Viel Spaß beim Lesen wünscht. Ihr Portfoliomanagement Union Investment Privatkunden

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1 Liebe Leserinnen, liebe Leser, die Aktienbörsen tendierten in der abgelaufenen Woche zumeist seitwärts. Gute Konjunkturdaten und EZB-Gerüchte belasteten hingegen die Rentenmärkte. Die Aussicht auf harte EU- Austrittsverhandlungen mit Großbritannien drückte auf die Notierungen britischer Staatsanleihen und ließ das Britische Pfund deutlich abwerten. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihr Portfoliomanagement Union Investment Privatkunden Wöchentliche Information zu den Kapitalmärkten 7. Oktober 2016

2 Inhaltsverzeichnis Kursveränderungen Aktien: Aktienmärkte tendieren seitwärts Innogy geht an die Börse Daimler schafft Absatzrekord Marktindikator Stand Wertentwicklung am seit seit ca. 16:00 Renten: Gute Konjunkturdaten belasten US-Staatsanleihen Marktteilnehmer beschäftigen EZB-Gerüchte Harte Brexit-Verhandlungen angekündigt Umfeld für Neuemissionen wird schwieriger Ausblick: Sitzungsprotokoll der Fed vom 20./21. September Einzelhandelsumsätze aus den USA ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland Dow Jones ,4% 4,7% EURO STOXX ,0% -8,1% Dax ,0% -2,2% Nikkei ,5% -11,4% MSCI Emerging Markets ,7% 11,0% Euro-Leitzins 0,00% 0 BP -5 BP Rendite 10-jähriger Bundesanleihe 0,01% 13 BP -62 BP Iboxx Euro Sovereign 237,44-0,9% 5,4% Spread EMU Unternehmenzu EMU-Staatsanleihen 72 0 BP -30 BP US-Leitzins 0,50% 0 BP 0 BP Rendite 10-jähriger US-Treasury-Bonds 1,74% 14 BP -53 BP Euro-Wechselkurs in USD 1,12-0,5% 3,0% Ölpreis (WTI) in USD/Barrel 50,26 4,2% 35,7%

3 Aktien Aktienmärkte tendieren seitwärts Die globalen Aktienmärkte haben in der abgelaufenen Woche überwiegend richtungslos gehandelt. Unter dem Strich fiel der MSCI World in lokaler Währung bis Donnerstagabend um 0,4 Prozent. In Europa standen leichte Kursgewinne zu Buche, hier notierte der EURO STOXX 50 am Freitagmittag im Wochenvergleich 0,3 Prozent höher. Der deutsche Leitindex DAX verbesserte sich um 0,3 Prozent. Die Märkte der Schwellenländer kletterten um 1,5 Prozent. Innogy geht an die Börse In Deutschland konnte ein Börsenneuling begrüßt werden. Seit Freitag ist Innogy, eine Abspaltung des Versorgers RWE, gelistet. In dem Unternehmen sind unter anderem die Netzaktivitäten sowie die Sparte mit den Erneuerbaren Energien der ehemaligen Konzernmutter gebündelt. Die Nachfrage nach den neuen Aktien war groß. Zunächst lag die avisierte Preisspanne im Bereich zwischen 32 und 36 Euro pro Anteilsschein. Am Ende wurde das Papier zum höchstmöglichen Preis von 36 Euro platziert, der erste Kurs am Freitagmorgen lag bereits bei 37,30 Euro. Die Konzernmutter, die nach wie vor 75 Prozent an Innogy hält, konnte mit dem Börsengang der Tochter rund fünf Milliarden Euro vereinnahmen, der Börsenwert von Innogy beträgt rund 20 Milliarden Euro. Es handelt sich um das größte IPO (Initial Public Offering) eines deutschen Unternehmens seit dem Jahr Am Freitagnachmittag notierte ein Anteilsschein des neuen Unternehmens bei 35,84 Euro. Die Aktie des Mutterkonzerns RWE verlor auf Wochensicht bis Freitagnachmittag 12,7 Prozent an Wert. Eine zwischenzeitliche Verschnaufpause konnten Aktien der Deutschen Bank einlegen, nachdem der Titel in der vorangegangenen Woche erstmals unter die Marke von 10 Euro gefallen war. Ein Durchbruch im Streit mit den US- Justizbehörden ist nach wie vor kaum erkennbar. Dem Vernehmen nach arbeiten beide Seiten aber weiterhin an einem Vergleich. Die USA fordern von der Deutschen Bank eine Strafzahlung für Verfehlungen im Zusammenhang mit der Immobilienkrise und haben dafür zunächst eine Höhe von 14 Milliarden US-Dollar veranschlagt. Die Deutsche Bank will diese Summe deutlich drücken. Unterdessen gab es für den Branchenprimus einen Rüffel vom Internationalen Währungsfonds. Die Deutsche Bank gehört zu den Banken, die weitere Anpassungen vornehmen müssen, um Investoren davon zu überzeugen, dass ihr Geschäftsmodell für die Zukunft tragfähig ist, ließ sich der IWF-Geld- und Kapitalmarkt-Experte Peter Dattels zitieren. Zudem müssten die Anleger überzeugt werden, dass Deutschlands größtes Geldhaus seine Risiken aus diversen Rechtsstreitigkeiten im Griff habe. Die Aktie kletterte bis Freitagnachmittag auf Wochensicht gleichwohl um knapp fünf Prozent. Daimler schafft Absatzrekord Unterdessen läuft bei einem anderen deutschen Unternehmen das Geschäft sehr gut. Daimler steuert auf einen Rekordabsatz im dritten Quartal zu, das Unternehmen hat im September mehr Pkw ausgeliefert als jemals zuvor in einem Monat. Von seinen Marken Mercedes-Benz und Smart lieferte der Dax-Konzern gut Fahrzeuge aus, ein Plus von 13,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, hieß es in Stuttgart. Auch das dritte Quartal habe einen neuen Bestwert erreicht. Vor allem in China lief es rund, die Verkäufe im Reich der Mitte kletterten um 20 Prozent. Marktticker 7. Oktober 2016 Seite 3

4 Renten Gute Konjunkturdaten belasteten US-Staatsanleihen Staatsanleihen mussten in der vergangenen Handelswoche zum Teil deutliche Verluste hinnehmen. In den USA erhöhte sich die Rendite für zehnjähre Schatzanweisungen von 1,55 auf rund 1,75 Prozent. Als belastend erwies sich eine Reihe von guten Konjunkturdaten. Wichtige Frühindikatoren wie die Einkaufsmanagerindizes verbesserten sich zum Teil stark. Der Umfragewert unter den Dienstleistungsunternehmen schnellte bis auf einen Wert von 57,1 in die Höhe und impliziert somit weiteres Wachstum. Auch wenn die Zeitreihe zuletzt sehr volatil war und die Prognosefähigkeit mit Blick auf die dann tatsächlich folgende BIP-Entwicklung derzeit so gering wie selten ist, sorgte der Anstieg dennoch für einen spürbaren Stimmungsumschwung. Eine Folge der besseren Konjunkturdaten war auch, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt der US-Notenbank bis zum Jahresende auf 64 Prozent angestiegen ist. Waren viele Investoren bislang noch auf weiter fallende Renditen eingestellt, so setzte auch hier ein Umdenken ein und es kam zu Verkäufen, die zusätzlich auf den Kursen lasteten. Marktteilnehmer beschäftigen EZB-Gerüchte Europäische Staatsanleihen konnten sich den negativen Vorgaben aus den USA nicht entziehen und hatten ebenfalls Kursverluste hinnehmen. Für Aufsehen sorgten zu Wochenbeginn Gerüchte, die Europäische Zentralbank würde bereits darüber nachdenken, den Ausstieg aus ihrem Ankaufprogramm zu planen, Stichwort Tapering. Gegen Ende der Woche bestätigte sich mit der Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls, das es sich hierbei um eine Zeitungsente gehandelt hat. Derartige Schritte werden im EZB-Rat momentan nicht diskutiert. Dennoch beschäftigt diese Nachricht viele Marktteilnehmer auch weiterhin. Sie stellen sich die Frage, wie die Währungshüter denn wohl gedenken könnten, die Käufe irgendwann einmal zu reduzieren. Rentierten zehnjährige Bundesanleihen Ende letzter Woche noch bei minus 0,15 Prozent, tendierten sie am Freitag bereits wieder im positiven Bereich oberhalb von null Prozent. Harte Brexit-Verhandlungen angekündigt Britische Staatsanleihen standen ebenfalls unter Druck. Premierministerin Theresa May kündigte an, man wolle womöglich schon im März 2017 den entscheidenden Antrag zum Ausstieg aus der Europäischen Union stellen. Aus Frankreich und Deutschland kam sofort die Botschaft, dass man die dann anstehenden Austrittsverhandlungen hart führen werde. Das Britische Pfund wertete daraufhin weiter ab und schickte die Kurse britischer Staatsanleihen auf Talfahrt. Lag die Rendite (10 Jahre) Ende September noch bei 0,65 Prozent, näherte sie sich am Freitagmorgen der Marke von einem Prozent. Umfeld für Neuemissionen wird schwieriger Der Druck auf die Staatsanleihen war auch bei Unternehmenspapieren spürbar. Größere Renditeanstiege sind aufgrund der anhaltenden Käufe durch die Europäische Zentralbank zwar ausgeblieben, das Umfeld für Neuemissionen verschlechterte sich jedoch ein wenig. Bislang konnten die Papiere noch problemlos platziert werden, die Nachfrage der Investoren nahm allerdings ab. Marktticker 7. Oktober 2016 Seite 4

5 Ausblick In der neuen Handelswoche stehen vergleichsweise wenige Wirtschaftsdaten auf der Agenda. Die wichtigsten (möglichen) Impulsgeber kommen aus den USA. Zur Wochenmitte veröffentlicht die US-Notenbank das Protokoll der vergangenen Sitzung vom 20./21. September. Darüber hinaus werden am kommenden Freitag die Einzelhandelsumsätze im September bekanntgegeben. Die als wichtiger Indikator für den privaten Konsum geltenden Daten werden deutlich positiver als zuletzt erwartet. Nach einem Rückgang im August um 0,3 Prozent geht die Mehrheit der von Bloomberg befragten Analysten von einem Anstieg von 0,6 Prozent aus. Der positive US-Arbeitsmarkt, gesteigerte Automobilverkäufe und eine erhöhte Bautätigkeit legen eine Verbesserung der Daten nahe. Auch dürften höhere Benzinpreise zu einem Anstieg beigetragen haben. Für die deutsche Wirtschaft stehen am Dienstag die ZEW- Konjunkturerwartungen auf der Agenda. Nach einem sehr positiven Ifo-Geschäftsklimaindex sollte eine bessere Einschätzung der vom ZEW befragten Finanzanalysten nicht überraschen. Zum Wochenauftakt wird zudem über die Entwicklung des Außenhandels (August) berichtet. Darüber hinaus stehen für den Euroraum zur Wochenmitte Daten über die Industrieaktivität, ebenfalls im August, zur Veröffentlichung an. Nach der Unsicherheit über die Folgen des Brexit-Votums der Briten dürfte sich das Produktionsniveau im Rahmen einer mittlerweile verbesserten Stimmung erholt haben. Termine Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, DEU: Exporte (Aug.) ITA: Industrieproduktion (Aug.) DEU: ZEW-Konjunkturerwartungen (Okt.) JPN: Aufträge im Maschinenbau (Aug.) FRA: Verbraucherpreise, endgültig (Sep.) EWU: Industrieproduktion (Aug.) Die US-Notenbank Fed veröffentlicht das Protokoll der FOMC-Sitzung vom 20./21. September USA: Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung (per 8. Okt.) CHN: Verbraucherpreise (Sep.) USA: Einzelhandelsumsätze (Sep.); Verbrauchervertrauen Universität Michigan, vorläufig (Okt.) Marktticker 7. Oktober 2016 Seite 5

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