Wie gelingt die Zusammenarbeit mit türkeistämmigen und arabischsprachigen Jugendlichen und ihren Eltern in Kreuzberg?
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- Wilfried Koenig
- vor 5 Jahren
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1 Wie gelingt die Zusammenarbeit mit türkeistämmigen und arabischsprachigen Jugendlichen und ihren Eltern in Kreuzberg? Saffana Salman, Gesundheit Berlin-Brandenburg
2 Ziele der Befragung: Feststellung des Bedarfes und Ressourcen von Familien von Jugendlichen und Jugendlichen Durchgeführt mit: Türkischstämmigen und arabischsprachigen Familien von Jugendlichen und Jugendlichen mit einem türkeistämmigen und arabischsprachigen Migrationshintergrund Untersuchungsmethode: Fokusgruppen und Einzelinterviews
3 Biographie der Eltern - Keine Pubertät bei Müttern - Zwischen geheiratet, sehr jung Mutter geworden - Verschiedene Flüchtlingshintergründe, zusammenleben mit kompletter Familie, autoritäre Erziehung - trotzdem auch positiv, Zusammenhalt in der Familie, Respekt von Älteren
4 Erziehungsstile und Elternkompetenzen Jugendkultur mit Migrationshintergrund Zusammenarbeit mit Eltern und Stimme der Jugendlichen
5 Erziehungsstile und Elternkompetenzen
6 Der Umbruch von einem traditionellen und religiösen Familienaufbau in eine moderne Gesellschaft, bricht den stabilen Familienverband Eltern brauchen noch Zeit, damit sie diesen Umbruch akzeptieren Eltern brauchen noch Zeit, damit sie diesen Umbruch akzeptieren können bzw. eine neue Alternative finden können
7 لاعبو اولادآم سبعا ادبوهم سبعا وصاحبوهم سبعا Unsere Religion hat die Erziehung in einem Satz zusammengefasst: Der Hadith sagt: Sieben Jahre mit dem Kind spielen, sieben Jahre lernen / Benehmen beibringen und sieben Jahre Freunde sein und dann die Schnur schneiden. Sag mir Bitte, wer von uns folgt diesem Hadith Wir singen gerne unser trauriges Lied oh damals war alles besser gewesen, die Deutschen sind zwar keine Moslems aber sie folgen dem Islam besser als wir ( ) Im Islam steht geboren, Eure Kinder sind nicht für eure Zeit لا تجبروا اولادآم على عاداتكم فقد خلقوا لزمان غير زمانكم zwing sie nicht, eure Tradition und Gewohnheiten anzunehmen ( ) Trotzdem weinen wir um die alten, schönen Zeiten wo der Vater buh sagte und die ganze Familie bereit stand wie im Militärdienst.
8 Mittelweg in der Erziehung finden zwischen Stärkung der Gemeinschaftlichkeit, dem Zusammenhalt in der Familie und den Anforderungen der Iidividualistischen Gesellschaft zu finden ( ) wir ticken anders,( ). Es ist ein rein anderes Denksystem. ( ) das Kind muss ein Instrument spielen können, Englisch Kurse besuchen, Markenklamotten anziehen, seinen eigenen Computer und sein eigenes Zimmer haben ( ) Die Kinder wollen nicht teilen, sie können das auch nicht ( ) Kontrolle zwischen Damals und Heute Früher haben die Kinder mehr rebelliert ( ) die Kontrolle war auch viel Stärker ( ) Heute haben Jugendliche mehr Freiraum ( ) was natürlich eine große Belastung für die Eltern ist ( ) Es hilft nur, mit dem Kind zu reden und Kompromisse auszuhandeln.
9 Mädchen in muslimischen Familien Es wird sich viel um Mädchen gesorgt Mütter erzählen stolz, wie sie die Beziehung mit ihren Töchtern seit der Kindheit gepflegt haben Die Mütter kümmern sich um eine gute Beziehung mit den Peer-Groups der Tochter und geben viel Freiraum zu Hause, es gibt viele Mädchentreffs und Girl-Partys Manchmal werden sich zu viele Sorgen um das Mädchen gemacht. Einige Mädchen berichten von wenig Freiraum und ständiger Kontrolle Mädchen sind wie ein Diamant und nicht jeder darf sie anfassen Männer können auf Baustellen arbeiten, unter einem Auto liegen und reparieren oder Straßenreinigen. Irgendetwas werden sie schon finden. Aber Mädchen müssen einen Ausbildung oder ein Studiumabschluss besitzen.
10 Einflussfaktoren auf den elterlichen Erziehungsstil aus Sicht der Eltern Die Persönlichkeit der Eltern, die Partnerbeziehung, das soziale Netzwerk, die Arbeitssituation und die Kindesmerkmale Haram und Halal Regeln und die Kulturkonflikte Als Minderheit zu leben Autoritätsverlust: Kinder weichen nicht nur von den kulturellen Werten Ihrer Eltern ab, sondern auch sprachlich sind sie weit voraus. Rolle des Vaters als Familienoberhaupt Wenn die Eltern kein Vorbild mehr sein können?
11 Jugendkultur mit Migrationshintergrund
12 Jungs: Haben kein Bezugsperson und kein Vorbild Jungs haben mehr Rassismus Erfahrungen als Mädchen Fühlen sich nicht als Deutsche und fühlen sich nicht ernst genommen von der Familie, Schule und vor allem von der Gesellschaft Sind viel konservativer Manche führen in ihrer Freizeit ein Doppelleben (Party, Alkohol, Beziehungen eingehen) Medienkonsum enorm hoch: zwischen 3 bis 9 Stunden am Tag Schulsystem: Wenn so viele Jugendliche mit dem Schulsystem nicht klar kommen, heißt das: Das Schulsystem hat ein Problem und nicht die Schüler Peer-Groups: Nö ( ) Deutsche Freunde habe ich nie gehabt ( ) wo auch? In der Schule gibt es kaum Deutsche (...) Zusammenleben und Integration in Kreuzberg ist eine Illusion ( ) Die Deutschen in Kreuzberg sind die Lehrer, Erzieher oder Sozialarbeiterinnen ( )
13 Mädchen: Mädchen fühlen sich integrierter als Jungs Haben mehrere Bezugspersonen erwähnt (Familie, Schule ). Vorbilder sind Mütter oder Pädagoginnen in der Schule Haben konkrete Familienplanung (nach dem Abschluss). Kopftuch ist okay aber erst, wenn ich älter bin Konnten besser ihre Zukunftswünsche äußern z.b. Studium, Ausbildung oder Beruf Medienkonsum: bis 3 Stunden am Tag Angst vor dem Jugendamt bei den Mädchen Berufsberatung: Es ist nervig, du bist stolz auf dich und auf deine gute Noten, dann kommen Sprüche wie das ist sowieso nichts für dich (Abi) oder das wirst du nie schaffen`. Peer-Groups: Die unterschiedlichen kulturellen Wurzeln geben Geborgenheit, man hat was Gemeinsames.
14 - Eltern, Religion und die Möglichkeit der Gesellschaft Ich bin in Kreuzberg geboren und aufgewachsen, hier spürt man, dass Sie zwischen Islam und Islamist unterscheiden können( ) meine Familie bewegt sich sicher, hier sind wir zu Hause. Aber außer Kreuzberg, Neukölln und Wedding sieht die Welt für uns anders aus. Klar, in der Familie bekommt man die Anerkennung, die man draußen nicht bekommt Klar, in der Familie bekommt man die Anerkennung, die man draußen nicht bekommt ( ) gerade wenn man sich so fremd fühlt ( ) meine Mutter z.b. vermeidet jeglichen Kontakt mit der Deutschen Sprache und schickt mich sogar, um die kleinen aus der Kita abzuholen.
15 Zwischen kollektivistischen und individualistischen Kulturen aufwachsen ( ) ich muss Rücksicht auf mein Eltern nehmen ( ) die haben total andere Wertvorstellungen und Lebenspläne ( ) ich teile mich in drei. Identität Meine Eltern fühlen sich hier immer als Fremde ( ) und verhalten sich dementsprechend ( ) wobei sie hier seit Ewigkeit Leben ( ) ich sag es immer, ich gehöre zwei Nationalitäten zu, zwei Ländern und zwei Sprachen. Ich fühle mich reich, zu zwei Kulturen und zu zwei Welten zu gehören. Ich habe zwar den deutschen Pass, aber Deutsch bin ich nicht und so fühle ich mich auch nicht ( ). Erlebte Diskriminierung und Vorbehalte!! Ein Deutscher muss nicht jeden Tag seine Mutter verteidigen, weil Sie Kopftuch trägt oder warum wir kein Schweinefleisch essen.
16 Die eigene Einschätzung der Berufschancen (Jugendliche) 1. Deutsche mit gutem Schulabschluss 2. Deutsche mit schlechtem Schulabschluss und Migranten mit gutem Schulabschluss 3. Migranten mit schlechtem Schulabschluss 4. Mädchen mit Kopftuch Vielleicht hilft es, wenn an der Bewerbung kein Name oder kein Bild sein muss ( ) man wird dann mindestens zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen.
17 Zusammenarbeit mit Eltern und Stimme der Jugendliche
18 Zusammenarbeit mit Eltern Die interreligiöse Kompetenz stärken und eine schulische interreligiöse Bildung schaffen (Eltern, Fachkräfte, Jugendliche) Die interreligiöse Konfliktfähigkeit erlernen Die eigene Religionspraxis der Jugendlichen reflektieren. Wann sind die Eltern mit pädagogischen Einrichtungen zufrieden? gute Noten, persönliche Beziehung, religiöse Feste Gleiche Gütekriterien für Eltern und pädagogische Einrichtungen
19 Vielfalt von Elternkompetenzen wahrnehmen Stimme der Jugendlichen Für Eltern Mehr Verantwortung anvertrauen Mit mir reden und Zeit verbringen Stress am Morgen vermeiden Kinder sind selbständig, nicht andauernd überwachen Erholung, Yoga, Massage, Sport machen, Musik hören und früher ins Bett gehen anstatt viel Fernsehen und Nachrichten hören Für Fachkräfte Wenn sie in Kreuzberg arbeiten, weil sie keine Stelle in Zehlendorf bekommen haben, ist es nicht mein Schuld Medien: da fängt es an Integration ohne Berufsperspektive ist quatsch Kraft geben, damit die Kinder sich selbst schützen
20 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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