Liebe Leserinnen, liebe Leser,

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1 Liebe Leserinnen, liebe Leser, die Aktienmärkte tendierten in der Berichtswoche freundlich. Der für US-Dividendentitel repräsentative Dow Jones Industrial Average konnte erstmals die Marke von Punkten knacken und zog so weitere Märkte mit nach oben. Staatsanleihen hatten hingegen aufgrund politischer Unsicherheit (Italien und Frankreich) und möglicher weiterer Zinssteigerungen Verluste hinzunehmen. Die Renditen zogen an. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihr Portfoliomanagement Union Investment Privatkunden Wöchentliche Information zu den Kapitalmärkten 27. Januar 2017

2 Inhaltsverzeichnis Kursveränderungen Aktien: Die Märkte erwachen aus dem Winterschlaf Größte Pharma-Übernahme seit 13 Jahren Samsung Top, LG Flop Marktindikator Stand Wertentwicklung am seit seit ca. 16:00 Renten: Staatsanleihen tendieren leichter Unsicherheit vor allem in Italien und auch in Frankreich Weiterhin hohe Nachfrage nach Neuemissionen Dow Jones ,3% 1,7% EURO STOXX ,0% 0,3% Dax ,6% 3,1% Nikkei ,7% 1,7% MSCI Emerging Markets ,2% 5,0% Ausblick: Verbraucherpreise in Deutschland USA: Arbeitsmarktbericht Woche der Notenbanken Euro-Leitzins 0,00% 0 BP 0 BP Rendite 10-jähriger Bundesanleihe 0,46% 4 BP 26 BP Iboxx Euro Sovereign 227,53-0,7% -2,2% Spread EMU Unternehmenzu EMU-Staatsanleihen 74-1 BP 2 BP US-Leitzins 0,75% 0 BP 0 BP Rendite 10-jähriger US-Treasury-Bonds 2,49% 2 BP 5 BP Euro-Wechselkurs in USD 1,07 0,0% 1,8% Ölpreis (WTI) in USD/Barrel 53,28 1,6% -0,8%

3 Aktien Die Märkte erwachen aus dem Winterschlaf Nach einem ruhigen Handel zum Jahresauftakt, nahmen die Märkte diese Woche an Fahrt auf. Der Dow Jones Industrial Average konnte erstmals die Marke von Punkten knacken und verhalf auch dem deutschen Leitindex Dax über Punkte. Gründe für den Anstieg waren vor allem die starke US-Berichtssaison sowie Rückenwind vom US- Präsidenten Donald Trump. Dieser hatte die Umsetzung mehrerer Wahlversprechen in die Wege geleitet und damit die Zuversicht auf weitere Wirtschaftsmaßnahmen gestärkt. Auf Wochensicht stand der Dax am Freitagnachmittag mit 1,6 Prozent im Plus. Auch die US-Börsen notierten zum Wochenende, mit +1,3 Prozent im Dow Jones Industrial Average und +1,0 Prozent im S&P 500, fester. Lediglich dem EURO STOXX 50 ging die Luft aus, er musste sich mit einem Gleichstand zur Vorwoche zufriedengeben. Global betrachtet legte der MSCI World bis Donnerstagabend 1,2 Prozent zu. Möglicher Teil-IPO von Cryans Asset Manager Um ihre dünne Kapitaldecke aufzupolstern, erwägt die Führung der Deutschen Bank einen Teil-Börsengang ihrer Vermögensverwaltung. Die Deutsche Asset Management wird von Analysten auf bis zu acht Milliarden Euro geschätzt. Somit bliebe Deutschlands größter Bank bei einem Verkauf von 25 Prozent ein Erlös von ca. zwei Milliarden Euro. Mit einem Anteil von 75 Prozent behielte die Mutter dabei volle Kontrolle über ihr Kerngeschäft. Insidern zufolge seien die Überlegungen jedoch noch in einem frühen Stadium. Der Aktienkurs reagierte auf die Nachricht positiv und stieg um drei Prozent auf ein Zwölf- Monats-Hoch. Seit dem Rekordtief Ende September 2016 hat sich der Kurs beinahe verdoppelt. Größte Pharma-Übernahme seit 13 Jahren Der US-Pharma-Konzern Johnson & Johnson will das Schweizer Biotechnologieunternehmen Actelion für 30 Milliarden US-Dollar übernehmen. Das Geschäft des 1997 gegründeten Unternehmens ist auf Medikamente zur Behandlung von lebensbedrohlichem Bluthochdruck im Lungenkreislauf spezialisiert und hochprofitabel. Die Offerte beinhaltet einen Preis von 280 Franken pro Aktie, was einem Aufpreis von 23 Prozent gegenüber dem letzten Börsenkurs vor dem Angebot entspricht. Börsianer hielten den Deal für solide und erwarten keine Gegenangebote von Konkurrenten. Die Actelion-Aktie legte an der Börse in Zürich um 20 Prozent zu. Samsung Top, LG Flop Im Zuge der laufenden Berichtssaison präsentierten diese Woche Samsung und LG ihre Zahlen für das vierte Quartal Samsung überraschte positiv trotz Rückruf des Galaxy Note 7 und konnte sogar die Handysparte vorantreiben. Des Weiteren verhalfen beträchtliche Umsatz- und Gewinnzuwächse im OLED- und Halbleitergeschäft zu einem operativen Gesamtgewinn von fast acht Milliarden US-Dollar. Beim Konkurrenten LG zeigte sich dagegen ein abweichendes Bild. Das südkoreanische Unternehmen verbuchte einen operativen Verlust von rund 30 Millionen Dollar. Das Hauptdefizit liegt in der Mobile-Division. Hier wurden Verkaufserwartungen deutlich unterschritten. Daneben berichtete diese Woche auch die Google-Mutter Alphabet. Der Konzern steigerte den Umsatz um 22 Prozent, der Gewinn zog jedoch lediglich um acht Prozent an. Er wurde gesondert durch höhere Steueraufwendungen belastet und verfehlte damit die Expertenerwartungen. Im Anschluss an die Nachrichten fiel die Alphabet-Aktie um 2,2 Prozent. Marktticker 27. Januar 2017 Seite 3

4 Renten Staatsanleihen tendieren leichter In der abgelaufenen Berichtswoche verzeichneten die Staatsanleihemärkte Kursverluste. Das Thema Reinflationierung im Zuge der Wirtschaftspläne der neuen US- Regierung hat weiterhin Bestand. Sollte die neue Trump- Administration mit ihren wirtschaftsfördernden Vorhaben Erfolg haben, wären weiter ansteigende Zinsen und somit Verluste bei den Anleihen respektive anziehende Renditen zu erwarten. In den USA kletterten die Renditen im Vorfeld der am kommenden Mittwoch anstehenden Sitzung der USamerikanische Notenbank Fed leicht über die 2,5 Prozentmarke. Insgesamt zeigte sich der US-Rentenmarkt aber nur leicht verändert. Im Laufzeitenbereich von vier bis zehn Jahren zogen die Renditen um bis zu vier Basispunkte an, ebenso die 30-Jährigen Langläufer. Allzu viel erwarten sich die Marktteilnehmer von der Fed in der kommenden Woche nicht. Da diese zurzeit sehr datenabhängig agiert, ergeben sich aufgrund des erst kürzlich vollzogenen Regierungswechsels in den USA kaum datenmäßig untermauernde Ansatzpunkte für weitere geldpolitische Entscheidungen. Der eine oder andere Marktakteur rechnet möglicherweise im März mit einer weiteren Verschärfung der amerikanischen Geldpolitik. Unsicherheit vor allem in Italien und auch in Frankreich An den europäischen Staatsanleihenmärkten zeigten die Renditen ebenfalls nach oben. Die damit einhergehenden Verluste waren in der Berichtswoche mehr oder minder deutlich ausgeprägt. Moderat zeigte sich die Entwicklung etwa bei deutschen Bundesanleihen oder auch spanischen Titeln. Im Zehnjahresbereich erhöhte sich die Verzinsung um fünf beziehungsweise acht Basispunkte. Die deutsche Zinskurve nahm im Bereich von vier bis zehn Jahren Laufzeit einen etwas steileren Verlauf an. Stärkere Verluste zeigten sich hingegen in Frankreich und vor allem in Italien. Dort nimmt die politische Unsicherheit zunehmend negativen Einfluss auf die Entwicklung. Französische Zehnjahrestitel rentierten zum Freitagmittag über der Ein-Prozentmarke. Die näher rückenden Wahlen in Frankreich werfen zunehmend ihren Schatten auf den Markt. In Italien ist nach Auffassung des dortigen Verfassungsgerichtes mit Blick auf das Wahlgesetz zur Abgeordnetenkammer eine Neuwahl in Richtung Sommer dieses Jahres nicht auszuschließen. Angesichts nach Umfragen zurzeit nicht unerheblichen Stärke europakritischer Parteien in Italien herrscht größere Unsicherheit. Vor allem der gut handelbare italienische Rentenfuture, der gerne als Absicherungsinstrument für Risiken in der Peripherie eingesetzt wird, geriet unter Druck und zog die Anleihekurse mit hinunter. Die Rendite italienischer Zehnjahrespapiere betrug zuletzt bei etwas mehr als 2,2 Prozent und damit mehr als 20 Basispunkte über dem Vorwochenschluss. Der Gesamtmarkt (iboxx Euro Sovereign) lag somit im Minus. Weiterhin hohe Nachfrage nach Neuemissionen Am Primärmarkt für europäische Staatsanleihen herrsche in den vergangenen Handelstagen hingegen weitaus mehr als gute Stimmung. Der Trend zur deutlichen Überzeichnung neuer Papiere hielt an. Neue Papiere aus Spanien und Frankreich wurden den Emittenten quasi aus den Händen gerissen. Bonds im Gesamtvolumen von 16 Milliarden Euro riefen eine Nachfrage von rund 54 Milliarden Euro im Orderbuch hervor. In Großbritannien sorgte ein 4,5 Milliarden Britische Pfund schweres neues Staatspapier mit einer Fälligkeit in 40 Jahren für Aufsehen. Dieses war mit einer Nachfrage von 23 Milliarden Pfund im Orderbuch mehr als deutlich überzeichnet. Marktticker 27. Januar 2017 Seite 4

5 Ausblick Mit Blick auf die wichtigsten Daten in der neuen Handelswoche stehen gleich am Montag die Verbraucherpreise einiger Bundesländer an. Nach dem überraschenden Sprung bereits im Dezember ist auch für Januar mit einem deutlichen Anstieg zu rechnen. Während die Kernrate weiterhin moderat geblieben sein dürfte, sollten sich vor allem die Energiepreise aufgrund der Basiseffekte für eine weitere Teuerung verantwortlich zeichnen. Die Inflationsrate würde sich damit langsam aber sicher dem Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) nähern, das bei um die zwei Prozent liegt. Die Debatte um eine Wende in der aktuell noch sehr expansiv ausgerichteten Geldpolitik der EZB würde damit weiter entfacht werden. Jedoch ist davon auszugehen, dass die EZB sich hinsichtlich ihrer Inflationsbetrachtung in erster Linie an die Entwicklung der Kerninflation halten wird. Weitere Aufschlüsse könnte die am Dienstag folgende Bekanntgabe des Bruttoinlandsproduktes für Q4 im Euroraum geben. In den USA steht am Freitag der vielbeachtete Arbeitsmarktbericht (Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft) auf der Agenda. Die durchschnittlichen Schätzungen bei der Agentur Bloomberg liegen derzeit bei neu geschaffenen Stellen. Der Arbeitsmarkt würde sich damit weiter im soliden Bereich bewegen. Darüber hinaus stehen die geldpolitischen Sitzungen der Bank of Japan, US-Notenbank Fed und am Donnerstag der Bank of England an. Die Fed dürfte vorerst still halten, zumal diese angesichts der erst angelaufenen politischen Ausrichtung der Trump-Administration noch über keine belastbare Datenlage verfügt. Termine Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, DEU: Einzelhandelsumsätze (Dez.); Verbraucherpreise, erste Länderergebnisse (Jan.) EWU: Economic Sentiment Indicator (Jan.) USA: Private Einkommen und Ausgaben der privaten Haushalte; Preisindex für Konsumausgaben ohne Nahrungsmittel und Energie (Dez.) JPN: Industrieproduktion (Nov.); Arbeitslosenquote (Dez.) EWU: Bruttoinlandsprodukt (Q4); vorläufige Verbraucherpreise, auch ohne Energie und Nahrungsmittel (Jan.) USA: Arbeitskostenindex (Q4); Chicago- Einkaufsmanagerindex (Jan.); Verbrauchervertrauen (Conference Board) Geldpolitische Sitzung der Bank of Japan EWU: Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe, endgültig (Jan.) USA: ADP Beschäftigungsumfrage (Jan.); ISM-Index (verarbeitendes Gewerbe); Pkw-Absatz (jan.) Geldpolitische Sitzung der US-Notenbank Fed Geldpolitische Sitzung der Bank of England EWU/GBR: Einkaufsmanagerindex, Dienstleistungen, endgültig (Jan.) USA: Beschäftigte außerhalb der Landwirtschaft (Jan.); Arbeitslosenquote; ISM-Index; Auftragseingänge in der Industrie (alle Jan.) Marktticker 27. Januar 2017 Seite 5

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