1. Was findet der Mensch in der Familie und weshalb hat das Zusammenleben in der Gemeinschaft eine so grundlegende Bedeutung?
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- Arthur Becke
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1 1.5 - Gesellschaft - Wandlung des Familienbildes - Grundlagen und Formen des Zusammenlebens (Konkubinat, Verlobung, Ehe) - Vormundschaft - Erbrecht Fragenkatalog 1. Was findet der Mensch in der Familie und weshalb hat das Zusammenleben in der Gemeinschaft eine so grundlegende Bedeutung? 2. Welches sind die hauptsächlichen Ursachen der Zerfallserscheinung des klassischen Familienbildes? 3. Wie viele Einpersonenhaushalte gab es in der Schweiz im Jahr 2000? 4. Was versteht man unter dem klassischen Ernährermodell? 1
2 5. Welche neuen Organisationen bedingen die neuen Familien- und Zusammenlebensformen? 6. Wie nennt man das Zusammenleben ohne Trauschein? 7. Welche möglichen Schwierigkeiten müssen bei dieser Form des Zusammenlebens ohne Trauschein überdacht werden? 8. Welche Artikel kann man im Obligationenrecht finden, die sich auf das Konkubinatsverhältnis anwenden lassen und was sagen sie aus? 9. Was bedeutet das Verlöbnis unter der rechtlichen Form? 10. Welche rechtlichen Ansprüche entstehen aus einem Verlöbnis und wie lang ist die Verjährungsfrist? 2
3 11. Welches sind die Voraussetzungen für eine Ehe? 12. In welchen Fällen ist eine Eheschliessung verboten? 13. Wann ist eine Ehe unbefristet ungültig? 14. Wann ist eine Ehe befristet ungültig? 15. Wie ist der rechtliche Ablauf einer Trauung? 3
4 16. Was bedeutet das Wort Vormundschaft? 17. Wer ist bei unmündigen Kindern Vormund? 18. Aus welchen Gründen können Erwachsene entmündigt werden? 19. Zählen Sie verschiedene Stufenfolgen von Massnahmen von vormundschaftlichen Massnahmen auf: 20. Wie erfolgt die Erbschaftsverteilung sofern kein Testament vorhanden ist? 4
5 21. Wie werden die gesetzlichen Erbansprüche geregelt? 22. Wie wird das Erbe verteilt sofern keine letztwillige Verfügung vorliegt? 23. Wer sind die gesetzlichen Erben im 1. Stamm? 24. Wer sind die gesetzlichen Erben im 2. und 3. Stamm? 25. Welchen Anteil des Erbes erhält der überlebende Ehegatte? 26. Was kann mit einer letztwilligen Verfügung bewirkt werden und wie ist das Dokument zu erstellen? 5
6 1.5 Gesellschaft - Wandlung des Familienbildes - Grundlagen und Formen des Zusammenlebens (Konkubinat, Verlobung, Ehe) - Vormundschaft - Erbrecht Fragenkatalog mit Antworten 1. Was findet der Mensch in der Familie und weshalb hat das Zusammenleben in der Gemeinschaft eine so grundlegende Bedeutung? Der Mensch findet in der Familie Nestwärme, Sorgen können miteinander geteilt werden, man ist füreinander da, das Teilen kann gelernt werden, Demokratie wird geübt, man findet Trost und Hoffnung, man kann sich geborgen fühlen kann, man kann Ruhe und Erholung vom Alltags- und Berufsstress finden. Zur sinnvollen Gestaltung seines Lebens braucht der Mensch seine Mitmenschen. 2. Welches sind die hauptsächlichen Ursachen der Zerfallserscheinung des klassischen Familienbildes? Bessere Lebensbedingungen, Emanzipation, längere Lebensdauer, bessere Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten, Mobilität, Massenmedien. 3. Wie viele Einpersonenhaushalte gab es in der Schweiz im Jahr 2000? 1.04 Mio. 4. Was versteht man unter dem klassischen Ernährermodell? Die Frau besorgt den Haushalt allein und der Mann arbeitet ausschliesslich ausser Haus. 5. Welche neuen Organisationen bedingen die neuen Familien- und Zusammenlebensformen? Diese neuen Familien- und Zusammenlebensformen bedingen neue Schulorganisationen (Blockzeiten, Tagesschulen, usw.) und Kinderbetreuungsmöglichkeiten (Horte, Tagesmütter,) 6. Wie nennt man das Zusammenleben ohne Trauschein? Konkubinat 6
7 7. Welche möglichen Schwierigkeiten müssen bei dieser Form des Zusammenlebens ohne Trauschein überdacht werden? Vorteile: - Wenn man nicht zusammenpasst, kann man ohne Probleme wieder auseinander gehen - Gründung und Auflösung ohne Formalitäten - Mögliche Vorteile bei Steuern - Gemeinsame Miete verbilligt den Lebensunterhalt - Vorteil für Witwen, weil frühere Rente weiterbezahlt wird Nachteile: - Nach der Geburt von Kindern können rechtliche Probleme entstehen - Schwächere Partner sind oft ohne rechtlichen Schutz - Für Überlebende keine gesetzlichen Erbansprüche - Wenn kein gemeinsamer Mietvertrag, dann bei Kündigung des Mietvertrags Auszug für beide. - Im Krankheitsfall ärztliche Auskunft nur an Familienangehörige. 8. Welche Artikel kann man im Obligationenrecht finden, die sich auf das Konkubinatsverhältnis anwenden lassen und was sagen sie aus? Im Obligationenrecht (OR) kann man unter Die einfache Gesellschaft einige Artikel finden, die sich auf das Konkubinatsverhältnis anwenden lassen. In erster Linie Artikel 530: Gesellschaft ist die vertragsmässige Verbindung von zwei oder mehreren Personen zu Erreichung eines gemeinsamen Zwecks mit gemeinsamen Kräften oder Mitteln. 9. Was bedeutet das Verlöbnis unter der rechtlichen Form? Das Verlöbnis ist ein an keine bestimmte Form gebundenes Eheversprechen. Aus dem Verlöbnis entsteht kein klagbarer Anspruch auf Eingehung der Ehe. 10. Welche rechtlichen Ansprüche entstehen aus einem Verlöbnis und wie lang ist die Verjährungsfrist? Mit Ausnahme der gewöhnlichen Gelegenheitsgeschenke (Blumenstrauss, Pralinés) können die Verlobten Geschenke, die sie einander gemacht haben (z.b. teure Armbanduhr), bei Auflösung des Verlöbnisses zurückfordern. Hat ein Verlobter im Hinblick auf die Eheschliessung in gutem Glauben Vorkehrungen getroffen (Kündigung einer Stelle, einer Wohnung, Architektenhonorar für Hausbau, etc.) so kann er bei Auflösung des Verlöbnisses vom andern einen angemessenen Beitrag verlangen. Für Ansprüche aus einem Verlöbnis gilt eine Verjährungsfrist von einem Jahr. 11. Welches sind die Voraussetzungen für eine Ehe? Eine Ehe eingehen kann, wer mindestens 18 Jahre alt und urteilsfähig ist. 7
8 12. In welchen Fällen ist eine Eheschliessung verboten? - zwischen Verwandten in gerader Linie sowie zwischen Geschwistern oder Halbgeschwistern, gleichgültig ob sie miteinander durch Abstammung oder durch Adoption verwandt sind. - zwischen Stiefeltern und Stiefkindern 13. Wann ist eine Ehe unbefristet ungültig? - wenn ein Ehegatte bereits verheiratet ist - wenn ein Ehegatte zur Zeit der Eheschliessung nicht urteilsfähig war und seither nicht wieder urteilsfähig geworden ist - wenn eine Eheschliessung infolge Verwandtschaft verboten ist 14. Wann ist eine Ehe befristet ungültig? - wenn einer der Brautleute bei der Trauung aus einem vorübergehenden Grund nicht urteilsfähig war - wenn einer der Brautleute sich aus Irrtum hat trauen lassen - wenn einer der Brautleute über wesentliche persönliche Eigenschaften des anderen absichtlich getäuscht worden ist - wenn einer der Brautleute unter Drohung zur Ehe gezwungen worden ist 15. Wie ist der rechtliche Ablauf einer Trauung? Zuerst findet die Ziviltrauung auf dem Standesamt vor zwei mündigen Zeugen statt. Dort erhält man den Trauschein der wiederum Voraussetzung für die kirchliche Trauung ist. 16. Was bedeutet das Wort Vormundschaft? Wer handlungsunfähig ist, bedarf zu seinem Schutz und zur Wahrnehmung seiner Interessen einen gesetzlichen Vertreter. 17. Wer ist bei unmündigen Kindern Vormund? Bei unmündigen Kindern sind die Eltern gesetzliche Vertreter. 18. Aus welchen Gründen können Erwachsene entmündigt werden? - Geisteskrankheit oder Geistesschwäche - Trunksucht und Rauschgiftsucht - Misswirtschaft und Verwahrlosung - Lasterhafter Lebenswandel - Freiheitsstrafe über ein Jahr - Eigenes Begehren 8
9 19. Zählen Sie verschiedene Stufenfolgen von Massnahmen von vormundschaftlichen Massnahmen auf: - Volle Handlungsfähigkeit - Beistandschaft - Beiratschaft - Fürsorgerischer Freiheitsentzug - Vormundschaft 20. Wie erfolgt die Erbschaftsverteilung sofern kein Testament vorhanden ist? Sofern ein Verstorbener nichts anderes bestimmt hat, geht die Erbschaft (Vermögen und Schulden) an die gesetzlichen Erben. Die Erbschaftsverteilung erfolgt nach Stämmen. 21. Wie werden die gesetzlichen Erbansprüche geregelt? Beim Tod eines Ehegatten muss zuerst der Nachlass des Verstorbenen bestimmt werden. Das geschieht im Rahmen der so genannten güterrechtlichen Auseinandersetzung. 22. Wie wird das Erbe verteilt sofern keine letztwillige Verfügung vorliegt? Sofern keine letztwillige Verfügung vorliegt, erfolgt die Verteilung der Erbmasse nach der gesetzlichen Erbfolge an den überlebenden Ehegatten, den 1. Stamm, eventuell den 2. und in seltenen Fällen an den 3. Stamm. 23. Wer sind die gesetzlichen Erben im 1. Stamm? Die nächsten Erben eines Erblassers sind seine Nachkommen. Die Kinder erben zu gleichen Teilen. 24. Wer sind die gesetzlichen Erben im 2. und 3. Stamm? 2. Stamm: Eltern und Geschwister 3. Stamm: Grosseltern 25. Welchen Anteil des Erbes erhält der überlebende Ehegatte? - wenn er mit Nachkommen zu teilen hat, die Hälfte der Erbschaft - wenn er mit Erben des elterlichen Stammes zu teilen hat, drei Viertel der Erbschaft - wenn auch keine Erben des elterlichen Stammes vorhanden sind, die ganze Erbschaft 26. Was kann mit einer letztwilligen Verfügung bewirkt werden und wie ist das Dokument zu erstellen? Durch eine letztwillige Verfügung sind gewisse Einschränkungen der Erbansprüche gesetzlicher Erben möglich. Das öffentliche Testament ist vor einer Urkundsperson und zwei Zeugen zu erstellen. 9
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