Viel Spaß beim Lesen wünscht. Ihr Portfoliomanagement Union Investment Privatkunden

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1 Liebe Leserinnen, liebe Leser, an den Finanzmärkten bestimmte die Unsicherheit über die weitere Geld- und Zinspolitik der Notenbanken das Geschehen. An den Aktienmärkten nahm die Schwankungsbreite zu. Die europäischen Indizes lagen zum Wochenschluss im Minus. Auch die Rentenmärkte zeigten sich verhalten. Portugiesische Staatsanleihen gerieten merklich unter Druck. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihr Portfoliomanagement Union Investment Privatkunden Wöchentliche Information zu den Kapitalmärkten 16. September 2016

2 Inhaltsverzeichnis Kursveränderungen Aktien: Abwärts in Europa Linde: Fusion mit Praxair geplatzt Bayer und Monsanto einig Deutsche Bank: US-Justiz fordert hohe Geldstrafe Marktindikator Stand Wertentwicklung am seit seit ca. 16:00 Renten: Nervös, aber letztlich nur wenig verändert Portugal mit deutlichem Renditeanstieg Ausblick: Nur wenige Konjunkturdaten Geldpolitische Sitzungen der US-Notenbank Fed und der Bank of Japan im Blickpunkt Dow Jones ,1% 3,9% EURO STOXX ,8% -10,1% Dax ,7% -4,3% Nikkei ,6% -13,2% MSCI Emerging Markets ,6% 8,4% Euro-Leitzins 0,00% 0 BP -5 BP Rendite 10-jähriger Bundesanleihe 0,01% 0 BP -62 BP Iboxx Euro Sovereign 236,97-0,2% 5,2% Spread EMU Unternehmenzu EMU-Staatsanleihen 71 3 BP -31 BP US-Leitzins 0,50% 0 BP 0 BP Rendite 10-jähriger US-Treasury-Bonds 1,68% 1 BP -59 BP Euro-Wechselkurs in USD 1,12-0,6% 2,8% Ölpreis (WTI) in USD/Barrel 43,01-6,3% 16,1%

3 Aktien Abwärts in Europa An den europäischen Aktienmärkten machte sich Verunsicherung breit. In erster Line beeinflusste die Ungewissheit über die weitere Geld- und Zinspolitik der Notenbanken die Märkte. Der DAX verlor bis Freitagnachmittag 2,7 Prozent. Der EUROSTOXX 50 Index notierte knapp vier Prozent tiefer. In der abgelaufenen Handelswoche war ein deutlicher Anstieg der Volatilität zu verzeichnen. Aus technischer Sicht wurden teils wichtige Durchschnittslinien unterschritten. Die US-Märkte gaben ebenfalls nach, konnten sich zum Wochenschluss hin aber wieder etwas erholen. Der Dow Jones lag zum Freitagnachmittag mit 0,1 Prozent sogar leicht im Plus. Linde: Fusion mit Praxair geplatzt Dass es in der aktuellen Übernahme- und Fusionswelle auch einmal anders als gedacht kommen kann, zeigt das Scheitern der Fusion von Linde und Praxair. Der deutsche Hersteller für Industriegase brach zum Wochenbeginn die Verhandlungen mit dem US-amerikanischen Wettbewerber Praxair überraschend ab. Ein Zusammenschluss hätte Linde zum weltweit führenden Unternehmen in der Branche für Industriegase gemacht. Der Abbruch der Verhandlungen war wohl in erster Linie auf ungeklärte Fragen hinsichtlich der Organisationsstruktur, vor allem der Frage des Konzernsitzes, zurückzuführen. Doch damit war es nicht genug. Hinzu kamen auch personelle Konsequenzen. Nach einer Unternehmensmitteilung wird der derzeitige Vorstandsvorsitzende Büchele für eine zweite Amtszeit nicht zur Verfügung stehen. Der Finanzvorstand Denoke legte mit sofortiger Wirkung sein Amt nieder. Die Aktie verlor in der Spitze fast neun Prozent, konnte sich folgend aber wieder etwas erholen. Per Freitagmittag halbierte sich der Verlust auf 4,1 Prozent. Bayer und Monsanto einig Bayer und Monsanto haben ihren Preispoker beendet. Bayer wird den US-amerikanischen Saatguthersteller Monsanto zu 128 US- Dollar je Aktie übernehmen. Damit ist nach langem Tauziehen ein erster Schritt getan. Doch die nun 66 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme, die wohl Größte für einen deutschen Konzern, befindet sich noch vor weiteren Hürden. Zum einen steht die Zustimmung der Monsanto-Aktionäre aus. Zum anderen müssen noch rund 30 verschiedene Aufsichts- und Kartellbehörden ihr grünes Licht für die Übernahme geben. Die Transaktion, für die Bayer wohl 38 Milliarden US-Dollar Fremdkapital am Markt aufnehmen möchte, wird sich bis Ende 2017 hinziehen. S&P stuft Bayer nun mit BBB ein. Die Bayer- Aktie fiel in einer schlechten Aktienwoche um 3,8 Prozent, während Monsanto mit 104 US-Dollar weiterhin weit unter dem von Bayer gebotenen Preis notiert. Deutschen Bank: US-Justiz fordert hohe Geldstrafe Die US-Justiz fordert von der Deutschen Bank im Zusammenhang mit der Finanzkrise es geht um hypothekengedeckte Wertpapiere - eine Strafe von 14,1 Milliarden US-Dollar. Normalerweise werden derartige Summen in den folgenden Verhandlungen reduziert. Die Deutsche Bank hat nach eigenen Angaben insgesamt 5,5 Milliarden Euro und eine damit vergleichsweise geringe Summe für Rechtsstreitigkeiten zurückgestellt. Die Aktie fiel am Freitag in einer ersten Reaktion um neun Prozent, im Wochenvergleich beläuft sich der Verlust sogar auf 13 Prozent. Marktticker 16. September 2016 Seite 3

4 Renten Nervös, aber letztlich nur wenig verändert In der letzten Handelswoche zeigten sich die Akteure an den Rentenmärkten von ihrer nervösen Seite. Die Enttäuschung über die EZB, die am 8. September überraschend ihre Geldpolitik unverändert ließ, war hoch. Zudem warfen die bevorstehenden Zentralbanksitzungen der US-Notenbank Fed und der Bank of Japan (21. September) ihre Schatten voraus. Zunächst hielt die Unsicherheit im Anschluss an die EZB- Sitzung der Vorwoche an. Am späten Freitagnachmittag war es zu Renditesteigerungen gekommen, die sich auch zum Beginn der Berichtswoche noch fortsetzten. Am US-Rentenmarkt rentierten Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit zeitweise mit 1,75 Prozent, ehe der Markt wieder auf das Schlussniveau vom vergangenen Freitag zurückfiel (1,67 Prozent). Die US- Zinskurve zeigte sich somit im Wochenvergleich kaum verändert, lediglich im Laufzeitbereich von zwei bis sieben Jahren waren leichte Renditerückgänge zu verzeichnen. Dennoch hat sich die Verzinsung von den Tiefständen in der ersten Septemberwoche - die Rendite im Zehnjahresbereich lag dort bei fast 1,5 Prozent - wieder merklich nach oben abgesetzt. Am europäischen Markt zeigte sich die Entwicklung uneinheitlich. Dieser war von einer Reihe milliardenschwerer Anleiheemissionen verschiedener europäischer Peripherie- und Kernländer belastet. Zehnjährige Deutsche Bundesanleihen verzeichneten zwischenzeitlich mit plus sieben Basispunkten wieder eine positive Rendite. Per Freitagmittag lag die Verzinsung dann aber wieder bei null Prozent. Die gesamte deutsche Zinsstrukturkurve zeigte sich letztlich unverändert. In der Peripherie lagen spanische Zehnjahresbonds knapp oberhalb von einem Prozent sehr stabil und somit fast auf Vorwochenniveau. Die italienischen Staatstitel notierten mit etwas mehr als 1,3 Prozent sieben Basispunkte höher. In Großbritannien zeigte sich die Bank of England abwartend. Mit dem nächsten Inflationsbericht im kommenden November wollen die britischen Währungshüter entscheiden, ob weitere geldpolitische Maßnahmen erforderlich sind. Dies dürfte nicht allzu einfach werden, denn eine weitere Zinssenkung würde den Bankensektor belasten. Darüber hinaus dürften zusätzliche Staatsanleihekäufe aufgrund des engen Marktes zu Verwerfungen führen. Portugal mit deutlichem Renditeanstieg Die vorherrschende Nervosität der Marktteilnehmer spiegelte sich in erster Linie in der Entwicklung portugiesischer Staatsanleihen wider. Am dortigen Markt war im Zehnjahresbereich ein Renditesprung von 30 Basispunkten auf 3,45 Prozent zu beobachten. Zur Erinnerung: Am 15. August lag die Verzinsung zehnjähriger Staatstitel bei vergleichsweise niedrigen 2,7 Prozent. Der jüngste Renditesprung ging mit Zweifeln über die fundamentale Situation in Portugal einher. Die dortige Regierung sieht sich Mutmaßungen ausgesetzt, weder das erhoffte Wirtschaftswachstum (BIP) in Höhe von 1,8 Prozent erreichen zu können noch das mit Brüssel vereinbarte Haushaltsdefizit von 2,8 Prozent einhalten zu können. Darüber hinaus belastet dort der Bankensektor mit seinem hohen Kapitalbedarf. Die Ratingagentur Moody s hat kürzlich die Schwäche des Bankensektors und die hohe Staatsverschuldung kritisiert. Eine zweite Rettung durch EU- Gelder wurde Zeitungsberichten zufolge für die Zukunft nicht ausgeschlossen. Am 21. Oktober wird die kanadische Ratingagentur DBRS entscheiden, ob Portugal weiterhin Investment Grade-Kandidat bleiben wird. Im Falle einer Herabstufung dürfte die EZB keine portugiesischen Staatsanleihen mehr erwerben. Marktticker 16. September 2016 Seite 4

5 Ausblick Im vergleichsweise dünnen Terminplan der kommenden Handelswoche stehen die Zentralbanken im Blickpunkt der Märkte. Sowohl die US-Fed als auch die japanische Notenbank halten zur Wochenmitte ihre regulären geldpolitischen Sitzungen ab. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung durch die Fed die immer noch im Raum steht - lag zuletzt bei niedrigen 22 Prozent. Ein möglicher Zinsschritt ist somit von den Märkten kaum eingepreist und dürfte diese daher sehr unvorbereitet treffen. Wenn die Fed erhöhen sollte, so die überwiegende Mehrheit der Marktteilnehmer, dann erst im Dezember. Zumal die zum Ende der abgelaufenen Berichtswoche veröffentlichten US-Konjunkturdaten wie etwa die Einzelhandelsumsätze und die Industrieproduktion eher mäßig waren und keinen Anlass für eine Zinserhöhung geben dürften. Auch liegt die Kapazitätsauslastung der US-Industrie auf vergleichsweise geringem Niveau. Zuletzt hatten sich in erster Linie die Hardliner innerhalb der Fed durch ihre Kommentare Gehör verschafft. Dennoch ist davon auszugehen, dass die neutralen Mitglieder wieder den Ausschlag geben werden und die Fed somit weiter abwarten wird. Die japanische Notenbank (BoJ) wird sich am 20./21. September mit einer umfassenden Bewertung ihrer unkonventionellen Geldpolitik beschäftigen. Nach dreieinhalb Jahren geldpolitischer Lockerung steht der Erfolg der Maßnahmen in Frage. Die Inflation war zuletzt leicht negativ, der umfangreiche Ankauf von Staatsanleihen durch die BoJ hat zu einer deutlichen Verflachung der Zinsstrukturkurve und damit zu Schwierigkeiten im Finanzsektor geführt. Pensionskassen und andere Kapitalsammelstellen haben Probleme, Erträge zu erwirtschaften. Bedeutende Änderungen der Geldpolitik der BoJ dürften zunächst jedoch nicht zu erwarten sein. Termine Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, USA: NAHB Wohnungsmarkt-Index (Sep.) USA: Wohnungsbaubeginne und Genehmigungen (Aug.) Geldpolitische Sitzung der US-Notenbank Fed Geldpolitische Sitzung der Bank of Japan FRA: Wirtschaftsvertrauen, Insee (Sep.) EWU: Vorläufiges Verbrauchervertrauen (Sep.) USA: Verkauf bestehender Häuser Geldpolitische Sitzung der Norwegischen Zentralbank (Norgesbank) EWU/DE: Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe und für Dienstleistungen (Sep.) BEL: Unternehmensvertrauen (Sep.) Marktticker 16. September 2016 Seite 5

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