Seminarfolien Prof. Franz
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- Theodor Abel
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1 Alleinerziehende: hohe psychosoziale Belastung stabiler Trend PALME. Präventives Elterntraining für alleinerziehende Mütter geleitet von ErzieherInnen. 8,2 Mio Familien (BA Statistik 2009) Matthias Franz, UKD Klinisches Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinikum Düsseldorf Familien Anteil Alleinerziehender (%) Familienreport 2010, BMFSFJ Anteil in urbanen Zentren deutlich höher. 1,6 Mio Alleinerziehende (ca. 20%) 1,4 Mio Mütter (90 %) 2,4 Mio Kinder 42 % vollzeittätig (27%) erhöhte Armutsquote Transfer-Leistungen 41 % Hartz IV 31 %, Kinderarmut 46,5 % 70 % unzufrieden mit LQ Erhöhte psychosoziale Risiken Düsseldorfer Alleinerziehenden Studie obligatorische Schuleignungsuntersuchung Für alleinerziehende Mütter Armut chronische Erkrankungen (z.b. Rauchen) Depressivität eingeladene Kinder 5178 Kinder in Einelternfamilien (18,0 %)...für deren Kinder (knapp 0,5 Mio < 6J) Entwicklungsverzögerungen Verhaltensstörungen, Drogen (J>M) beeinträchtigter Schulerfolg, Delinquenz Alleinerziehende Mütter als Erwachsene hohes Depressionsrisiko beeinträchtigte Lebensqualität erhöhte Scheidungsrate Kontrollgruppe (verheiratete Mütter) 278 Fragebögen: SCL-90 R, CBCL Franz et al. (2003): Soc Seminarfolien Psychiatry Prof. Psychiatr Franz Epidemiol 38: Verteilung der psychischen Beeinträchtigung (GSI) Alleinerziehende Mütter N = 516 Kontrolle N = % Düsseldorfer Alleinerziehenden Studie obligatorische Schuleignungsuntersuchung 30% 25% 20% 15% 10% 5% 30 % (KG 16 %) höher belastet keine weitere Bezugsperson für das Kind (p<.01) unzureichendes Einkommen (p<.001) 30 % hoch belastet (KG 16 %) keine weitere Bezugsperson (p<.01) niedriges Einkommen (p<.001) hohe Korrelation mit kindlichen Verhaltensauffälligkeiten (r = 0,47 ***) 0% 0..<0.1 0,1.. <0,2 0,2.. <0,3 0,3.. <0,4 0,4.. <0,5 0,5.. <0,7 0,7.. <1 1.. <2 > 2
2 Kinder 5 7 Jahre alt Kinder 3 10 Jahre alt Bayerische Bevölkerungsstichprobe, Kinder Alleinerziehende Armutsquote 31,5 % (12,7 %) Kinder signifikant schlechterer Gesundheitszustand schlechte Wohnbedingungen, Passivrauch (2-fach erhöht) Mädchen: Asthma, Bronchitis, Verhaltensprobleme Jungen: Übergewicht, Adipositas, ADHS, Verhaltensprobleme Erhöhtes Risiko für MPH-Medikation bei ADHD - niedrige mütterliche Bildung 2,2-fach erhöht - Alleinerziehende 1,5-fach erhöht - Sozialhilfe 2,1-fach erhöht Risiken für Kinder nach elterlicher Trennung G. Ringbäck Weitoft et al. (2003) The Lancet 361: Mio. Kinder und Jugendliche (EEF ) Kinder 5 17 Jahre alt erhöhte psychosoziale Risiken bei Trennungskindern auch nach Berücksichtigung des SES und psychischer Erkrankung der Eltern Relatives Risiko erhöht bei Kindern Alleinerziehender Mädchen 2,1 (1,9-2,3) Jungen 2,5 (2,3-2,8) psychische Erkrankung 2,0 (1,9-2,2) 2,3 (2,1-2,6) Suizide/Versuche 2,4 (2,2-2,7) 2,2 (2,0-2,4) alkoholbedingte Störungen 3,2 (2,7-3,7) 4,0 (3,5-4,5) Drogenprobleme erhöhte Sterblichkeit bei Jungen alleinerziehender Mütter
3 Langzeitfolgen nach elterlicher Trennung Jugendkriminalität und elterliche Trennung Kinder Jahre alt Jugendliche deutlich erhöhte Delinquenzrate bei Kindern Alleinerziehender (N=839) bei Kindern aus Patchworkfamilien (N=241) unabhängig vom Sozialstatus S. Gilman et al. (2003): Am J Psychiatry 160: Erhöhte psychosoziale Risiken Jugendliche bis 15 Jahre Erhöhte psychosoziale Risiken Abwesenheit des Vaters Risiko für kindliche Delinquenz Elterntraining für alleinerziehende Mütter * Heigl- Preis 2010 Armut Zielgruppe Mütterliche Belastungen Depression psychosom. Beschwerden % Kindliches Verhalten Problemverhalten Drogen Delinquenz (J > M) Langzeiteffekte Depressive Erkrankungen Lebensqualität Scheidungsrate allein erziehende Mütter mit Kindern im Vorschulalter Einsamkeit P räventives Elterntraining für AL lein erziehende M ütter geleitet von E rzieherinnen * Gefördert durch BMBF und Charlotte und Alfred Pierburg-Stiftung geleitet von Erzieherinnen und Erziehern Franz et al. (2009) PALME. Vandenhoeck & Ruprecht
4 Elterntraining für alleinerziehende Mütter Elterntraining für alleinerziehende Mütter Ziele Verbesserung maternaler Depressivität Stärkung der elterlichen Feinfühligkeit Stabilisierung der Mutter-Kind-Beziehung Trennung von Paarkonflikt und Elternverantwortung Einübung sozialer Kompetenzen Konzept bindungszentriert, emotionsbezogen, prozessorientiert 20 Sitzungen á 90 Minuten/Woche, Mütter dreitägige Multiplikatorenschulung von ErzieherInnen trainiertes Leiterpaar (ein Mann und eine Frau) Franz (2009) PALME. Vandenhoeck & Ruprecht Franz et al. (2009) Psychotherapeut 54: et al. (2010): Kindh. und Entw. 19: Franz et al. (2011): Journal of Public Health, i.dr. Elterntraining für alleinerziehende Mütter Manual 20 Sitzungen Strukturierung Information Gruppenarbeit Wochenübung passend zum Sitzungsthema interaktionell, affektmobilisierend für Mutter und Kind, feinfühlige Wahrnehmung des Kindes 4 Module Selbsterfahrung emotionale Muster, biografische Bezüge, Selbstbild Einfühlung Affektsignale/Bedürfnisse des Kindes, Perspektivenwechsel Elternrollen Trennung von Paarkonflikt und Elternrolle, Rolle des Vaters Kompetenzen Verhaltensebene, Stressbewältigung, neue Lösungen Kontrollierte, randomisierte Wirksamkeitsstudie Franz (2009) PALME. Vandenhoeck & Ruprecht Franz et al. (2009) Psychotherapeut 54: et al. (2010): Kindh. und Entw. 19: Franz et al. (2011): Journal of Public Health, i.dr. Franz et al. (2009) Psychotherapeut 54: d = 0,7/0,01 d = 2,1/0,0
5 d = 0,9/0,2 PALME in Urteil der teilnehmenden Mütter (%) Selbstvertrauen gestärkt Psychisches Befinden gebessert Beziehung zum Kind gestärkt Inhalte helfen im Alltag Verstehe mein Kind besser PALME insgesamt hilfreich PALME weiter empfehlen d = 0,2/0,05 ADS 26 Depressivität 24 T = ,42 SCL90-R psychisch/ psychosomatische Belastung 1,2 1,0 1, ,45 16,25 15,44 IG T = 60 0,8 IG T = PALME t1 t2 t3 t4 6 Monate 6 Monate 6 Monate Messzeitpunkt 0,6 0,4 0,56 0,52 0,48 PALME t1 t2 t3 t4 6 Monate 6 Monate 6 Monate Messzeitpunkt Abnahme der mütterlichen Depressivität nach PALME. Stabilität der Effekte auch ein Jahr später. Abnahme der psychischen Belastung nach PALME. Stabilität der Effekte auch ein Jahr später ADS Ergebnisse SCL-90-R Ergebnisse
6 PALME-Effekte SF12 Psychisches Wohlbefinden Mean PR = ,71 46,27 46,97 IG Durch die Intervention bedingt sind Mütter nach den PALME-Gruppen weniger depressiv 35 34,89 weniger psychisch belastet 30 PALME t1 6 Monate t2 t3 t4 6 Monate 6 Monate Messzeitpunkt kompetenter im Umgang mit eigenen Emotionen In den KiTas Zunahme des psychische Wohlbefindens nach PALME. Stabilität der Effekte auch ein Jahr später. weniger Problemverhalten des Kindes (Fremdbeurteilung) SF12 Ergebnisse Zeitstabile Effekte, geringe Kosten PALME-Schulung Do bis Sa von 09:30 17:00 Uhr Hintergrundwissen zum PALME-Programm Lebenssituation alleinerziehener Mütter Bindungstheorie praktische Schlussfolgerungen Kindliche Emotionsentwicklung Bedeutung der Affektspiegelung Grundlagen zur Durchführung von Gruppen Grundlagen der Gesprächführung Moderations- und Interventionstechniken Kritische gruppendynamische Situationen Einführung in das PALME - Manual Theoretische Hintergrundinformationen der einzelnen Sitzungen Praktische Übung der Gruppensitzungen Selbsterfahrung Abschließende fokussierte Selbsterfahrung Supervision nach Möglichkeit bei erster Durchführung 4-5 begleitende Supervisionssitzungen PALME-Schulung Zielgruppe: Berufstätige, die mit Alleinerziehenden arbeiten, z.b... Erzieher/innen Sozialpädagogen/innen Sozialarbeiter/innen Psychologen/innen ärztliche/psychologische Psychotherapeuten/innen (auch Supervision) Teilnahmevoraussetzungen für PALME-Gruppenleiter/innen Mindestalter etwa 30 Jahre, immer hilfreich: eigene Kinder Kenntnisse in Entwicklungspsychologie Erfahrung im Umgang mit Gruppen praktische Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern und ihren Eltern Möglichkeit als Gruppenleiterpaar (weiblich/männlich) zu arbeiten PALME- Schulung Prävention im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe Termine unter Kontakt: Frau Schatte oder gesa.schatte@med.uni-duesseldorf.de Kosten der dreitägigen Schulung 600 /Person Fördermöglichkeiten durch Bildungsprämie des Bundes, Bildungsscheck NRW Sehr positive Evaluation normatives Element kommunaler Daseinsfürsorge auf gesetzlicher Grundlage KJHG 1, 13, 14, SGB VIII verfügt heute über spezifische, effektive Interventionen zahlt sich langfristig auch ökonomisch aus
7 Alleinerziehende: relevante Zielgruppe der Familienhilfe. [%] 60 stabiler Trend Prävention zahlt sich aus Palme im Rahmen des Dormagener Modells Ambulante Hilfen Stationäre Hilfen HzE insgesamt N = N = N = Eltern leben zusammen Alleinerziehende Patchworkfamilien Eltern verstorben/unbekannt Begonnene Hilfen zur Erziehung nach Familienstatus, NRW 2008 Quelle: Schilling et al., HzE-Bericht Seminarfolien 2010 Prof. NRW, Franz S. 71 zwei Jahren nach Etablierung eine der kostengünstigsten Jugendhilfen in NRW Zuschussbedarf bei den Familienhilfen nur noch bei 47,28 Euro/Einw. Durchschnitt NRW 71,94 Euro/Einw. teuerste Jugendhilfe 99,09 Euro/Einw. günstigste (ländlicher Kreis) 46,08 Euro/Einw. niedrigste Kosten pro Hilfefall Euro Durchschnitt NRW Euro teuerstes Jugendamt NRW Euro Prävention zahlt sich aus Palme im Rahmen des Dormagener Modells Prävention zahlt sich aus Palme erfüllt wichtige Qualitätskriterien psychosozialer Prävention Grund: Anteil ambulanter Hilfen im Durchschnitt NRW bei 53,18% in Dormagen 83,18%, (teure) stationäre Hilfen weniger als 17% mehr Hilfefälle wegen präventivem Ansatz bundesweit höchster Anteil ambulanter Hilfen in den Jahren 2008, 2009 und 2010 keine Kostensteigerung in Dormagen während Kosten bundesweit jedes Jahr in den Städten zweistellig gestiegen sind Deswegen zeigt das Modell, wie schon die Studie von J. Heckman: Prävention rechnet sich. spezifische Bedarfslage besonders belastete Zielgruppe theoretisch-konzeptionelle Grundlage Manual wissenschaftlich evaluierte Intervention Wirksamkeit Nachhaltigkeit Langzeiteffekte im kommunalen Setting verankert Kitas, Familienzentren Professionalisierung von ErzieherInnen Verhältnisprävention Qualitätssicherung Evaluation, Supervision geringe Kosten ambulante Hilfe, 160 /Mutter Fazit Abwesenheit des Vaters hat lebenslange Folgen für die Gesundheit und den sozialen Erfolg ihrer Kinder Väter/Männer fehlen heute als kindliche Entwicklungspartner in Familien, Kitas und Grundschulen wachsender Anteil alleinerziehender Mütter psychosozial und gesundheitlich besonders belastete Gruppe kindliches Problemverhalten/Delinquenz Jungen > Mädchen Aktuelle Broschüre der BZgA bessere Unterstützung junger, belasteter Familien Wertschätzung und Stärkung auch der Jungen und Männer sozialpolitischer Handlungsbedarf präventive Elterntrainings wie PALME
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