Notfall und Krisenmanagement am Beispiel des Industrieparks Höchst
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- Theresa Heintze
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1 Notfall und Krisenmanagement am Beispiel des Industrieparks Höchst Dr. Martin Schnauber Infraserv GmbH & Co. Höchst KG Industrieparkdienste Notfallmanagement
2 Gliederung Kurzvorstellung Industriepark Höchst / Infraserv Höchst Notfall und Krisenmanagement im Industriepark Höchst Rechtliche Rahmenbedingungen Alarm und Gefahrenabwehrorganisation im Industriepark Höchst Ziele Notfallmanager Abläufe im Ereignisfall Einsatzstab Nach der Krise ist vor der Krise 2
3 Zahlen & Fakten: Industriepark Höchst Standortgröße: 460 Hektar > 800 Gebäude, > 120 Produktionsanlagen, > 80 Labor und Bürogebäude ca. 90 Unternehmen mit Produktion, Forschung, Dienstleistung ca Mitarbeiter am Standort Investitionen ca. 4,8 Mrd. Investitionen ansässiger Unternehmen seit 2000 davon 495 Mio. in
4 Ca. 90 Unternehmen im Industriepark Höchst davon 14 mit erw. Pflichten nach StörfallV 4
5 Zahlen & Fakten: Infrastruktur Straßennetz Schienennetz Pipelines für Essigsäure, Ammoniak, Natronlauge, Chlor, Ethylen, Schwefelsäure, Heizöl u. a. Versorgungsleitungen für Wasserstoff, Dampf, Stickstoff, Sauerstoff, div. Luftqualitäten, Kondensat, Erdgas Leitungen Rohstoffe/Zwischenprodukte Stromleitungen Wasserleitungen Kühl und RegenwasserKanäle BioKanal für Produktionsabwässer und Sanitärabwässer 72 km 57 km 38 km 478 km 318 km 983 km 184 km 50 km je 20 km Lagerfläche m² Tankvolumen im lndustriepark m³ 5
6 Zahlen & Fakten: Infraserv Höchst Infraserv GmbH & Co. Höchst KG Mitarbeiter*: ca Infraserv Höchst Gruppe Mitarbeiter: ca Umsatzerlöse 2010**: Mio. Investitionen 2010: 113,6 Mio. * Stammpersonal, Stand 03 / 2011 ** konsolidiert 6
7 Gliederung Kurzvorstellung Industriepark Höchst / Infraserv Höchst Notfall und Krisenmanagement im Industriepark Höchst Rechtliche Rahmenbedingungen Alarm und Gefahrenabwehrorganisation im Industriepark Höchst Ziele Notfallmanager Abläufe im Ereignisfall Einsatzstab Nach der Krise ist vor der Krise 7
8 Rechtliche Grundlagen Gesetze und Verordnungen BImSchG 52a (Bundesimmissionsschutzgesetz) 12. BImSchV (Störfallverordnung) DIN EN ISO Kap. A 4.7 Arbeitsschutzgesetz 10 Arbeitsstättenverordnung 4 Hessisches Brand und Katastrophenschutzgesetz (HBKG) KonTraG 91 (Gesetz zur Kontrolle und Transparenz in Unternehmen) Standortspezifische Regelungen Standortvertrag Industriepark Höchst 8
9 Standortvertrag Standortvertrag zwischen Betreiber und Nutzern: Der Standortbetreiber hat das Recht bei Störfällen oder anderen Notfallsituationen alle Maßnahmen zu treffen, die aus Gründen des Umweltschutzes, der Sicherheit und der Gefahrenabwehr erforderlich sind (Notfallorganisation). Der Standortbetreiber übt dieses Recht durch hierfür benannte Personenaus (z. B. Techn. Einsatzleiter Werkfeuerwehr, Werkeinsatzleiter, Notfallmanager). Alle Gesellschaften im Industriepark Höchst verpflichten sich, dem Standortbetreiber bei der Durchsetzung eines Weisungsrechtes gegenüber allen Hierarchieebenen zu unterstützen. 9
10 Aufstellung der Alarm und Gefahrenabwehr Organisation im Industriepark Höchst Infraserv Höchst als Standortbetreiber trägt verantwortlich das Notfallmanagement und die GefahrenabwehrOrganisation Fachfunktionen der Gefahrenabwehr: Werkfeuerwehr GefahrenabwehrMeldezentrale (integrierte Leitstelle) Notfallmanager Unternehmenssicherheit (Zutritt / Sicherheit Industriepark) Arbeitsmedizinisches Zentrum (Notfallambulanz) Umweltschutz (Immissions und Gewässerschutz, Luftmesswagen) Krisenkommunikation Weitere Fachabteilungen / Bereitschaftsdienste nach Bedarf 10
11 Integrierte Alarm und GefahrenabwehrOrganisation AGAOrg. Industriepark Höchst Umsetzung der Vereinbarungen für den IPH Aufbauund Ablauforganisation für den Alarmfall von Einsatzeinheiten und Einsatzstab Einsatzanweisungen Taktisches Vorgehen der Einsatzkräfte Alarm und Gefahrenabwehr Organisation AGAOrg. Betrieb betriebliche Abläufe Anlagenbeschreibungen Standortbesprechung Notfallmanagement gegenseitige Information der Gesellschaften Abstimmung von Maßnahmen zur Aufbau und Ablauforganisation Abstimmung mit Behörden Pflege und Koordination durch Notfallmanagement 11
12 AGAOrg. IPH: Aufbau Beinhaltet alle auf den Industriepark (Standort) bezogenen Vereinbarungen Regelt das Zusammenwirken der Einsatzeinheiten Legt die Kompetenzen des Einsatzstabes fest Beschreibt die Bereitschaftsdienste Enthält alle zur Gefahrenabwehr relevanten Unterlagen Beschreibt interne und externe Alarmierungsmethoden Wird vom Notfallmanagement Infraserv erstellt 12
13 Ziele Notfallmanager Qualifizierteund zeitnahebewertung von Ereignissen im Industriepark im Sinne einer Gefährdungsbeurteilung für Mensch, Umwelt und Sachwerte Verantwortungsvolle, rechtzeitigeveranlassung von Warnmaßnahmen bei Schadensereignissen zum Schutz der Bevölkerung Wahrung der Außensicht Koordination und Strukturierung des Einsatzstabes Vorbereitung auch auf Großereignisse: Organisation und Optimierung des Lagezentrums und der Stabsarbeit Optimierung des Gesamtsystems Gefahrenabwehrorganisation Abwendung von Schaden für Menschen, Umwelt, Sachwerte und das Ansehen des Industrieparks sowie der ansässigen Gesellschaften 13
14 Aufgaben Notfallmanager im Alarmdienst Ständige Anwesenheit eines Notfallmanagers im Industriepark Höchst In 5 Minuten am Einsatzort Gefährdungsbeurteilung von Emissionen extern und intern Verantwortlich für die Einstufung eines Ereignisses: Meldekategorie (D1 D4) / Einsatzstufe (ER / E II) Entscheidung über externe Warnmaßnahmen, Unterstützung bei internen Warnmaßnahmen Beurteilt und veranlasst Maßnahmen bei Stoffaustritten in Boden, Gewässer bzw. Kanalisation Stellt alle notwendigen Sofortmeldungen an die Behörden sicher Stimmt Maßnahmen mit der Einsatzleitung vor Ort ab Ist Vertreter des Werkeinsatzleiters am Einsatzort 14
15 Ablauf bei Ereignissen im Industriepark Höchst Information der Leitstellen Bewertung des Ereignisses: Notfallmanager / Einsatzleiter Betriebliche Unterlagen Messungen durch Umweltschutz Veranlassung von Warnmaßnahmen Broschüre Einsatzstab Radio Sirenen Internet DAKS 15
16 Warnung der Mitarbeiter innerhalb des IPH Auslösung der internen Sirenen in Bereichen des Industrieparks durch die Werkfeuerwehr Meldung an Meldeköpfe der Betriebe / Gebäudeverantwortliche durch die Gefahrenabwehr Meldezentrale 16
17 Notfall und Krisenmanagement am Beispiel des Industrieparks Höchst Warnung Externe Sirenen Dr. Martin Schnauber; Infraserv GmbH & Co. Höchst KG; Industrieparkdienste Notfallmanagement 17
18 Integrierte Struktur der Gefahrenabwehreinheiten Einsatzstufe I: Einheiten zur Einsatzstelle Auslösung Einsatzstufe II durch Notfallmanager: Bildung eines Einsatzstabes im Lagezentrum Notruf an Schadens Gefahrenabwehr Werkeinsatzleiter ereignis Meldezentrale 18
19 Wesentliche Merkmale des Einsatzstabes Ständige Erreichbarkeit der Mitglieder / Funktionsträger Organisation über Bereitschaftsdienste Rasche Mobilisierung: Eintreffen der Stabsmitglieder innerhalb von 30 min Zutrittskontrolle Abschirmung gegen Störungen keine Telefone, Funk im Einsatzstab Klare Aufgabenverteilung keine Grundsatzdiskussionen während des Einsatzes Regelmäßige Übungen zur Stabsarbeit Training und Prüfung der Funktionsfähigkeit des Systems 19
20 Gefährdungsbeurteilung im Einsatzstab Feststellung des Lagebildes Ereignis, meteorologische Bedingungen, beteiligte Gefahrstoffe, Mengen, Austrittsort und Dauer, Gefahrstoffkonzentrationen im Verbreitungsgebiet Stoffdatenrecherche verschafft Überblick über die Stoffeigenschaften Gefahrstoffmerkmale, HSätze, Wassergefährdungsklassen, Gefährdungsbeurteilungsgrenzwerte Durchführung einer humantoxikologischen Beurteilung im Team: Arzt, Fachkraft für Arbeitssicherheit, Umweltschutz und Stoffdatenrecherche Bereitstellung der Ergebnisse für die Erarbeitung von Mitarbeiter, Medien und Behördeninformationen 20
21 Einsatzstab Aufgaben klärt eindeutiges Lagebild, Information über Schadensausmaß beobachtet und verfolgt ständig die Lageentwicklung überprüft Erstmaßnahmen wie Alarmierung, Warnungen, Einsatzstufe und Sofortmeldungen veranlasst und überwacht weitere Maßnahmen gemäß Checklisten überprüft die Notwendigkeit interner und externer Meldungen und Informationen an Behörden, Medien und Mitarbeiter stimmt Wortlaut dieser Informationen ab bereitet Durchführung einer Pressekonferenz vor 21
22 Aufgaben Notfallmanager i. Bereitschaftsdienst (Einsatzstufe II / Einsatzstufe Rettungsdienst) Kurzfristige Verfügbarkeit eines weiteren Notfallmanagers (max. 30 Minuten) Vertretung des Werkeinsatzleiters bei dessen Abwesenheit Moderation und Strukturierung der Lagebesprechungen Überblick über Lage, Maßnahmen, Stoffeigenschaften, Meldepflichten, Auswirkungen in der Öffentlichkeit, Behördenaktivitäten etc. Verteilung von Aufgaben unter den Mitgliedern des Einsatzstabes 22
23 Einsatzstab Ablauf der Stabssitzungen Vorstrukturierter Ablauf über Standardtagesordnungspunkte, Priorisierung von Maßnahmen Ereignisabhängige Checklisten Straffes Zeitmanagement (maximal 20 Min. / Sitzung) Pausen zur Aufgabenerledigung, Informationsbeschaffung und Gruppenarbeit Regelmäßige Übungen zur Stabsarbeit 23
24 Gliederung Vorstellung des Industrieparks Höchst Grundlagen des Notfall und Krisenmanagements Rechtliche Rahmenbedingungen Alarm und Gefahrenabwehrorganisation im Industriepark Höchst Ziele Notfallmanagement Abläufe im Ereignisfall Einsatzstab Vor der Krise ist nach der Krise 24
25 Vor der Krise ist nach der Krise Was sollten Sie in Ihren Unternehmen beachten, um für den Fall der Fälle gut gerüstet zu sein? Ziel: Minimierung von Schadensauswirkungen nach Ereignissen für Menschen, Umwelt, Sachwerte und das Ansehen Ihres Unternehmens Systematische und professionelle Vorbereitung durch Kenntnis der vorhandenen Gefahrenpotenziale und Risiken Professionelle Reaktion durch vorbereitete Abläufe und trainierte Mitarbeiter Klare Schnittstellen innerhalb des Unternehmens und zu Einsatzkräften / Behörden / Medien Glaubwürdige Kommunikation und professionelle Medienarbeit Vorbereitung: organisatorisch, technisch und personell Beitrag zur strategischen Zukunftssicherung für Ihr Unternehmen Notfallmanager im IPH: Best Practice (s. SFKLeitfaden GS44 Arbeitshilfe für die Anwendung der Störfall Verordnung bei Industrieparks Kapitel 5 und GS45 Schnittstelle Notfallplanung Kapitel 3.1) 25
26 Welche Fragen darf ich Ihnen noch beantworten? Dr. Martin Schnauber Infraserv GmbH & Co. Höchst KG Industrieparkdienste Notfallmanagement Frankfurt am Main Industriepark Höchst, C 299 Tel: Martin.Schnauber@infraserv.com 26
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