Cybercrime. Bekämpfung der Cybercrime aus Sicht des BKA. KOR Michael Kraus, Mag. rer. publ. BKA - Referat Operative Auswertung Cybercrime
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1 Cybercrime Bekämpfung der Cybercrime aus Sicht des BKA KOR Michael Kraus, Mag. rer. publ. BKA - Referat Operative Auswertung Cybercrime BaFin: Informationsveranstaltung: IT Aufsicht bei Banken
2 Definition Cybercrime 202a, 202b, 202c StGB 263a StGB 269, 270, 271, 274, a, 303b StGB Cybercrime umfasst die Straftaten, die sich gegen das Internet weitere Datennetze, informationstechnische Systeme oder deren Daten richten. Bei allen Straftaten denkbar, StGB, UrhG, BDSG, etc. Cybercrime umfasst auch Straftaten, die mittels dieser Informationstechnik begangen werden BaFin: Informationsveranstaltung: IT Aufsicht bei Banken
3 PKS-Entwicklung Straftaten im im Internet Internet (mit Aufklärungsquote) (mit Aufklärungsquote) 79,8% 75,7% 71,0% 65,1% 60,1% 61,6% BaFin: Informationsveranstaltung: IT Aufsicht bei Banken
4 PKS-Entwicklung Cybercrime im im engeren Sinne (mit Aufklärungsquote) 37,5% 35,2% 33,0% 30,0% 26,5% 25,3% BaFin: Informationsveranstaltung: IT Aufsicht bei Banken
5 Dunkelfeld Straftaten werden bereits im Versuchsstadium von Sicherheitssoftware verhindert Broschüre für die Wirtschaft User erkennen oft eine Infektion mit Malware nicht Straftaten werden oft nicht angezeigt, wenn kein bzw. nur ein geringer Schaden vorliegt Firmen befürchten einen Reputationsverlust Konkurrenzaspekte Fehlendes Vertrauen in polizeiliche Arbeit BaFin: Informationsveranstaltung: IT Aufsicht bei Banken
6 Übersicht über die Phänomene Computerbetrug Betrug mit Zugangsberechtigungen zu Kommunikationsdiensten Datenveränderung, Computersabotage Fälschung beweiserheblicher Daten, Täuschung im Rechtsverkehr bei Datenverarbeitung Ausspähen/Abfangen von Daten BaFin: Informationsveranstaltung: IT-Aufsicht bei Banken
7 Phishing im Onlinebanking Ausgangslage 44 % der Deutschen über 18 Jahre (> 27 Mio.) nutzen Online- Banking Bei Privatbanken liegt der Anteil der Online-Banking Konten bei 55% Verschiedene Sicherungsverfahren (TAN, itan, mtan, etan, HBCI, ) In 2013 Steigerung der Fallzahlen um 19% auf 4091 Fälle BaFin: Informationsveranstaltung: IT Aufsicht bei Banken
8 Was unternimmt das BKA dagegen? Zentralstellenaufgaben Nationale Koordination von Ermittlungsverfahren Leitertagung Cybercrime Untertstützung der Gremienbefassung KKB/KOK, Politikberatung Nationales Cyber-Abwehrzentrum zentrale Phänomenaufklärung operative Auswertung des SMD Cybercrime Herausgabe von Warnmeldungen G8-Kontaktpunkt für nationale Dienststellen Kooperation mit Privaten (ippp) BaFin: Informationsveranstaltung: IT Aufsicht bei Banken
9 Was unternimmt das BKA dagegen? Internationale Zusammenarbeit G8 24/7-Netzwerk Vertrauensvolle Direktkontakte (USA, Ukraine, GB, Niederlande, Frankreich) und ITF BKA-VB Interpol, Europol, EC3, EMPACT, JCAT BaFin: Informationsveranstaltung: IT Aufsicht bei Banken
10 J-CAT (Joint Cybercrime Action Task Force) Start der Pilotphase: Teilnehmer: Deutschland, United Kingdom, Australien, USA, Spanien, Frankreich, Niederlande, Kolumbien, Kanada, Italien, Österreich, EUROPOL (EC3) Cyber-Experten als Verbindungsbeamte Selektion und Aufbereitung von Cybercrimefällen Aufbereitung bis zur Ermittlungsreife 10 BaFin: Informationsveranstaltung: IT Aufsicht bei Banken
11 J-CAT (Joint Cybercrime Action Task Force) Aktuelle Themen: Counter Anti Virus Bullet-Proof-Hoster Mobile Malware Kriminelle Cashout-Services Schadsoftware gegen Banken 11
12 Was unternimmt das BKA dagegen? BKA als Ermittlungsbehörde Originäre Ermittlungszuständigkeiten, 4 I Nr. 5 BKAG Auftragszuständigkeiten Bearbeitung umfangreicher eingehender RHE Ausbau der Cybercrime-Kapazitäten im BKA Stärkung der Operativkompetenzen Cybercrime in der Abteilung SO Integration von Cyberanalysten (Informatiker), sog. Tandem-Lösung Stärkung der Serviceleistungen der Abteilungen KI und KT Umsetzung der Strategie zur Cybercrimebekämpfung BaFin: Informationsveranstaltung: IT Aufsicht bei Banken
13 Strategische Ansätze und Maßnahmen hier: präventiv Verantwortungsbewusste Anbieter und Entwickler Verankerung von Sicherheit als Unternehmensziel Einführung von Sicherheit als Vergabestandart Support für Kunden Veröffentlichung von Sicherheitslücken Verpflichtung der Nutzer zu aktueller AV-Software und Firewalls in AGB BaFin: Informationsveranstaltung: IT Aufsicht bei Banken
14 Strategische Ansätze und Maßnahmen hier: präventiv Kompentente private/professionelle Anwender Gemeinsame Plattform im Internet zur Aufklärung Sensibilisierung nicht nur über das Internet, sondern auch über klassische Medien PC-Führerschein Einführung eines Mindeststandards für den IT-Grundschutz für Private und Mittelstandsunternehmen BaFin: Informationsveranstaltung: IT Aufsicht bei Banken
15 Strategische Ansätze und Maßnahmen hier: repressiv Optimaler Informationsaustausch Intensivierung der internationalen Kooperationen Nationales Cyberabwehrzentrum (BSI, BBK, BfV, BKA, BPol, ZKA, BW) Nationale Kooperationsstelle Cybercrimebekämpfung Zentrale Ansprechstellen in Bund und Ländern Leitertagung Cybercrime Verpflichtung zur Information bei Angriffen auf Daten BaFin: Informationsveranstaltung: IT Aufsicht bei Banken
16 Strategische Ansätze und Maßnahmen hier: repressiv Wirksame Kriminalitätsbekämpfung Einrichtung von Fachdienststellen Qualifizierung der Justiz Fortentwicklung des Rechts BaFin: Informationsveranstaltung: IT Aufsicht bei Banken
17 Einrichtung einer ippp Strategie der Bekämpfung der Cybercrime: Wirtschaft bemängelte fehlende zentrale polizeiliche Ansprechpartner und mangelnden Informationsaustausch Auftrag aus der Innenministerkonferenz: Einrichtung einer zentralen Stelle auf Bundesebene zur institutionalisierten Zusammenarbeit (ippp) Vereinsgründung durch 3 Banken am Zeichnung der Kooperationsvereinbarung am BaFin: Informationsveranstaltung: IT Aufsicht bei Banken
18 G4C - German Competence Center against Cyber Crime Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung am BaFin: Informationsveranstaltung: IT Aufsicht bei Banken
19 Eine Strafanzeige lohnt sich - Kenntnis nur wenn nötig - Bestreben der Polizei im Rahmen der Ermittlungs- und Tatortarbeit jede unnötige Erregung von Aufmerksamkeit (firmenintern und/oder öffentlich) zu vermeiden - Eine Vielzahl von Rechtsnormen ermöglichen eine verdeckte Informationsbeschaffung - Die verdeckte Ermittlungsphase umfasst in komplexen Verfahren oft lange Zeiträume bis hin zu mehreren Jahren -> bei Eintritt in die offene Phase ist oftmals kein gesteigertes mediales Interesse an dem Sachverhalt mehr vorhanden - Die Geschäftsleitung ist erster Ansprechpartner - Befragungen/ Vernehmungen können zur Wahrung der Diskretion wahlweise am Arbeitsplatz oder einem neutralen Ort erfolgen - Datensicherung: Die Hardware muss hierbei nicht zwingend sichergestellt bzw. beschlagnahmt werden -> Spiegelung der Daten ohne Betriebsabläufe wesentlich zu beeinträchtigen BaFin: Informationsveranstaltung: IT-Aufsicht bei Banken
20 Eine Strafanzeige lohnt sich - Der Aspekt Imageschaden ist der Polizei bekannt > es wird versucht, diesem durch die Anpassung der polizeilichen Maßnahmen zu begegnen. - Z.B. Nur so viele Beamte vor Ort wie nötig - Wenn es vermeidbar ist, wird auf den Einsatz uniformierter Beamter verzichtet - Während laufender Ermittlungen erfolgt durch Polizei bzw. Staatsanwaltschaft in der Regel keine Öffentlichkeitsarbeit - Die Polizei kann Straftaten nur aufklären, von denen sie Kenntnis erhält - Die Identifizierung, ggf. Festnahme und Anklage von Straftätern entfaltet neben der individualpräventiven auch eine abschreckende Wirkung auf die kriminelle Community, insb. auf potenzielle Nachahmungstäter - Darüber hinaus dienen die Erkenntnisse aus Straftaten als Grundlage zur Optimierung bestehender und Endwicklung neuer Präventions- und Bekämpfungsstrategien BaFin: Informationsveranstaltung: IT-Aufsicht bei Banken
21 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Michael Kraus Kriminaloberrat Stellvertretender Leiter SO 41 Tel.: 0611/ BKA, Wiesbaden BaFin: Informationsveranstaltung: IT-Aufsicht bei Banken
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