Viel Spaß beim Lesen wünscht. Ihr Portfoliomanagement Union Investment Privatkunden

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1 Liebe Leserinnen, liebe Leser, die Aktienmärkte drehten nach freundlichen Vorwochen zumeist ins Minus. Die Einigung der OPEC auf eine Kürzung der Ölförderquoten sorgte für Schwung im Ölsektor. An den Rentenmärkten überwogen die Inflationsbefürchtungen, US- Schatzanweisungen und Bundesanleihen verloren weiter. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihr Portfoliomanagement Union Investment Privatkunden Wöchentliche Information zu den Kapitalmärkten 2. Dezember 2016

2 Inhaltsverzeichnis Kursveränderungen Aktien: Unsicherheit drückt auf die Kurse Ölwerte im Fokus Übernahme-Karussell dreht sich weiter Marktindikator Stand Wertentwicklung am seit seit ca. 16:00 Renten: Europäische Peripherie leicht erholt Renditeanstieg am US-Markt setzt sich fort Dow Jones ,1% 10,0% EURO STOXX ,4% -8,0% Dax ,0% -2,4% Nikkei ,2% -3,2% MSCI Emerging Markets ,2% 7,0% Ausblick: Italien stimmt über Senatsreform ab EZB tagt am Donnerstag Deutschland: Auftragseingänge und Industrieproduktion Euro-Leitzins 0,00% 0 BP -5 BP Rendite 10-jähriger Bundesanleihe 0,30% 6 BP -33 BP Iboxx Euro Sovereign 230,02-0,1% 2,1% Spread EMU Unternehmenzu EMU-Staatsanleihen 78 2 BP -24 BP US-Leitzins 0,50% 0 BP 0 BP Rendite 10-jähriger US-Treasury-Bonds 2,38% 3 BP 12 BP Euro-Wechselkurs in USD 1,07 0,6% -1,9% Ölpreis (WTI) in USD/Barrel 51,16 11,1% 38,1%

3 Aktien Unsicherheit drückt auf die Kurse An den Weltbörsen dominierten in den vergangenen Tagen die negativen Vorzeichen. Während in Europa die Unsicherheit vor dem Senatsreferendum in Italien auf die Kurse drückte der EURO STOXX 50 lag am Freitagnachmittag 1,4 Prozent im Minus, gaben in den USA vor allem Technologiewerte nach. Der NASDAQ 100-Index, der die nach Marktkapitalisierung 100 größten US-Werte aus dem Tech-Sektor beinhaltet, verlor auf Wochensicht rund 2,6 Prozent. Der marktbreitere Dow Jones Industrial Average zeigte sich hingegen robuster. Insbesondere Banken-Werte stützten und sorgten für eine nahezu unveränderte Wochen-Performance. Zwischenzeitlich notierte das Börsenbarometer allerdings auf einem neuen Allzeithoch. Ölwerte im Fokus Zu den Treibern der Entwicklung gehörten unter anderem Öl- Aktien, die von einer historischen Entscheidung der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) profitierten. Das Kartell hatte am Mittwoch angekündigt seine Ölproduktion zu reduzieren. Auch einige Nicht-Mitglieder wollen sich der Drosselung anschließen. Die Kürzung hilft, die noch bestehende Überversorgung am Markt abzubauen. Im ersten Quartal 2017 dürfte die Nachfrage sogar das Angebot übersteigen. Der Ölpreis zog in der Folge kräftig an. Ein Fass der Sorte Brent kostete am Freitagnachmittag 53,9 US-Dollar, knapp zehn Prozent mehr als in der Vorwoche. Öl-Aktien waren weltweit gefragt. In den USA und Kanada legten speziell Explorationsfirmen kräftig zu. Die texanische Noble Energy gewann alleine am Mittwoch rund zehn Prozent. Auch europäische Unternehmen profitierten: Der Öl & Gas-Sektor war der einzige Gewinner im STOXX Europe 600. Papiere der Branchen-Unternehmen stiegen im Wochenverlauf um 2,6 Prozent. Eine Diskussion um mögliche Dividendenkürzungen scheint erst einmal vom Tisch. Übernahme-Karussell dreht sich weiter Daneben sorgten auch in dieser Woche wieder verschiedene Übernahmepoker für Schlagzeilen. Nachdem der Zusammenschluss der beiden Industriegase-Spezialisten Linde und Praxair vor zwei Monaten noch überraschend gescheitert war, wagte das US-Unternehmen nun einen weiteren Vorstoß. Im ersten Anlauf war man sich in einigen zentralen Fragen etwa mit Blick auf den Firmensitz, die Entwicklungsstandorte oder die Führungspersonalien nicht einig geworden, nun will der Aufsichtsrat der Münchener Linde Group am 7. Dezember die neue Offerte prüfen. Obwohl die US-Amerikaner nach Umsatz nur etwa halb so groß sind, ist der Börsenwert der beiden Unternehmen nahezu identisch. Auch deshalb würde nach Unternehmensangaben eine Fusion unter Gleichen angestrebt. Die Marktteilnehmer bewerteten die neuen Perspektiven positiv, Linde-Aktien legten in der Spitze um bis zu acht Prozent zu. Große Kursbewegungen gab es auch bei der Schweizer Actelion. Nachdem in der Vorwoche Gerüchte über ein Übernahmeangebot des US-Pharmariesen Johnson & Johnson aufgekommen waren, schnellte die Notierung des Biotech- Unternehmens innerhalb weniger Tage um über 30 Prozent nach oben. Spekulationen über eine Ablehnung der Offerte sorgten dann aber für einen kräftigen Rückgang um sechs Prozent. Beide Unternehmen hielten sich mit öffentlichen Stellungnahmen aber bislang zurück, sodass auch dieser Poker in die Verlängerung gehen könnte. Marktticker 2. Dezember 2016 Seite 3

4 Renten Europäische Peripherie leicht erholt Kurz vor dem am 4. Dezember anstehenden Senatsreferendum in Italien haben die Peripherie-Staatsanleihemärkte ein klein wenig durchgeatmet. Im Vorfeld der Wahlen hatte vor allem der italienische Markt einen deutlichen Renditeanstieg zu verkraften. War noch im Herbst die Ein-Prozentmarke im Zehnjahresbereich greifbar nahe, ließ die Unsicherheit über den Wahlausgang in Italien die Risikoprämien in den letzten Wochen deutlich anziehen. Das Nein-Lager liegt nach letzten Umfragen vorn, die Aussicht auf Reformen hat sich damit deutlich verschlechtert. Allerdings kam der Zinsanstieg, der bis auf etwas über 2,1 Prozent führte, jüngst zum Stillstand. Im Verlauf der Berichtswoche fiel die Verzinsung wieder knapp unter die Zwei-Prozentmarke zurück. Kurz vor der Abstimmung hatten die Investoren zahlreiche Short-Positionen, die auch zum deutlichen Renditeanstieg beitrugen, wieder geschlossen. 2,5% 2,3% 2,1% 1,9% 1,7% 1,5% 1,3% 1,1% 0,9% 0,7% Renditeentwicklung italienischer und spanischer Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit Italien Spanien 0,5% Jul. 16 Sep. 16 Nov. 16 Die italienische Renditeentwicklung koppelte sich in den vergangenen Wochen deutlich von der des spanischen Marktes ab. Bei spanischen Zehnjahrespapieren war ein geringerer Renditesprung zu beobachten. Die zuletzt etwas verbesserte Stimmung spiegelte sich auch am Primärmarkt wider. Italien emittierte neue Papiere im Gegenwert von etwas mehr als sechs Milliarden Euro, die Spanier legten noch einmal drei Milliarden Euro drauf. Beide Emissionen konnten eine gute Nachfrage verzeichnen und hatten somit keine belastenden Effekte. In den Kernländern des Euroraumes zogen die Renditen im Rahmen rückläufiger Notierungen etwas an oder traten auf der Stelle. Deutsche Bundesanleihen folgten den US-Vorgaben und rentierten zeitweise mit 0,36 Prozent (plus 10 Basispunkte), sodass auf Gesamtmarktebene aufgrund der Gewichtung der Kernstaaten bis zur Veröffentlichung der wichtigen US- Arbeitsmarktdaten eine leicht negative Wochentendenz (iboxx Euro Sovereign) zu beobachten war. Renditeanstieg am US-Markt setzt sich fort Der ohnehin angeschlagene US-Rentenmarkt bekam in der Berichtswoche auch noch Druck von der Rohstoffseite. Mit der Einigung der OPEC auf eine Kürzung der Ölförderquoten geht am Markt die Erwartung steigender Preise und damit einer (leicht) anziehenden Inflation einher. Auch die in der Berichtswoche veröffentlichten US-Konjunkturdaten deuten auf eine wirtschaftliche Verbesserung hin. Nicht gerade ein gutes Umfeld für länger laufende Staatspapiere. Die US-Kurve tendierte - wie auch die bundesdeutschen Pendants - über die langen Laufzeiten etwas steiler. Zehnjährige US- Schatzanweisungen nähern sich der 2,5 Prozent- Renditemarke. Mutmaßungen über US-Pläne, künftig verstärkt lang laufende US-Treasuries zu emittieren, macht es für das lange Ende der Laufzeitkurve zurzeit nicht einfacher. Marktticker 2. Dezember 2016 Seite 4

5 Ausblick Am Sonntag, den 4. Dezember, entscheiden die Italiener über die Senatsreform. Für Italiens politisches System ist dies der bedeutsamste Entscheid der jüngeren Geschichte. Die von Ministerpräsident Renzi angestoßene Neuausrichtung soll den Gesetzgebungsprozess von Senat und Abgeordnetenkammer vereinfachen und so den Weg für Reformen ebnen. An den Märkten herrschte im Vorfeld verstärkte Unsicherheit, da das Nein-Lager den Umfragen zufolge vorne liegt. Zum Wochenauftakt kann mit größeren Bewegungen an den Märkten gerechnet werden. Zweites zentrales Ereignis ist am Donnerstag die im laufenden Jahr letzte stattfindende reguläre Sitzung der Europäischen Zentralbank. Der EZB-Rat wird über das weitere Vorgehen beim Anleiheankaufprogramm entscheiden. Wir gehen angesichts der jüngsten Kommentare aus der EZB davon aus, dass diese die Ankäufe vermutlich um sechs weitere Monate verlängern werden. Mit Blick auf die Konjunkturdaten stehen Deutschland betreffend sowohl die Industrieproduktion als auch die Auftragseingänge im Monat Oktober im Blickpunkt. Trotz eher schwachem Umfeld wird mit positiven Daten gerechnet. Darüber hinaus stehen in der neuen Woche einige Daten aus China an. In den USA wird am Montag erstmals seit der Präsidentschaftswahl die Umfrage unter den Einkaufsmanagern im Dienstleistungsbereich veröffentlicht. Es wird eine Aufhellung der Konsumentenstimmung und damit ein Anstieg des Indexes erwartet. Termine Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, CHN: Caixin Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen (Nov.) EWU/GBR: Markit Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen (Nov.) USA: Markit Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen (Nov.); ISM-Index nicht verarbeitendes Gewerbe (Nov.) DEU: Auftragseingänge in der Industrie (Okt.) EWU: Bruttoinlandsprodukt Q3 final USA: Handelsbilanz (Okt.); Auftragseingänge in der Industrie (Okt.) DEU: Industrieproduktion (Okt.) GBR: Markit/Halifax Hauspreisindex (Nov.); Industrieproduktion (Okt.); Verarbeitendes Gewerbe (Okt.) JPN: Bruttoinlandsprodukt Q3 final CHN: Importe/Exporte und Handelsbilanz (alle Nov.) Geldpolitische Sitzung der Europäischen Zentralbank DEU: Leistungs- und Handelsbilanz (Okt.) FRA: Industrieproduktion (Okt.) GBR: Importe/Exporte (Okt.) USA: Verbrauchervertrauen Universität Michigan (Dez.), vorläufig Marktticker 2. Dezember 2016 Seite 5

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