,9 86,6 Prothesen etc. Summe 1.047,2 1.182,5 12,9 527,1 Quelle: Eurostat 4 Branche kompakt

Geschäftspraxis Die Anschaffungen der staatlichen Krankenhäuser müssen, soweit sie über bestimmten Schwellenwerten liegen, öffentlich ausgeschrieben werden. Amtliches Veröffentlichungsorgan in Österreich ist die Wiener Zeitung. Online nach Ausschreibungen recherchieren kann man auch auf den Internetseiten www.auftrag.at und www.infodienst-ausschreibungen.at. Zuständig für die Zulassung von Medizintechnik und anderen medizinischen Produkten ist das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen. Der Branchenverband Austromed ist die führende Interessenvertretung für alle Unternehmen, die in Österreich Medizinprodukte herstellen oder damit handeln. Zur Jahresmitte 2011 waren 228 Unternehmen im Gesundheits-Cluster organisiert, das sich als Plattform für einen Markteinstieg anbietet und Unternehmenskooperationen fördert. Kontaktadressen Bezeichnung AHK Österreich Bundesministerium für Gesundheit Bundesamt für die Sicherheit im Gesundheitswesen Austromed Netzwerk Gesundheits-Cluster European Congress of Radiology Gesund Leben Internetadresse http://oesterreich.ahk.de www.bmg.gv.at www.basg.at www.austromed.org www.gesundheits-cluster.at www.myesr.org www.gesundheitsmesse.at Germany Trade & Invest www.gtai.de 5

Kontakt Impressum Herausgeber: Germany Trade and Invest Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing mbh Villemombler Straße 76 53123 Bonn Tel.: +49 (0)228/24993-0 Fax: +49 (0)228/24993-212 E-Mail: info@gtai.de Internet: www.gtai.de Autor: Axel Simer, Bonn/Wien Redaktion: Beate Voell Tel.: +49 (0)228/24993-388 E-Mail: Beate.Voell@gtai.de Ansprechpartnerin: Dr. Elfi Schreiber Tel.: +49 (0)228/24993-273 E-Mail: Elfi.Schreiber@gtai.de Redaktionsschluss: September 2011 Bestell-Nr.: 16424 Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck - auch teilweise - nur mit vorheriger ausdrücklicher Genehmigung. Trotz größtmöglicher Sorgfalt keine Haftung für den Inhalt. Hauptsitz der Gesellschaft: Friedrichstraße 60, 10117 Berlin Geschäftsführer: Dr. Jürgen Friedrich, Michael Pfeiffer Vorsitzender des Aufsichtsrates: Jochen Homann, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Layout: Germany Trade & Invest Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und vom Beauftragten der Bundesregierung für die Neuen Bundesländer aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.