Liebe Leserinnen, liebe Leser,

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1 Liebe Leserinnen, liebe Leser, in der um den Feiertag verkürzten Handelswoche tendierten die Aktienmärkte trotz der politisch angespannten Lage mehrheitlich freundlich. Schwächere Inflationsdaten aus den USA und damit gedämpfte Zinserhöhungsängste beflügelten. Auch die Staatsanleihemärkte konnten hiervon profitieren. Zuvor erfolgte leichte Renditesteigerungen bildeten sich wieder zurück. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihr Portfoliomanagement Union Investment Privatkunden Wöchentliche Information zu den Kapitalmärkten 11. Mai 2018

2 Inhaltsverzeichnis Kursveränderungen Aktien: Stand Wertentwicklung Zinssorgen nehmen etwas und sorgen für Rückenwind Technologie und Rohstoffwerte top defensive Titel flop Es geht alles andere als die Deutsche Post ab Marktindikator am seit seit ca. 16:00 Dow Jones ,4% 0,5% Renten Bank of England lässt Leitzins unverändert US-Treasuries nach Inflationsdaten unverändert Italienische Staatsanleihen weiten Risikoprämien aus EURO STOXX ,3% 1,6% Dax ,2% 0,5% Nikkei ,3% 0,0% MSCI Emerging Markets ,9% 1,3% Euro-Leitzins 0,00% 0 BP 0 BP Ausblick: Deutschland: Bruttoinlandsprodukt Q1 US-Einzelhandelsumsätze Rendite 10-jähriger Bundesanleihe 0,56% 2 BP 13 BP Iboxx Euro Sovereign 234,76-0,2% 0,8% Spread EMU Unternehmenzu EMU-Staatsanleihen 53 2 BP 9 BP US-Leitzins 1,75% 0 BP 25 BP Rendite 10-jähriger US-Treasury-Bonds 2,97% 2 BP 56 BP Euro-Wechselkurs in USD 1,20 0,0% -0,4% Ölpreis (WTI) in USD/Barrel 71,16 2,1% 17,8%

3 Aktien Zinssorgen nehmen etwas ab und sorgen für Rückenwind In der abgelaufenen Handelswoche zeigten sich die Aktienmärkte von ihrer freundlichen Seite. Im von schwachen Umsätzen geprägten Feiertagshandel am Donnerstag gelang es dem DAX, erstmals seit Februar dieses Jahres, wieder über die Marke von Punkten zu klettern. Auf den ersten Blick ist dies durchaus erstaunlich. Zwar muss man sich dieser Tag nun wirklich keine Sorgen um die konjunkturelle Entwicklung machen, doch die letzten Daten lagen nun nicht gerade deutlich oberhalb der Erwartungen. Hinzu kommen einige Belastungsfaktoren wie die Spannungen zwischen Israel und dem Iran. Diese sind neu aufgeflammt, nachdem die US-Regierung das Atomabkommen mit dem Iran aufgekündigt hat. Darüber hinaus blieben die politischen Unsicherheiten in Italien bestehen. Der dortige Aktienmarkt musste deshalb Verluste hinnehmen und blieb in seiner Wertentwicklung zum Teil deutlich hinter anderen Regionen zurück. Last but not least ist eine Eskalation im Handelsstreit zwischen China und den USA weiterhin nicht vom Tisch. Rückenwind dürfte der Markt aber vor allem von der Zinsseite bekommen haben. Die Angst vor steigenden Renditen ist in den letzten Tagen ein wenig geringer geworden. In den USA fielen die jüngsten Inflationszahlen schwächer als zunächst befürchtet aus und auch die Bank of England vollzog nicht den vor einiger Zeit noch angedachten Zinsschritt. Darüber hinaus gab es gute Nachrichten bezüglich des Konfliks mit Nordkorea. Das Treffen zwischen US- Präsident Trump und Kim Jong-un wurde nun für Mitte Juni angesetzt. Technologie und Rohstoffwerte top defensive Titel flop Zu den größten Gewinnern zählten Aktien aus den USA. Vor allem Technologietitel waren gefragt und ließen den NASDAQ-Index deutlich zulegen. Aktien von Apple markierten schon am Montag ein Rekordhoch und bauten die Gewinne im Wochenverlauf noch weiter aus. Kurz vor dem Wochenende näherte sich die Aktie der Marke von 200 US-Dollar. Auslöser des letzten Anstiegs waren die angekündigten Aktienrückkäufe gewesen. Darüber hinaus profitierten Rohstoffwerte wie Rio Tinto, Glencore und Anglo American von der US-Entscheidung, den Iran wieder stärker zu sanktionieren. Der Iran ist ein wichtiges Förderland innerhalb der OPEC. Lediglich Saudi-Arabien hätte das Potenzial, die Förderung auszugleichen. Die Saudis waren aber schon immer an einem hohen Ölpreis interessiert und werden daher nicht willens sein einzugreifen. Insofern spielt ihnen die aktuelle Entwicklung in die Karten. Mit Blick auf die gute konjunkturelle Lage und den bereits gesunkenen Öl- Lagerbeständen befürchten Marktteilnehmer inzwischen ein Angebotsdefizit in der zweiten Jahreshälfte. Seit Jahresbeginn ist der Ölpreis daher schon um mehr als 15 Prozent gestiegen. Schlusslichter in dieser Woche waren defensive Titel, die aufgrund der höheren Risikobereitschaft der Anleger nicht gefragt waren. Versicherer, Telekommunikationswerte und Versorger mussten (per Freitag Uhr) sogar Verluste hinnehmen. Es geht alles andere als die Deutsche Post ab Großer Verlierer unter den DAX-Titeln in dieser Woche war die Aktie der Deutschen Post. Nach Vorlage des jüngsten Zahlenwerkes rauschte der Kurs des gelben Riesen um bis zu neun Prozent in den Keller. Während das Expressgeschäft weiterhin boomt, enttäuschte vor allem das Ergebnis in der heimischen Brief- und Paketsparte. Aufgrund des anhaltenden Booms im Onlinehandel waren die Erwartungen hoch. Letztlich wachsen derzeit die Kosten aber schneller als der Umsatz. Hierfür waren höhere Löhne, Sondereffekte aus der Grippewelle und hohe Investitionen verantwortlich. Zukünftig soll deshalb auf die Kostenbremse getreten werden. Anleger halten Produktivitätssteigerungen aus einer höheren Automatisierung aber durchaus für sinnvoll und wechselten daher auf die Seite der Verkäufer. Marktticker 11. Mai 2018 Seite 3

4 Renten Bank of England lässt Leitzins unverändert Vor dem Hintergrund schwacher Konjunkturdaten in Großbritannien hat die Bank von England (BoE) am Donnerstag auf ihrer turnusmäßigen Sitzung auf eine Leitzinserhöhung verzichtet. Lange Zeit sah es so aus, als würden die britischen Währungshüter nach der US-Notenbank ebenfalls an der Zinsschraube nach oben drehen. Dies war zumindest die Erwartung der überwiegenden Mehrheit der Anleger. Angesichts des geringen Wirtschaftswachstums (plus 0,1 Prozent) im ersten Quartal hielten die britischen Währungshüter den Leitsatz bei. Zumal die Wachstumsund Inflationsprognosen für 2018 und 2019 zurückgenommen wurden. Die Ungewissheit des bevorstehenden Brexit laste auf der britischen Wirtschaft, so Notenbankgouverneur Carney. Insgesamt zeigte sich die BoE hinsichtlich ihrer Tonalität um einiges weniger aggressiv als noch zu Jahresbeginn. Die am Markt gehandelte Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im laufenden Jahr hat mittlerweile deutlich abgenommen. Dies wird in erster Linie von weiteren Wachstumsdaten abhängig bleiben. Britische Staatsanleihen, sogenannte Gilts, mit zehn Jahren Laufzeit zeigten sich gegenüber der Vorwoche kaum verändert. Zwischenzeitlich war die Rendite zur Wochenmitte um wenige Basispunkte angestiegen, fiel nach der Notenbanksitzung aber wieder auf das Ausgangsniveau zurück. US-Treasuries nach Inflationsdaten unverändert Am US-amerikanischen Staatsanleihemarkt zogen die Renditen zunächst wieder ein wenig an. Zehnjährige Schatzanweisungen erreichten abermals die Drei-Prozentmarke. Die politische angespannte Lage im Nahen Osten und die Bekanntgabe schwächerer US-Inflationsdaten ließ die Anleger dann zu sicheren Staatspapieren greifen. Hiervon konnten die US-Papiere etwas profitieren. Einfluss hatten auch die US-Verbraucherpreise, die im April mit 0,2 Prozent leicht unterhalb der Erwartung der Volkswirte (0,3 Prozent) lagen. Die um schwankungsreichen Energie- und Nahrungsmittelpreise bereinigte Kernrate stieg mit plus 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat ebenfalls geringer als erwartet an. Vor allem hatte der Automobilsektor, sowohl bei Neu- als auch Gebrauchtfahrzeugen, zur Entspannung bei der Preisentwicklung beigetragen. Die Zinserhöhungsspekulationen in den USA wurden somit ein wenig gedämpft. Der US-Anleihemarkt lag letztlich unverändert. Italienische Staatsanleihen weiten Risikoprämien aus Die politischen Kapriolen in Italien hinsichtlich der Regierungsbildung schlugen sich in der Berichtswoche merklich in steigenden Risikoprämien (Spreads) nieder. Anfang der Woche schienen trotz Vermittlungsversuchen von Staatspräsident Mattarella die Koalitionsverhandlungen zwischen den beiden Parteien Fünf-Sterne und der Lega Nord gescheitert. Neuwahlen im kommenden Oktober galten als sehr wahrscheinlich. Der plötzliche Rückzug von Silvio Berlusconi, der dieser Koalition entgegenstand, gibt nunmehr wieder Spielraum für eine Fortsetzung der Verhandlungen. Am Staatsanleihemarkt kamen die Ereignisse aber nicht gut an. Italienische Papiere mit zehn Jahren Laufzeit weiteten die Risikoprämien gegenüber Bundesanleihen per saldo um zehn Basispunkte aus. Die Verzinsung betrug zuletzt 1,9 Prozent. Der italienische Staatsanleihemarkt wies, den Handel im Euroraum betreffend, in der Berichtswoche die schlechteste Wertentwicklung auf. Deutsche Bundesanleihen tendierten mit einer Rendite von 0,54 Prozent in der Berichtswoche unverändert, was auch für die gesamte deutsche Zinsstrukturkurve gilt. Anleihen aus den Schwellenländern (Emerging Markets) tendierten am Donnerstag fester und konnten einen guten Teil der in den Vortagen erlittenen Verluste wieder aufholen. Entscheidender Impuls war die Entwicklung am US-Staatsanleihemarkt. Weniger erfreulich waren hingegen die (von Mittwoch auf Mittwoch erhobenen) Mittelabflüsse bei weltweit in EM-Anleihen investierenden Fonds. Die Anlageklasse hat hierbei zwei Milliarden US-Dollar an Abflüssen zu verzeichnen gehabt. Marktticker 11. Mai 2018 Seite 4

5 Ausblick Am Dienstag steht eine Fülle wirtschaftlicher Daten zur Veröffentlichung an. Dabei wird die erste Schnellschätzung zum deutschen Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal bekannt gegeben. Der Konsens erwartet mit plus 0,3 Prozent die Hälfte gegenüber dem Vorquartal. Im Rückgang sollten sich die jüngst abschwächenden Indikatoren widerspiegeln. Nicht zuletzt der starke Euro wird für dämpfende Effekte auf die Wirtschaftsleistung gesorgt haben. Es folgt der ZEW-Index. Die zuletzt eher rückläufigen Daten dürften sich wohl in der Stimmung der 300 befragten Finanzmarktexperten niedergeschlagen haben. Es ist mit einer skeptischeren Einschätzung zu rechnen. Mit Blick auf die USA stehen am Dienstag die Einzelhandelsumsätze für April im Blickpunkt. Angesichts der brummenden US-Wirtschaft sollte sich der positive Trend fortsetzen, was auch für die Industrieproduktion gilt, die am Mittwoch veröffentlich wird. Bleibt noch China, dessen Industrieproduktion am frühen Dienstagmorgen übermittelt wird. Termine Montag, Dienstag, Mittwoch, Keine marktrelevanten Daten CHN: Industrieproduktion (Apr.) DEU: Bruttoinlandsprodukt, BIP, 1. Schätzung Q1; ZEW-Konjunkturerwartungen (Mai) EWU: Bruttoinlandsprodukt, Schnellschätzung Q1; Industrieproduktion (Mrz.) GBR: Arbeitsmarkt (Mrz., Apr.) FRA: Verbraucherpreise (Apr.) USA: Einzelhandelsumsatz (Apr.); Empire State - Index (Mai); NAHB-Wohnungsmarktindex (Mai) JPN: Bruttoinlandsprodukt Q1 EWU: Verbraucherpreise endgültig (Apr.) USA: Wohnungsbaubeginne, -genehmigungen und die Industrieproduktion (Apr.) Donnerstag, JPN: Auftragseingänge Maschinenbau (Apr.) USA: Philadelphia Fed-Index (Mai) Freitag, JPN: Verbraucherpreise (Apr.) Marktticker 11. Mai 2018 Seite 5

6 Disclaimer Ihre Kontaktmöglichkeiten Die Inhalte in diesem Dokument wurden von der Union Investment Privatfonds GmbH nach bestem Urteilsvermögen erstellt und herausgegeben. Eigene Darstellungen und Erläuterungen beruhen auf der jeweiligen Einschätzung des Verfassers zum Zeitpunkt ihrer Erstellung, auch im Hinblick auf die gegenwärtige Rechts- und Steuerlage, die sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern kann. Als Grundlage dienen Informationen aus eigenen oder öffentlich zugänglichen Quellen, die für zuverlässig gehalten werden. Für deren Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit steht der jeweilige Verfasser jedoch nicht ein. Alle Indexbzw. Produktbezeichnungen anderer Unternehmen als Union Investment werden lediglich beispielhaft genannt und können urheber- und markenrechtlich geschützte Produkte und Marken dieser Unternehmen sein. Alle Inhalte dieses Dokuments dienen ausschließlich Informationszwecken. Sie dürfen daher weder ganz noch teilweise verändert oder zusammengefasst werden. Sie stellen keine individuelle Anlageempfehlung dar und ersetzen weder die individuelle Anlageberatung durch die Bank noch die individuelle, qualifizierte Steuerberatung. Für die Eignung von Empfehlungen zu Fondsanteilen oder Einzeltiteln für bestimmte Kunden oder Kundengruppen übernimmt Union Investment daher keine Haftung. Union Investment Service Bank AG Weißfrauenstraße Frankfurt am Main Telefon Telefax Impressum Union Investment Privatfonds GmbH Investment Office Weißfrauenstraße Frankfurt Dieses Dokument wurde mit Sorgfalt entworfen und hergestellt, dennoch übernimmt Union Investment keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit. Es wird keinerlei Haftung für Nachteile, die direkt oder indirekt aus der Verteilung, der Verwendung oder Veränderung und Zusammenfassung dieses Dokuments oder seinen Inhalt entstehen, übernommen. Stand aller Informationen, Darstellungen und Erläuterungen: 11. Mai 2018, soweit nicht anders angegeben. Marktticker 11. Mai 2018 Seite 6