Viel Spaß beim Lesen wünscht. Ihr Portfoliomanagement Union Investment Privatkunden

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1 Liebe Leserinnen, liebe Leser, mit Blick auf die am kommenden Donnerstag anstehende Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) zeigten sich die europäischen Rentenmärkte zumeist verhalten. Die Aktienbörsen gaben unter dem Eindruck schwacher chinesischer Handelszahlen zunächst nach, drehten aber zum Wochenschluss teilweise ins Plus. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihr Portfoliomanagement Union Investment Privatkunden Wöchentliche Information zu den Kapitalmärkten 14. Oktober 2016

2 Inhaltsverzeichnis Kursveränderungen Aktien: Globale Börsen uneinheitlich Alcoa eröffnet die Berichtssaison Samsung mit Problemen Marktindikator Stand Wertentwicklung am seit seit ca. 16:00 Renten: USA: Moderater Renditeanstieg nach der Fed Euroraum: Positive Nachrichten aus der Peripherie Unternehmensanleihen: Neuemissionen weiter gesucht Ausblick: Geldpolitische Sitzung der EZB USA: Verbraucherpreise China: Industrieproduktion und Bruttoinlandsprodukt Dow Jones ,1% 4,7% EURO STOXX ,1% -7,1% Dax ,0% -1,3% Nikkei ,0% -11,4% MSCI Emerging Markets ,9% 8,7% Euro-Leitzins 0,00% 0 BP -5 BP Rendite 10-jähriger Bundesanleihe 0,05% 3 BP -58 BP Iboxx Euro Sovereign 237,09-0,1% 5,2% Spread EMU Unternehmenzu EMU-Staatsanleihen 72 1 BP -30 BP US-Leitzins 0,50% 0 BP 0 BP Rendite 10-jähriger US-Treasury-Bonds 1,76% 4 BP -51 BP Euro-Wechselkurs in USD 1,10-1,6% 1,4% Ölpreis (WTI) in USD/Barrel 50,38 1,1% 36,0%

3 Aktien Globale Börsen uneinheitlich Die globalen Aktienmärkte haben in der vergangenen Woche Kursverluste hinnehmen müssen. Der MSCI World Index notierte am Donnerstagmittag in lokaler Währung 1,3 Prozent leichter. Unter anderem haben überraschend schwache Handelszahlen aus China die Börsen belastet. In den USA stieg der Leitindex Dow Jones Industrial Average bis Freitagmittag 0,1 Prozent an Wert, der EUROSTOXX 50 schloss 1,0 Prozent fester. Alcoa eröffnet die Berichtssaison Unterdessen hat in den USA die Berichtssaison zum dritten Quartal begonnen, und wie immer gab Alcoa den Auftakt. Zur Eröffnung gab es indes eine Enttäuschung: Der Gewinn des Aluminiumkonzerns fiel niedriger aus als von den Analysten erwartet, was unter anderem an einer Schwäche im Luftfahrtbereich sowie den generell niedrigen Rohstoffpreisen lag. Daraufhin ging die Aktie auf Sturzflug und verlor in der ersten Reaktion rund zehn Prozent an Wert. Hinsichtlich der US-Banken zeigte sich indes ein vergleichsweise positives Bild. Zum Ende der Woche legte JP Morgan überzeugende Zahlen vor, der Nettogewinn im dritten Quartal lag bei rund sechs Milliarden US-Dollar. Das ist zwar rund acht Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, allerdings hatte das Institut seinerzeit von einer üppigen Steuergutschrift profitiert. Vor Steuern steigerte die Bank das Ergebnis um rund ein Drittel auf neun Milliarden US-Dollar aus. Die Citigroup, die ebenfalls am Freitag die Bücher öffnete, verdiente mit knapp vier Milliarden US-Dollar zwar weniger als im Vorjahresquartal, lag damit aber über den Schätzungen der Analysten. Und die derzeit in den Schlagzeilen stehende Wells Fargo, deren Chef unlängst wegen des Skandals um Geisterkonten den Hut nahm, konnte mit 5,6 Milliarden US-Dollar ebenfalls mehr verdienen als prognostiziert. Als Grund für die positive Einnahmesituation verwiesen die Institute auf die gestiegenen Zinsen und die Einsparungen in der Vergangenheit. Samsung mit Problemen Für den Handy- und Computerhersteller Samsung hielt die abgelaufene Woche schlechte Nachrichten bereit. Die Probleme mit dem Flaggschiffprodukt Galaxy Note 7 weiteten sich so stark aus, dass sie durch einen Rückruf nicht mehr in den Griff zu bekommen waren. Der Verkauf der Geräte wurde dauerhaft gestoppt, teilte der südkoreanische Konzern mit. Damit einher gehen Einbußen beim Gewinn für das dritte Quartal. Samsung rechnet nun mit einem Profit von 4,2 Milliarden Euro, das ist etwa ein Drittel weniger als ursprünglich erwartet. Der Aktienkurs reagierte deutlich, die Titel fielen in der abgelaufenen Woche zeitweise um mehr als zehn Prozent, konnte die Verluste aber eingrenzen. Am Biermarkt wurde in der abgelaufenen Woche eine Megafusion abgeschlossen: Die Brauereien Anheuser Busch (AB) Inbev aus den USA und SABMiller aus Südafrika haben fusioniert, der Deal ist rund 93 Milliarden Euro schwer. Im Zuge dessen musste AB Inbev allerdings einige Marken abgeben: So gingen beispielsweise Grolsch aus den Niederlanden sowie die Peroni aus Italien für rund 2,6 Milliarden Euro an den japanischen Konzern Asahi um Marktkonzentrationen auszuschließen. Marktticker 14. Oktober 2016 Seite 3

4 Renten USA: Moderater Renditeanstieg nach der Fed In der Berichtswoche bewegten sich die Kern- Staatsanleihemärkte vergleichsweise moderat. In den USA zeigte sich der Markt relativ unbeeindruckt von der US- Notenbank Fed. Diese hatte am Mittwoch das Protokoll der geldpolitischen Sitzung vom 20./21. September veröffentlicht. Dieses bestätigte die anhaltende Spaltung der Mitglieder innerhalb des Komitees (FOMC). Somit besteht im FOMC weiterhin eine deutliche Uneinigkeit hinsichtlich eines Zinsschrittes. Im Blickpunkt der amerikanischen Notenbanker steht weiterhin der US-Arbeitsmarkt. Offene Stellen können dort derzeit über Arbeitnehmer besetzt werden, die dem Arbeitsmarkt eine Zeit lang nicht mehr zur Verfügung standen. Aus dieser sogenannten Reserve können derzeit viele neue Jobs besetzt werden. Dadurch entsteht kaum Aufwärtsdruck auf die Löhne, sodass von Lohnseite her momentan nicht mit Inflation zu rechnen ist. Die Fed hat also seitens des Arbeitsmarktes keinerlei Grund, die Zinsen zu erhöhen. Die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt im Dezember wird vom Markt weiterhin mit rund siebzig Prozent eingeschätzt. Wir gehen unverändert davon aus, dass die Fed bis Jahresende die Zinsen auf dem derzeitigen Niveau belassen wird. Der US-Rentenmarkt zeigte sich relativ gelassen. Die USamerikanische Zinskurve tendierte etwas steiler. US-Treasuries mit zehn Jahren Laufzeit gaben bis Freitagmittag etwas nach und verzeichneten damit einen leichten Renditeanstieg um sechs Basispunkte auf 1,78 Prozent. Auch in Großbritannien fielen die Kurse der Staatsanleihen, ebenso das Britische Pfund. Britische Gilts mit zehn Jahren Restlaufzeit rentierten im Vergleich zur Vorwoche um 14 Basispunkte (1,12 Prozent) höher. Grund für die Bewegung waren Äußerungen auf dem Parteitag der britischen Konservativen. Premierministerin Theresa May strebt nun an, den Startschuss für einen harten Brexit im Frühling zu geben. Euroraum: Positive Nachrichten aus der Peripherie Deutsche Bundesanleihen verloren etwas und bewegten sich mit einer Verzinsung von fünf Basispunkten leicht im positiven Renditeterrain. Die deutsche Zinsstrukturkurve hatte sich im Wochenverlauf insgesamt um wenige Basispunkte nach oben verschoben. Positive Nachrichten gab es aus der Peripherie. Portugiesische Zehnjahrespapiere zogen deutlich an. Die Zehnjahresrendite fiel dort von 3,55 auf 3,3 Prozent zurück. Grund dafür war eine positive Einschätzung des portugiesischen Finanzministeriums zu der bevorstehenden Ratingüberprüfung durch die Agentur DBRS. Die Portugiesen gehen davon aus, das Rating Investment Grade behalten zu können und dadurch weiter vom Kaufprogramm der Europäischen Zentralbank profitieren zu können. Auch für Griechenland gab es positive Nachrichten. Die Eurogruppe hatte getagt und eine Auszahlung in Höhe von 1,1 Milliarden Euro zum Schuldendienst genehmigt. Zusätzliche 1,7 Milliarden Euro zur Wirtschaftsbelebung wurden jedoch (noch) nicht freigegeben, da die Finanzminister der Eurozone nicht alle Bedingungen als erfüllt ansahen. Unternehmensanleihen: Neuemissionen weiter gesucht Im Bereich der Unternehmensanleihen herrschte weiterhin ein freundliches Marktumfeld vor. Dem französischen Versicherer CNP Assurances gelang es, als erster Emittent einen neuartigen, in seiner Struktur sehr komplexen, Hybridbond (Tier 3) auf den Markt zu bringen. Dieser wurde vom Markt sehr gut aufgenommen. Marktticker 14. Oktober 2016 Seite 4

5 Ausblick Die reguläre Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag ist das herausragende Ereignis in der neuen Handelswoche. Eine Entscheidung über weitere geldpolitische Maßnahmen wird es wohl nicht geben. Dennoch dürfte die Diskussion innerhalb der EZB beginnen, in welche Richtung sich die Geldpolitik bewegen wird. Ein sogenanntes Tapering, also die sukzessive Rückführung der laufenden Anleiheankaufprogramme, dürfte wohl kein Thema sein. Kürzlich sorgten am Markt lancierte Nachrichten, dass die EZB ein Tapering in Erwägung ziehe, für größere Unsicherheit bei den Marktteilnehmern. Ein umgehendes Dementi folgte, dennoch wird sich Präsident Draghi in der folgenden Pressekonferenz einigen Fragen hierzu stellen müssen. Insgesamt ist davon auszugehen, dass sich der Prozess zur Anpassung der bisherigen Anleiheankaufsparameter wie Obergrenzen für einzelne Wertpapiere, Ankäufe nur bis zum negativen Einlagesatz von minus 0,4 Prozent oder gar die Kapitalschlüssel für den Ankauf der Staatsanleihen, bis Dezember hinziehen wird. Mit Blick auf die Wirtschaftsdaten dürften am Dienstag die Verbraucherpreise (September) in den USA von Interesse sein. In erster Linie sollten die gestiegenen Energiepreise für ein anziehen der Inflation sorgen. Die um die schwankungsintensiven Bereiche Lebensmittel und Energie bereinigte Kernrate wird aber den grundlegenden Preistrend deutlich besser abbilden. Am Mittwoch wird zudem China die Industrieproduktion im September und das BIP zum 3. Quartal veröffentlichen. Termine Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, EWU: Endgültige Verbraucherpreise (Sep.) USA: Empire State Index (Okt.); Industrieproduktion (Sep.) GBR: Verbraucherpreise (Sep.) USA: Verbraucherpreise (Sep.); NAHB Wohnungsmarktindex (Okt.) CHN: Industrieproduktion (Sep.); Bruttoinlandsprodukt Q.3 GBR: Arbeitsmarktdaten (Aug./Sep.) USA: Wohnungsbaubeginne/ Wohnungsbaugenehmigungen (Sep.) Zinsentscheid der Bank of Canada GBR: Einzelhandelsumsätze (Sep.) USA: Philadelphia Fed-Index (Okt.); Verkäufe bestehender Häuser (Sep.) Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank BEL: Unternehmensvertrauen (Okt.) EWU: Verbrauchervertrauen, vorläufig (Okt.) Marktticker 14. Oktober 2016 Seite 5

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